Wem das noch passiert ist werfe den ersten Stein. ;-)
Und was die Absätze angeht... Ich versuche es, aber manchmal währe es einfach unpassend die Handlung auseinander zu reißen. Schaut mal wies klappt, nicht?
Als Snape unweit des Gebäudes aparierte wußte
er nicht was ihm nun bevorstand. Die Eule die ihn hier her eingeladen hatte war
sehr groß und bedrohlich gewesen, umso absurder schien es das die Nachricht nur
aus einem Satz bestanden hatte. "Ich habe etwas das dich interessieren dürfte."
Das Siegel das ihm den Absender verraten hatte zerbrach beim öffnen zu
unendlich vielen kleinen Bruchstücken, keine Beweiße für nichts.
Das Schloß lag dunkel vor ihm. Sicher, überall
brannte Licht und Bewegungen hinter den Scheiben vermittelte den Eindruck von
Belebtheit aber es war düster. Diese Stimmung hätte es auch bei strahlendem
Sonnenschein im Juli verbreitet, dessen war sich der Tränkemeister ziemlich
sicher. Der Gedanke das Draco die nächsten 4 Jahre nur in den Ferien wenn überhaupt
hier her kommen würde können hatte etwas tröstliches an sich. Er wusste
selbst nicht warum.
Eine der großen Holztüren öffnete sich bei
seinem näherkommen und im Licht des vor 2 Tagen voll gewesenen Mondes sah er
einen großen Mann auf sich zutreten. Die gleiche Statue wie er selbst nur mit
langen weiß-blonden Haaren anstelle von schwarzen. Der Hausherr persönlich war
zu seinem Empfang gekommen. Unbewusst tastete Snape heimlich nach seinem
Zauberstab, seine Lebensversicherung war noch da.
"Lucius." Ein knappes Nicken ergänzte den Gruß und auch der
Herrscher über Malfoy Manor deutete die Geste an. "Komm herein."
Snape folgte ihm gerade aufgerichtet durch die
schweren Eichendoppeltüren in einen langen Gang. Über teure Teppiche und an
hochnäsigen Gemälden vorbei. Tap Tap Tap; immer tiefer in die Wurzeln des Gemäuers
hinein. Wendeltreppen führten sie zu weiter unten gelegeneren Stockwerken
hinab, tiefer unter die Erde. *Dante hat hier bestimmt irgendwo ein Gästezimmer.*
Severus erkannte das sie zu den Kerkern unterwegs waren, das alte Gemäuer war
ähnlich aufgebaut wie der Snape Herrensitz. Auch wenn sich Severus Familien
nicht mit soviel protzig zur Schau gestellten Reichtum umgab. Snape Senior,
Severus Vater, würde hierüber die Nase rümpfen. Wie auch immer, es ging zu
den Kerkern und der Spion Voldemorts wurde unruhig. *Totam Spem Relinquite Hunc Locum Adeuntes. Wer diesen Ort betritt,
lasse alle Hoffnung fahren.*
Die Wände waren inzwischen vollkommen kahl, selbst Fackeln wurden seltener, und
die Luft zunehmend feucht und kalt, phosphoreszierende Pilze glimmten vereinzelt
und gespenstisch. "Sehr gemütlich. Ihr müßt die Kerker-Ausgabe von schöner
Wohnen abonniert haben." Er hatte es nur ganz leise gemurmelt, mehr für
sich selbst. Lucius warf ihm zwar einen Blick über die Schulter zu ließ aber
offen ob er ihn verstanden hatte. Ein entsprechend beißender Kommentar blieb
jedenfalls aus, vielleicht auch weil sie ihr Ziel erreicht hatten.
Auf einen Schwenk seines Stabes hin glitt die mit Eisen beschlagene Tür in den
Raum. Eine einladende Geste wies ihn zuerst hinein zu gehen doch das lehnte
Severus wortlos aber dafür umso entschiedener ab. So verrückt war selbst er
nicht. Also ging Malfoy zuerst und Snape folgte ihm zögerlich. Er wußte immer
noch nicht worum es ging.
Im Innern roch es nach modrigem Stroh und es war
stockdunkel. Man sah nicht die Hand vor Augen. Die im Flur positionierte Fackel
ließ wirklich nur wenig Licht ein.
Zwei gelbe, leuchtende Augen tauchten in der Finsternis auf, sahen sie hass-
aber auch schmerzerfüllt an. Dumpfes Grollen und Bewegung, irgendwo dort im
Schwarz. Das gefangene Tier setzte zum Sprung an und wurde mitten in der
Bewegung zurück gerissen. Ein Heulen, laut und qualvoll war zu hören. Der Laut
verklang schließlich in Erschöpfung. Snape war von dem Wesen fasziniert. Ohne
sich dessen groß bewußt zu sein hob er seinen Zauberstab. "Lumos."
Es wurde wie erwartet sofort hell. Das große Tier blinzelte ihn an, es war ein
Wolf, ein honigfarben leicht silbrig changierendes Tier. Es knurrte noch immer
aber wenn man ihn ansah erkannte man das er litt. Warum auch immer, Snape hatte
keine Angst davor. Trotz seiner schlechten Erfahrung mit einem Angehörigen der Canis
Lupus wirkte dieses Exemplar nicht im geringsten Bedrohlich auf ihn.
Obwohl es unverwandt zu Lucius starrte und die Zähne
bleckte. Eine offene Drohung und das Versprechen auf unsägliche Schmerzen
sollte er es schaffen irgendwie hier heraus zu kommen.
Langsam kam Severus näher und ging vor dem Wolf
in die Hocke. Die Kette die sein Halsband mit der Wand verband war straff
gespannt, er würde ihn nicht beißen können. Bedächtig hob der wohl gemeinste
Lehrer Hoghwarts die Hand und ließ sie mit angezogenen Fingern beschnüffeln.
Nun hatte er die ganze Aufmerksamkeit des Tieres und da dieses aufgehört hatte
zu knurren oder die Lefzen zurück zu ziehen begann er ihm leicht und sachte über
den Rücken und die Flanken zu streicheln.
Snape staunte über seine eigene Unverfrorenheit,
das Risiko war doch beachtlich. Dennoch... Der Wolf kam ihm seltsam vertraut vor
und auch er schien sich zu beruhigen. Es war ein gänzlich anderes Verhalten als
das was man von einem gefangenen Wildtier erwarten konnte. Die Ohren waren
gelassen nach hinten gelegt und auch die allgemeine Haltung änderte sich.
Er tapste etwas zurück so das das Band nicht mehr gegen seinen Hals drückte
und war nur noch müde. Etwas unbestimmbares in Severus ließ ihn seinen
Zauberstab zu Boden legen und mit beiden Händen unter das silbern aussehende
Halsband gleiten. Es berührte den Wolf nun nicht mehr und es war seltsam. Das
gelb der Augen vor ihm wurde zu goldfarbenem Bernstein und Severus mußte sich
zwingen nicht zurück zu weichen. Sein Unterbewußtsein schrie zwar entsetzt auf
weigerte sich aber irgendwelche vernünftige Erklärungen zu geben. Dann begriff
er. "Moony?" Der Wolf winselte und angelte mit einer Pfote nach ihm,
bat um Hilfe. Das durfte nicht wahr sein!
"Doch dein Hund?" Snape sah über seine Schulter und maß Malfoy mit
einem kalten Blick. Dieser hatte ohne einen Ton von sich zu geben die ganze Zeit
abfällig beobachtet wie sich der andere Todesser auf das Tier eingelassen und
sich vorsichtig mit ihm angefreundet hatte.
"Es ist Moony. Das quasi Maskottchen Hoghwarts. Wie kam er hier her?"
Die Teillüge ging ihm sehr leicht über die Lippen.
"Ein paar meiner Diener waren in eurem verbotenen Walt auf Jagt nach
Kreaturen und Zutaten für einen speziellen Zauber. Da fanden sie denn Werwolf
und weil sie seltene Kuriositäten sind fingen sie ihn ein und brachten ihn her.
Ein Werwolf Zahn soll eine wichtige Zutat für den Omnius-Trank sein. Stimmt
das?" Der Tränkemeister zuckte nur die Schultern, die Information hatte er
im Kopf. "Das ist schon richtig. Aber da es keine dreibeinigen Smigels mehr
gibt kann der Omnius ohnehin nicht mehr gebraut werden."
"Bedauerlich." Lucius überlegte einen Moment. "Willst du ihn
wieder haben?" Der Kniende antwortete ohne groß zu überlegen. "Ja,
natürlich. Er gehört zu Hoghwarts." "Und du? Du magst ihn gar
nicht?" Verfängliche Frage, immerhin musste er versuchen möglichst wenig
Schwäche zu zeigen.. "Naja. Um ehrlich zu sein, schon. Als Junge hatte ich
auch einen Hund." Er ließ seine Hände wo sie waren, so war es für Remus
nicht so schmerzhaft das silberne Halsband zu tragen.
Snape war mit dem nächsten Zug dran. "Und was willst du als
Gegenleistung?" Nichts war umsonst, vor allem nicht unter Slytherins.
"Nur einen kleinen Gefallen. Ich habe gehört das Draco in Tränke Probleme
hat." Snape hätte fast abschätzig geschnaubt. "Er hat in der letzten
Arbeit ein "F" geschrieben, Lucius. Aber nicht weil er es nicht
verstehen würde oder weil ihm Tränke absolut nicht liegen. Er macht zuviel
Unfug im Unterricht und tuschelt mit Crabbe und Goyle. Häufig Pläne für
weiteren Unfug. Deswegen kriegt er nur die Hälfte mit. Nach unserer letzten
Absprache habe ich bisher darauf verzichtet ihn zu rügen." Das hätte er
ihm auch auf einem der Halbjährlichen Elternabende sagen können aber nur ein
Bruchteil der Eltern bemühte sich wirklich bis hinaus ins abgelegene Hoghwarts,
Malfoy war nur alle Schaltjahre einer von ihnen.
Der Hausherr bekam einen recht großzügigen
Gesichtsausdruck. Ach, wenn es mehr nicht war. "Dann machen wir einen neuen
Handel aus. Du sorgst dafür das er sich zusammenreißt, es währe eine Schande
wenn er bei den Jahresprüfungen in deinem Fach durchrasselt. Und du braust mir
zusätzlich einen ..." Seine Stimme wurde leiser, es war ihm doch etwas
unangenehm. "funktionierenden Liebestrank. Narzissa ist in letzter Zeit
etwas schroff." Snape zuckte mit keiner Wimper. "Und dafür bekomme
ich Moony zurück?" "Euer Schul-Maskottchen." Malfoys Stimme
troff vor Sarkasmus. "Dumbledore muß entgültig den Verstand verloren
haben wenn er so etwas zuläßt. Ein Wehrwolf. Aber von mir aus. Wenn er dein
Preis ist." Severus sah auf seinen gemarterten Arbeitskollegen herab.
"Er kann in seiner anderen Form nirgendwo sonst hin. Wie auch immer. Dann
sind wir uns einig?" Dracos Vater berührte die Kette mit der Stabspitze
und murmelte ein lateinisches Wort. Die Kette fiel ab und Severus wollte gerade
auch das Halsband lösen als ihm etwas einfiel. Er beugte sich also zum Wolf vor
und raunte ihm noch etwas leise ins Ohr. "Halt noch kurz durch." Ohne
das Band würde sich Lupin in einen Menschen zurück verwandeln, und dann wüßte
der Anhänger Voldemorts ein sehr persönliches und auch gefährliches Geheimnis
von Remus Lupin. Eben wer unter diesem Fell steckte.
Der Zauberer stand auf und stellte sich mit
Malfoy Angesicht in Angesicht. Der erschöpfte Honigfarbene blieb schutzsuchend
hinter ihm. Seine Rückverwandlung war schon 2 Tage überfällig und allmählich
konnte er nicht mehr.
"War das alles oder hast du sonst noch Pläne für den Abend die mich mit
einschließen?" Nur ein lockeres Zucken der Achseln. "Du kannst wenn
du willst noch ein Glas Portwein mit mir oben vorm großen Kamin trinken. Es ist
eine erlesene Sorte." Snape lächelte freundlich wenn auch etwas gezwungen.
"Nach dem nächsten Anhänger-Treffen Lucius. Dann komme ich gerne auf
deine Einladung zurück. Heute nicht mehr."
Sie verließen das Herrenhaus mir Rücksicht auf
Remus langsam und der Wolf hielt sich steht's in seiner direkter Nähe. Mit
angespannten Nerven und dem ständigen irrationalen Bedürfnis sich umzudrehen
und nach Verfolgern Ausschau zu halten. Natürlich sahen sie nicht zurück - sie
durften keine Schwäche zeigen, oder Angst. Schließlich war Malfoy im Grunde
zumindest Snapes Verbündeter - aber der Drang war da. Erst als sie aus
dem Kreis heraus waren und Severus nicht mehr vom Schutzbann beeinträchtigt
wurde konnten sie sich ein wenig entspannen. Snape legte problemlos eine Hand
auf den Rücken des großen Wolfs und disaparierte mit ihm.
Sie tauchten wieder am Rand des Waldes auf. Näher
kam man an die Schule nicht heran. Auch über dem Schloß lagen starke
Schutzzauber die herein oder heraus aparieren verhindern sollten. Es waren
paranoide Zeiten und nur ein Verrückter hätte auf diese defensiv Maßnahme
verzichtet. Es konnte Jeden jederzeit treffen..
Das erste was Severus tat war sich zu Lupin zu
knien und das Halsband zu öffnen. Der Werwolf fiel erlöst in sich zusammen und
im schwachen Licht des nächtlichen Firmaments verwandelte er sich im Gras
liegend wieder in einen Menschen. Haare, Reiszähne, Krallen, entwickelten sich
zurück. Severus breitete seinen Ausgehumhang über dem zusammen gebrochenen
Remus aus, prüfte seinen flatternden Puls. Dieser zitterte vor Müdigkeit und
Überanstrengung. Sehr viel länger hätte sein Körper diese Energie
verschlingende Form nicht mehr ausgehalten.
Remus schluckte trocken, versuchte seine Stimme nach drei Tagen wieder in gang
zu bringen. „Danke." Severus wachte still schweigend über den Kameraden,
nickte ihm nur leicht zu als Zeichen das er ihn gehört hatte.
Nach der Pause die er dem anderen Mann einfach zugestehen mußte half er ihm
schließlich hoch und stützte ihn über den weiten Rasen hinweg bis zum
erleuchteten Hoghwarts hinauf. Unzählige Türme, Zinnen und Schornsteine die
sich unorganisiert gegen den Nachthimmel abhoben. Sie waren Zuhause.
Severus Snape, Hauslehrer von Slytherin und Diener zweier Herren sah auf den
mitgenommenen Werwolf hinab der sich schwer auf ihn stützte. "Madame
Pomfrey wird begeistert sein." Und die gerettete Seele die nun nicht auch
noch auf seinem Gewissen lasten würde erwiderte den Blick und ließ sich
vertrauensvoll weiter helfen.
Zuhause und unter Freunden.
Fin. :-)
