Sein Weihnachtsgeschenk

von Callista Evans

Disclaimer: Das Hogwarts-Universum und seine Figuren sind geistiges Eigentum von J.K. Rowling und ich habe es mir nur ausgeliehen. Die Stories allerdings sind mein Eigentum.
A/N: Die Idee zu dieser Story entstand schon im letzten Jahr, als es diesen Wettbewerb auf Dreams & Potions gab. Es sollte eine Weihnachtstory geschrieben werden, die nach Band 6 spielt. Leider hatte ich den Einsendeschluss verpasst. Aber Weihnachten gibt es ja jedes Jahr. Mein besonderer Dank gilt Mariacharly meiner lieben Betaleserin.

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Der Duft von frisch gebackenen Plätzchen drang durch das leicht geöffnete Fenster zu ihm hinüber. Eine leise weibliche Stimme summte ein Weihnachtslied, das ihm leidlich bekannt vorkam. Leise schlich Severus Snape sich näher an das Haus heran, um einen Blick durch das Fenster zu werfen.

Weihnachten ...

So hatte er es sich nicht vorgestellt. Nicht, dass er ein Freund dieses Festes war, nein. Aber der Gedanke, dass sie jetzt in Hogwarts versuchten, eine festliche Stimmung aufzubringen, um trotz des Krieges dem Fest der Liebe zu huldigen, ließ ihn einfach nicht los.

Zu viele Jahre hatte er dort verbracht, als dass er die Erinnerung hätte abschütteln können.

Und auch wenn er das Unterrichten manchmal als Qual empfunden hatte, so war das Schloss doch seine Heimat und seine Zuflucht gewesen.

Jetzt stand er da, ohne einen Ort an den er gehen konnte. Immer auf der Flucht vor dem Gesetz, immer den Launen des dunklen Lords ausgeliefert.

Niemand kannte die Wahrheit, niemand wusste, warum er diese Tat hatte begehen müssen, und niemand durfte ahnen, wie es um seine wahren Motive stand.

Und gerade heute am heiligen Abend musste er erneut seine Loyalität für den Dunklen Lord wieder unter Beweis stellen, musste mit den anderen Todessern seinen Auftrag ausführen.

Die Maßnahmen wurden immer brutaler, immer heimtückischer, und niemand schien ihn aufhalten zu können. „Beseitigt diese Schlammblüter, egal wie", lautete der Auftrag.

Für Severus selber galt es durchhalten und weitermachen, bis seine Stunde und seine Gelegenheit gekommen war. Das Einzige, was ihm übrig blieb, waren Kleinigkeiten, Dinge, die er tun konnte, um Leiden zu lindern, um Qualen zu vermindern. Mehr würde auffallen und das konnte sich der ehemalige Zaubertränkemeister nicht leisten.

Da - er bekam ein Zeichen von Lestrange, der den Einsatz heute leitete.

Sein brutales Gesicht verriet Severus, was den Opfern bevorstand. Es waren vier Personen, die sie überfallen sollten; zwei davon noch jung, seine Schüler, wäre er noch an der Zaubererschule tätig.

Mit einem lauten Knall verschafften sich die Todesser Zutritt zu dem Haus und nahmen die Insassen gefangen. Er hatte Glück, denn er war allein in dem Raum mit dem jungen Mädchen.

Sie sah ihn voller Furcht an, und zitterte beim Anblick der weißen Maske und dem dunklen Umhang. „Tu mir nicht weh!", flehte sie ihn an.

Im Nebenraum ertönten laute Schreie, die deutlich verrieten, welche Schmerzen die Person erleiden musste. Es würde lange dauern, bis die Stimme verstummte.

„Nicht mehr als ich muss", erwiderte er mit leiser Stimme.

„Es tut mir Leid, das ist das einzige Geschenk, das ich dir machen kann ...

Avada Kedavra"

Grünes Licht erfüllte den Raum und ein dumpfer Aufprall war zu hören. Der Mann im dunklen Umhang verließ schweigend das Zimmer.

Ende

Edit: Danke an Meta für den Hinweis, es ist verbessert :)