Liebe Leser und Drarry-Fans,
ich möchte euch kurz willkommen heißen und erzählen, was euch in dieser Geschichte erwartet.
Draco wird als Experte für dunkelmagische Objekte im Ministerium anfangen.
Seine Teilzeitstelle ist der Auroren-Abteilung zugeordnet, in der Harry seine Ausbildung gemacht hat
und nun als Jungauror arbeitet. Wie ist Draco überhaupt an diese Stelle gekommen? Das lag an
Hermine, die seit dem 8. Hogwartsjahr mit Draco befreundet ist.
Harry ist jedenfalls nicht sehr begeistert von den neusten Entwicklung, da er sich heimlich schon
immer für Draco interessiert hat und inzwischen auch weiß, dass er schwul ist.
Im Teil 1 - also auf dieser Seite - geht es noch viel darum, was seit Hogwarts geschehen, z.B.
wie Harrys Comig-out verlaufen ist. In den anderen Kapiteln lest ihr dann, wie Harry und
Draco so miteinander klar kommen und tiefere Gefühle füreinander entwicklen.
Ein paar Anmerkungen, damit ihr wisst, worauf ihr euch einlasst:
- Harry ist in dieser Geschichte nicht der perfekte Mensch. Er hat z.B. einen Freund und verliebt sich trotzdem in Draco.
- Die Geschichte ist tatsächlich ein Slowburn. Es geht von "enemies" über "friends" zu "lovers", und das langsam aber stetig und in sehr süßer Weise.
- Ich stelle nur Harrys Perspektive dar. Was Draco empfindet ist für Harry und den Leser nicht ganz klar.
- In der Geschichte gibt es als Nebenhandlung einen Kriminalfall.
Ich bin aber alles andere als eine Krimiautorin, daher müsst ihr hier eure Erwartungen etwas runterschrauben. Ich habe mir aber viel Mühe gegeben!
- Es wird immer mal wieder Bezug auf die Bücher von Joanne K. Rowling (,der die Figuren natürlich gehören,) genommen.
- Ich war beim Kapitelhochladen etwas faul und habe aus 26 Kapiteln 5 gemacht. Daher ist jedes Chapter so lang. Sorry. Zur besseren Orientierung
stehen kleine Überschriften zwischen den einzlnen Kapiteln.
Über Reviews oder eine andere Art des Feedbacks würde ich mich sehr freuen!
Danke und nun viel Spaß!
Dramafan(forever)
TEIL 1
Warum Draco auf Hermines Party erscheinen könnte
„Ich bin dann wieder in London und wir wollen auf jeden Fall hin, nicht wahr, Harry? … Harry, du hörst gar nicht zu."
„Hm? Oh, entschuldige … Wegen des Spiels? In zwei Wochen?"
Harry hatte Schwierigkeiten sich auf die Unterhaltung zwischen seinem Freund Samuel und seinem alten Schulkameraden Dean Thomas zu konzentrieren. Seit ihrer Ankunft auf Hermines Geburtstagsparty, lauschte er mit einem Ohr auf das Läuten der Türklingel und dem Rauschen des Floh-Netzwerkes. Seine Nerven waren zugegebener Weise leicht angespannt. Einen Zustand, den er sich vor seinen Freunden nicht anmerken lassen wollte. Als es schellte, konnte er trotzdem nicht verhindern, dass sein Blick zur Wohnzimmertür flog, die Ron gerade öffnete, um zur Haustür zu gehen.
„Du bist so abwesend, Schatz", stellte Samuel mit fragendem Unterton fest.
Harry empfand jedes Mal eine leichte Irritation, wenn Samuel ihn mit einem Kosenamen bedachte. Sie waren erst seit drei Monaten zusammen und Harry hatte nicht das Gefühl, dass ihre Beziehung weit genug fortgeschritten war, um Kosenamen zu benutzen. Außer Molly Weasley hatte Harry noch nie jemand mit „Schatz" oder „Liebling" angesprochen. Selbst Ginny hatte sich mit Harrys Vornamen begnügt, obwohl sie sich Jahre gekannt hatten, bevor sie zusammen kamen. Und immerhin waren sie danach fast ein Jahr zusammen geblieben.
„Sollen wir in zwei Wochen zu dem Spiel der Cannons gehen?" wiederholte Samuel seine Frage. „Ron kann Karten besorgen. Dean geht auch hin." Samuel und Dean sahen Harry erwartungsvoll an.
„Ja, klar, gerne", antwortete Harry und wandte sich bereits wieder ab. Er beobachte Ron, der gerade zurück ins Wohnzimmer kam. Hinter ihm trat eine Arbeitskollegin von Hermine aus dem Flur. Ron führte die blonde Frau direkt zum Geburtstagskind. Harry schaute auf die Uhr. Es war schon fast halb elf.
Samuel und Dean unterhielten sich weiter über die Chancen der Canons im nächsten Spiel, und Harry konzentrierte sich auf das Gespräch so gut es ging. Er legte seinen Arm um Samuels Hüfte und drückte ihm einen leichten Kuss auf die Schulter.
Als Ron sich etwas später zu ihnen gesellte, fragte ihn Harry leise: „Hat Draco abgesagt?"
„Draco? Nicht das ich wüsste. Wieso? Auch schon gespannt, wie er hier auftreten wird?"
„Ja, nein, ich meine, es ist schon ziemlich spät. Ich glaube nicht, dass er noch kommt."
„Weiß nicht, ich glaub', der würde Hermine absagen, wenn er nicht kann. Du weißt doch…", Ron machte große Augen und spitzte seine Lippen. „Dracoooo", immitierte er Hermines Ton, wenn sie über ihren Lieblings-Slytherin sprach, „…ist gaaanz anders als früher."
Das war eine andere Sache, die Harry irritierte. Hermines Beziehung zu Draco hatte sich innerhalb eines Jahres um nahezu 180 Grad gedreht. Ihr einstiger Feind gehörte inzwischen zu Hermines engerem Bekanntenkreis. Eine Bekanntschaft, die Harrys Meinung nach über die letzten drei Jahre zu eng geworden war, denn Hermine hatte Draco nicht nur zu ihrem 22. Geburtstag eingeladen, sondern auch dafür gesorgt, dass der ehemalige Slytherin ab dem kommenden Monat im Zaubereiministerium arbeiten würde, und zwar in der gleichen Abteilung wie Harry, in der ‚Abteilung für die Verteidigung und den Schutz' von Hexen und Zauberern.
Wenn es nach Harry ginge, könnte Draco bleiben, wo er sich nach seinem 8. Hogwarts-Jahr hin verkrochen hatte. In Dracos Fall war das Paris, also durchaus kein Ort, an dem man es nicht aushalten konnte.
Draco war Spezialist für dunkelmagische Objekte. Er hatte gerade ein zweijähriges Grundstudium an der L'ecole de Cazeneuve in Paris beendet und war nach London zurückgekehrt, um bei dem renommierten Kobold Professor Grimzak einen Masterkurs zu absolvieren. Eigentlich dauerte die Grundausbildung in Frankreich drei Jahre, aber Draco hatte aufgrund seiner hervorragenden Leistungen die Studienzeit auf zwei Jahr verkürzen können – wie Hermine ihnen im Frühjahr mit Stolz berichtet hatte.
Anders als Harry und Ron waren Draco und Hermine nach dem Krieg nach Hogwarts zurückgekehrt, um ihren regulären Schulabschluss nachzuholen. Zu Harrys und Rons großer Überraschung hatten sich Hermine und Draco befreundet und hielten auch nach den Abschlussprüfungen Kontakt. Während Draco in Frankreich studierte, absolvierte Hermine im Zaubereiministerium eine Ausbildung in der Abteilung „Beziehungen zu magischen nichtmenschlichen Lebewesen und Kreaturen". Sie wollte im Ministerium praktische Erfahrungen für ihr nachfolgendes Studium der Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt „Magische Kreaturen" sammeln. Hermines Arbeit hatte sie in viele Teile der Welt und auch mehrfach nach Paris verschlagen, da beide Behörden eng zusammen arbeiteten. In Frankreich traf sich Hermine auch oft mit Draco. Sie war es, die Draco auf die schon seit Langem vakante Teilzeitstelle im Zaubereiministerium aufmerksam gemacht hatte. Das Ministerium suchte dringend einen Fachkundigen für die Sicherung und Verwahrung dunkelmagischer Objekte. Bisher hatte sich kein Bewerber gefunden, weil die Stelle der Auroren-Zentrale zugeordnet und dementsprechend mit Unruhe und Gefahr verbunden war.
Draco wollte zurück nach England, hatte aber Bedenken wegen der Reputation seiner Familie. Hermine legte Draco dar, dass es für die Rehabilitation seines Namens von Vorteil sei, Kontakte außerhalb Grimzaks koboldischen Dunstkreises zu suchen. Im Ministerium würde er durch seine Fähigkeiten schnell Anerkennung gewinnen. Zudem würde ihm die Arbeit mit dunkelmagischen Objekten aller Art die Möglichkeit geben, sein Wissen praktisch anzuwenden.
Harry hatte gerade seine Ausbildung zum Auror beendet und war als Jungauror im Ministerium übernommen worden. Es bestand die große Wahrscheinlichkeit, dass er Draco in der Auroren-Zentrale nicht nur treffen, sondern gelegentlich sogar mit ihm zusammenarbeiten würde. Eine Aussicht, der Harry mit einem unguten Gefühl entgegensah, wenngleich Hermine stets versicherte, Draco habe sich sehr verändert.
Auch sie war dem Slytherin im 8. Hogwarts-Jahr zunächst sehr skeptisch gegenüber getreten. Doch über die Monate hinweg war aus einer aufgezwungen Lerngemeinschaft eine freiwillige Lernpartnerschaft und schließlich eine gute Bekanntschaft geworden. Plötzlich hieß es nicht mehr ‚Malfoy' sondern ‚Draco', und der Name war in den folgenden Jahren so oft und in so einem vertrauten Ton gefallen, dass auch Ron und Harry dazu übergegangen waren, in Gesprächen Dracos Vornamen zu benutzten.
Nicht, dass Harry irgendwas mit Draco zu tun gehabt hätte, schließlich waren Ron und Harry nach dem Krieg nur noch zu Besuch in Hogwarts. Ron stieg als Georges Partners bei Weasleys' Wizards' Wheezes ein und arbeitete hart daran, George in Nichts nachzustehen. Harry hatte hingegen die dreijährige Auroren-Ausbildung begonnen. Eigentlich hätte er dafür gute UTZ-Ergebnisse gebraucht, aber das Ministerium hatte bei ihm eine Ausnahme gemacht. Es galt die Reputation des Ministeriums wiederherzustellen und bevor sich Harry für einen anderen beruflichen Werdegang entschloss, sicherte sich der Minister „den Jungen, der überlebte" und „Retter der Zaubererwelt", indem er ihn direkt ins Trainingsprogramm aufnahm – mit ein paar zusätzlichen Theorie-Stunden, in denen Harry das fehlende Hogwarts-Jahr aufarbeiten sollte. Diese ‚paar' Extrastunden nahmen dann aber doch so viel Zeit in Anspruch, dass Harry für Besuche in Hogwarts kaum Energie blieb.
So sah er auch Ginny selten, die noch ein Jahr Schule vor sich hatte. Ginny und er waren nach dem Krieg zusammen geblieben. Die beiden trafen sich vor allen in den Ferien und vielleicht einmal im Monat, wenn Harry Ron zu ihrer alten Schule begleitete.
In Hogwarts sahen die beiden Freunde Draco fast ausschließlich von Weiten. Ihr Kontakt zu dem Slytherin beschränkte sich auf ein höfliches Nicken. Hermine schien unter der Woche recht viel Zeit mit Draco zu verbringen, besonders als sich der Lernaufwand gegen Ende des Schuljahres erhöhte. Sie startete sogar einen Versuch, Draco mit Ron und Harry zusammen zu bringen. Bei einem ihrer Besuche im April, teilte Hermine Ron und Harry mit, dass sie Draco eingeladen hätte, mit ihnen nach Hogsmeade zu kommen.
„Oh, nein. Wie konntest du", war es Ron verärgert entfahren. „Ich will das Frettchen nicht dabei haben, Hermine. Selbst wenn er sich dir gegenüber anständig verhält, so bleibt er doch ein arrogantes Arschloch und Klugscheißer."
Hermine hatte die Stirn gerunzelt. Harry war klar, dass sie gerne das Kriegsbeil zischen den jungen Männern begraben hätte. Sie hatte Harry in der Erwartung angesehen, ihrer Idee aufgeschlossener gegenüber zu stehen, doch Harry konnte sich ebenfalls nicht vorstellen, mit Draco an einem Tisch zu sitzen und Spaß zu haben, auch wenn seine Gründe vielleicht nicht die Gleichen waren, die Ron nennen würde. Er hatte daher nur ablehnend den Mund verzogen und langsam seinen Kopf geschüttelt.
Etwas entnervt hatte Hermine daraufhin verkündet: „Keine Sorge. Draco hat sowieso abgelehnt. Seine Antwort war: ‚Hermine, eine Person des Goldenen Trios ist schon mehr als genug für mich. Zumal ich dich auch als den eigentlichen Kopf hinter eurer kleinen Gemeinschaft von Weltrettern ansehe. Noch mehr Heldenhaftigkeit würde mich völlig aus der Bahn werfen. Potter hat auch wirklich schon genug Anhänger. Ich ziehe es vor, ihn aus der Ferne zu bewundern.'"
Hermine rezitierte Draco mit dessen typisch hochnäsigen Upper-Class-Akzent, was Harry ein belustigtes Lächeln entlockte. Während Ron Dracos Bemerkung mit einem verärgerten Schnauben abtat, hatten Dracos Worte bei Harry ein diffuses Gefühl ausgelöst, das den Begriff ‚Ärger' nicht ganz traf. Irgendwie ernüchterte ihn die Feststellung, dass Draco den Status Quo zwischen ihnen nicht verändern wollte, obwohl Harry ja selbst nicht bereit gewesen war, einen Schritt auf den Slytherin zuzugehen.
Da also alles beim Alten war, gab es für Harry eigentlich keinen Grund, sich durch das mögliche Erscheinen von Draco auf Hermines Geburtstagsparty verunsichern zu lassen. Doch Harrys Nervosität blieb, denn seine Gefühle für den blonden Slytherin waren vielschichtiger als er es vor anderen zugeben würde, was damit zusammenhing, dass Malfoy schwul war – ebenso wie Harry. Eigentlich kein Problem, nur war Harrys Coming-Out untrennbar mit Draco verbunden, was ihm noch heute die Schamesröte ins Gesicht trieb.
Draco im 8. Schuljahr
Samuel holte Harry aus seinen Gedanken zurück: „Entspann' dich Harry, das ist eine Party!"
„Ich bin entspannt".
„Das sieht man", lachte sein Freund, wobei sich ein Grübchen neben seinem Mundwinkel bildete. Dean hatte sich zu einer anderen Gruppe gesellt und so standen Harry und Samuel mittlerweile alleine beisammen. Blond, groß und durchtrainiert, aber nicht bullig entsprach Samuel genau Harrys Typ, wobei Harry sich nicht gerne eingestand, dass er überhaupt auf einen Typ festgelegt war. Ihm wäre es auch selbst nicht aufgefallen, wenn Ron nicht immer wieder über Harrys ‚Beuteschema' frotzeln würde. Natürlich war es nicht allein Samuels Äußeres, das Harry an ihm anziehend fand. Ebenso schätzte er Samuels unkomplizierte Art und fröhliche Ausstrahlung. Harry neigte zum Grübeln und hatte sich entschieden, mehr aus sich heraus zu gehen. Er fand, Samuels Leichtigkeit tat ihm gut, und er genoss, dass Samuel sich nicht von seiner Prominenz beeinflussen ließ.
„Draußen auf dem Balkon sind Neville und Luna. Lass uns zu ihnen gehen. Ich hol mir nur eben noch ein Bier aus der Küche. Soll ich dir was mitbringen, Harry?"
„Danke, nein. Ich glaube ich versuche es mal mit Hermines Bowle. Ron meinte, ich solle sie unbedingt probieren."
„Ok, dann bis gleich." Samuel beugte sich vor, um Harry zu küssen, und dieser erwidert den Kuss abwesend. Harry ging in das dem Wohnzimmer angrenzende Esszimmer, wo das Buffet aufgebaut war. Er bestaunte das Treiben in Hermines Erdbeer-Bowle. Magische Eiswürfel schwammen darin herum. An der Oberfläche hatten sie die Form von plumpen Schiffchen, sanken dann jedoch zum Grund der Schüssel, wobei sie sich in pummelige Fische verwandelten, um in Kugelform erneut aufzusteigen. Harry nahm an, dass es sich um eine von Rons neuen Erfindungen handelte. Ron hatte in den letzten Monaten viel mit Eis experimentiert, um die Produktpalette von WWW zu erweitern. Harry griff nach einem breiten Glas und hielt es über die Bowle. Sofort begann ein silberner Suppenlöffel, sein Glas zu befüllen, und erwischte sogar einen der kleinen magischen Eiswürfel. Harry hielt es für ratsam, zu warten bis der Eiswürfel geschmolzen war. Als sich Harry umdrehte, um ins Wohnzimmer zurückzukehren, fiel sein Blick auf eine große Gestalt, die mit dem Rücken zu Harry vor dem Kamin stand. Harry wich wie von einem Fluchtinstinkt ergriffen ein Stück hinter die Esszimmerwand zurück und beobachtete mit leicht beschleunigtem Herzschlag, wie Draco Malfoy Hermine auf französische Weise mit Küsschen begrüßte und ihr ein Geschenk überreichte.
Hermine war selbst alles andere als begeistert gewesen als sie erfuhr, dass Professor McGonagall die Aufteilung in Gryffindors, Ravenclaws, Hufflepuffs und Slytherins für die Achtklässler aufgehoben hatte. Der ganze Jahrgang wurde in einen gemeinsamen Wohnbereich untergebracht und aß in der Großen Halle an einem Tisch. Mit den Kindern ehemaliger Todesser zusammen leben zu müssen, behagte Hermine ganz und gar nicht, daher hielt sie sich zunächst an ihre alten Freunde wie Neville, Ginny und Luna. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass außer Draco niemand nach Hogwarts zurückgekehrt war, der in den Vorjahren Voldemort offen unterstützt hatte. So funktionierte die neue Gemeinschaft recht problemlos. Hermine freundete sich schnell mit ein paar Ravenclaw-Schülerinnen an, da viele von ihnen ebenso fleißig und wissbegierig waren wie sie selbst.
Draco war aufgrund seines jugendlichen Alters und der Fürsprache von Harry, Hermine und Ron im Gegensatz zu seinen Eltern nicht nach Askaban geschickt worden. Er bekam jedoch mehrere Auflagen. Zunächst wurde er gezwungen, einen Großteil seines Erbes anonym an soziale Muggel-Einrichtungen zu spenden. Außerdem musste er sein verpasstes Schuljahr in Hogwarts nachholen und an den Abschlussprüfungen teilnehmen. Dies diente vor allem dem Bestreben des Ministeriums, Draco im Auge zu behalten, während seine beiden Eltern im Gefängnis waren. Narcissa war zu einem Jahr verurteilt worden, Lucius zu lebenslänglich. Draco mussten jeglichen Briefkontakt mit ihnen offenlegen und durfte seinen Vater nur unter Aufsicht besuchen.
Außerhalb des Schulgeländes war es Draco nicht gestattet, Zauber zu wirken, von alltäglichen Hygiene- und Haushaltszaubern mal abgesehen. Es durfte keinen Kontakt zu ehemaligen Todessern pflegen, und zwei Mal im Monat musste er zu einem Gespräch ins Ministerium kommen, um über seine Aktivitäten Rechenschaft abzulegen.
In Hogwarts musste Draco das Fach Muggel-Kunde belegen, und die Professoren achteten darauf, dass er zumindest seine Lernzeit mit Schülern verbrachte, deren Familien nicht mit Voldemorts Gedankengut sympathisiert hatten.
Als gewählte Sprecherin der Achtklässler wurde Hermine von der Schulleiterin Professor McGonagall gebeten, auf die ehemaligen Slytherin-Schüler zu achten und sie zu integrieren. Sie sollte sich besonders um Draco kümmern, da dieser von vielen Schülern entweder geschnitten oder beleidigt wurde.
„Mir fällt keiner ein, der das mehr verdient!" meinte Ron mitleidslos als Hermine davon erzählte. „Der Wind hat sich gedreht und Malfoy spürt jetzt mal, wie es ist, am unteren Ende der sozialen Leiter zu stehen. Wer will heute schon noch was mit einem Malfoy zu tun haben?"
„Fast keiner, und deswegen muss ich ständig mit ihm zusammen arbeiten", hatte Hermine in den ersten Schulwochen gestöhnt.
„Wenn er dir wieder Sprüche drückt, Hermine, oder dich ‚Schlammblut' nennt, ich schwöre, dann knöpfe ich mir den vor", drohte Ron.
„Ich kann mich sehr gut selbst verteidigen, Ronald Weasley", antwortete Hermine, gab Ron aber einen liebevollen Kuss auf die Wange. „Danke, trotzdem. Aber bisher hält er sich zurück. Wenn wir zusammen arbeiten, guckt er mich kaum an und spricht nur das Nötigste mit mir, aber er weicht auch nicht vor mir zurück oder so. Er ist sehr… still… und fleißig. Jedenfalls erledigt er alle seine Aufgaben ohne zu Meckern."
Harry hatte einen verhaltenen, in sich gekehrten Malfoy noch aus dem 6. Schuljahr gut in Erinnerung. In den ersten Schuljahren war Draco immer voller Energie gewesen, immer auf der Suche nach jemandem, dem er eins auswischen konnte. Meistens hatte es Harry getroffen. Doch im 6. Schuljahr hatte sich das schlagartig geändert. Draco hatte wie ein Schatten seiner selbst gewirkt, teilnahmslos und in sich gekehrt. Harry gefiel der Gedanke nicht, dass sich das kaum gebessert hatte.
„Also sind Parkinson, Goyle und die anderen Slytherins aus unserem Jahrgang tatsächlich nicht nach Hogwarts zurückgekehrt?" fragte Harry. Es interessierte ihn, mit wem Draco seine Freizeit verbrachte.
„Nur Blaise Zabini und Daphne Greengrass. Die anderen sind wohl entweder in Durmstrang oder Beauxbatons oder werden privat unterrichtet. Zabini und Draco sind recht eng. Draco ist auch viel mit Daphne und ihrer jüngeren Schwester Astoria zusammen. Daphne erzählte mal, dass die beiden einander versprochen waren, als der Name Malfoy noch was galt. Jedenfalls sehe ich Draco eigentlich nie mit anderen Schülern. Er ist oft in der Bibliothek oder bleibt auf seinem Zimmer oder in den Räumen seiner Freunde. Ich bin gespannt, was das Schuljahr noch bringen wird. Auf jeden Fall hoffe ich, dass ich nicht immer das Kindermädchen für Draco spielen muss."
In dieser Beziehung hatte sich Hermines Wunsch auf jeden Fall ins Gegenteil verkehrt. Sie kümmerte sich inzwischen sehr gerne um Draco.
Harrys Coming-out und die Sache mit der Jungen-Umkleide
Harry nahm sich Zeit, Dracos Erscheinung von oben bis unten zu begutachten. Er hatte den Slytherin seit zwei Jahren nicht mehr gesehen und empfand eine – wie er fand – verständliche Neugierde. Draco trug eine elegante Zauberer-Robe in dunkelblauer Farbe, die ihm wie ein Umhang offen über die Schultern hing. Sein Haar war deutlich länger als zu Hogwarts-Zeiten und reichte ihm bis auf die Schultern. Dracos Haut erschien noch so hell und makellos zu sein wie eh und je. Er war schon immer groß und dünn gewesen. Nichts davon hatte sich verändert. Er überragte Hermine um ein gutes Stück. Harry selbst war bis zu seinem 16. Lebensjahr bemitleidenswert klein geblieben, hatte die fehlenden Zentimeter aber in nur zwei Jahren aufgeholt und immerhin eine Größe von 1,80 m erreicht. Neben den Weasley-Männern kam er sich zwar immer noch mickrig vor, Draco und er waren jedoch fast auf Augenhöhe.
Hermine begann ihr Geschenk auszupacken. Soweit Harry erkennen konnte, handelte es sich um eine besonders prächtige Schreibfeder. Die Fahne schien etwas größer zu sein als gewöhnlich und funkelte in verschiedenen Goldtönen. Hermine umarmte Draco mit strahlendem Gesicht. Harry hatte das Gefühl, dass Draco bei der Umarmung etwas steif wirkte. Offenbar waren spontane körperliche Gefühlsäußerungen nicht sein Ding. Harry durchquerte das Wohnzimmer und vermied es dabei, zu den beiden hinzusehen Er gesellte sich zu Samuel, Luna und Neville auf den Balkon und nahm sich vor, dem Gespräch zu folgen, doch schon bald schweiften seine Gedanken wieder ab.
Die Wochen nach dem Krieg stellten für Harry und seine Freunde eine schwierige Zeit dar. Die Trauer um verstorbene Familienmitglieder und Freunde trübte die Erleichterung über die Vernichtung Voldemorts. Besonders im Hause Weasley war die Stimmung gedämpft, aber auch Andromeda ging es schlecht. Sie kümmerte sich anstelle von Tonks und Lupin um Baby Teddy. Harry versuchte, sie zu unterstützen, und verbrachte viel Zeit mit seinem Patensohn.
Hermine und Ron waren ebenfalls beschäftigt. Hermine holte ihre Eltern für ihre Behandlung nach London zurück und besuchte sie regelmäßig im Krankenhaus. Heilern in Sankt Mungus gelang es tatsächlich, die Erinnerung von Hermines Eltern wiederherzustellen, aber sie betrachteten ihre Tochter nun mit anderen Augen, und entschieden sich, nach Australien zurückzukehren, da sie sich dort bereits ein neues Leben aufgebaut hatten. Ron arbeitete tagsüber in Georges Geschäft und versuchte, Fred zu ersetzen. Für ihn stand schon da fest, dass er kein Auror werden, sondern als Partner bei Weasley's Wizards Wheezes einsteigen würde.
Wann immer es möglich war, verbrachten Harry, Hermine und Ron Zeit miteinander und versuchten, die Erlebnisse der vorherigen Monate aufzuarbeiten. Sie merkten jedoch schnell, dass das nicht reichte, um die Schrecken des Krieges zu verarbeiten. Auf Empfehlung von Molley und Arthur begann Harry eine Therapie bei einem Seelen-Heiler. Auch Hermine und Ron holten sich professionelle Hilfe. Harry erkannte bei seinen Sitzungen, dass auch seine Kindheit bei den Dursleys tiefe Spuren hinterlassen hatte, die sich nun mit den Albträumen aus seiner Zeit in Hogwarts und dem Krieg vermischten.
Ginnys Nähe spendete Harry Trost. Familiäre Zärtlichkeiten waren ihm aus seiner eigenen Kindheit fremd. Nun sog er sie auf wie ein Schwamm, und gab zurück, so viel er konnte. Natürlich gingen ihre Berührungen auch ins Sexuelle, aber noch häufiger blieben die Küsse leidenschaftslos, und wenn sie sich gegenseitig befriedigten, hatte das manchmal was Pragmatisches an sich.
Als das Schuljahr wieder anfing, fehlte ihm Ginny nicht mehr oder weniger als Hermine oder das tägliche Zusammensein mit Ron. Manchmal versank Harry in depressive Stimmungen, doch seine Zeit mit Andromeda und Teddy und die Ausbildung zum Auror lenkten ihn ab. Das Training war hart und erschöpfte Harry manchmal so sehr, dass er sich am Wochenende kaum aufraffen konnte, vor die Tür zu gehen. Häufig musste er zudem für Prüfungen lernen und Zauber üben, so dass ihm keine Zeit blieb, seine Freundin in Hogwarts zu besuchen. Ginny beschwerte sie sich nie über die seltenen Treffen. Sie stürzte sich in das Schulleben von Hogwarts und beteiligte sich am Aufbau der zerstörten Schulgebäude. Darüber hinaus wurde sie Kapitänin der Griffindor Qudditch-Mannschaft, sie trainierte hart und mit zunehmender Begeisterung.
Harry kam nicht umhin zu bemerken, dass die freundschaftlichen Gefühle zwischen ihnen größer waren als ihre Leidenschaft füreinander. Bei seinen Besuchen in Hogwarts saßen sie oft sogar lieber mit Ron und Hermine zusammen als alleine, was die beiden anderen natürlich mitbekamen. Harry hatte Ginny sehr lieb, aber etwas fehlte, und erst nach und nach wurde Harry klar, was los war.
Vor dem Fall Voldemorts war er viel zu sehr mit seinen Problemen beschäftigt gewesen, um zu bemerken, dass er sich eigentlich für Jungs beziehungsweise Männer interessierte. Als ins Liebesdingen eher unsicherer Teenager hatte er es nicht gewagt, sich einzugestehen, dass ihn Mädchen eigentlich kalt ließen. In sexueller Hinsicht empfand er sich als Spätentwickler.
Nach dem Krieg ertappte Harry sich immer häufiger dabei, wie er zum Beispiel beim Kampftraining seine männlichen Kollegen prüfend betrachtete. Sein Blick wurde von markanten Gesichtszügen angezogen und glitt in der gleichen verstohlenen Weise über muskulöse Arme, schmale Hüften und wohlgeformte Hintern, wie seine männlichen Freunde die Rundungen von Frauen betrachteten. Es war selten Ginny, an die Harry dachte, wenn er sich mit schnellen Handbewegungen zum Höhepunkt brachte, und er versuchte zu verdrängen, dass ihn die Vorstellung, einen Mann zu berühren, seinen Körper an ihn zu pressen und zu sehen, wie das eigene Glied von einem Kerl in den Mund genommen wurde, mehr erregte, als ein weiblicher Körper.
Mit zunehmenden Maß fühlte sich Harry Ginny gegenüber schuldig und begann, an ihrer Beziehung zu zweifeln. Aber erst gegen Ende des 8. Hogwarts-Jahres gestand er sich ein, dass seine sexuelle Präferenz eindeutig beim männlichen Geschlecht lagen. Und es waren nicht seine oftmals sehr gut gebauten Auroren-Kollegen, die ihm letztendlich zu dieser Erkenntnis brachten, sondern ein weiß-blonder, schlaksiger Slytherin mit zweifelhafter Vergangenheit.
Im 8. Hogwarts-Jahr war Harry an einem Sonntagnachmittag Anfang Juni außer der Reihe nach Hogwarts gekommen, um sich ein Quidditch-Spiel von Ginny anzuschauen. Es gab Spiele zwischen allen Häusern, da die Trainer verschiedener Profi-Mannschaften auf der Tribüne saßen und nach jungen Talenten suchten. Ginny wollte gerne professionelle Quidditch-Spielerin werden. Sie war extrem talentiert, flog blitzschnell und ohne Angst, hatte zahlreiche Tricks drauf und konnte Strategien gut umsetzen. Als ehrgeizige, energische und beliebte Mannschaftskapitänin von Gryffindor motivierte sie ihr Team stets zu Bestleistungen. Außerdem spielte sie in der Schulmannschaft. Der Tagesprophet hatte nach einem Spiel gegen Durmstrang bereits einen ganzseitigen Artikel über sie gebracht, der sich sogar sehr nah an den Fakten hielt. Harry verfolgte Ginnys Manöver auf dem Quidditch-Feld wie immer mit Begeisterung. Seine Liebe zum Quidditch hatte durch den Krieg nicht gelitten. In London trainierte er jeden Dienstag mit einer der Freizeitmannschaften des Ministeriums. Bei seinen Besuchen in Hogwarts gehörten Ginnys Spiele selbstverständlich zum Programm.
Draco war Reserve-Spieler in der Slytherin-Mannschaft und wann immer er auf dem Feld war, folgte Harry seinem Flug mit der gleichen Aufmerksamkeit, mit der er Ginny beobachtete. Quidditch-Uniformen zeigten in keiner Weise, wie durchtrainiert viele der ernsthaften Spieler und Spielerinnen waren. Die weiten Magierumhänge verdeckten jede Kontur der Oberkörper. Dicke Stiefel und Knie-Protektoren zeigten nichts von den Beinmuskeln der Spieler. Nichtsdestotrotz konnte Harrry seine Augen oft über einen längeren Zeitraum nicht von Draco abwenden. Der Syltherin strahlte eine bewundernswerte Eleganz beim Fliegen aus. Wie Ginny spielte er auf der Position des Jägers. Er war nicht so geschickt oder schnell wie Ginny, aber er war ein guter Taktiker und hatte – wen wundert's – was Verschlagenes an sich. Gerne verleitete er seine Gegner zu unvorsichtigen Manövern oder schaffte es, die gegnerischen Sucher vom Schnatz abzulenken. Er hielt den Schnatz instinktiv immer im Auge, wahrscheinlich, weil er jahrelang selbst auf dieser Position gespielt hatte.
Harry fand sein Interesse an Dracos Spiel nicht ungewöhnlich. Schließlich war Draco gerade im Quidditch sein ärgster Rivale gewesen, und natürlich wollte Harry wissen, wie sich Draco weiterentwickelt hatte. Hermine und Ron war durchaus aufgefallen, dass Harry ab und zu ein spektakuläres Manöver von Ginny verpasste, weil seine Augen Draco verfolgt hatten, und machten sich über Harry lustig. Misstrauisch wurden sie ihm gegenüber allerdings nie.
Die beiden hatten sich im 6. Schuljahr oft darüber gewundert, mit welcher Besessenheit Harry Draco auf der Karte des Herumtreibers verfolgte und wie oft er von ihm sprach. Harry hatte versucht, herauszufinden, was Draco und Snape im Schilde führten, und darin Recht behalten, dass Draco nicht grundlos in der Nacht durchs Schloss schlich. Ron und Hermine ahnten nicht, dass sich Harry immer mehr auf Draco fixierte. Er verfolgte die Bewegungen seines Mitschülers nicht nur auf der Karte des Herumtreibers, sondern beobachtete ihn auch im Unterricht, beim Essen und in den Gängen. Bald war ihm Dracos Äußeres, seine Gestik und Mimik fast so vertraut, wie die von Ron und Hermine.
Es gab viele Kleinigkeiten, die Harry schon in den Jahren zuvor bemerkt hatte, die ihm aber nie wirklich bewusst geworden waren. Zum Beispiel, dass Dracos überheblicher Gesichtsausdruck verschwand, wenn er mit Pansy, Theo oder Blaise sprach, und dass er die Angewohnheit hatte, beim Nachdenken, mit den Zähnen auf die Unterlippe zu beißen. Harry wusste, dass Draco seine Augenbrauen voneinander getrennt nach oben ziehen konnte, und dazu neigte, seine Worte mit wilder Gestik zu unterstreichen. Wenn ihm sein Fuchteln selber gewahr wurde, ließ er seine Hände in den Hosentaschen oder hinter seinem Rücken verschwinden. Vor Fremden oder wenn es ihm wichtig war, versuchte er, sein Verhalten zu kontrollieren, bemühte sich, gelassen zu wirken, und legte die gleichen tadellosen Manieren an den Tag, die Harry auch bei den Mahzeiten beobachtete.
Im 6. Schuljahr hatte Harry mit angesehen, wie sich Draco zusehends veränderte. Wie er unter seiner schwarzen Kleidung abmagerte, hohle Wangen bekam und sein aufgeweckter Gesichtsausdruck einer schleichenden Verzweiflung wich. Er lachte kaum noch, weder, um sich über andere lustig zu machen, noch aus echter Freude. Anders als in den Jahren zuvor ging er anderen Schülern aus dem Weg und provozierte niemanden mehr. Er hielt sich im Hintergrund und ignorierte sogar Harry, was diesen ärgerte und noch misstrauischer machte.
Natürlich bemerkte Draco, dass Harry ihn beobachtete, aber angesichts des Vorfalls im Zug am Anfang des Jahres, fühlte sich Harry nicht genötigt, sein Verhalten zu vertuschen. Sollte Draco doch wissen, dass Harry ihn im Auge behielt.
Im Verlauf des Schuljahres wurde Harry klar, dass Draco nicht nur etwas im Schilde führte, sondern mehr und mehr zusammenbrach. Er verlor häufig die Kontrolle über sich und wirkte zunehmend fahrig und nervös. Harry beobachtete sogar ein paar Mal, wie Draco während des Unterrichts einnickte. Harry empfand Mitleid für Draco, doch er verschloss die Augen vor der Erkenntnis, dass Draco tatsächllich Hilfe bedurfte. Stattdessen verfolgte er den verzweifelten Jungen auf die Toilette und schlitzte seinen Bauch mit einem ‚Sectumsempra' auf. Es war eine Tat, die Harry mehr erschütterte als die meisten anderen Dinge, die er bis dahin getan oder erlebt hatte. Er fürchtete, wie Voldemort zu sein, und es erschreckte ihn besonders, weil es Draco war, den er fast getötet hatte.
Vielleicht hätte Harry damals erkennen können, dass Draco für ihn mehr war als ein Erzrivale und möglicher Todesser. Der Syltherin faszinierte Harry in einer Weise, die er sich nicht erklären konnte. Und dieses Interesse hatte sich nach dem Krieg nicht in Luft aufgelöst, sondern erwachte, wann immer er mit Draco konfrontiert wurde. Zum Beispiel, wenn Hermine über Hogwarts erzählte oder er Draco beim Quidditch-Spiel beobachtete. Und dann war da die Sache mit der Jungenumkleide.
Das Spiel lief sehr gut für Ginny. Ihr Team hatte erneut gewonnen. Harry, Ron und Hermine war aufgefallen, dass die Trainer der Profi-Mannschaften Ginnys Spiel mit anerkennendem Blick verfolgt hatten. Die Gryffindor-Kapitänin hatte ihr Talent erfolgreich zeigen können.
Nach dem Spiel wollte Harry mit Hermine und Ron die Tribüne verlassen, um in der großen Halle auf Ginny zu warten. Ginny war in den Umkleidekabinen verschwunden und würde später nachkommen. Als Harry mit seinen Freunden die Tribüne verlassen wollte, bildete sich allerdings eine Traube von jüngeren Kindern um Harry. Sie waren zusammen mit ihren Eltern zu diesen wichtigen Spielen gekommen, um ihre Geschwister anzufeuern. Nun umringten sie Harry und baten um Autogramme.
Harry mochte seine Rolle als der ‚Retter der Zauberer-Welt' nicht, blieb aber geduldig sitzen, um Quidditch-Trikots und anderen Gegenstände mit seiner Unterschrift zu signieren, und die Fragen der Jungen und Mädchen zu beantworten. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sich zwei Qudditch-Spieler auf ihren Besen über das Feld und die Zuschauerränge bewegten. Offenbar war es ihre Aufgabe, das Stadium zu reinigen, denn sie sprachen ‚Munditia'- und ‚Ordo'-Zaubersprüche, die den Müll auflösten und für Ordnung sorgten. Als Harry genauer hinschaute, erkannte er zu seinem Erstaunen, dass es sich bei einem der beiden Reinigungskräfte um Draco Malfoy handelte. Der andere war Thomas Walsh, der Sucher der Slytherin-Mannschaft.
Draco und Thomas bewegten sich Zaubersprüche rufend systematisch auf Harry zu. Als sie bei der Schar Autogrammjäger angekommen waren, hielten sie an und begutachteten das Treiben aus der Luft. „Hey Saint-Potter, ich möchte dich nicht stören, aber wie wäre es, wenn du deine Autogramm-Stunde in die Große Halle verlegst, damit wir hier zu Ende aufräumen können", rief Draco hinunter.
„Ich bitte um Entschuldigung, Malfoy. Schön, dass du deine Aufgabe so ernst nimmst. Wie ich sehe, hast du ein Talent dafür. Bei anderen Aufgaben warst du ja nicht so erfolgreich – zum Glück, muss man wohl sagen."
Harry konnte sehen, dass er den blonden Syltherin erfolgreich geärgert hatte, denn Dracos Gesicht färbte sich rot. Noch ehe er sich versehen konnte, schlug ein Zauberspruch neben ihn ein und löste eine zurückgelassene Verpackung schmackhafter Weasleys Funken-Schmetterlinge mit einem Plop in Luft auf. Ein paar der Kinder sprangen erschrocken zurück.
„Bitte macht den Platz frei, Kinder, wir wollen hier fertig werden", mischte sich nun Thomas ein und flog näher. „Nichts für ungut, Harry. Wenn du noch ein Autogramm für mich übrig hast, hole ich es mir gerne später ab. Meine kleine Schwester ist ein großer Fan von dir."
Harry erhob sich und bewegte sich gefolgt von seiner kleinen Fangemeinde in Richtung Ausgang. Er würdigte Draco keines Blickes. Bevor Harry die Treppen hinunterstieg, sah er, dass bereits einige weibliche und männliche Spieler aus den Umkleiden hinauskamen und zum Schloss eilten. Harry beschloss, vor den Umkleiden auf Ginny zu warten und mit ihr gemeinsam in die Große Halle zurückzukehren.
Er hatte sich gerade von seinen Anhängern verabschiedet und war unten aus dem Treppenturm hinausgetreten, um das Quidditch-Feld zu überqueren, als Draco und der Jäger in einiger Entfernung vor ihm auf dem Boden landeten und ebenfalls zu den Umkleidekabinen gingen. Sie hatten Harry nicht wahrgenommen.
Harry überlegte, ob er nicht doch lieber sofort zum Schloss gehen sollte, als er hörte, wie sein Name fiel.
„…ganz schön unfreundlich zu Harry Potter. Der Mann ist eine Legende!" Was Draco darauf antwortete, konnte Harry nicht hören, aber dass es nicht freundlich war, ließ sich von dem Lachen ableiten, das Dracos Begleiter von sich gab.
Harry sprach einen Gehör-Verstärkungs-Spruch, um mitzubekommen, wie das Gespräch der beiden weiterging.
„Wenn Harry heute gespielt hätte, wären die Trainer sicher ausgeflippt. Mann, konnte der den Schnatz hinterherjagen! Aber seine Freundin Ginny ist leider auch krass talentiert. Wenn die im Sommer weg ist, haben wir vielleicht endlich eine Chance. Ich habe gehört, die Harpyien wollen Ginny zu einem Probespiel einladen."
Trotz des geschärften Hörsinnes, konnte Harry nicht verstehen was Draco dazu zu sagen hatte. Er konzentrierte sich so sehr darauf, etwas zu hören, dass er zusammen zuckte, als Thomas wieder sprach und seine Stimme überlaut in Harrys Ohren hallte.
„Ach sei doch nicht immer so schlecht drauf, wenn es um Harry Potter geht." Dabei klopfte Thomas Draco kameradschaftlich auf den Rücken. Anstatt die Hand wieder weg zu nehmen, legte er sie auf Dracos abgewandter Schulter ab. Fast wie in einer lockeren Umarmung gingen die beiden weiter, nichtsahnend, dass Harry ihnen mit einigem Abstand folgte.
Harry beobachtete, wie der Sucher seine Hand von Dracos Schulter löste und mit den Fingern in beinahe zärtliche Weise Dracos Rücken hinabstrich. Dann legte er seine Hand flach auf Dracos Hintern und griff sanft in den Po, bevor er Draco an der Hüfte zu sich zog und ihm beim Gehen einen kurzen Kuss in die Halsbeuge drückte.
Harry stockte der Atem. Das ging weit über eine kameradschaftliche Berührung hinaus. Vor dem Eingang der Herren-Umkleidekabine löste Thomas seinen Griff und ließ Draco den Vortritt. Bevor dieser jedoch durch die Tür treten konnte, wurde er noch einmal von seinem Mitspieler umschlungen und mit dem Rücken gegen dessen Vorderseite gezogen. „Merkst du vorauf ich mich freue, Draco?", fragte der jungen Mann mit rauer Stimme. Draco lachte und hielt inne, um sich ganz der Umarmung des Suchers hinzugeben. Harry sah, wie Thomas Hände nach unten wanderten und Draco wahrscheinlich an seiner intimsten Stelle berührten. „Hmm. Da freut sich einer wohl noch nicht so richtig auf mich", kommentierte er daraufhin.
„Sorry, Tom, der Gedanke an Potter ist irgendwie abturnend."
„Na, ich weiß, was da hilft. Keine Sorge. Aber es wundert mich…"
Harry konnte den Rest nicht verstehen, weil die beiden Slytherins in der Herren-Umkleidekabine verschwanden. Harrys Herz klopfte schnell und hart. Er lief zum Eingang der Damen-Umkleide, aber es brannte kein Licht mehr und es erklangen auch keine Geräusche aus dem Inneren. „Ginny", rief er, es kam aber keine Antwort. Vielleicht hatte er auch zu leise gerufen, doch Harry wollte keine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Stattdessen schlich er um die Herren-Umkleidekabine und stellte sich unter das geöffnete Oberlicht der Duschen.
Nach wenigen Minuten hörte er, wie jemand in den Duschraum kam. Leises Lachen, dann wieder Stille. Stöhnen.
„Aha, so schnell kann man dich also auf andere Gedanken bringen", hörte Harry Thomas sagen. Draco antwortete mit einem Lachen, dunkel und verführerisch. Harry verspürte ein Ziehen im Unterbauch, ihm wurde ganz heiß und kribbelig.„Warte", wandte Draco ein und sprach einen Zauber, um eine Tür zu verschließen.
Dann hörte Harry, wie eine Dusche anging, und unter dem Rauschen des Wassers konnte Harry zunächst nicht viel mehr wahrnehmen als „Hier, halt das mal." „Lass mich das machen." und „Noch mehr?" Es wurde wieder sehr still, bis nach einer Weile sanfte Schimpfwörter ertönten und zwischendurch ein lauter werdendes Stöhnen zu hören war.
„Verdammt, Draco, ja", erklang durch das Fenster.
In Harry Gedanken spielte sich ein lebhaftes Kopfkino ab. Er sah Dracos nackten Körper unter der Dusche. Helle, nasse Haut, ein langer sehniger Körper, feingliedrig aber stark. Hände spielten an seinen Nippeln, kneteten seinen Hintern und ... Er fühlte förmlich, wie sich seine Lippen an Dracos Haut festsaugten, an Dracos feiner Kinnpartie knabberten und spielerisch in die Ohrläppchen bissen. Seine Zunge drang in Dracos Mund ein und erkundete diese feuchte, so verlockende Höhle.
„Draco, Draco, Dracoooo", hörte Harry aus der Umkleide, oder war es nur der Widerhall seiner eigenen Gedanken?
„Ja, bitte, ja", ein langes Stöhnen, wieder dieses Lachen und dann konnte Harry beide keuchen hören.
Harry merkte erst jetzt, dass er mit seiner Hand gegen den Reisverschluss seinerJeans drückte. Die Hose drückte unangenehm. Harry öffnete sie und fasste sich selbst an.
Er lauschte konzentriert auf die Geräusche aus dem Duschraum. Der Lautstärke und Schnelligkeit des Stöhnens nach zu urteilen, waren Draco und sein Partner kurz vor dem Höhepunkt.
Ein langgezogenes Stöhnen erklang. Harry glaubte nicht, dass es von Draco stammte, aber es machte ihn trotzdem unendlich an. Seine Hand bewegte sich schnell und brachte ihn in Sekundenschnelle zum Höhepunkt.
Die erste Welle seines Orgasmus' warf Harry beinahe nach vorne. Harry unterdrückte ein Keuchen und versuchte, seine Atmung unter Kontrolle zu bringen.
Er lehnte sich mit dem Rücken an die Hauswand. Seine Hand umfasste noch immer sein nun schlaffer werdendes Glied. Er fühlte sich beschmutzt und beschämt, weil er sich zu den Geräuschen aus der Dusche befriedigt hatte. Er war ein Voyeur. Und schwul. Er war ein schwuler Voyeur. Sein Lustobjekt war sein Todfeind Draco Malfoy, und was von allem das Schlimmste war: Im Schloss wartete seine Freundin Ginny. Verzweifelt und über sich selbst erschrocken ließ sich Harry an der Wand hinab auf den Boden gleiten. Er nahm schon gar nicht mehr wahr, wie Draco und Thomas zu ende duschten und in die Umkleidekabine zurückgingen.
Interessante Informationen
„Wer ist denn das? Harry?" Harry wurde von Samuels Stimme in die Wirklichkeit zurückgeholt.
„Hm?"
„Da im Wohnzimmer, wer ist das? Der kommt mir irgendwie bekannt vor."
Harry schaute durch das Balkonfenster ins Wohnzimmer und sah Draco. Sein alter Feind stand genau auf der anderen Seite des Raumes mit dem Rücken zur Wand. Er wirkte entspannt, was Harry wunderte. Draco hatte inzwischen seine Robe abgelegt und trug zu Harrys Überraschung modische, aber eher adrette Muggel-Kleidung bestehend aus einer beigen, enganliegenden Hose, einem dünnen, hellblauen Pullover und weißen Sneakern. Die viel zu hellen Haare umrahmten sein Gesicht mit lässigem Schwung. Harry erinnert sich nicht daran, dass Draco in Hogwarts jemals etwas anderes getragen hatte als schwarze Anzüge, Zauberer-Roben oder Schuluniformen. Während Harry seinen ehemaligen Mitschüler musterte, betrachtete dieser den Inhalt seines Bowle-Glases. Ein heller Schein ging von dem Slytherin aus, der Harry an Luna erinnerte. Auch sie besaß manchmal eine fast ätherische Ausstrahlung, und Harry fiel ein, dass Draco und Luna entfernt verwandt waren. Lunas Aura hatte Harry immer als sehr hübsch empfunden, Dracos Strahlen war… irritierend. So verwirrend, dass Harrys Körper mit einem leichten Ziehen darauf reagierte. Da Harry Samuels Frage nicht beantwortet hatte, erklärte Neville: „Das ist Draco Malfoy, ein früherer Mitschüler aus Hogwarts."
„Malfoy? Sind die Malfoys nicht diese schwerreiche Todesser-Familie? Was macht denn so einer auf Hermines Geburtstagsparty?"
Noch immer mit dem Blick zu Draco gewandt antwortete Harry: „Dracos Vater Lucius ist ein verurteilter Todesser. Er ist vor zwei Jahren in Askaban gestorben. Dracos Mutter war ebenfalls in Askaban, aber nur für ein Jahr. Draco selbst ist von fast allen Anklagepunkten frei gesprochen worden. Er ist inzwischen ein guter Bekannter von Hermine. Also Achtung wie du über ihn sprichst."
Harrys letzter Satz klang nicht mehr sehr freundlich und es legte sich ein kurzes, unangenehmes Schweigen auf die Gruppe. Dann räusperte sich Samuel und nahm das Gespräch wieder auf, das er zuvor mit Luna und Neville geführt hatte. Harry beobachtete Draco weiter. Plötzlich schaute der Syltherin hoch. Harry glaubte nicht, dass Draco ihn durch die Fensterscheibe auf dem dunklen Balkon sehen konnte. Viel wahrscheinlicher war, dass das Fenster Dracos eigene Gestalt spiegelte. Trotzdem erstarrte Harry für einen Augenblick. Dann blickte Draco zur Seite, so als sei er gerufen worden und bewegte sich aus Harrys Sichtfeld heraus.
Harry wusste schon vor dem ‚Vorfall' in der Duschkabine von Dracos Homosexualität. Hermine hatte zwar nie etwas erwähnt, obwohl sie es sicherlich mitbekommen hatte, schließlich wohnten alle 8.-Klässer zusammen in einem zweigeschossigen Wohntrakt mit einem gemeinsamen Aufenthaltsraum und einer Teeküche. Doch am Ende war es Ron, der im Februar 1999, also zu Anfang des 2. Halbjahres, von Hermines 8. Schuljahr, davon erzählte.
„Malfoy hängt mit Zacharias Smith ab."
Harry horchte auf, wie immer, wenn der Name ‚Malfoy' fiel, und nahm ein Schluck von seinem Ale. Ron und er hatten sich unter der Woche in einer Londoner Muggel-Kneipe getroffen, wo sein Freund ihm nun von seinem Besuch in Hogwarts berichtete.
„Zacharias? Der war doch Kapitän der Hufflepuff-Mannschaft und Kommentator der Quidditch-Spiele. Ist der denn ein Reinblut?"
„Keine Ahnung. Aber ich glaube, Malfoy ist nicht an seinem Blut interessiert, sondern an was ganz anderem." Ron sah Harry mit einem süffisanten Grinsen an. „Ich hab die beiden gehört."
Harry wollte gerade zu einem weiteren Schluck ansetzen, vergaß aber, was er vorgehabt hatte und stellte sein Glas wieder auf den Tisch. „Gehört?" wiederholte er.
„Also, erst habe ich sie gesehen. Sie waren im Gemeinschaftsraum, abends, unterhielten sich und so. Hab' nicht so genau drauf geachtet, sondern mich mit den anderen unterhalten. Und dann sind Hermine und ich in ihr Zimmer, und du weißt doch, dass die Jungs den Flur oben drüber haben."
„Ja", antwortete Harry gedehnt. Seine Hände umfassten das Glas so fest, dass seine Knöchel weiß hervorstanden.
„Ich bin gegen drei aufgewacht und musste aufs Klo. Ich gehe also in den zweiten Stock zum Badezimmer der Jungen und komme an Malfoys Zimmer vorbei. Und da hab ich es gehört." Ron lehnte sich weiter nach vorne und senkte die Stimme verschwörerisch. „Ich dachte erst, Malfoy hätte Alpträume oder so, denn da kam ein Stöhnen aus dem Raum, sogar ziemlich laut. Aber irgendwie klang es nicht gerade verängstigt. Und dann war da noch 'ne Stimme und ich war mir ziemlich sicher, dass Malfoy gerade jemanden vögelt, und bin weiter. Als ich fertig war und wieder in den Flur kam, ging die Tür von Malfoys Zimmer auf und Zacharias kam heraus, so schleichend. Er steckte erst seinen Kopf heraus, um zu checken, ober der Gang frei ist. Dann guckte er erst in die andere Richtung und dann zu mir." Ron musste bei der Erinnerung fast lachen, aber Harry war nicht zum Lachen zumute. „Das sah irgendwie voll dumm aus. Als er mich sah, zuckte er total zusammen und meinte nur ‚Hallo Ron'. Dann ist er über den Flur gehuscht und in einem anderen Zimmer verschwunden, ich denke in seinem." Nun konnte Ron nicht mehr an sich halten und lachte laut los.
„Vielleicht haben sie einfach zusammen was getrunken."
„Das Stöhnen war schon sehr eindeutig. Und der hatte definitiv weniger an als abends im Gemeinschaftsraum: oben ohne und barfuß. Und am anderen Tag ist er rot geworden, als er mich gesehen hat."
Harry wusste nicht, was er davon halten sollte. „Und was sagt Hermine dazu?"
„Nichts. Leider. Du kennst sie ja. Die verbreitet keine Gerüchte. Meinte nur, selbst wenn, das wäre ja nicht schlimm."
„Und du glaubst, dass Malfoy schwul ist?"
„Naja, mindestens bi, so wie der früher mit der Parkinson rumgemacht hat, kann man sich da nicht so sicher sein."
„Aber vielleicht war Malfoy gar nicht in seinem Raum oder vielleicht haben sie einen Dreier gemacht."
Ron schaute Harry zweifelnd an. „Klar, einen Dreier. Da muss ich Hermine mal fragen, wer von den Mädels für sowas in Frage käme. Ne, Kumpel. Ich weiß es ja nicht genau, aber ich würde jetzt erstmal auf das Naheliegendste tippen: Malfoy hat mit Zacharias Smith rumgemacht, das heuchlerische Arschloch. Das wird seinen reinblütigen Eltern gar nicht gut gefallen. Aber immer schön so tun, als wäre er was Besseres, und dann lässt er sich in den Arsch ficken. Nicht, dass ich das schlimm finde, aber du weißt schon, die Malfoys müssen doch sicher 'ganze' Männer sein."
Harry wusste, dass Ron nichts gegen Homosexuelle hatte, da sein eigener Bruder Charles schwul war. Trotzdem störte ihn Rons Ausdrucksweise. Von seinen Männer-Phantasien hatte Harry Ron nichts erzählt, und schon mal gar nicht davon, dass er sich manchmal selbst da hinten befingerte, wenn er sich befriedigte, und das sehr schön fand. Analsex war doch auch unter einigen heterosexuellen Pärchen verbreitet, hatte er in Muggel-Zeitschriften gelesen. „Hört, hört, Charlie hältst du also auch für nur einen halben Mann?", fragte er deswegen etwas aufgebracht.
„Ach Quatsch, das war doof ausgedrückt. Ich finde einfach, dass Draco bigott ist."
„Naja, vielleicht ist Zacharias reinblütig, dann bleibt er sich ja treu. Und so oder so, Hermine hat recht: Ist ja wirklich nicht schlimm, wenn jemand schwul ist – oder bi."
Ron konnte dem nur beipflichten und Harry wusste, dass er es ernst meinte. Das Gespräch wandte sich bald wieder anderen Themen zu. Abends im Bett kam Harry hart bei der Vorstellung wie Zacharias vor Draco kniete und seinen Schwanz lutschte. Es war das erste Mal, dass er in einer Sexphantasie selbst keine Rolle übernahm, und auch das erste Mal, dass er sich gestattete, beim Sex an Draco Malfoy zu denken.
Dass auch Harry schwul war, erfuhr Ron erst ein paar Tage, nachdem Harry mit Ginny Schluss gemacht hatte, was noch an dem gleichen Wochenende geschah, als Harry Draco und Thomas in der Umkleide belauscht hatte.
Drei der Profi-Mannschaften hatten direkt nach den Spielen Gespräche mit Ginny geführt und sie zu den jeweiligen Probetrainings eingeladen. Harry, der nicht auf Geld achten musste, hatte schon zuvor in den Three Broomsticks in Hogsmeade einen Tisch reserviert, um mit Ginny, Ron und Hermine und all ihren Freunden das Ergebnis zu feiern. Er war sich völlig sicher gewesen, dass seine Freundin Angebote von den Profi-Mannschaften bekommen würde. An dem Abend in Hogsmeade gab es natürlich keine Gelegenheit, Ginny seine wahren Gefühle zu gestehen. So verschob er es auf den nächsten Tag, und war froh, dass Ginny mit Erleichterung reagierte. Sie hatte sich schon selbst mehrfach gefragt, warum er im Bett so zurückhaltend war, und es auf sich selbst bezogen.
Es stellte sich heraus, dass auch sie an ihrer Beziehung gezweifelt und sich nur nicht getraut hatte, Schluss zu machen, weil Harry oft so traurig wirkte, und sie die Reaktionen von Ron und ihrer Familie fürchtete. Harry versicherte ihr, dass die beiden nie eine Chance gehabt hätten, weil er in den letzten Monaten herausgefunden hatte, dass er schwul war, auch wenn er noch mit keinem Mann intim geworden sei. Am Ende trennten sie sich in aller Freundschaft und wussten, dass ihre Beziehung davon profitieren würde, nicht mehr als Paar zusammen zu sein.
Erste Begegnung
Harry wandte sich wieder seinen Freunden zu. Er sprach, er lachte und schaute nicht noch einmal ins Wohnzimmer. Nach einer halben Stunde teilte Samuel Harry mit, dass er gerne aufbrechen würde. Es sei spät und er müsse morgen früh wieder zurück nach Irland. Samuel arbeitete in einem Schutzgebiet für bedrohte magische Tierarten und hatte einen Wochenenddienst vor sich. Er wohnte im Reservat und da auch Harry als Auror oft am Wochenende arbeiten musste, sahen sie sich nur zweimal im Monat. Für Hermines Party war Samuel außer der Reihe nach London gekommen. Harry und Samuel waren mehr oder weniger von Hermine verkuppelt worden, die Samuel durch ihre Arbeit im Ministerium schon seit Längerem kannte.
Harry zögerte, obwohl er sich auf Samuel gefreut hatte und auch müde war. Ein Freitag war nicht der beste Tag, eine Party zu feiern. Trotzdem antwortete er: „Ich würde eigentlich noch ganz gerne bleiben, Samuel. Ich habe mich noch gar nicht mit … Bill und Fleur unterhalten, und sie sind so selten in London. Macht es dir was aus, wenn ich etwas später nachkomme?"
Enttäuschung flackerte kurz über Samuels Gesicht. Er war erst am späten Nachmittag in London angekommen und wollte gerne mehr Zeit mit Harry verbringen, wie Harry unschwer erkennen konnte. Samuel versteckte seine Gefühle nie. Dennoch nahm er Harry in die Arme und meinte: „Aber nein. Ist schon gut. Vielleicht wecke ich dich morgen ganz früh, bevor ich aufstehe." Harry bemerkte selbst nicht, dass er einen schnellen Blick ins Wohnzimmer warf, ehe er antwortete: „Natürlich stehe ich mit dir auf und vielleicht haben wir vor dem Frühstück noch Zeit für was anderes."
Nachdem Harry Samuel zur Tür gebracht und seinen Freund verabschiedet hatte, blieb er zunächst im Flur stehen und holte tief Luft. Er wusste, dass es nicht Bill und Fleur waren, derentwegen er noch bleiben wollte, fand aber, dass es ihm keiner verwehren konnte, neugierig auf Draco zu sein. Schließlich wollte er selbst rausfinden, warum Hermine ihn zu ihren Freunden zählte. Wie er sich dem Slytherin nähern konnte, war ihm aber nicht klar. Zunächst durchquerte er das Wohnzimmer, um sich ein zweites Mal an der Bowle zu bedienen. Draco war nicht zu sehen. Als Harry sein Glas über die Bowleschüssel hielt, musste er feststellen, dass sich nur noch eine Pfütze am Boden befand. Der Löffel versuchte vergebens, das süßlich-klebrige Gemisch aus der Schüssel zu schöpfen. Mit den Gedanken noch bei Samuel und seinem schlechtem Gewissen, ihn alleine gehen gelassen zu haben, blieb Harry unschlüssig vor der Bowle stehen und bemerkte nicht, dass Draco ins Esszimmer gekommen war.
„Ich denke nicht, dass der Löffel auf dein Starren reagiert, Potter." Draco stellte sich neben Harry. Er hob mit seiner linken Hand eine Seite der Schüssel an, so dass sich der Rest der Bowle an der rechten Seite sammelte. Augenblicklich tauchte der Löffel ein und füllte Harrys Glas. Ein Hauch von Dracos Körpergeruch stieg Harry in die Nase. Er roch frisch und holzig zugleich. Harry kannte sich mit Duftnoten nicht aus und hätte daher nicht in Worte fassen können, wie Draco roch, aber es gefiel ihm. Obendrein bemerkte er, wie der Alkohol, den er den ganzen Abend über konsumiert hatte, langsam seine Wirkung entfaltete.
Draco beendete mit einer Handbewegung den Zauberspruch, der auf dem Löffel lag, und füllte sich sein eigenes Glas in profaner Muggel-Art. Er trat einen Schritt zurück und hielt Harry das Glas zum Anstoßen entgegen. „Cheers! Lange nicht gesehen, Potter." „Cheers, Draco. Mindestens zwei Jahre nicht", antwortete Harry ohne über seine genaue Ausdrucksweise nachzudenken.
Draco zog die Augenbraunen hoch und Harry bemerkte seinen Fehler. Er hat Dracos Vornamen benutzt. Harry konnte sich nicht erinnern, dass er seinen alten Schulfeind je anders als mit ‚Malfoy' angesprochen hatte. Es war ihm etwas peinlich und er spürte wie ihm die Hitze den Nacken hochstieg.
„Entschuldige. ‚Malfoy', meinte ich natürlich. Hermine sagt immer ‚Draco', wenn sie von dir spricht, und das muss ich wohl übernommen haben."
„Ihr sprecht also oft von mir?" In Dracos Ton lag amüsierte Neugierde.
„Äh, nein, aber…", Harry versuchte nicht zu stottern, „…aber dein Namen fällt natürlich immer mal wieder. Ihr seid ja nun schon länger… gut bekannt."
„Dann bist du also Bestens über mich aufgeklärt." Draco schien darüber eigenartig erfreut zu sein, so als ob Harry seine Person besonders interessant finden würde.
„Sicherlich nicht mehr als du über mich."
„Nun, Hermine hat nur sehr selten von dir erzählt und die französischen Zeitungen berichten nicht so regelmäßig über dich wie die Englischen."
„Wenn dir das aufgefallen ist, wirst du wohl auch die Englischen gelesen haben. Dann weißt du ja doch ein Bisschen davon, was in meinem Leben so vor sich geht. Jedenfalls wenn du glaubst, was in den Zeitungen steht."
Die Zeitungen hatten nach dem Krieg nicht aufgehört über Harry zu berichten. Der Tagesprophet rühmte sich damit, das Leben „des Jungen der überlebte" genau zu kennen. Als Harry Potter sein Training zum Auror begann, musste er Schlagzeilen wie „Harry Potter – der Held, der nie aufgibt" und „Das magische Wunderkind bereitet sich erneut auf den Kampf gegen das Dunkle vor" ertragen.
„Keine Sorge, mir ist klar, dass die Hälfte von dem, was im Tagespropheten steht, reine Erfindungen sind. Aber ich weiß auch so alles über dich, was ich wissen muss."
Harry fühlte sich durch Dracos Tonfall und Worte augenblicklich gereizt – wie üblich.
„Ich erinnere mich, dass du das Gleiche über Hermine gedacht hast. Jahrelang war sie für dich nur – Wie nanntest du sie noch gleich? – das ‚Schlammblut', und nun seid ihr … ‚Freunde'." Harry schaute Draco herausfordernd an. „Vielleicht weißt du doch nicht so viel wie du geglaubt hast."
Harry sah, dass er einen Treffer gelandet hatte. Draco schwieg für einige Augenblicke und schien abzuwägen, was er als nächstes sagen sollte. Dabei musterte er Harry abschätzig. Harry wartete geduldig auf die Antwort des Slytherin und genoss es, ihn kurz mundtot gemacht zu haben. Als Draco dann aber sprach, war es Harry, der überrascht war.
„In der Tat habe ich mich in dieser Hinsicht und auch in … anderen Belangen … geirrt. Hermine ist wundervoll und es tut mir leid wie ich mich ihr und anderen Muggel-Stämmigen gegenüber verhalten habe."
Bevor Harry antworten konnte fuhr Draco fort: „Und jetzt möchtest du von mir hören, dass ich mich auch in dir getäuscht habe? Liegt dir denn etwas an meiner Meinung über dich. Ich kann dich in einem Punkt beruhigen, Potter…" Draco zog erneut seine Augenbraunen hoch und lächelte. Offenbar hatte er sich wieder unter Kontrolle. „Ich habe inzwischen durchaus erkannt, dass du tatsächlich der unerschrockene Held bist, den der Tagesprophet so liebt. Habe ich doch am eigenen Leib erfahren wie du Menschenleben rettest. Ich erinnere mich sehr wohl daran, dass ihr im Raum der Wünsche euer Leben für uns riskiert habt."
„Das war…"
„…selbstverständlich? Ich glaube nicht. Es war vor allem nicht verdient. Man könnte sagen, ich stehe in deiner Schuld, Potter. Was meinst du, wie kann ich die einlösen?"
„Das ist nicht…"
„…nötig? Aber selbstverständlich doch. Wir Reinblütler können eine Blutschuld nicht einfach ignorieren. Ich finde, das ist immerhin eine Tradition, die ihre Berechtigung hat, auch wenn sich die meisten anderen als hinfällig oder schwachsinnig heraus gestellt haben. Vielleicht fällt dir ja noch ein, wie ich mich bei dir revanchieren kann. Meinen Dank hast du jedenfalls, und ich hoffe, dass du ihn annimmst. Das macht uns aber noch nicht zu Duz-Freunden, Potter. Also belassen wir es doch vorerst beim Nachnamen.
„Vielleicht geht das mit dem Duzen schneller als du denkst, Malfoy. Immerhin arbeiten wir bald eng zusammen. Du fängst schließlich in meiner Abteilung an."
„Du meinst, in der Abteilung, in der du auch arbeitest? Harry Potter, der Auror. Nach dem Krieg habe ich mich tatsächlich kurz gewundert, warum du dein Leben weiterhin dem Kampf gegen das Böse widmen willst. Ich dachte, du würdest dich freuen, wenn alles etwas ruhiger um dich herum würde. Immerhin hast du doch zu Schulzeiten immer so getan, als ob dir die ganze Aufregung um deine Person unangenehm sei."
„Was willst du damit sagen?" Harry fühlte, wie sich sein Gesicht vor Ärger rot färbte, während Draco ihn mit einer Unschuld ansah, als ob er eine Bemerkung über das schlechte Wetter am Vormittag gemacht hätte.
„Oder war es einfach bequem, ein Angebot für einen Job anzunehmen, der eigentlich einen ordentlich Schulabschluss erfordert hätte? Nun, vielleicht hast du einfach erkannt, welche Vorteile es mit sich bringt, der Retter der Welt zu sein."
Harry wollte auffahren und Draco unterbrechen, doch der hob beschwichtigend die Hand. „Verstehe mich nicht falsch. Ich kann dein Verhalten gut nachvollziehen. Die Malfoys haben immer genau für den Ruhm und die Macht gekämpft, die du jetzt hast. Ich würde mir niemals anmaßen, deine Entscheidungen zu kritisieren, und es ist auch klug, seine Ambitionen nicht preiszugeben. Man sollte sich nie in die Karten schauen lassen."
„Ich glaube, du hast da was gründlich missverstanden, Malfoy", brachte Harry zornig heraus.
„Ist das so? Vielleicht, wir werden sehen. Ich wünsche dir jedenfalls Erfolg. Du macht die Welt zu einem besseren Ort." Bei diesen Worten hob Draco demonstrativ sein Bowle-Glas. „Auf dich, Potter!" Er leert das Glas in einem Zug und verabschiedet sich mit einem fast fröhlichen „Und vergiss nicht, ich bin dir was schuldig. Man sieht sich!" Dann drehte er sich weg und ging zurück ins Wohnzimmer.
Harry starrte dem Slytherin hinterher. Seine Gefühle schwankten zwischen Unglauben und Wut. Was bildete sich Draco ein? Wie hatte Harry auch nur einen Augenblick Hermine glauben können, Draco hätte sich verändert? Seine ganze Rede war eine einzige Beleidigung gewesen – abgesehen von seinen Worten über Hermine. Die herablassende Art, mit der er sich bei Harry bedankt hatte, zeigte nur, was für ein arrogantes Arschloch Draco war. Warum nur, hatte sich Harry so von dem Slytherin überfahren lassen? Jetzt stand er hier wie ein begossener Pudel, und das war noch das Schlimmste von allem.
Harrys Stimmung war so im Keller, dass er überlegte, die Party augenblicklich zu verlassen. Diesen Triumph wollte er Draco allerdings nicht gönnen. Kein noch so blöder Slytherin würde ihn von seinem eigenen Terrain vertreiben. So ging er zu Fleur und Bill, die sich mit George und seiner Freundin Nancy in der Küche unterhielten.
Draco hatte sich zu Hermine, Ron, Neville und Luna gestellt, wie Harry von seiner Position heraus gut sehen konnte. Er beobachtete den Slytherin mit einem feindseligen Ausdruck im Gesicht, und es wäre Harry auch nicht peinlich, wenn dieser es bemerken würde. Sollte Draco doch wissen, dass Harry ihn zum Teufel wünschte. Leider ignorierte Draco ihn völlig. Sein Gesichtsausdruck zeigte nicht die Spur einer Veränderung, wenn sein Blick gleichmütig über Harry glitt, während er gelegentlich das Treiben im Raum betrachtete.
Mit Ärger bemerkte Harry, wie seine Freunde dem Slytherin an den Lippen hingen. Draco untermalte jeden seiner Sätze mit lebhaften Gesten und er versuchte nicht mal mehr, diese zu unterdrücken. Harry fand so ein expressives Fuchteln eigentlich ganz süß - aber sicher nicht bei Draco Malfoy.
Anhand der Gesprächsfetzen, die zu ihm hinüberdrangen, erkannte Harry, dass Draco von Paris oder den Franzosen erzählte. Harry sah mit zusammen gekniffenen Augen, wie Ron seine Belustigungq zunächst nicht zeigen wollte, dann aber frei heraus lachte. Auch Draco lachte, und Harry erkannte, dass er den ehemaligen Todesser lange nicht mehr so fröhlich gesehen hatte. Es beunruhigte ihn, dass er Dracos Gesicht - ganz objektiv betrachtet - als anziehend bezeichnen musste, erst recht, wenn es durch ein Lachen erstrahlt wurde. Überhaupt war das spitzzulaufende Gesicht in den letzten Jahren ziemlich kantig geworden, mit hohen Wangenknochen und sturmgrauen Augen. Die Nase verlieh dem Ganzen noch einen interessanten, aristokratischen Zug. Das war kein Gesicht, das man so schnell vergaß. Jedenfalls hatte Harry es nicht vergessen. Tatsächlich war es ihm noch so vertraut, dass er jeden einzelnen der kleinen Unterschiede zu vor zwei Jahren genau hätte benennen können.
Aber all das trat in den Hintergrund gegenüber dem Ärger, den er empfand. Vor allem, weil Draco ihn der Unehrlichkeit bezichtigt hatte. Draco lag völlig falsch damit, zu glauben, Harry würde gerne im Mittelpunkt stehen. Es hatte sich nach dem Krieg einfach nicht richtig angefühlt, nach Hogwarts zurückzukehren. Zu viele Todesser waren noch auf freiem Fuß und Harry wollte mithelfen sicherzustellen, dass Voldemorts Helfershelfer hinter Gitter kamen.
Ein weiterer Grund war, dass Hogwarts für Harry nicht mehr das Zuhause war, wie in den ersten Schuljahren. Zu viele Orte in dem alten Schloss erinnerten ihn an die schrecklichen Erlebnisse der letzten Jahre und an die Menschen, die er verloren hatte. Schon so träumte er zu oft davon, wie Dumbledore vom Turm stürzte. Er sah Cedrics letzte Minuten und Snapes Gesichtsausdruck, als Nagini ihn biss. Selbst die Erinnerung daran wie Crabbe in das Dämonenfeuer fiel, war nun untrennbar mit Hogwarts verbunden. Harry hatte sich nicht imstande gesehen, einfach in den Schulalltag zurückkehren. Er hatte es vorgezogen, sich in die Auroren-Ausbildung zu stürzen und mit Ron in London zu bleiben.
