Diese Geschichte habe ich schon vor Jahren begonnen, aber warum auch immer noch nicht veröffentlicht (vermutlich, weil ich sie ursprünglich in nur einem Kapitel präsentieren wollte). Daher seht es mir bitte nach, wenn der Schreibstil zumindest zu Beginn nicht hundertprozentig meinem heutigen gleicht. Selbstverständlich wird die Geschichte aber zu Ende geschrieben :)

Disclaimer: Alle Figuren gehören Joanne K. Rowling und ich verdiene kein Geld mit diesen Geschichten.

Valentinszauber

Als Hermine die Große Halle betrat, hätte sie am liebsten gleich wieder kehrtgemacht.

Valentinstag, stöhnte sie, während sie sich auf den Weg zum Gryffindortisch machte, an dem schon unter anderem Harry, Ron und Ginny saßen.

Die Große Halle war anlässlich des heutigen „Feiertages" „wunderbar" geschmückt worden: Die Wände waren in zartrosa bemalt – natürlich magisch, sodass morgen alles wieder normal sein würde –, rote Herzen hingen von der Decke und rosafarbenes Konfetti fiel dauerhaft von der Decke, doch sobald es den Boden, Tisch, einen Schüler oder sonst irgendetwas berührte, verschwand es sofort wieder.

Ein wenig fühlte Hermine sich in ihr zweites Schuljahr zurückversetzt, als Gilderoy Lockhart den Valentinstag für sich beanspruchte hatte. Sie musste unweigerlich schmunzeln, als er damals verkündet hatte, die Schüler könnten ja Professor Snape fragen, wie man einen Liebestrank braue, und dieser nur finster in die Menge gefunkelt hatte und ausgesehen hatte, als wolle er den ersten verhexen, der es auch nur wagte, ihn danach zu fragen!

Hermine teilte seine Ansichten, was den Valentinstag betraf. Für sie war dieser Tag nur sinnvoll, wenn man jemanden hatte, mit dem man ihn in Liebe verbringen konnte. Da dies aber nicht auf sie zutraf, nervte sie das ganze Liebesgetue der anderen nur außerordentlich…

Wow, ich bin schon im zweiten Halbjahr des siebten Schuljahrs und hatte immer noch keinen Freund…, dachte sie sowohl betrübt als auch selbstironisch. Nun ja, ich hatte für kurze Zeit Viktor, aber das war nicht so richtig. Und ich habe einmal Ron geküsst, aber das war so schrecklich, dass wir beide beschlossen haben, es lieber zu lassen…

Natürlich gab es da jemanden, der sie interessierte – mehr als das sogar –, aber die Wahrscheinlichkeit, dass diese Liebe jemals erwidert werden würde, war noch geringer als einen Sechser im Lotto mit Zusatzzahl zu gewinnen…

„Einen wunderschönen Valentinstag, wünsch ich dir, Hermine!", flötete Ron grinsend, als Hermine sich ihm gegenübersetzte.

Sie gab ihm einen Todesblick, der seine Laune jedoch nicht vermindern konnte. Er lachte nur und gab seiner Freundin, Parvati Patil, einen Kuss auf die Wange, die diesen nur mit einem liebevollen Lächeln quittierte.

Hermine rollte übertrieben mit den Augen.

Ginny bemerkte dies und meinte fröhlich: „Und Harry, was machen wir, um sie heute aufzumuntern?"

„Hmmm", überlegte Harry übertrieben; auch er grinste – wer seine Liebe schon gefunden hatte, konnte nicht anders, als am Valentinstag über das ganze Gesicht zu grinsen…

„Ich will nicht aufgemuntert werden, sondern einfach in Ruhe gelassen!", fauchte Hermine.

„Okay", wehrten Ginny und Harry sofort ab.

„Gut!", murmelte Hermine und aß weiter ihr Frühstück – auch wenn es aus einem rosafarbenen Toast bestand… „Was haben wir heute?", fragte sie, um das Thema zu wechseln – eigentlich wusste sie es selbst.

„Geschichte, Kräuterkunde, Verwandlung", zählte Harry auf.

„Schön", murmelte Hermine.

Als sie fertig war und gerade zur ersten Stunde gehen wollte, erhob sich Professor Dumbledore und verschaffte sich von allen Gehör. Er wünschte allen Einen Schönen Valentinstag und so weiter, und so weiter, bla, bla…

Hermine hörte natürlich zu, aber nur mit halbem Ohr – sie ließ mehr alles über sich ergehen, als dass es sie wirklich interessierte –, aber dann sagte der Schulleiter etwas, das dann doch ihre Aufmerksamkeit erhielt.

„… Und außerdem werde ich, nachdem ich fertig gesprochen habe, einen Zauber in Kraft setzen. Um genauer zu sein, handelt es sich hierbei um einen Valentinszauber und er wird auch nur heute bis Mitternacht funktionieren."

Die ganze Halle lauschte gespannt und Dumbledore grinste freudig.

„Der Zauber dient zur Findung der Liebe."

Nun ging ein leises Raunen umher.

„Denn ist nicht eigentlich jeder auf der Suche nach der wahren Liebe? Es sei denn natürlich, er hat sie schon gefunden." Er lachte vergnügt. „Der Zauber funktioniert wie folgt: Zwei Personen müssen sich in die Augen sehen. (Es kann auch nur flüchtig sein, Hauptsache beide sehen sich gleichzeitig in die Augen.) Empfinden nun diese beiden Personen etwas füreinander, so wird dies in Form eines kurzen Glühens um den Körper der beiden Personen angezeigt. Handelt es sich um ein schwaches Rosa, so sind dies mindestens die Neigungen einer Person. (Der Zauber zeigt immer das Geringste, das eine der beiden Personen fühlt. Also wenn zum Beispiel Person A Person B nur ein wenig mag, Person B aber in Person A sehr, sehr verliebt ist, so wird nur ein schwaches rosafarbenes Leuchten zu sehen sein, also der Gefühlszustand von Person A.) Je röter die Farbe des Glühens, desto stärker ist die Liebe. Und seid unbesorgt: Dieser Zauber funktioniert nur, wenn wirklich beide Personen einander mögen. (Also habt keine Angst, unnötig enttarnt zu werden). Hoffen wir, dass viele Paare sich finden werden." Dumbledore strahlte und zwinkerte einmal in die Runde.

Ein paar Schüler sahen aus, als seien sie nicht ganz mitgekommen.

Nur Hermine nickte, da sie verstanden hatte und weil sie diesen Zauber für durchaus praktisch hielt. Wie viele Paare gab es, die sich zwar gegenseitig liebten, aber den Mut, es sich auch zu sagen, nicht aufbrachten, und deshalb nicht zusammenkamen…?

Dann entließ Dumbledore sie – und der Zauber begann. Überall in der Großen Halle leuchtete es in Rosa- und Rottönen und nun fingen endlich alle an zu begreifen, was dieser Zauber für ein Geschenk für sie war!

Hermine blickte hoch zum Lehrertisch, doch die Person, die sie gesucht hatte, war schon durch die Hintertür verschwunden…