Titel: Severus Snape und der Stein der Weisen

Autor: Dreamdancerin

Genre: Parody, General

Spoiler: Harry Potter und der Stein der Weisen

Rating: Wer den 1. Teil gelesen hat, ohne mit Schockzuständen im Krankenhaus zu landen, kann auch das hier lesen.

Disclaimer: Alle bekannten Figuren und Orte gehören der ehrenwerten Frau R.

Inhalt: Die Geschehnisse des 1. Schuljahres von Harry Potter aus Snapes Sicht, wahrscheinlich der beste Mann, um alles richtig darzustellen.

Widmung: Ich widme diese Story MEINEM inneren Ich, dass als Muse, Freund und Unterhalter in langweiligen Zeiten dient.

*

Der 1. September 1992 begann ruhig. Ich wusste, dass am abend die Bäl ... Schüler eintreffen würden und den üblichen Krach, Streit und Gestank mitbringen würden, aber ich hatte gute Laune. Sehr gute Laune sogar. Nach außen hin vielleicht nicht, ich zeige nicht gerne Gefühle, aber mein inneres Ich machte zuckende, unartikulierte Bewegungen zu der schiefen Stimme eines Chansons- Sängers – tanzen.

Niemand konnte diese Laune zerstören, noch nicht mal Dumbledore, der mich zu einem Tee inklusive Plausch einlud. Da ich ja die Bitte meines Chefs und Vertrauten nicht abschlagen konnte, ließ ich mich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch nieder und quälte mir ein Bonbon, Muggelware wohlgemerkt, hinter. Ich mochte das Zeug nicht, aber Dumbledore lutschte den Kram ununterbrochen. Es wundert mich manchmal, dass er noch kein Loch in der Zunge hat.

Während mein inneres Ich summend rumstand und mein äußeres sich von Dumbledores Worten berieseln lies, tat ich Zucker in meine Tasse.

Verständlich das die gesprochenen Aneinanderreihungen von Buchstaben nur langsam in mein Gehirn eindrangen und ich ebenso langsam verstand, was mir mein Gegenüber gerade mitgeteilt hatte.

"Wie bitte?", fragte ich und Dumbledore lächelte breit, bevor er seinen letzten Satz wiederholte.

"Harry Potter fängt dieses Jahr in Hogwarts an!"

Vor Schreck hätte ich mir fast die Zuckerzange in den Oberschenkel gerammt, überspielte das Mißgeschick aber Slytheringleich in dem ich sie zu Boden fallen lies.

"Potter?", fragte ich ungläubig. "Potter, der Sohn von Potter, der von den Potters abstammt?"

Dumbledore schien etwas verwirrt über die häufige Benutzung des Familiennamens, lächelte aber weiterhin und nickte.

Äußerlich blieb ich ruhig und hob die Zange auf, während sich mein inneres Ich hysterisch schreiend hinwarf und mit seinen Fäusten den Boden bearbeitete.

Meine Gedanken rasten, während ich in meinen Tee starrte, indem mein Zuckerwürfel beschloß, sich nicht aufzulösen.

Was hatte ich für Möglichkeiten?

Gott, war dieses Balg wirklich schon so alt?

Ich könnte kündigen!

Der Alptraum meiner Schulzeit kehrt wieder!

Ich könnte nett zu ihm sein!

Er hatte bestimmt den schlechten Charakter seines Vaters geerbt!

Oder –

Meine Gedanken stoppten abrupt und mein inneres Ich stand auf und grinste fies.

Oder ich könnte gemein zu ihm sein, denn schließlich saß ich am längeren Hebel. Für was war ich sonst Lehrer ....

Meine Gedanken schienen sich auf meinem Gesicht widerzuspiegeln (passiert selten, ist immer ein Mißgeschick!), denn Dumbledore wurde ernst und sah mich aus seinen blauen Augen bohrend an.

"Severus, versprich mir, dass du Harry fair behandeln wirst!"

Mein inneres und äußeres Ich nickten synchron und Dumbledore lehnte sich in seinem Sessel zurück. "Ich danke dir."

Was war ich für ein guter Lügner!

Als am abend beim Festessen die Erstkläßler herein geführt wurden, erkannte ich sofort, dass richtige Idioten darunter waren. Genauso schnell sah ich das schwarze Haar, dass so wirkte als ob der Besitzer in einer Geschirrspüle geduscht hätte. Mein inneres Ich wunderte sich gleichzeitig, woher ich den Begriff ‚Geschirrspüle' kannte, aber das war mir im Augenblick egal, denn der Sprechende Hut begann sein "poetisches" Lied. Alle Jahre wieder ein Hochgenuß.

Als Minerva die Pergamentrolle anhob und eine Abbott aufrief, wusste ich sofort, dass ich eine neue, idiotische Hufflepuff vor mir hatte. Die nächsten Schüler waren genauso wenig der Rede wert, bis Millicent Bulstrode zu einer Slytherin wurde. Ich klatschte kühl nach außen hin, aber mein inneres Ich kicherte vergnügt.

Der Rest der Zeremonie verging ohne Zwischenfälle, bis ... Ja, bis Potter aufgerufen wurde. Ein Zischen ging durch den Saal und ich beugte mich einen Millimeter vor, um die Visage des Jungen besser betrachten zu können. Original der Vater. Bis auf die Augen, die waren die des Schlammbluts. Ich lehnte mich wieder den Millimeter zurück und war gar nicht überrascht als der Hut verkündete, dass ein neuer Gryffindor unter uns weilte.

Nach der Eröffnungsrede von Dumbledore erschien das Essen und während ich mir ein Schweinesteak auf den Teller legte, drehte sich Quirrell zu mir um.

"S-Severus!", quiekte er. "W-wir h-haben u-u-uns no-och gar ni-nicht unterha-alten!"

Mein inneres Ich stöhnte auf und warf die Chansons-Kassette vom morgen ein. Das würde ein langes Gespräch werden!

Ich lauschte den Worten meines Nachbarn ("F-findest d-du ni-icht a-auch, da-ass R-rotko-ohl v-viel be-esser schm-meckt als S-sauerkra-aut?") nur mit einem Ohr und liess meinen Blick durch die Halle schweifen, bis er an Potter hängen blieb.

Der Zwerg starrte mich einen Moment an und schlug sich dann mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Stirn. Einen Moment runzelte mein inneres Ich die Stirn. Was hatte der den für Probleme?

Da mich das aber nicht weiter interessierte, wandte ich mich wieder meinen Steak (kalt) und meinem Gesprächspartner (langweilig) zu.

Mein inneres Ich lag schon fast schlafend auf dem Boden, als sich Dumbledore erhob und seine zweite, längere Ansprache hielt.

Bei der Schulhymne sang mein äußeres Ich nicht mit, während das innere seine rechte Hand auf die Brust drückte und fröhlich mitgrölte.

Ein leichtes Seufzen konnte ich mir dann doch nicht unterdrücken, als Dumbledore die kleinen Monster ins Bett schickte. Feierabend!

*

Dieses Kapitel ist nicht wirklich lang, aber ihr habt bestimmt gemerkt, dass man Snape hier nicht so ernst nehmen darf. Also, liebe Fans, keine Drohbriefe, weil ich ihn hier so verschandele! Lieber ein Review ;o)

Ach, ja, Credits: Den Satz mit der Geschirrspüle hat meine liebe Freundin Julia gesagt und ich musste es glatt einbauen, weil es so schön zu Harry passt!

Ciao Dream