So! Das wäre meine erste IY-FF, die ich je beendet habe. Also bitte nicht so streng sein. Ich habe sonst nur Erfahrung mit "Herr der Ringe"-FFs.

Titel: Sesshoumarus Lächeln
Hauptcharaktere: Sesshoumaru (obwohl es im ersten Kapitel nicht danach aussieht), Amaya (selbsterfunden)
Autor/in: Amakazu
FSK: ab 12
Genre: Liebe/Drama(/Action)
Disclaimer: Alles gehört Rumiko Takahashi, mir nur meine Fantasie. Die Charas und so leihe ich mir nur und verdiene mit dieser FF kein Geld.
Kurzbeschreibung: Ein Menschenmädchen soll Sesshoumaru helfen, mächtiger zu werden. Doch bevor er sie kaltblütig benutzen kann, verliebt er sich in sie und muss sich zwischen Liebe und Stolz entscheiden. Außerdem ist noch etwas Dämonisches, das in der hübschen Amaya haust, im Spiel...

Ich bitte um Verzeihung, aber in dieser ersten FF richte ich mich nach der RTL II-Synchro.

"Rede"
'Gedanken'


Kapitel 1: Leere Augen

"Jetzt schrei' doch nicht so!", fuhr Kagome Inuyasha an, denn dieser stöhnte immer wieder laut auf, während sie ihm eine Salbe auf seine neue Wunde schmierte.

"Ich schreie nicht!"

"Ach ja?", meldete sich Shippo zu Wort. "Das klang gerade aber so, als würde dich Kagome gerade in Stücke zerlegen."

Inuyasha knurrte laut und verpasste Shippo eine Beule.

"Inuyasha, MACH' PLATZ!", rief Kagome wütend, zerrte Inuyashas verletzten Arm aus der Grube, die der Mach'-Platz-Effekt zustande gebracht hatte, und fuhr kaltblütig mit der Behandlung der Wunde fort.

"Was ist das?", fragte Miroku plötzlich beunruhigt.

"Ein Seufzer von Inuyasha?", schlug Shippo vor. Der Halbdämon ließ wieder ein wütendes Knurren hören.

"Nein...", sagte Sango, die auch etwas bemerkt zu haben schien. "Es ist eine böse Dämonenaura!"

"Eine WAS!" Inuyasha stand plötzlich mit gezogenem Tessaiga vor seinen Freunden. "Ja, ich spüre sie auch..." Dann ließ er etwas enttäuscht sein Schwert sinken. "Es ist nicht Naraku."

"Aber dennoch ein böser Dämon", sagte Kagome und hob ihren Bogen auf, "und er scheint mächtig zu sein."

"Sehr mächtig, sogar", bemerkte Sango.

Es war als ob ein jäher Blitz einschlagen würde. Für einen kurzen Moment erstrahlte alles in einem weißen Licht, dann wurde alles wieder normal, nur dass nicht weit von ihnen sich eine kahle Stelle im Gras auftat und darauf die Gestalt eines jungen Menschenmädchens stand. Sie sah bemerkenswert hübsch aus mit ihrer schlanken Figur, ihrem glänzenden Haar und ihrem lieblichen Gesicht. Auch ihre Augen waren schön, doch zugleich auch abschreckend: Sie waren leuchtend weiß und leer, wie zwei Scheinwerfer.

"Es ist ein Mensch!", rief Inuyasha verwundert. "Ein Mensch mit einer Dämonenaura!"

"Das ist also der jüngere Sohn des großen InuTaishou?", fragte das Mädchen mit einem verächtlichen Lächeln und ihre Stimme klang unheimlich, schön und fesselnd, wie nicht von dieser Welt. "Du hast Naraku stark geschwächt. Bewundernswert... Aber nun ist es an der Zeit, deine Kraft mit Hotaru, der Herrin der Blitze, zu messen!"

"Hotaru?", wiederholte Sango. "Diesen Namen habe ich schon mal gehört..."

"Natürlich hast du das, Menschenfrau!", höhnte Hotaru. "Jemand in eurem Pack muss meinen Namen kennen!"

"Aber du bist tot!"

"Ich bin nie gestorben!", schrie Horatu zornig. "Ihr dummen, kleinen Menschen habt doch tatsächlich geglaubt, ein Dämon, wie mächtig er auch gewesen sein mag, könnte mich töten? Ha! Ich lebe!"

"Noch!", ergänzte Inuyasha. "Ich weiß zwar nicht, was du von uns willst, aber verschwinde, sonst bleibt von dir nicht mal ein Staubkorn übrig!"

"Aaaaahh!", sagte Hotaru genüsslich grinsend. "So hat dein Vater auch gesprochen, als ich ihn zum Kampf herausforderte."

"Mein Vater?.."

"Wusstest du das denn gar nicht?", zischte Hotaru spöttisch. "Ich habe gegen ihn gekämpft und er hat mich meines Körpers beraubt, doch er hat mich nicht getötet, wie er glaubte! Dieser Narr! Jetzt ist es an der Zeit, meinen Körper wiederzugewinnen und alle, die sich mir widersetzen, dem Erdboden gleich zu machen!" Sie sprach nun mehr zu sich selbst und schien allmählich zu vergessen, dass Inuyasha und seine Freunde anwesend waren, während sie sich immer tiefer in ihre Pläne versetzte bis sie die Weltherrschaft angeteren und die Menschheit ausgelöscht hatte. Dann, ganz plötzlich, riss sie sich von ihrer Taumzukunft los und landete wieder in der Gegenwart. "Und dafür brauche ich das Leben seiner Söhne!", schloss sie.

Miroku kam plötzlich ein Gedanke, doch bevor er Inuyasha aufhalten konnte -

"Dann hol's dir doch! Windnarbe!"

Hotaru wich den leuchtenden Bahnen geschickt aus und landete elegant wieder auf der gleichen Stelle, auf der sie zuvor gestanden hatte.

"Wenn du sie tötest, wirst du nur eine Verzögerung deines eigenen Todes bezwecken!", warnte Hotaru grinsend.

"Wen meinte sie mit 'sie'?", murmelte Inuyasha ahnungslos.

"Das Menschenmädchen", antwortete Miroku und trat zu Inuyasha. "Sie sagte, sie sei ihres Körpers beraubt worden und wir wissen, dass der Körper vor uns der eines Menschen ist. Sie hat nur die Kontrolle über das arme Mädchen übernommen! Pass' auf, dass du sie nicht verletzt. Sie ist wahrscheinlich ganz unschuldig!"

"Sehr schlau von dir, Mönch. Und du", Hotaru wandte sich wieder an Inuyasha, "könntest dir an deinen Freunden ein Beispiel nehmen und auch mal deinen Kopf einsetzen."

-

Sesshoumaru und Jaken saßen beide vor einer sehr alten Dämonin, die in einen merkwürdigen Kristall starrte.

"Was siehst du, Chiyo?", fragte Sesshoumaru.

"Du hast eine schwache Stelle, mein Herr", sagte Chiyo, ohne die Augen von ihrem Kristall abzuwenden.

"Wo ist sie?"

"Tief in dir drin. So tief, dass noch keiner deiner Feinde sie entdeckt zu haben scheint. Doch wenn sie gefunden wird, kann es für dich schlimmer als tödlich enden. Eine solche Gefahr bewegt sich auf dich zu."

"Worin besteht sie?"

"Das will der Kristall mir nicht enthüllen", erwiderte Chiyo, "aber er zeigt, wie du diese Schwäche in dir beseitigen kannst: Ich sehe ein ganz besonderes Menschenmädchen. Sie wird dir unbewusst helfen, wenn du sie auch nur in deiner Nähe hast."

"Wie finde ich sie?"

"Du wirst sie erkennen, sobald du ihr begegnest", sagte die Dämonin geheimnisvoll.

-

"Und wenn sie bloß verrückt ist?", keuchte Jaken, während er seinem Herrn hintertrottete. "Ich meine, du hast doch keine Schwächen, Meister."

"Chiyo hat sich noch nie geirrt", sagte Sesshoumaru nachdenklich. "Und wage es bloß nicht noch einmal, meine Familie zu beleidigen!", setzte er verärgert hinzu. "Sie ist eine entfernte Verwandte meiner Mutter."

"Das wusste ich nicht. Bitte verzeih' mir, mein Herr!", winselte Jaken.

-

"Aber wie soll ich mich denn dann verteidigen?", fragte Inuyasha erschüttert.

"Am besten gar nicht!", rief Hotaru und startete selbst einen Angriff: "Bitz des Todes!" Sie hob ihre linke Hand, als ob sie jemanden kratzen wollte, doch als sie eine werfende Bewegung machte, schossen aus ihren Fingerspitzen hellblaue Blitze und hätten Inuyasha wohl auf der Stelle gegrillt, wenn er nicht rechtzeitig zur Seite gesprungen wäre.

Sango packte ihren Bumerang, Miroku seinen Stab und Kagome spannte ihren Bogen. Hotaru grinste wieder, hob ihre Hände zum Himmel und wieder schossen aus ihren Fingern Blitze. "Donnerblitz!" Der Himmel verdunkelte sich, es begann zu donnern und um Kagome, Miroku, Sango und Shippo schlugen Blitze ein und bildeten eine Art leuchtenden Käfig.

"Lass' deinen Bogen sinken, Mädchen", sagte Hotaru, "kein Pfeil kann meinen Donnerblitz-Käfig durchdringen."

"Meiner schon!" Kagomes Pfeil sauste knapp neben Hotarus Ohr vorbei und die Dämonin wurde wieder von weißem Licht umhüllt. Zunächst hörten die Freunde ihren Schrei, doch dann verschwand das Licht, der Himmel lichtete sich und die Blitze, die den Käfig bildeten, lösten sich auf. Dort, auf der kahlen Stelle, lag das Menschenmädchen. Die Dämonenaura war verschwunden.

"Ist sie...", flüsterte Sango, die schon das Schlimmste befürchtete.

"Nein, sie ist nur bewusstlos", sagte Miroku, über das Mädchen gebeugt.

Das Mädchen öffnete jäh die Augen - wieder leuchteten sie - und packte Miroku am Hals und ihre unerwartet starken Finger begannen fest zu drücken. Doch ebenso plötzlich, wie sie ihn gepackt hatte, ließ sie ihn auch wieder los, als hätte sie sich verbrannt. Die leuchtende Leere verschwand aus ihrem Blick und enthüllte ihre sehr schönen grauen Augen.

"Verzeihung", nuschelte sie und setzte sich vorsichtig auf. Ihre Stimme klang jetzt sanft und freundlich.

"Ist schon gut", sagte Miroku.

"Tut mir leid", sagte das Mädchen und ihr traten Tränen in die Augen. "Ich wollte niemanden angreifen... Wirklich nicht!"

"Ist ja gut, wir glauben dir", sagte Kagome beruhigend und setzte sich neben das Mädchen. "Aber kannst du uns vielleicht sagen, wie du heißt und auf welche Weise Hotaru in deinen Körper eingedrungen ist?"

"Mein Name ist Amaya", begann das Mädchen etwas sicherer. "Es ist lange her: zehn Jahre. Ich war damals acht Jahre alt, als ich in den Wald gegangen bin, um Heilkräuter zu sammeln. Plötzlich wurde alles dunkel und eine weiß leuchtende Gestalt kam auf mich zu. Ich konnte mich nicht rühren und - und sie ging in mich hinein. Dann hörte ich ihre Stimme in meinem Kopf. Sie sagte mir, wer sie war und was sie wollte: Hotaru war viele Jahre von Körper zu Körper gewandert und ich war nur ein weiteres Opfer. Ich wurde wütend und konnte die Kontrolle über meinen Körper wiedergewinnen, doch nicht lange. Bald nahm Hotaru wieder die Oberhand und zerstörte mein Dorf. Keiner überlebte." Amaya begann nun hemmungslos zu schluchzen. "So ging es jahrelang. Ich habe ständig, Tag und Nacht, gegen Hotaru um meinen Körper kämpfen müssen. Ich kann sie inzwischen im Zaum halten, aber manchmal bricht sie doch durch. Ich weiß nicht, ob ich sie wieder hätte unterdrücken können, wenn du deinen Pfeil nicht geschossen hättest", sagte sie zu Kagome. "Er hat sie abgelenkt. Sie hatte nicht erwartet, dass er verzaubert sein würde. Bist du eine Miko?"

"Nicht ganz", erwiderte Kagome. "Ich bin nur die Wiedergeburt von einer."

"Das war ja eine traurige Geschichte", sagte Miroku mitfühlend und nahm Amayas Hand. "Willst du nicht lieber in Frieden leben und mein Kind austragen?" Dabei wanderte seine rechte Hand...

"Pass' bloß auf, sonst überlasse ich Hotaru kurz wieder die Kontrolle, du Grapscher!", rief sie zornig.

"Du musst wissen, dass..."

"Diese Meine-Hand-wird-von-einem-Dämon-gesteuert-Geschichte hatten wir schon", sagte Sango missbilligend und verschränkte ihre Arme auf der Brust.

-

Die Freunde erlaubten Amaya, mit ihnen zu ziehen, bis sie Hotaru wieder los war, und sie nahm das Angebot an. Sango erzählte ihr noch am selben Abend von ihrer Jagd nach Naraku, während Kagome ihren Rücksack durchwühlte.

"Das gibt's doch nicht!", sagte sie schließlich und warf eine Tüte Chips zurück in den Rucksack. "Ich habe meine Schreichhölzer verloren!"

Amaya sah auf den kleinen Reisighaufen, aus dem ein Lagerfeuer werden sollte. "Darf ich?" Sie spreizte ihre Finger darüber und aus ihnen schossen Blitze. Sofort gab es ein gemütliches Feuer.

"Du kannst Hotarus Attacken einsetzen?", fragte Inuyasha verwundert.

"Ja, ich habe mit der Zeit gelernt, mir Hotaru zunutze zu machen", antwortete Amaya. "Ich kann fast so mächtig werden wie sie, wenn ich will. Das erweist sich manchmal als praktisch." Sie zeigte auf das Feuer.