Ich habe die Story kurz nach erscheinen von HBP angefangen, weil ich es nicht abwarten konnte, bis Band 7 erscheinen wird. Sie ist unter dem Eindruck von HBP entstanden, enthält also Spoiler.Ich lasseaktuelle Geschehnisse mit einfließen, wie ihr im ersten Kapitel bereits merken werdet.Ich habe keine Storyline im Kopf, sondern schreibe einfach, was mir einfällt (wenn mir was einfällt) und hoffe dabei, nicht den Faden zu verlieren...
Disclaimer: Nein, bisher war niemand bereit, mir für diesen Schrott nur einen Cent zu erübrigen. Diese Geschichte stammt aus meinem kranken Hirn, nur die Personen habe ich mir von Mrs. Rowling ausgeliehen.
Viel Spaß beim Lesen!
LONDON TIMES
Erneuter Anschlag in London und Madrid (rtr)
London/Madrid Erneut ist im morgendlichen Berufsverkehr der Londoner Innenstadt ein Anschlag auf fünf U-Bahn-Stationen und zwei Linienbusse verübt worden, bei dem es mehrere Tote und Schwerverletzte gegeben hat. Die genaue Zahl der Opfer ist derzeit noch unbekannt, man geht jedoch von mindestens 20 Toten und 900 Verletzten aus. Die Behörden gehen davon aus, dass es sich um die Tat einer europäischen Al-Quaida-Zelle handelt. Noch haben die Behörden keine Verdächtigen präsentieren können, doch – so sagen sie, wäre das nur eine Frage der Zeit, bis alle Videoüberwachungsbänder überprüft werden konnten. Die Berufspendler werden gebeten, bis zur Klärung der Situation nicht zu ihren Arbeitsstellen zu gehen und bis auf weiteres zu Hause zu bleiben.
Ein weiterer Anschlag wurde in der spanischen Hauptstadt Madrid verübt. Wie bereits im Sommer des vergangenen Jahres – kurz vor den spanischen Parlamentswahlen – wurde wieder ein Personennahverkehrszug mit Pendlern, die auf den Weg in die Hauptstadt zu ihren Arbeitsstätten waren, gesprengt. Der Premierminister hat dem Ministerpräsidenten von Spanien sein Beileid ausgesprochen und uneingeschränkte Unterstützung bei der Bekämpfung der Terroristen zugesichert.
TAGESPROPHET
Staatssekretär des Zaubereiministeriums unter Verdacht (tp)
London Im Zuge der Ermittlungen gegen Fly Powder Inc., dem Markführer für die Produktion von Flohpulver, wegen Steuerhinterziehung und Veruntreuung wurden auch Vorwürfe erhoben, das Zaubereiministerium wäre in dieser Angelegenheit verwickelt. Interne Dokumente des Unternehmens würden auf Verbindungen zum Staatssekretariat hinweisen, die die Vermutung zuließen, dass erhebliche Geldmittel geflossen seien. Der Zaubereiminister ordnete umgehend einen Untersuchungsausschuss an.
Der erste Unterstaatssekretär, James Miller wies die Vorwürfe als haltlos und aus der Luft gegriffen zurück. In einem Interview mit dem Tagespropheten erklärte, er würde sich selbstverständlich den Fragen der Untersuchungs-Kommission stellen und rückhaltlos zur Aufklärung dieses skandalösen Vorgangs beitragen.
Lucius Malfoy verurteilt (tp)London Der, wegen des Angriffs auf das Zaubereiministerium sowie mehrfachen Ausübens unverzeihlicher Flüche, angeklagte Lucius Malfoy wurde gestern zu lebenslanger Haft in Askaban verurteilt. Sein Anwalt kündigte Revision an. Zu unserem Reporter sagte er: „Es ist ein Skandal, dass ein Mitglied aus der angesehensten Familien zu einem derart perversen Schauspiel missbraucht wird. Mr. Malfoy ist ein Wohltäter für die Menschen und kein Mörder. Er ist unschuldig. Das ist doch ein abgekartetes Spiel, damit das Ministerium verschleiern kann, dass es bisher untätig war, die tatsächlichen Täter zu finden." Lucius Malfoy hingegen nahm sein Urteil scheinbar ungerührt zur Kenntnis. Zu einem Interview war er leider nicht bereit.
Nach der Desertierung der Dementoren wird der Aufenthalt in Askaban für Mr. Malfoy allerdings weniger unangenehm werden, so dass er gelassen und ohne Angst um sein seelisches Wohlergehen das Revisionsverfahren abwarten kann.
Ein unangenehmer Besuch
Der beste Spiegel ist das Auge eines guten Freundes. (Gälisches Sprichwort)
Harry erwachte aus einem unruhigen Schlaf. Es war noch dunkel, vielleicht vier Uhr morgens, oder halb fünf. Er drehte sich auf die Seite und wollte weiterschlafen. Doch eine innere Unruhe ließ ihn hellwach sein, obwohl er eigentlich todmüde war und nach den Ereignissen der letzten Wochen nur noch den Wunsch verspürte, zu schlafen, zu vergessen, keine Schmerzen mehr zu empfinden...
Der Tod Dumbledores war noch frisch in seinem Gedächtnis. Der feige Anschlag auf einen wehrlosen... und noch schlimmer, Dumbledore hatte verhindert, dass Harry eingreifen konnte. Unfähig sich zu bewegen, lag Harry unter seinem Tarnumhang, während Dumbledore durch einen unverzeihlichen Fluch danieder gestreckt wurde. Harry hätte alles darum gegeben, wenn er Dumbledore nur hätte verteidigen können, selbst wenn es ihm sein eigenes Leben gekosten hätte. „Dummer, alter Mann..."
Harry fühlte sich elend. Er tastete nach seiner Brille und tapste in die Küche und setzte sich an den Tisch. Mit einer Zauberstabbewegung füllte er ein Glas mit Wasser und dirigierte es zu sich. Er starrte das Glas an und dachte nach.
Das alte Haus der Blacks am Grimmauld Platz Nr. 12, dass ihm sein Pate Sirius vermacht hatte, war seine Zuflucht geworden, obwohl er dieses Haus hasste. Er wusste, dass er hier sicher war vor ungebetenen Besuchern und vor Voldemort und seinen Todessern. Außer den Mitgliedern des Phönixordens, seinen besten Freunden, Ron und Hermin und dem Geheimnisträger, dem Hauselfen der Blacks Kreacher wusste niemand von der Existenz dieses Hauses.
Er trank das Glas in einem Zug aus. Wenn er sich ruhig verhielt, dann gab das Portrait von Mrs. Black Ruhe. Er war einsam, meistens – aus purer Langeweile - beschäftigte er sich damit, einigermaßen Ordnung zu machen. Was nicht einfach war, denn das Haus war mit vielen alten Flüchen belegt, die verhinderten, dass die verdreckten und teilweise kaputten Artefakte von ihrem Platz bewegt werden konnte oder kurz nach ihrer Entsorgung wieder an ihrem alten Platz standen. Harry hatte schon den Verdacht, dass sich ,Kreacher der alte Hauself der Blacks, vielleicht unbemerkt in das Haus eingeschlichen hatte und alles wieder an seinen Platz stellte. Da er aber wusste, dass er als rechtmäßiger Eigner des Hauses Grimmauld Platz 12 auch die Gewalt über den Hauself hatte, wischte er diesen Gedanken wieder beiseite, denn er hatte diesen nach Hogwarts befohlen, damit er nicht in Voldemorts Hände gelangen und sein Geheimnis preisgeben konnte.
Der Krieg war im vollem Gange. Die Todesser und die dessertierten Dementoren leisten ganze Arbeit. Täglich berichtete der Tagesprophet von Anschlägen auf der ganzen Welt, von Toten, Schwerverletzten, von blinder Zerstörungswut und unendlichem Leid, sowohl unter den Zauberern als auch unter den Muggeln.Von Seiten des Ministeriums wurde alles erdenkliche unternommen, um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten, aber es war aber nicht mehr das selbe Hogwards. Hogwards ohne Dumbledore, dass war unvorstellbar.
Harry hatte sich bereits kurz nach Dumbledores Beerdigung entschieden, nicht mehr an die Schule zurück zu kehren. Jedoch war er noch kein vollständig ausgebildeter Zauberer. Er blickt auf den Stapel Bücher, die Hermine ihm gebracht hatte. Sogar an einen Stundenplan hatte sie entworfen. „Typisch, Hermine." Harry hatte nicht im Traum daran gedacht, jemals freiwillig – ohne dass ein Lehrer oder Hermine ihn dazu auffordern mussten – ein Buch aufzuschlagen und zu lernen. Er wusste aber, wenn er Voldemort die Stirn bieten wollte, dann musste er gut sein.Aber auch wenn er die Schule wieder besuchen würde, es würde nicht genügen, selbst wenn er in allen Fächern ein Ohnegleichen erreichen würde, was - wie Harry selbst zugeben musste - unwahrscheinlich war.
Immer wieder gingen Harry Dumbledores Worte durch den Kopf: „Voldemord kann keine Liebe empfinden, dass ist seine größte Schwäche." „Schön", dachte Harry bei sich, „dann liebe ich ihn zu Tode! Wie soll mir das helfen?" Unweigerlich musste er an Ginny denken und seine Brust krampfte sich zusammen. Dafür, dass er „der Auserwählte" war, hat er bereits einen sehr hohen Preis bezahlt und nicht nur er. Menschen, die ihm nahe waren, haben ihr Leben verloren, um ihn zu schützen; seine Eltern, sein Pate, Dumbledore. Harry hatte die Beziehung zu Ginny beendet, um sie vor dem Zugriff des Dunklen Lords zu bewahren, obwohl es ihm dabei fast das Herz zerrissen hatte. Immer wieder muss er sich dazu zwingen, nicht an Ginny zu denken. „Ich darf nicht an sie denken! Voldemord wird das ausnutzen! Du musst an dein Ziel denken!"
Mit Entsetzen dachte Harry daran, dass er spätestens auf Bills und Fleurs Hochzeit Ginny wieder begegnen wird. „Ich glaube nicht, dass ich das aushalte. Ich werde Ron eulen, dass ich nicht kommen werde." Harry wurde übel. Er sprang auf, hechtete zum Spülbecken und übergab sich.
Sowohl Ginny als auch Ron haben damals verstanden, warum Harry sich entschloss, mit Ginny Schluss zu machen. Trotzdem war Ron gegenüber Harry seither ziemlich reserviert. Es schmerzte Harry, dass sein bester Freund ihn offensichtlich nicht mehr so vertraute, wie früher, auch wenn er Rons Reaktion nachvollziehen konnte. Nur Hermine benahm sich einigermaßen „normal". Während Ron sich nur selten blicken ließ, kam Hermine regelmäßig für eine Stunde oder zwei vorbei. Ab und an besuchten ihn auch die Weasley-Zwillinge, George und Fred. Trotz ihrer vielen Pflichten kamen auch manchmal Tonks, Molly und Arthur Weasley sowie Professor Lupin vorbei.
Der Phönix-Orden hatte sein Hauptquartier verlagert. Wohin, wusste Harry nicht. „War auch besser so", dachte er, obwohl es ihn doch ärgerte, nicht mehr eingeweiht zu sein. Harry konnte die Abwechslung von der Einsamkeit nicht abwarten und dachte schon daran, dass nicht alle zur gleichen Zeit kommen sollten, sondern alle einzeln zu unterschiedlichen Zeiten. Er konnte nachfühlen, wie es Sirius während seiner Gefangenschaft erging; so untätig dasitzen zu müssen und nichts sinnvolles tun zu können. Er verfiel mehr und mehr in Depression und konnte sich kaum aufraffen, sich auch nur anzuziehen.
Es pochte an der Haustür. Harry wusste nicht, wie lange er schon in der Küche verweilte. Das Portrait von Mrs. Black begann zu kreischen und unflätige Verwünschungen auszuspucken. Harry kümmerte es nicht. Er trat zur Tür und öffnete. Prof. McGonagall stand vor der Tür.
„Wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne eintreten, Mr. Potter", sagte Prof. McGonagall zu Harry, der sie mit weit aufgerissenen Augen ansah und dann beschämt den Kopf sank, nachdem ihm bewusst wurde, in welchem Aufzug er vor seiner ehemaligen Hauslehrerin stand.
„Es ist sehr unangenehm kalt da draußen und es regnet."
Harry schämte sich. „Entschuldigen Sie, Professor" murmelte Harry und trat zur Seite, so dass sie eintreten konnte. „Kann ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten?"
"Gerne", erwiderte Prof. McGonagall.
Okay, ich ziehe mir nur schnell was über, bin gleich wieder da."
Harry sprang in das Schlafzimmer, zog sich hastig um und blickte in den Spiegel, um festzustellen, dass er mit seinem Aussehen heute keinen Blumentopf gewinnen würde.Als erwieder in die Küche kam,hatte Prof. McGonagall bereits den Teekessel aufgesetzt und zwei Teetassen auf den Küchentisch bereit gestellt. Das Portrait von Mrs. Black hatte sich inzwischen auch wieder beruhigt.
Nachdem beide am Esstisch Platz genommen hatten, musterte Prof. McGonagall Harry eine Weile, bevor sie zu sprechen begann.
„Harry, ich glaube, es ist besser, wenn Du wieder nach Hogwards kommst. Ich kann verstehen, dass die Erinnerung dir sehr weh tut und doch glaube ich, dass es dir dort besser gehen wird."
"Professor", warf Harry ein, „ich habe mich bereits entschieden, nicht mehr nach Hogwards zu kommen. Nicht wegen der Erinnerungen, sondern weil ich eine Gefahr für die anderen Schüler bin."
„Unsinn! Die anderen Schüler sind mit dir nicht mehr in Gefahr, als ohne dich."
Der Teekessel begann zu pfeifen. Mit einer Zauberstabbewegung brühte Prof. McGonagall den Tee auf und platzierte die Kanne auf den Tisch.
„Harry, ich bin sicher, dass es dir mehr nutzt, wenn du wieder ein normales Leben führst. Du darfst nicht aufhören zu leben, sonst hat ER gewonnen."
„Wie soll ich das verstehen?" Harry blickte seine ehemalige Lehrerin halb erstaunt, halb ärgerlich an.
„Ich habe kein normales Leben, hatte ich noch nie!" Harry redete sich in Rage. „Keinem normalen Kind trachtet man nach dem Leben! Keinem normalen Kind bringt man die Eltern um!"
Die Schulleiterin blieb ruhig und ließ ihn sich abreagieren, wie es schon Dumbledore zuvor getan hatte. Doch Harry beruhigte sich schnell wieder.
„Entschuldigen Sie bitte, Professor", sagte er kleinlaut, „ich wollte Sie nicht anbrüllen".
„Wenn es Dir hilft" erwiderte Prof. McGonagall, „ich denke aber, dass es das nicht tut. Harry, eines muss dir klar werden: du brauchst deine Freunde, so wie sie dich brauchen. Du darfst Dich nicht verkriechen. Du schützt niemanden damit. Sieh dich an: Dein Aufzug vorhin an der Tür spiegelt auch Deine Seele wider. Du richtest Dich nur selbst zugrunde und das darf nicht geschehen. Zucker?"
„Ja, danke." Prof. McGonagall reichte Harry eine mit Tee gefüllte Tasse. Er nahm die Tasse, stellte sie vor sich auf den Tisch und blickte zu Boden.
„Harry, du bist nicht alleine, das weißt du, oder?" Die Schulleiterin, blickte Harry fragend an.
„Natürlich, weiß ich das" Harry klang nicht gerade überzeugt.
„Denke bitte noch einmal darüber nach, ob Deine Entscheidung richtig war. Nein, nicht ob sie richtig war, sondern ob sie gut für dich war." Harry dachte nach. Nach einer Weile blickte Harry zur Schulleiterin auf.
"Professor?"
„Ja, Harry?"
„Professor, ich weiß, dass meine Entscheidung richtig war. Ob es mir dabei gut geht, ist nicht von Bedeutung."
„Was ist aus deinem Ziel, Auror zu werden, geworden?" fragte Prof. McGonagall.
„Ich habe das nicht aufgegeben, obwohl die Chancen wohl eher schlecht stehen. Ich lerne..."
„Freiwillig?" Die ehemalige Hauslehrerin blickte Harry erstaunt an.
„Freiwillig. Hermine hilft mir", erwiderte Harry.
„Wenn es so einfach wäre, bräuchte man keine Schulen. Harry, glaubst du ernsthaft, dass die Schule dir nur beibringt, was in Büchern steht?"
„Na ja, das meiste."
„Aber nicht alles."
„Ja, schon."
„Dann sind wir uns in diesem Punkt einig?"
„Ja."
„Gut, dann habe ich Dir einen Vorschlag zu machen: Denke darüber nach, ob du nicht doch wieder zurückkommen willst. Bis dahin schlage ich vor, dass Du so etwas wie einen Hausunterricht erteilt bekommst. Das meiste wirst du dir selbst erarbeite müssen, doch ich denke, dass die Unterstützung von einigen Lehrern hilfreich sein wird. Du musst einiges aufholen."
„Okay, Professor."
„Aber entscheide dich bald."
„Ja."
„Gut. Ich muss jetzt leider wieder aufbrechen. Ich danke dir für den Tee. Bis bald."
Nachdem Prof. McGonagall das Haus verlassen hatte, fühlte sich Harry erleichtert. Das war nicht gerade die Art von Besuch, die sich Harry gewünscht hatte, obwohl er seine ehemalige Hauslehrerin sehr mochte. Er schwor sich, sich das nächste mal zuerst anzuziehen, bevor er die Türe öffnet, egal wenn sich Mrs. Black ihre schwarze Seele aus dem Hals schreit.
