Manchmal hat ein Aufenthalt in Brüssel auch seine guten Seiten. Mir ist eine nette Storyline eingefallen.

Zusammenfassung: Spock gerät in die Hände von Sklavenhändlern. Jim und die Crew der Enterprise starten eine Verfolgungsjagd, um ihren ersten Offizier zurück zu bekommen. Werden sie es rechtzeitig schaffen?

Rating: M, was auch immer ich mir einfallen lasse, dieses Rating muss genug Warnung sein (violence, torture, R?). Wer M nicht mag, sollte gar nicht erst anfangen zu lesen.

Viel Spaß mit Kapitel 1!

- Kapitel 1 -

„Was hast du dir nur dabei gedacht, du Idiot!" der Ferengi wanderte unruhig im Hangar herum, immer wieder vor sich hinfluchend.

„Aber Daimon! Er hat rumgeschnüffelt! Er ist auf die Sklaven gestoßen! Du weißt doch, wie diese Vulkanier sind! Keinerlei Geschäftssinn," heulte der kleinere von beiden in gebückter unterwürfiger Haltung.

Der Daimon winkte genervt ab. Sein Taar hatte Recht. Es wäre zu großen Verlusten gekommen, wenn ihr Versteck auf dem Planeten aufgefallen wäre. Das große Schiff auf der anderen Seite von Sulotar beunruhigte ihn jedoch noch immer. Es war groß. Es war gefährlich groß. Und ihre Sensoren zeigten, dass es über mehr Feuerkraft verfügte, als sie selbst aufbringen konnten.

„Wir beamen die Ladung an Bord und verschwinden sofort," bellte er.

„Die ganze?" schluckte der Rangniedrigere.

„Die ganze!"

„Und der?" der Taar zeigte auf den kleinen Käfig, in dem ein bewusstloser Mann lag.

Der Daimon ging in die Knie und betrachtete sich seine neueste Beute. Diese spitzen Ohren! Ein wohliges Kribbeln durchfuhr ihn, als er seine Hand ausstreckte, sie zu berühren. Sie fühlten sich kühl an. Der Vulkanier rührte sich nicht, trotz dieser intimen Berührung. Wie denn auch? Er musste noch ganz benommen sein. Delkock hatte ein Betäubungsgas in den Raum gelassen, der ihnen als Versteck für die Ware diente. Der Daimon konnte sich nicht erinnern, dass jemals einem Ferengi vergönnt gewesen war, solche spitzen Ohren zu berühren.

Der Vulkanier würde bald schon wieder zu sich kommen. Er sollte sich schnell überlegen, welche Strategie sie verfolgen sollten.

Wenn ich ihn laufen lasse, wird er die Sternenflotte benachrichtigen. Sklavenhandel sehen die nicht gerne. Das große Schiff ist einfach zu nahe, verfügt über mehr Warpleistung.

Mit Furchen in der braunen Stirn starrte der Ferengi den Vulkanier an. Es war ein sehr junges Exemplar. Und wenn man bedachte, was mit Vulkan passiert war… So viele gab es nicht mehr.

„Wir nehmen ihn mit," entschloss er.

„WAAAS?!" kreischte sein Untergebener hinter ihm.

„Wir nehmen ihn mit nach Orion. Regel 061. Je riskanter der Weg, desto größer der Profit."

„Du willst ihn VERKAUFEN?!"

STSTSTST

Kirk saß gelangweilt auf der Brücke und starrte auf den grünen Planeten unter ihnen. Er presste die Lippen aufeinander und stützte den Kopf auf die Hand.

„Irgendwas von Spock?" fragte er und seine Stimme konnte nicht verbergen, dass er genervt war.

Sie hatten sich mehr von Sulotar versprochen. Ein bisschen Aufregung, ein bisschen Abenteuer. Aber da war rein gar nichts. Pflanzen, Bergketten, Ozeane. Das hatten sie auch auf der Erde. Aber auf der Erde gab es wenigstens noch Kultur. Er und Sulu hatten einen netten kleinen Abhang erklommen. Dass sein Steuermann Klettertouren auch zu schätzen wusste, hatte ihn irgendwie kaum überrascht. Gerade was Freizeittätigkeiten anging, fand er in seinem Steuermann oftmals einen Seelenverwandten. Spock dagegen hatte es vorgezogen „das einzig Logische und wissenschaftlich Reizbare" zu tun und sich der Fauna des Planeten gewidmet. Pille hatte einige Funde des vulkanischen ersten Offiziers bereits begutachtet und eine kleine Flechte hatte es geschafft, ihm ein Lächeln zu entlocken, welches von keinerlei Zynismus begleitet war.

„Das Zeug ist bemerkenswert, Jim. Orydoxinanteil von 85 Prozent! Daraus ließe sich eventuell ein gutes Wundheilmittel herstellen…" Blablabla.

Er mochte Pilles Sarkasmus, aber wenn es um seine Begeisterung für seinen Job ging, so teilte Jim sie lediglich im praktischen Bereich, der sich darauf beschränkte, dass Pille ihn und seine Crew wohlauf hielt. Oder natürlich, dass Pille dadurch andere Türen offen standen, als ihm selbst. Nur Leonards Berufung war es zu verdanken gewesen, dass Jim damals auf die Enterprise gekommen war.

Während er und Sulu nun schon seit einer dreiviertel Stunde wieder an Bord waren, trieb sich Spock noch immer da unten herum. Wie konnte man Pflanzen nur so toll finden.

„Nein, Sir. Er hat sich gerade vor einer Stunde gemeldet, um uns über eine Art verlassenes Gebäude auf der Oberfläche in Kenntnis zu setzen. Wir erwarten den nächsten Bericht nicht vor 1300," meldete Uhura.

Jim erinnerte sich. Er und Sulu hatten gerade die Klippe erklommen, als die Erlaubnisanfrage gekommen war. Der Planet war total verlassen. Spocks Einschätzung war unbedenklich gewesen. Ein verlassener Außenposten oder so was.

„Also gut. Rufen Sie mich, wenn er so weit ist. Ich bin in der Messe, hab seit heute Morgen nichts mehr gegessen. Chekov, sie haben das Kommando!"

„Aye, Sir!"

Kirk war gerade mal fünf Minuten weg, als Chekovs Konsole aufflackerte. Nur einen winzigen Moment, so kurz, dass er sich fragte, ob er sich wohl gerade nur etwas eingebildet hatte.

Er drehte sich zu dem Wissenschaftsoffizier um, der Commander Spock gerade an dessen Station vertrat.

„Haben Sie das auch gesehn?" fragte er mit seinem starken Akzent.

Der Offizier drehte sich zu ihm um.

„Was denn?" fragte der Mann.

„Ach… nichts."

Hatte er es sich tatsächlich nur eingebildet? Chekov schüttelte kurz den Kopf. Aber dieses Aufflackern wollte ihm nicht aus dem Kopf gehen. Irgendwann gab er dem Drang doch nach und checkte seine Daten. Es war nicht viel, was er fand. Aber es war eindeutig. Eine Warpspur!

„Mr. Kramer, bitte prüfen Sie die Aufzeichnungen der Sensoren der letzten funfzehn Minuten," befahl er dem Mann.

Kramer sah ihn missmutig an, aber Chekov ließ sich nichts anmerken. Viele Besatzungsmitglieder hatten die Angewohnheit, ihn aufgrund seines Alters zu unterschätzen. Er war daran gewöhnt. Nichts desto trotz, hatte Kramer die Verpflichtung, seiner Anweisung nachzukommen und er hörte, wie der Mann seine Kontrollen bediente.

„Nach was suche ich, Sir?" fragte er.

„Warpsignaturen."

Es dauerte nur wenige Minuten. Spock hätte es wohl binnen Sekunden geschafft, ihm eine Antwort zu geben.

„Sir, Sie haben Recht. Die Sensoren haben Signaturen aufgezeichnet."

„Können Sie identifizieren, welcher Art?"

Der Mann suchte nervös in den Archiven und Datenbanken.

„Ähm… Ferengi, glaube ich."

Ferengi, Ferengi… Chekov suchte in seinem Gedächtnis nach dieser Rasse. Kam ihm sehr unbekannt vor. Aber dann meldete sich Uhura im Hintergrund.

„Es gab nur ein Zusammentreffen zwischen den Ferengi und den Menschen. Captain Jonathan Archer machte einmal Bekanntschaft mit ihnen. Der Bericht lässt nicht gerade auf eine sehr… vernünftige Spezies schließen. Rein profitorientiert. Wenn man nicht sogar sagen will, dass sie Raffgierig sind. Es gab einige Probleme damals bezüglich des vulkanischen Besatzungsmitglieds T'Pol und sie haben acht weitere Personen gefangen genommen. Alle wurden sie damals nach Orion gebracht. Der vulkanische Datenbankeintrag beschreibt die Spezies zwar nüchterner, aber nicht unbedingt besser," berichtete die dunkelhäutige Schönheit an der Komm.

„Und was wollen die hier, auf Sulotar?" fragte Sulu verwundert.

„Wenn es keinen Profit gibt? Eigentlich nichts," antwortete Uhura.

„Dann muss da unten doch etwas sein," schloss Sulu.

„Chekov an Keptin Kirk!"

„Kirk hier."

„Sir, wir haben eine Entdeckung gemacht."

Jim war ruckzuck wieder auf der Brücke und ließ sich informieren. Er spürte, wie sein Puls schneller wurde. Ferengi! Seit dem Erstkontakt hatte sich da nichts mehr getan und das war nun schon Jahrzehnte her! Höchste Zeit, um einen neuen Versuch zu tätigen.

„Rufen Sie Spock," wandte er sich an Uhura.

Ein paar stille Sekunden vergingen.

„Sir, Commander Spock antwortet nicht," stellte sie mit etwas Verwunderung fest.

„Versuchen Sie es noch einmal," wies er an.

Sie schüttelte den Kopf. Jims Augenbrauen schossen in die Höhe. Das war nicht typisch für seinen ersten Offizier.

„Chekov, scannen Sie nach seinen Biozeichen."

Aber auch Chekov konnte ihm keine zufrieden stellende Antwort geben. Eher eine Besorgniserregende.

„Sir, ich kann Commander Spock nicht lokalisieren," meldete er.

Einen Moment schoss ein Adrenalinschub durch Jims Adern, als er die Möglichkeit erkannte, dass ihm gerade ein Mann verloren gegangen war. Aber dann fuhr Chekov fort.

„Aber ich kann seinen Kommunikator orten. Er ist in der Nähe des Ortes, wo wir ihn hin gebeamt haben. Gerade mal funf Kilometer entfernt. In dem verlassenen Gebäude, das er gemeldet hat."

Wenn der Kommunikator da war, konnte Spock nicht weit sein. Wer weiß, vielleicht befand er sich gerade in einer Höhle, die seine Biozeichen abschirmte? Aber ohne seinen Kommunikator? War das logisch?

„Ich beame runter. Sulu, begleiten Sie mich."