Es war kalt

Es war kalt.

Kalt und nebelig.

Eine einsame Gestalt, gehüllt in einen schwarzen, dunklen Umhang, am Rande einer Steilküste in Irland.

Das Wetter war diesig, ein stetiges grau überzog den Himmel so das es einen anödete.

Es machte einen melancholisch, wenn nicht sogar depressiv.

Schwere Töne Lagen in der Luft.

Eine Violine spielte ihr Trauerlied.

Es durchzog die Gegend wie ein schwarzes Band.

Sie spielte als könnte die Welt nicht mehr glücklich werden.

In dem einsetzenden Regen wirkte das alles so unwirklich, das ein zufälliger Beobachter dies alles vielleicht alles als einen Traum abgetan hätte.

Feine Atemwolken stiegen von der Person auf, und verloren sich sogleich darauf im Regen. Hätte man feine, sehr, sehr feine Ohren gehabt, so hätte man neben den jetzt stetig fallenden Regentropfen noch Tränen aufschlagen gehört.

Tränen die auf den weichen Erdboden fielen, und sich ihren weg in das Erdreich bahnten.

Mit einem letzten klagenden Ton hörte die Violine auf zu spielen. Nun war es unnatürlich still.

Der Regen prasselte auf das satte Gras.

Nun hörte man ein Schniefen aus der Richtung von der Person.

Sie wischte sich noch ein letztes mal über das Gesicht, und trat dann an die Klippe heran.

Ein wackeliger Drahtzaun stieß an die Fußspitzen.

Er quietschte leise an den angerosteten Stellen.

Unsicher klammerte sich die Person daran fest, stieg aber letztendlich doch darüber, klammerte sich jedoch immer noch am Draht fest.

Doch auch dieser Griff wurde langsam gelöst.

Ein Finger nach dem anderen löste sich von dem Draht.

Der Wind wurde stärker, und zerrte nun wie wild an dem schwarzen Umhang.

Die Aufwinde oder Abwinde hier am Abgrund waren stärker, viel Stärker.

Der Letzte Finger löste sich. Scheinbar wie in Zeitlupe neige sich die vermummte Gestalt in Richtung des Abgrunds.

Es schien als erstarrte sie in der Luft, um sich vielleicht noch mal anders zu entscheiden, sich wieder hinzustellen.

Nein, es war gebrochen.

Der Wind zerrte weiterhin wie Wild an dem Umhang, als der Körper über die Klippen fiel.

Er würde im Meer verschwinden.

Vielleicht an den Klippen zerschellen.

Niemand würde es merken.

Eine einsame Gegend.

Der Wind heulte, und wenn man in den Wind hineinhörte konnte man in der Ferne ein Echo der verstummten Musik hören.

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