Wiedereinmal will ich meinen heutigen Tag schildern und so will ich nun beginnen. Es ist heute der 14. August im Jahre 74 vor Christus. Schon früh heute morgen weckte mich mein Vater und ging mit mir hinaus in den Garten. Er reichte mir ein Holzschwert und sagte, dass er nun gegen mich kämpfen würde. Gut, es war nichts neues für mich, aber trotzdem war ich etwas überrascht da es ihm wirklich ernst schien. Ich nahm das Schwert und der Kampf begann. Wir begannen uns anzugreifen und liefen fast durch den ganzen Garten, bis ich schließlich mit der Schwertspitze auf meinen am Boden liegenden Vater zeigte. Stolz sah er mich an. Ich half ihm auf und er deutete mir ihm zu folgen. Er trat aus der Villa und ging zusammen mit mir zur Arena. Was ich nicht wusste war, dass dort heute Pferdemarkt war. Wir setzten uns neben Freunde meines Vaters und da begann auch schon die Vorführung der Pferde. Zuerst kamen viele Stuten die nervös um sich blickten. Die Käufer hatten keine Probleme die Stuten zu bändigen und so ritten schon die ersten stolz nach Hause. Mein Vater beugte sich zu mir und sagte mir, dass er mir einen Hengst kaufen wolle und ich solle ihn mir aussuchen. Währenddessen kamen schon die ersten Hengste in die Arena. Es waren wirklich prächtige Tiere dabei. Die Preise stiegen immer höher. Doch der passende Hengst für mich war noch nicht dabei. Erst als der schneeweisse Hengst in die Arena kam, stockte mir der Atem. Er war so wild, dass er von 4 Männern geführt werden musste. Seine Augen strahlten nur so vor Stolz und Anmut. Die Bieter trieben die Preise schon wieder in die Höhe, als ich mich schließlich fasziniert von dem Anblick des Hengstes meldete. Nach einigen harten Minuten in denen der Preis ins unendliche stieg, wurde ich endlich als Höchstbietender ausgerufen. Ich trat in die Arena und viele Bieter begannen zu lachen, da sie nicht glauben konnten, wie so ein junger Bursche wie ich auch nur nah genug an das Pferd herantraten könnte um auf seinen Rücken zu kommen, ehe es mich zertreten würde. Doch ich ging mit erhobenem Haupt auf das stolze Pferd zu, dass ich in meinen Gedanken schon nach Hause ritt. Der Hengst bockte als ich mich ihm näherte und scherte mit den Hufen auf dem Boden. Als ich nur noch wenige Fuß von ihm entfernt war bäumte es sich wütend schnaubend auf. Ich wich nicht zurück, sondern sprach das Pferd mit ruhigen Worten an. Das verwunderlichste war, dass es wirklich wirkte. Der Hengst sah mich an und wurde ruhiger. Ich trat an ihn heran und strich ihm über den Hals. Schließlich schwang ich mich auf seinen Rücken und nahm die Zügel in die Hände. Und so galoppierte ich dann eine Runde und hielt wieder an der selben Stelle an. Die Menge sah mich erstaunt an, hatten sie doch nicht an mein Glück geglaubt. Mein Vater trat neben mich und ich stieg von meinem, inzwischen bezahlten, Hengst, den ich Crepusculum nannte. Wieder zuhause brachte ich den Hengst stolz in den Stall und ließ ihn putzen. Freudig erzählte ich Rufus davon. Der Crepusculum ebenso reiten durfte wie ich, wie ich ihm sagte. Und so ging dieser Tag auch schon wieder fast zu Ende. Nur noch das Abendessen bei Freunden, wo mein Vater stolz von mir erzählte. Dort lernte ich auch Marcella kennen. Doch von ihr will ich ein andermal erzählen...

Finite