Storyline: nach 1.22 „Founder's Day"
Disclaimer: Leider gehören Damon und Katherine nicht mir, sondern Kevin und Julie. Ich hab sie mir für diesen One-Shot nur ausgeliehen.
AN: Okay. Das ist meine erste VD FF, also habt bitte ein bisschen Rücksicht. ;) Ich freu mich über Kritik und Feedback und hoffe, dass sie euch gefällt.
Die Tür fiel ins Schloss, er drehte sich um und ging die Treppe der Veranda hinunter.
Irgendwas stimmte nicht. Er hatte dieses Gefühl, dass etwas nicht richtig war – abgesehen davon, dass er gerade Elena geküsst hatte.
Gedankenversunken und die Stirn in Falten gelegt, fuhr er sich mit den Fingern über seine Lippen, auf denen vor wenigen Minuten noch ihre gelegen hatten.
Was war los mit ihm? Er hatte sich hinreißen lassen und sie hatte nicht widersprochen.
Bilder von 1864 kamen ihm wieder in den Sinn. Er und Stefan hatten sich so gut verstanden. Sie waren zwei ganz normale Brüder…und dann kam sie. Katherine!
Und jetzt, 150 Jahre später, schien sich alles zu wiederholen. Dabei hatten er und sein Bruder gerade wieder angefangen, sich nicht ständig die Köpfe einzuschlagen.
Nein! Es würde nicht wieder passieren! Er würde es nicht zulassen. Immer wieder sagte er sich „Sie ist nicht Katherine!"
Sie würde die Brüder nicht gegeneinander ausspielen, keine Spielchen mit ihnen spielen. Sie war eine ehrliche und liebenswerte Person. Auch wenn sie aussah, wie Katherine, hatte sie keine ihrer niederträchtigen, grausamen Eigenschaften. Elena würde nichts Falsches tun.
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitzschlag. Er hielt in seiner Bewegung inne und bei dem Gedanken, schnappte er kurz nach Luft.
Wie zur Bestätigung hörte er in diesem Moment die Schreie aus dem Inneren des Gilbert-Hauses. Binnen weniger Sekunden stand er in der hell erleuchteten Küche.
Das Bild das sich ihm bot war zu surreal um Wirklichkeit zu sein.
Er sah John, der sich die Hand auf den Bauch presste und mit weit aufgerissenen Augen und Mund auf die Person vor ihm starrte. Langsam ging er in die Knie und sackte zusammen. Damon verschaffte sich in einem Augenblick eine Übersicht über die Situation. Er sah die blutigen Finger, samt Ring auf dem Küchentisch liegen und wusste, dass es für John zu spät war. Dann sah er sie an.
Ihre Augen waren rot unterlaufen, die Adern in ihren Wangen pulsierten vor Erregung und ihre Zähne, schnitten spitz in ihre Unterlippe. Als sich ihre Blicke trafen, lag für einen kurzen Moment Verwunderung in ihren, aber dann Änderte sich ihr Ausdruck.
„Hast du mich vermisst?" Ein gehässiges Grinsen zog sich über ihr immer noch entstelltes Gesicht.
„Katherine! Ich hätte es wissen sollen!" Innerhalb einer Sekunde hatte er die Distanz zwischen ihnen zurückgelegt und seine Hand um ihren Hals gelegt und drängte sie zurück, gegen die Arbeitsplatte.
„Du verlogene, kleine.."
„Nanana. So spricht man aber nicht mit seiner Liebsten!" Unterbrach sie ihn immer noch grinsend.
„Was willst du hier? Warum hast du das" Er zeigte auf John, der auf dem Boden lag „getan? Warum?" Vor Wut fing auch Damons Gesicht an, sich zu verändern. Seine Augen verdunkelten sich und er spürte, wie seine Fangzähne gegen seine Lippen drückten.
„Was? John hier? Weißt du, das Traurige ist… er hat mir, Elena, eben sein Herz ausgeschüttet und erklärt, warum er uns Vampire so hasst. Ich hatte eigentlich nicht vor ihn umzubringen, aber… ich hab einfach die Geduld mit ihm verloren. Und warum ich zurück gekommen bin? Du wolltest es doch so!" Sie sah ihm herausfordernd in die Augen.
Damon wusste, dass er bald die Kontrolle über sich verlieren würde. Er wusste aber auch, dass sie ihm überlegen war. Ohne seinen Griff um ihren Hals zu lockern, zog er die Stirn in Falten. Dann erinnerte er sich an seine Auseinandersetzung mit Isobel in ihrem Haus. „Wenn Katherine was von mir will, sag der kleinen Schlampe, sie soll kommen und es sich selber holen!"
Bei dem Gedanken an diesen Moment, verzog sich sein Mund zu einem schiefen Grinsen.
„So, du hast meine Nachricht also bekommen. Was willst du dann hier? Die Erfindung von Jonathan Gilbert? Leider zu spät." Er warf einen Blick auf John. „Und wie ich sehe, kann er uns auch nicht mehr sagen, was er jetzt damit gemacht hat."
Sie gab einen hissenden Laut von sich und mit einem Schlag auf seine Hand, befreite sie sich aus seinem Griff. Damon wich ein wenig zurück und stieß gegen den Küchentisch. Gerade als sie sich auf ihn stürzen wollte, hörten sie, wie die Haustür ins Schloss fiel.
Beide drehten ihre Köpfe zur Tür.
„Jeremy, bist du noch wach?"
Als sie erkannten, dass es Elena war, ergriff Katherine Damons Ärmel und innerhalb von Sekunden waren sie durch die Hintertür draußen im Garten.
Sie umkreisten einander, wie zwei Raubtiere. Die Augen haarscharf auf die des anderen gerichtet, jede Bewegung des anderen genau beobachtend.
„Weißt du, warum ich dich damals ausgewählt habe? Weil ich wusste, dass wir uns ähnlich sind. Du warst der geborene Vampir. Dir fehlte nur der Schubs in die richtige Richtung. Ich hatte Recht. Wäre Stefan nicht dazwischen gekommen…wir hätten ein unschlagbares Team werden können."
Ein abwertendes Lachen kam über seine Lippen. „Nein, ich war niemals wie du. Ich habe meine Spielchen gespielt. Mit Stefan und mit genug anderen Leuten, die mir begegnet sind, aber ich war niemals wie du!"
Katherine setzte ein gespielt enttäuschtes Gesicht auf. „Oh, damit hast du meine Gefühle verletzt. Warte, ich hab ja gar keine…! Aber du, so wie es aussieht. Was ist los mit euch? Erst du, dann John? Seit wann kümmert es dich, was mit den Menschen in deiner Umgebung passiert? Du hättest dich vorhin auf der Veranda mal hören sollen. Mir kamen fast die Tränen."
Ihre Worte und die Art, wie sie sich über ihn lustig machte, machten ihn wieder wütend.
Sein Atem beschleunigte sich und seine Fangzähne waren nun in voller Länge sichtbar. „Du bist ein verlogenes Monster. Am liebsten würde ich dir einen Pflock durchs Herz rammen!"
„Achja? So wie mit Lexi? Wegen dir sind alle tot! Lexi, Pearl, Anna. Glaubst du, du kommst damit ungestraft davon? Jetzt, wo du weißt, dass ich wieder da bin, wirst du vorsichtiger sein. Ich hab vor, ein bisschen zu bleiben. Du wirst genau hinsehen müssen, ob es Elena ist oder ob ich es bin, mit der du dich gerade umgibst. Du weißt, wie gerne ich mit Menschen spiele. Es macht einfach zu viel Spaß!" Provokant blieb sie stehen und beugte sich ein Stück nach vorne zu ihm. Die letzten Worte hauchte sie ihm entgegen „Und glaub ja nicht, dass ich hier bin, weil du es so wolltest! Dann hätte ich schon vor 140 Jahren zurück kommen können. Nein, ich bin wegen Stefan hier!" Mit diesen Worten verschwand sie und ließ Damon in der Dunkelheit zurück.
