Hallo ihr Lieben! Ja, ihr lest richtig... ich bin doch eher da, als ich dacht (zumindest mit einer ganz neuen Story)... eigentlich wollte ich das erste Kapitel ja erst posten, wenn ich die ganze Geschichte fertig habe... aber dann nagte ein Problem an meinem Hirn: Wenn die Story gar nicht ankommt, dann hast du sie umsonst geschrieben... also ist hier das erste Kapitel und ich bitte um Reviews, weil ich erst ab ner bestimmten Anzahl weiß, dass sie gelesen wird und ankommt! Erst dann schreibe ich weiter!

So, und jetzt noch ein paar Dankesgrüße an meine liebe Beta klein Eli °°knuddel°°

Widmen tue ich diese Story all denen, die meine letzte schon gelesen haben... so, und nun viel Spaß!


Erkenntnis – oder wie meine Welt zusammenbrach

Ich ertrage viel. Ich ertrage, dass mein geliebter Bruder seit drei Jahren verheiratet war und seit dem nur noch wenig Zeit für seinen armen Zwilling hatte. Ich habe Verständnis dafür, dass meine Mum seit Wochen nur noch am Rad drehte, weil jene Ehefrau, Angelina und Schulschönheit meines Jahrgangs, schwanger war, und deshalb auch keine Zeit für ihren armen Sohn hatte.

Zuletzt nehme ich sogar mit Humor das miese Wetter hin. Mensch – WIR HABEN JUNI! Also praktisch Sommer, weshalb aber hatten wir nur acht Grad Celsius und ständigen Regen? Das konnte doch nicht normal sein.

Wie dem auch sei, mit all dem kann ich leben, aber nicht DAMIT! Mein kleiner Rotzbruder Ron, den ich eigentlich immer ganz okay fand, hat SIE bekommen. Und ich, der blöde Trottel von nebenan, sah in die Röhre. Wie konnte er mir das antun, ich...

Stop. Ich bin selber Schuld. Ich hatte ja nie was gesagt und er stellte diese „Ansprüche" seit der sechsten Klasse, also seit traurigen acht Jahren. Mann, dass war wirklich traurig und ich war dieser Idee erst seit drei Wochen verfallen. Noch trauriger. Dabei schwirrte mir dieser Engel seit dreizehn Jahren vor der Nase rum und ich checkte das einfach nicht.

Ja, sie ist der BÜCHERWURM, aber sonst? An ihr war einfach alles perfekt und ich hatte es versaut, auch wenn ich nicht genau weiß, was ich falsch gemacht habe – vielleicht lag es daran, dass ich in den letzten Jahren mein Verhalten einfach nicht geändert hatte, so dass sie gar nicht erst auf die Idee kam?

Quatsch, es war einfach so, dass NIEMAND glauben würde, dass ausgerechnet ich was von Hermine Granger wollen könnte.

Die Vorstellung, dass sie es glauben könnte, wäre auch gerade zu lachhaft. Der Klassenclown, Witzbold der Nation, Teilhaber von Weasleys´ Wizarding Wheezes und „Hauptärgerfaktor" aus Hermines ersten Schülervertreterjahr, hatte Interesse an Miss Superschlau? Ja, dass frage ich mich auch immer wieder, aber habt ihr mal in diese Karamellbraunen Augen gesehen, die goldene Sprenkel aufwiesen, wenn sie versucht wütend mit ihren Augen zu funkeln? Dieser attraktive Punkt war mir bereits aufgefallen, als sie uns in unserem letzten Schuljahr so auf dem Kiecker hatte.

Und ihre Haare? Sie hat irgendetwas damit gemacht, jetzt sind sie zumindest nicht mehr kraus, sondern fallen ihr in weichen Locken bis zu Taille. Ja, die Taille, so schmal, zierlich, sie wirkt geradezu zerbrechlich, aber ich möchte dennoch nicht in der Haut des Mannes stecken, dem sie eine knallt.

In dieser kleinen Frau – hey, ich kann nichts dafür, dass sie nur 1,68 m groß ist – in diesem zierlichen Engel steckt eine Kämpferin, wie sie leibt und lebt. Und das musste sie auch sein, in den Jahren des Krieges. Nirgends war sie sicher gewesen, kaum jemand hatte ihr geholfen, weil sie eine muggelgeborene war. Schlammblut, wie es kleine Schleimer wie Malfoy wagten auszusprechen.

Okay, Blackout. Ich kann nichts denken. Ich kann nichts machen, mich nicht bewegen, nichts sagen. Sie schaut mich gerade an. Irgendwie traurig und dennoch lächelt sie. Ist das nicht paradox? Ich merke, wie meine Mundwinkel zu zucken anfangen und ebenfalls ein Lächeln zustande bekommen.

„Na, Herm. Alles fit im Schritt? Läuft es mit Ronniespätzchen immer noch so gut, wie vor drei Wochen?", höre ich mich sagen und hätte mir am liebsten dafür die Zunge rausgerissen. Kann ich denn nie die Klappe halten? Verdammt, ich war einfach schon zu lange ein Weasleyzwilling.

Zu meinem Glück lächelte sie mich nur schief an und gab Ron einen Kuss auf die Wange, damit ich meine Antwort bekam. Kein giftiger Ton oder eine scharfe Antwort kam über ihre Lippen. Ihre Lippen. Sie sahen so weich aus, so voll, so süß – argh! Weasley, sie ist die Freundin deines Bruders, halt dich geschlossen!

Sie wusste aber auch genau, wie sie mir das Herz rausreißen konnte. – Nein – eigentlich wusste sie es ja nicht. Verdammt.

Damit ich mich irgendwie ablenken konnte, riss ich mich von diesem Anblick des knutschenden Pärchens... ich übertrieb mal wieder. Sie hatte ihm nur einen Kuss auf die Wange gegeben und er war jetzt damit beschäftigt ihren Hals zu verwöhnen, seine...

HALT! Ich höre jetzt auf, also: wegschauen.

Mein Blick fiel auf meine Schwester. Sie saß neben Angelina, deren gewölbter Bauch in diesem Kleid, das sie anhatte, mehr als zu sehen war. Aber er stand ihr, der dicke Bauch. Doch wenn Angelina dort war, wo war Fred?

„Lieblingsbruder!", schrie jemand in mein Ohr und genauso plötzlich wurde ich von zwei überaus kräftigen und genauso mit Sommersprossen übersäten Arme, wie meine es waren, von hinten umarmt. Mir blieb Wort wörtlich die Spucke weg.

„Fred", röchelte ich kurz vorm Ersticken und wurde dann auch gnädigerweise von weiteren Erdrückungsgefahren verschont. Dafür wurde ich unsanft in die Küche geschoben, in der meine Mum noch vor fünf Minuten gestanden haben musste.

„Was ist denn bloß los mit dir? Als Angelina und ich vorhin verkündet haben, dass wir nicht nur ein, sondern zwei Kinder bekommen, sahst du aus, als ob du dich am liebsten rückwärts ertränkt hättest. Und sowieso, schon die ganze letzte Woche schaust du aus, als ob du in einer schwarzen Welt leben würdest... Kann ich bitte meinen Bruder wieder haben?", wisperte mir Fred mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit in Ohr – es hätte ja jemand vorbei kommen können.

„Gar nichts ist", versuchte ich mich zu verteidigen. Meine Stimme hatte ich extra ein wenig angehoben.

„Ach ja? Mensch George, ich bin dein Bruder, dein Zwilling noch dazu. Um welches Mädchen handelt es sich?"

„W...w...wie?", stotterte ich überrascht. Für kurze Zeit musste mir entgangen sein, dass er wirklich mein Zwilling ist und daher eine unsichtbare Verbindung zwischen uns herrschte. Genau deswegen gab ich auch kurzerhand auf und fing an es ihm zu erklären.

„Ich weiß, du hast deine Angel... aber... aber hast du dir mal Hermines Augen angesehen? Oder ihre Haare? Ich weiß, sie ist mit Ron zusammen, aber was soll ich machen? Mich erschießen?"

„Das wäre schon mal eine Möglichkeit", warf er ein, schwieg aber, nachdem ich ihn kurz mit einem normalen „Gleich töte ich dich – Blick" bedacht hatte.

„Das ist einfach nicht zu fassen. Wie lange kenn ich sie schon? Dreizehn Jahre? Und immer war sie eine kleine Nervensäge, beste Freundin meines kleinen Bruders und das wandelnde Lexikon überhaupt. Wieso auf einmal diese Wandlung? Die letzten drei Wochen waren die absolute Hölle!"

„George. Sag bloß, dass es dir erst seit drei Wochen aufgefallen ist? Mensch und ich dachte, ICH wäre schwer von Begriff. Wenn mein Zwillingsinstinkt sich nicht täuscht, dann stehst du jetzt schon mindestens seit drei Jahren auf sie."

Schock.

„Ohne das es mir aufgefallen ist?"

„Vielleicht, ist es dir nur aufgefallen, weil sie jetzt mit Ron zusammen ist?"

„Aber..." Verdammt. Wieso scheint er mehr zu wissen, als ich? Er hat ja so was von recht. Das geht schon länger als drei Wochen. Wenn ich Pech habe, musste ich nachher sogar einräumen, dass ich sie tatsächlich schon seit drei Jahren toll fand, oder sogar noch länger... gruselige Vorstellung...

„Und was machst du jetzt?", kam es listig von der Seite. Da. Schon wieder dieser hinterhältige Blick, der, der kam, wenn einer von uns was ausheckte.

„Weiß nicht... ich geh zwar häufig weit über die Grenzen, aber sie ist die Freundin meines Bruders. Sag du was..."

„Nö."

Und dann ging er. Ganz plötzlich, betont lässig. Hinter seinen Rücken verschränkte er die Arme, pfiff unbeschwert vor sich hin und ging so zu seiner Frau rüber und mich – mich ließ er verblüfft zurück

Was war das denn jetzt eben? Bitteschön? Hatte ich eine Halluzination, oder ließ mich mein einziger „echter" Bruder im Stich? Der einzige, dem ich je vertraut hatte? Es reichte! Jetzt hatte ich mit der Welt abgeschlossen. Sollen die doch alle bleiben, wo der Pfeffer wächst! Ich werde mich von der Familie abkapseln, werde... ach, vergesst es!

Mit dem Fuß laut aufstampfend, verließ ich ohne weitere Worte das Haus. Die Blicke, die mir nachgeworfen wurde (und von denen ich natürlich nichts wusste) bemerkte ich nicht.

tbc?