Disclaimer:
alles aus der "Harry-Potter-Welt" gehört unserer geschätzten JK Rowling (höchstens vielleicht noch Warner Bros....). Mir gehört wie immer nix – ausser dem Plot und meiner kranken Phantasie. Und wie immer gibt's hierfür auch keine Kohle!
Was soll ich sagen – es ist lange her, seit ich das letzte mal so richtig kreativ war. Eigentlich sollte ja zuerst „Wahrheit oder Wagnis Teil3" fertig werden, aber die Jungs sind so zickig seufz. Also dachte ich, ich gönne ihnen mal ein bisschen Urlaub...
Honeymoon
Fanfiction von Lorelei Lee
Kapitel 1
Remus erwachte mit hämmernden Kopfschmerzen. Er blinzelte vorsichtig gegen das grelle Tageslicht an und schloss mit einem gequälten Stöhnen sofort wieder die Augen. Doch etwas war ihm seltsam vorgekommen... anders... er entschoss sich, der blendenden Helligkeit erneut zu trotzen und öffnete seine Lider einen Spalt. Sein Gehirn schien immer noch nicht richtig zu funktionieren, denn alles, was ihm zu dieser fremden Umgebung einfiel war der gemurmelte Satz: „Das ist nicht meine Wohnung."
„Ganz Recht", antwortete eine bekannte Stimme und Remus drehte mühsam seinen Kopf um sich zu überzeugen, dass er nicht halluzinierte. Doch als er in einem Korbsessel Severus Snape sitzen sah, gekleidet in schwarze Hosen und ein offenes, weißes Hemd war er sich sicher, dass ihm der Rest-Alkohol ein Schnippchen schlug.
Er blinzelte angestrengt, doch das Trugbild blieb bestehen und lächelte ihn sogar vage an.
„Wo bin ich", stöhnte Remus gequält.
„In einem Hotelzimmer in Key West", antwortete Severus gleichmütig.
„Key West?"
„In Florida", erläuterte Severus.
„Amerika?" fragte Remus und fühlte sich völlig außerstande irgendetwas zu begreifen.
„Ich kenne zumindest kein anderes Florida", erwiderte Severus trocken.
„Woher..."
„Ich bin schon seit einer Weile wach und habe mich an der Rezeption erkundigt. Wir haben anscheinend um drei Uhr heute früh dieses Zimmer bezogen und mittlerweile ist es kurz nach zwei Uhr nachmittags – Ostküstenzeit", fügte er nach einer Weile nachdenklich hinzu.
„Oh Gott", stöhnte Remus. „Hast du dir zufällig das Nummernschild der Party gemerkt, die mich überrollt hat?"
Severus lächelte verhalten, stand aus dem Sessel auf und ging zu Remus, wo er sich auf die Bettkante setzte. Er reichte Remus ein kleines, rotes Fläschchen.
„Trink das. Es wird dir gut tun. Ich habe dir noch etwas übrig gelassen."
„Danke", nuschelte Remus und kippte den restlichen Inhalt des Fläschchens mit einem Ruck hinunter.
„Hangover-Potion?" fragte er, als er geschluckt hatte.
„Ja, ich gehe nie ohne etwas davon auf eine Party – allerdings hatte ich es noch nie so nötig wie heute."
„Albus' Dienstjubiläum scheint etwas ausgeartet zu sein...", sagte Remus nachdenklich. „Wie sind wir von Hogwarts eigentlich hierher gekommen und was haben wir hier nur gemacht?"
Severus bedachte ihn nun mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck auf den sich Remus keinen Reim machen konnte.
„Wie wir hierher gekommen sind, weiß ich auch nicht – ich nehme an, wir sind appariert."
„Ein Wunder, dass wir in einem Stück angekommen sind", murmelte Remus schwach. „Wir müssen doch sturzbetrunken gewesen sein."
„Ja... ich denke auch, du hättest nicht mit Flitwick Wodka um die Wette trinken sollen..." gab Severus zu bedenken.
„Gegen Flitwick?! Ich muss völlig verrückt gewesen sein!" Remus war nachträglich entsetzt. „Ich habe natürlich verloren, oder?"
„Ich muss leider zugeben, dass ich das nicht mehr weiß – aber zu deiner zweiten Frage, was wir hier gemacht haben... dazu brauchst du einfach nur einen Blick auf dieses Bett zu werfen."
„Auf das Bett?" fragte Remus misstrauisch, doch er befolgte diesen unverständlichen Rat und seine Augen weiteten sich in plötzlichem Begreifen.
Dieses Bett sah aus, als ob darin eine Orgie stattgefunden hatte und bei genauerer Betrachtung sah das ganze Zimmer so aus, als ob sich eine Horde römischer Gladiatoren darin vergnügt hatte.
„Oh! Mein! Gott!" schrie Remus und sein geschockter Blick fiel auf Severus, dessen unerschütterliche Ruhe ihm völlig unbegreiflich war. „Soll das etwa heißen, dass du und ich... ?!" fragte er schrill.
„Reg' dich nicht auf", sagte Severus. „Es ist alles in Ordnung. Ich scheine nicht zu geblendet von deinen Reizen gewesen zu sein, um dich nicht vorher noch zu einem anständigen Mann zu machen."
Mit diesen Worten hielt er Remus ein Blatt Pergament unter die Nase, nach dem dieser hastig griff.
„Eine Heiratsurkunde?! Severus Snape und Remus John Lupin-Snape?!!! Wir sind verheiratet?!"
„Ja", antwortete Severus mit dieser unheimlichen Ruhe, die anfing, Remus ernstlich zu beunruhigen. „Es hat den Anschein. Als ob wir zuerst in Las Vegas im dortigen Amt für Magie, Glücksspiel und Eheschließungen gewesen wären."
„Und was tun wir dann hier?" Remus war kurz davor hysterisch zu werden.
„Flitterwochen – würde ich sagen. Zumindest hat mir das der Muggel an der Rezeption gesagt. Das hier ist ein Hotel für Homosexuelle und wir haben die Honeymoon-Suite gebucht."
„Flitterwochen?!! Das ist doch Wahnsinn! Wir müssen diese... diese Ehe schnellstmöglich annullieren lassen!"
„Annullieren?"
„Das kann doch nicht legal sein! Wir wussten doch beide nicht mehr, was wir taten! Glaub mir, ich will genauso wenig mit dir verheiratet seine, wie du mit mir."
„Ich hatte allerdings gerade angefangen, mich an den Gedanken zu gewöhnen", sagte Severus kalt, stand auf und zog eine kleine Schachtel aus seiner Hosentasche. „Aber das hier wird sich sicher umtauschen lassen." Er warf die Schachtel auf das Bett und verließ das Zimmer.
Remus sah ihm wie betäubt hinterher, doch dann richtete sich sein Blick auf die Schachtel und er griff danach um sie zu öffnen. Als er sah, was darin war, vergaß er für einen Moment zu atmen. Auf weißem Samt lag ein Ring, geschmiedet aus Weiß- und Gelbgold. Ein roter und ein grüner Edelstein waren an der Trennungslinie zwischen den beiden Edelmetallen eingebettet.
Remus hatte noch nie einen so wundervollen Ring gesehen. Rot/Gold für Gryffindor und Grün/Silber für Slytherin in Harmonie vereint. Wo hatte Severus nur diesen einmaligen Ring her? Er konnte ihn wohl kaum erst gestern oder heute gekauft haben. Solche Ringe gab es nicht an jeder Straßenecke – solche Schmuckstücke mussten bestellt werden und wurden extra angefertigt.
Severus musste also schon seit einer ganzen Weile daran gedacht haben... Remus wagte nicht, diesen Gedanken zu Ende zu denken. Er musste mit Severus sprechen.
Remus fand ihn erst nach über einer halben Stunde an der Strandbar des Hotels.
Er trug immer noch das offene Hemd und Remus fiel erst jetzt auf, dass er barfuss war. Niemand hätte in dem schwarzhaarigen Mann, der mit einem Glas in der Hand an der Bar stand, den zugeknöpften Zaubertränkemeister von Hogwarts erkannt. Er war sicher nicht der bestaussehendeste Mann an dieser Bar – dazu war seine Haut zu blass, sein Körper nicht muskulös genug und seine Haare... Aber für Remus sah er in diesem Moment einfach atemberaubend aus. Und mit diesem atemberaubenden Mann hatte er letzte Nacht – dem Zimmer nach zu schließen – wilden Sex gehabt. Und er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Verdammt!
„Severus? Ich bin froh, dass ich dich endlich gefunden habe. Was tust du hier eigentlich?"
„Wonach sieht es denn aus?" sagte Severus trocken und leerte das Glas. „Noch einen", orderte er bei dem Barkeeper.
„Wir sollten uns für einen Moment über diesen absolut hinreißenden Ring unterhalten", erwiderte Remus mit gesenkter Stimme und holte die Schachtel aus seiner Hosentasche.
„Er gehört dir – aber lass dich nicht übers Ohr hausen, wenn du ihn versetzen willst", äußerte Severus spröde. „Nenn' es von mir aus ein Abschiedsgeschenk."
Remus spielte unentschlossen mit der Schachtel herum.
„Seit wann hast du ihn schon?" fragte er schließlich.
Severus seufzte, zog einen Geldschein aus seiner Tasche und führte Remus von der Bar weg.
Remus hatte die Transaktion mit großen Augen verfolgt und fragte jetzt, als sie außer Hörweite waren, erstaunt: „Muggelgeld? Woher hast du Muggelgeld?"
„Offensichtlich waren wir vernünftig genug um in Las Vegas Geld umzutauschen. Zumindest habe ich eine ganze Menge von diesem Zeug in unserem Zimmer gefunden." Er hielt einen Moment inne und beantwortete dann Remus' erste Frage. „Ich habe den Ring schon seit einem Jahr, vier Monaten und drei Tagen."
„So lange?" fragte Remus atemlos. „Warum hast du ihn mir denn nie... warum hast du nie etwas gesagt?"
Severus senkte erst den Blick und sah dann an Remus vorbei aufs Meer hinaus.
„Entweder es war nie der richtige Zeitpunkt, oder du warst nicht allein... oder der Mut hatte mich wieder mal verlassen", bekannte er mit einem bitteren Unterton.
„Du trägst diesen absolut einmaligen Ring über ein Jahr mit dir herum..." Remus fehlten die Worte. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll..."
„Wirst du ihn verkaufen, bevor oder nachdem du die Ehe hast annullieren lassen?" fragte Severus gleichgültig, als ob das Thema damit abgeschlossen wäre.
„Ich weiß nicht... ich hatte eigentlich daran gedacht, ihn zu tragen...", sagte Remus nachdenklich und fühlte Severus fragenden Blick auf sich ruhen.
„Ihn tragen? Wie meinst du das?" fragte er tonlos.
„Für wie lange hatten wir die Suite gemietet?" wollte Remus wissen.
„Für die restlichen Osterferien – eine Woche", antwortete Severus zurückhaltend.
Remus nagte nervös an seiner Unterlippe, doch dann sah er auf und blickte direkt in Severus' schwarze Augen.
„Warum bleiben wir dann nicht einfach hier? Ich gebe dir jetzt diesen Ring zurück, wir verbringen diese Woche gemeinsam und ich glaube..." Remus spürte, wie er rot wurde. „... ich glaube, wenn du mich dann noch einmal fragen würdest, dann..." Remus stockte, als lange Finger zärtlich durch seine Haare streichelten.
„Woher dieser plötzliche Stimmungsumschwang?" fragte eine dunkle Stimme.
„Einem Mann, der einen solchen Ring entwirft, sollte man nicht leichtfertig einen Korb geben", antwortete Remus ernst und sein Herz machte einen kleinen Sprung, als Severus bei diesen Worten lächelte.
Fortsetzung folgt
