Solace in Shadows

Als Harry am Ende seines zweiten Schuljahres vom scheinbar sechzehn Jahre alten Tom Riddle entführt wird, ist er überzeugt davon, dass er alles versuchen wird, um zu entkommen – aber ‚alles zu tun' kann ein gefährlicher Entschluss sein und sogar Helden können einem Kampf müde werden, wenn es keine Hoffnung gibt.
Manchmal bedeutet ‚überleben' ein Zuhause in der Dunkelheit zu finden.

Titel : Solace in Shadows
Autor: The Fictionist
Link: s/7932144/1/Solace-in-Shadows

Autorisierte Übersetzung der Fanfiction von The Fictionist
Ich empfehle hiermit das Originalwerk und hinterlasst der Autorin ruhig einen Kommentar, sie freut sich bestimmt!

Kapitel 1:

Riddle lehnte mit verschränkten Armen gegen Slytherins Statue in der Kammer des Schreckens und beobachtete emotionslos wie Ginny Weasley vor ihm schluchzte.
Sie war erschreckend blass und weinte nur seit sie hier war, stumme Tränen rollten über ihre Wangen, während ihr Leben von ihm erschöpft wurde.
Er gab ein zufriedenes Summen von sich als er wahrnahm wie das Gefühl von Macht und Energie, die schwache Empfindung von glattem Stein gegen seinen Rücken, von Kälte, langsam zu ihm zurückkehrte.
Nichts davon hatte sich je so entzückend angefühlt.
Seine Nerven fühlten sich an als würden sie in Flammen stehen, so überempfindlich , als er nun zum ersten Mal seit viel zu langer Zeit wieder durch seinen eigenen Willen berühren, fühlen und sehen konnte.

„Bitte..." ihr Murmeln brach die Stille, ihre ersten voller Anstrengung gesprochenen Worte seit einiger Zeit.
„Tom, bitte... lass mich gehen!"
„Dich gehen lassen?" Er runzelte die Stirn, „Ich habe dir schon gesagt, dass ich das nicht tun kann Gin. Komm schon, wir sind Freunde, nicht wahr? Freunde helfen einander und hast du dir nicht gewünscht, dass du mir irgendwie helfen könntest?"
„I-Ich habe nicht-" sie brach wieder in Tränen aus, „Ich will nicht sterben!"
„Niemand will das, Liebes", entgegnete er weise, „ aber das bedeutet nicht, dass du es nicht wirst!"
Und wieder herrschte Stille und er beobachtete sie neugierig, seine kleine Ginny.
Sie war ein nerviges Kind, weinerlich und bedürftig, begierig nach Annerkennung und Akzeptanz. Ehrlich gesagt, hatte er ihr einen Gefallen getan, indem er ihr diese Dinge hat zukommen lassen. Nicht, dass es von Bedeutung war.
Letztendlich bedeutete sie ihm nichts, sie war nur der Köder für den größeren Fisch!
Miss Weasley hatte ihm so viel über den großartigen Harry Potter erzählt, seine Neugier war geweckt.

Der-Junge-Der-Lebt, der Überlebende des Todesfluchs, eine Legende.
Er war so begierig darauf herauszufinden, was für ein Kind so etwas bewerkstelligen konnte. In der Tat konnte er die Ähnlichkeiten zwischen ihnen nicht übersehen – sie beide waren Halbblüter, Waisen, die von Muggeln aufgezogen wurden, während sie sich ihres rechtmäßigen Status dabei nicht gewahr waren und Parselmünder. Wenn man Ginerva glauben schenken konnte, sahen sie sich sogar etwas ähnlich.
Es war ... interessant.
Er würde auf den Jungen warten, um herauszufinden, ob diese Dinge den Tatsachen standhalten konnten.
„Ich hab Angst, Tom", Ginnys Stimme war jetzt sogar noch schwächer, als würde es all ihre Anstrengung kosten weiter zu sprechen während sie nach Trost bettelte.
Ihre Augen, die auf köstliche Art ängstlich wurden, hatten sich geschlossen.
Er konnte den Schrecken in ihrem Ton hören und genoss es. Sie war wirklich sehr jung.
Dennoch ignorierte er sie und begann die Geduld zu verlieren.

Er hatte ihren erbärmlichen Problemen das ganze Jahr über zugehört, er konnte nicht einsehen, wieso er sich jetzt dazu verpflichtet fühlen sollte es wieder zu tun.
Er drehte sich weg, sah sich in der Kammer um und wunderte sich wann der Wunderknabe auftauchen würde. Die Stille dehnte sich aus und in all dieser Zeit wuchs seine Kraft.
Er war nun fast fest, nur noch ein bisschen verschwommen an den Rändern.
„Harry wird dich aufhalten", murmelte sie. Er drehte sich daraufhin wieder um, abrupt, nur um zu sehen, dass sie sich nun endlich der Bewusstlosigkeit ergeben hatte.
Jetzt gab es nichts mehr zu tun außer zu warten.

Harry stand am Ende einer sehr langen schwach beleuchteten Kammer. Emporragende Steinsäulen, umrankt mit eingemeißelten Schlangen stützen die Decke, die sich in der Dunkelheit verlor und lange schwarze Schatten durch die seltsame grüne Düsternis sendete, die den Raum erfüllte.
Er stand da, der kühlen Stille lauschend, während sein Herz in seiner Brust schlug wie ein eingesperrter Klatscher.
Konnte der Basilisk in einer dunklen Ecke hinter einer Säule lauern? Und wo war Ginny? Er zog seinen Zauberstab und bewegte sich vorsichtig zwischen den schlangenartigen Säulen voran, seine Schritte hallten wieder. Es war viel zu still, unheimlich.
Er verengte seine Augen, bereit sie bei dem kleinsten Anzeichen einer Bewegung zuzukneifen. Er hätte schwören können, dass die hohlen Augenlöcher der Steinschlangen ihm scheinbar folgten.

Mehr als einmal spürte er ein Ziehen im Magen, als er dachte eines würde sich bewegen und er fürchtete dabei es wäre der Basilisk.
Dann, als er das letzte Paar der Säulen ereichte, kam eine Statue in Sicht, die so groß war wie die Kammer selbst und an der hinteren Mauer stand.
Harry musste den Hals recken, um in das riesige Gesicht zu schauen: Es war
klassisch und affenartig mit einem langen dunklen Bart, der fast bis zum Boden der steinernen Roben des Zauberers fiel, wo zwei riesige graue Füße auf dem glatten Kammerboden standen.

Salazar Slytherin.

Irgendwie hatte er erwartet, dass der Mann schlangenartiger aussehen würde.
Zwischen den Füßen lag ein Mädchen mit flammendem Haar.
„Ginny!" murmelte er, sprintete auf sie zu und fiel auf seine Knie. „Ginny – sei nicht tot – bitte sei nicht tot – "
Er schleuderte seinen Stab beiseite, unfähig sich gerade um diesen zu kümmern, wenn sie tot war, ... sie konnte nicht wirklich tot sein. Er packte ihre Schultern und drehte sie zu sich. Ihr Gesicht war weiß wie Marmor, und so kalt, aber ihre Augen waren geschlossen also konnte sie nicht versteinert sein. Aber dann musste sie –
„Ginny, bitte wach auf", befahl er verzweifelt und schüttelte sie.
Ginnys Kopf schwankte hoffnungslos von Seite zu Seite. Sein Blut gerann.
„Sie wird nicht aufwachen" sagte eine sanfte Stimme.
Harry zuckte heftig zusammen* und drehte sich auf den Knien um.
Ein großer, schwarzhaariger Junge lehnte gegen die Säule in nächster Nähe, beobachtend.
Er war seltsam verschwommen um die Ränder, als ob Harry ihn durch ein beschlagenes Fenster ansehen würde.
Aber man konnte ihn nicht verwechseln.

„Tom – Tom Riddle?"
Riddle nickte und verlor Harry dabei nicht aus den Augen.
„Was meinst du damit, sie wird nicht aufwachen?" verlangte Harry verzweifelt zu wissen. „Sie ist nicht – sie ist nicht - ?"
„Sie ist immer noch am Leben", antwortete Riddle „aber auch nur beinahe."
Gott sei Dank, Ginny war ... ein Gefühl der Unsicherheit schwellte in seiner Brust und er starrte den anderen Jungen an.
Tom Riddle hatte Hogwarts vor fünfzig Jahren besucht, und jetzt stand er hier, ein seltsames, nebliges Licht schien um ihn und er war nicht einen Tag älter als sechzehn Jahre.
Wie war das überhaupt möglich?

„Bist du ein Geist?" fragte er unsicher, sicher, Riddle war zu ... fest, dafür?
„Eine Erinnerung", antwortete Tom ruhig, „aufbewahrt in einem Tagebuch seit fünfzig Jahren."
Er zeigte auf den Boden in der Nähe der großen Zehen der Statue. Tatsächlich lag dort ganz unschuldig das Tagebuch. Harry schluckte, seine Verwirrung stieg mit der gleicher Geschwindigkeit an, wie eine schrecklich wachsende Realisierung.
Für eine Sekunde, fragte er sich wie es hierher gekommen war – aber dann verwarf er die Frage zu Gunsten wichtigerer Angelegenheiten.

„Du musst mir helfen, Tom", sagte er und hob Ginnys Kopf, er kämpfte mit dem Gewicht, rotes Haar floss über seine Finger wie Blut. „Wir müssen hier raus. Es gibt hier einen Basilisken ... ich weiß nicht wo er ist, aber er könnte jeden Augenblick auftauchen ... Bitte, hilf mir!"
Riddle bewegte sich nicht. Harry schwitzte aber er schaffte es, Ginny halb vom Boden abzuheben, er bückte sich, um seinen Zauberstab vom Boden aufzuheben. Er war weg.
„Hast du-?"
Er sah auf.
Riddle beoachtete ihn immer noch – Harrys Zauberstab zwischen seinen langen Fingern drehend.
Die schreckliche Realisierung kitzelte nun an seinem Verstand, aber er wollte es nicht glauben, also streckte er eine Hand aus, um ihn zurück zu bekommen.
„Danke." Sagte er.
Ein Lächeln zeichnete sich an Riddles Mundwinkeln ab. Harry zitterte unter der Intensität seines prüfenden Blickes.

„Hör zu." Versuchte er wieder eindringlich, seine Knie sackten unter Ginnys vollem Gewicht ein. „Wir müssen hier weg! Wenn der Basilisk kommt-"
„Er wird nicht kommen, bis er gerufen wird." Sagte Riddle ruhig.
Harry schluckte Galle** und ließ Ginny sanft auf den Boden sinken unfähig sie weiterhin zu tragen.
„Was meinst du?", fragte er langsam, „Sieh mal, gib mir meinen Zauberstab zurück, ich könnte ihn brauchen-"
Das Lächeln erweiterte sich gefährlich.
„Du wirst ihn nicht brauchen."
„Was meinst du damit, ich werde ihn nicht brauchen-"
„Ich habe viel zu lange darauf gewartet, Harry Potter. Auf eine Chance dich zu sehen, mit dir zu sprechen."
„Ich denke, ich verstehe nicht", antwortete Harry durch zusammengepresste Zähne, „Wir sind in der Kammer des Schreckens! Wir können später reden-" lass ihn mir das abkaufen bitte, lass ihn mir das abkaufen.

Eine Vielfalt von Gesichtsausdrücken glitt über die Züge des Vertrauensschülers, bevor er lächelte.
„Natürlich", Tom neigte seinen Kopf anerkennend. „Du hast recht, hier ist kein passender Ort für diese Art der Konversation, vergib mir."
Harry begann zu sprechen, erwartete aber nicht, dass seine Worte Wirkung zeigen würden*** .
„Nein, ist es nicht", sagte er wieder und versuchte seine Stimme fest klingen zu lassen, „Also, Also wirst du mir dann mit Ginny helfen?" fragte er und wagte es kaum zu hoffen.
„Ich befürchte nicht, Harry", antwortete Riddle und kam auf ihn zu, ein gänzlich hungriger Ausdruck stand ihm ins Gesicht geschrieben.
Es erinnerte ihn auf eher schreckliche Weise an ein Raubtier, dass gerade seine nächste Mahlzeit gefunden hatte. Harry versteifte sich und fühlte wie der ältere Junge sie umkreiste.

„Wie du siehst, während die arme Ginny schwächer wird, werde ich stärker." Und wie um seinen Standpunkt zu wiederholen, ließ er seine Finger durch seine Haare gleiten und zog leicht an den Locken, gerade genug, dass der Zug nicht schmerzvoll war.
Harry dachte aufgebracht nach.
„Du bist der Grund, dass sie so ist-?" Er konnte fühlen wie sein Entsetzen stieg.
„Kluger Junge", lobte der andere und ohne seinen Willen konnte Harry das schrecklichste Kribbeln von Stolz spüren. Niemand hatte ihn zuvor je wirklich für irgendetwas gelobt, nicht wirklich.
Die Dursleys hatten das nie getan, und Hermine war die Clevere. Was dachte er überhaupt?
Irgendetwas lief hier gründlich schief!
„Du bist der Erbe von Slytherin!", realisierte er, und alles machte plötzlich Sinn, viel zu spät. Er hatte Hagrid verleugnet und ... Ginny ... was tat er Ginny an?
„Eine Freude dich kennen zu lernen", antworte Tom sanft.
Die schwächste Berührung schloss sich um seine Finger, eiskalt, nicht ganz greifbar und dann wieder doch. Stärker. Riddle wurde stärker.
Wie konnte er ihn aufhalten? Ohne, dass er Ginny tötete?

Seine Augen sahen verzweifelt hin und her, er versuchte die Zusammenhänge zu verstehen. Eine Erinnerung, aufbewahrt in einem Tagebuch, fünfzig Jahre lang...
„Das Tagebuch-" er stürze sich darauf, nur damit seine Beine plötzlich unter dem Fluch seines eigenen Zauberstabes einknickten.
Er schrie fast vor Schmerz als er fühlte wie seine Kniescheiben zerschmetterten.
Er lag auf dem Rücken, neben Ginny und kämpfte darum seinen Körper aufzurichten.
Riddle flackerte unter der Magie, die er gerade bewirkt hatte, er verschwand für eine Sekunde, wie eine schlechte Verbindung, bevor er sich wieder zu festigen schien und sie dann wieder umkreiste.

„Ah, ah, tu das nicht Harry", tadelte Riddle und lachte, ein grausames hohes und kaltes Lachen. Harry fühlte wie sich seine Nackenhaare aufstellten.
Niemals zuvor hatte er eine solche Angst gehabt, sich so verletzlich und hilflos gefühlt. Tom betrachtete den Zauberstab mit einem nachdenklichen Ausdruck im Gesicht.
„Du hast nicht gewonnen", spie Harry verzweifelt. „Niemand ist diesmal gestorben und all die versteinerten Leute- "
„Oh, du dummes Kind", murmelte Riddle ruhig und sein Blick richtete sich wieder auf sein Gesicht. „Hab ich es dir nicht gesagt? Schlammblüter zu töten bedeutet mir nichts mehr. Seit einigen Monaten bist du mein neues Ziel."
Harry erstarrte fast vor Schock. Das war nur wieder typisch, oder?
„Und was willst du von mir?", fragte er sich wappnend. „Wenn du vor hast mich zu töten, dann mach doch, aber lass Ginny gehen – du, du kannst mich stattdessen haben!" bat er an.

Riddle betrachtete ihn mit einem Leuchten in den Augen.
„Wirklich?" Fragte er und Harry schluckte.
„J-Ja."
„Ein typischer kleiner Held bist du, oder?****", stellte Riddle fest und kippte den Kopf lächelnd zur Seite.
Sein Kiefer verkrampfte sich.
„Haben wir einen Deal? Nur... Du kannst mit mir tun, was du willst, wenn es ich bin, den du willst, nur – nur lass Ginny gehen!"
„Das hört sich vernünftig an", sagte Tom leichthin. Harry starrte ihn an, sein Inneres drehte sich und er traute sich kaum zu atmen.
„Aber, leider, nein. Ich habe dich bereits, also ist dieses Argument irrelevant."
Der Zauberstab zeigte wieder auf ihn und Harry weigerte sich zurückzuweichen, er begegnete dem stechenden Blick so ebenbürtig wie er nur konnte.
Er wollte so nicht sterben, auf dem Boden, ohne einen Zauberstab, mit dem er kämpfen konnte.

„Dann töte mich", wagte er zu sagen. Riddles Augen leuchteten wie Diamanten, genauso eiskalt und hart.
„Das könnte ich", murmelte der andere. „Aber dann wären wir nicht fähig später miteinander zu reden, oder? Und du hast gesagt, dass wir könnten." Harrys Augen weiteten sich völlig entsetzt.
„Was-"
Stupor."
Und die Welt wurde schwarz.

A/N: offensichtlich AU. Aber ehrlich gesagt, Tom wird als brillant beschrieben, sicher hätte er Harry einfach außer Gefecht gesetzt, bis er seinen Körper zurück hat, wenn er einen Zauberstab gehabt hätte, den er auch hatte. Und dann hätte er später seine Spiele gespielt, das ist zumindest meine Idee und der Ausgangspunkt der Geschichte.
Ich hoffe es gefällt euch. Sagt mir, was ihr denkt?
Wow, es fühlt sich komisch an etwas Neues außerhalb des Fate's Favourite's Universums zu machen. Auch wenn es immer noch Tom und Harry zentriert ist.
PS: der Titel steht noch nicht ganz fest aber wisst ihr, es scheint eine Schande zu sein meine Serie von alliterierenden/stabreimenden Namen abzuschaffen. Vorschläge?
Oh, und es ist KEIN slash ...

So das erste Kapitel einer langen Fanfiction! Puh!
Ich habe mich bemüht so originalgetreu wie möglich zu übersetzen, habe aber zugunsten der deutschen Sprache, die ein oder andere Änderung vorgenommen.
Das ist meine erste Übersetzung einer Fanfiction und ich mache das auch nur, weil ich die Geschichte liebe, seit also nicht so streng.
Aber ich bin wirklich offen für Verbesserungsvorschläge, ich bitte sogar darum!

wo ich unentschlossen war/sehr frei übersetzt:

* Harry jumped violently - Harry zuckte heftig zusammen.

** Harry swallowed bile

*** Harry startet, not expecting it to work.

**** "Regular little hero aren't you," Riddle stated, head tilting to one side, smiling. His jaw clenched. - ein typischer kleiner Held bist du oder? das Fragezeichen fehlt jedoch

Besteht Interesse? Soll ich weitermachen? ;) Mach ich sowieso!