AN: Ich habe ein Lied gehört, das mir quasi für diese Geschichte als Inspiration diente. (Findet man z.B. bei Youtube unter " Mononoke Hime Theme"). Story ist nicht gebetat!
Diese Geschichte ist mit Herzblut geschrieben und widme ich allen, die schon einmal zu einem geliebten Menschen "Lebe Wohl" sagen mussten.
Wie immer gehört mir nichts und ich verdiene hiermit auch kein Geld.
Ein Abschied- Mein Epilog
Die aufgehende Sonne legte sich schläfrig über die Ländereien. Orange-rot färbte sie die dunkle Nacht und ganz langsam, als wollte sie Beachtung fordern, küssten sie dem Mann das Gesicht, der schon seit Stunden auf dieser Bank saß und abwesend in die Ferne schaute. Grau und müde wirkte es, und tiefe Furchen durchzogen sein hageres Gesicht. Eine weiße Haarsträhne fielen in seine Augen, doch schien er sie nicht zu bemerken. Leise hustete er. Klebte doch das vom Tau klamme Hemd an seiner abgemagerten Brust. Müde, als ob er noch nie geschlafen hätte, blinzelten seine Augen im warmen Sonnenlicht.
Seine langen Finger umklammerten seit Stunden seinen Gehstock und da, ganz weit in der Ferne, schien sich etwas zu bewegen. Und als er die schwarzen Pferde schon von weiter Ferne kommen sah, erhob er sich.
Ganz langsam, als wäre er krank und gebrechlich.
Seine dürren Beine hielten ihn kaum aufrecht und der Gehstock versank ein Stück in der weichen Erde. Und ganz langsam, sah er sie kommen.
Vier schwarze Kaltblüter, mit großem schwarzen Federkopfschmuck bestückt, zogen eine lange Kutsche. Dieser folgten einige Bedienstete. Nein, keine Trauernden, denn keiner hatte Grund gehabt, zu trauern.
Langsam hielten die Pferde an und mit Mühe ging der ausgezehrte Mann zu der Kutsche. Mit einem leichten Lächeln schaute er auf den gläsernen Sarg.
Sie wollte es so. Sie wollte einen gläsernen Sarg. Und schwarze Rosen dazu. Und nun hatte sie ihren Wunsch bekommen. So wie immer.
Sie wollte ein Haus, also kaufte er es ihr.
Sie wollte einen gläsernen Sarg, also bekam sie ihn.
Sein Blick ruhte auf seiner Frau.
Ihr wächsernes Gesicht sah aus, wie von einer Puppe.
Doch den ernsten Blick, konnte selbst der Tod ihr nicht nehmen.
Seine Hand berührte das kalte Glas.
Wie oft hatte er ihr die Pest an den Hals gewünscht, wie oft sie ihn zum Teufel verflucht.
Die Pferde scharrten.
„Und nun lässt du mich zurück?", fragte er leise das wächserne Gesicht, das keine Antwort gab.
Teufel hatte er sie genannt. Und Prinzessin gemeint.
Der Zug setzte sich wieder langsam in Bewegung.
Seine Hand blieb auf dem Glas.
Eine Träne rann seine Wange hinab.
Sollte das der Abschied sein?
Er folgte ihr, auf seinem Stock gestützt bis zum See. Der See, wo schwarze Rosen blühten.
Ihr See.
Ein letztes Mal schaute er sie an. Sah in ihr zartes Gesicht.
Und plötzlich kam ihm das Gesicht nicht mehr Ernst vor.
Es war weich. Wie das eines Kindes. Große dunkle Augen. Liebliches Gesicht.
Für einen kurzen Moment schien es, als würde sie lächeln. Sagen wollen, es wird alles wieder gut. Ich bin bei dir.
Doch die Lippen blieben starr.
Seine Hand verließ das Glas.
Die Pferde schritten weiter.
Er musste sich hinsetzten.
Blieb zurück.
Schaute dem Trauerzug hinterher.
Ein letztes Mal.
„Ich liebe dich!"
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