Disclaimer: Das Silmarillion gehört nicht uns, sondern dem hochgeehrten J.R.R. Tolkien. Die Idee ist, so weit ich weiß, unsere.

Rating: PG, in späteren Kapiteln PG-13

A/n: Diese Geschichte ist in Partnerarbeit entstanden, d.h. ein Teil ist von mir (Finlass) und ein Teil von Nimloth. Kann sein, dass das nicht auffällt, und wenn doch, dann hoffe ich, dass es nicht zu negativ ist.

Und sagt bitte Bescheid, wenn das Rating nicht stimmt.

Der erste Text ist aus dem 8. Kapitel des Silmarillions.

Der zweite Text ist aus dem 9. Kapitel des Silmarillions, allerdings teilweise etwas umgeschrieben.

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"Denn Feanor wurde nur vom Feuer des eigenen Herzens getrieben, und stets arbeitete er emsig und allein; und Hilfe und Rat hat er von keinem erbeten, der in Aman lebte, ob groß oder klein, nur von der klugen Nerdanel, seiner Gemahlin, und auch von ihr nur für kurze Zeit."

(Silmarillion, Kapitel 6)

"Er war groß, schön und gebieterisch von Angesicht, mit durchdringend klaren Augen und rabenschwarzem Haar, rege und beharrlich in allem, was er unternahm. Wenige haben je durch Rat seine Wege zu ändern vermocht, niemand durch Gewalt."

(Silmarillion, Kapitel 6)

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....Und in diesem Augenblick kamen Melkor und Ungolianth über die Felder von Valinor geeilt, wie der Schatten einer schwarzen Wolke auf dem Winde über die besonnene Erde streicht; und sie kamen zu den grünen Hügeln von Ezellohar. Dann griff Ungolianths Unlicht den Bäumen an die Wurzeln, und Melkor sprang auf den Hügel, und seinen schwarzen Speer stieß er beiden Bäumen durchs Herz, beide tief verwundend; und der Saft quoll hervor wie Blut und verspritzte auf dem Boden. Ungolianth aber leckte ihn auf, und dann, von einem Baum zum anderen gehend, setzte sie den schwarzen Rüssel an ihre Wunden, bis sie ganz ausgesogen waren; und das Todesgift, das in ihr war, floss in die Adern der Bäume und verdorrte sie an Wurzel, Zweig und Blatt; und sie starben. Und immer noch war sie durstig, und so ging sie zu Vardas Brunnen und trank sie leer; und schwarze Dämpfe rülpste sie hervor, als sie trank, und schwoll zu solcher Größe und Abscheulichkeit, dass Melkor sich fürchtete.

So fiel das große Dunkel über Valinor. Von den Geschehnissen an diesem Tag werden viele im Aldudénië berichtet, das Elemmíre von den Vanya schrieb und das allen Eldar bekannt ist.

Doch kein Lied und keine Erzählung vermag all das Leid und den Schrecken aufzunehmen, die nun hereinbrachen. Das Licht war fort; doch das Dunkel, das folgte, war mehr als nur ein Verlust des Lichtes. In jener Stunde wurde ein Dunkel gewirkt, das nicht ein Mangel zu sein schien, sondern ein Ding von eignem Leben: hatte doch Tücke es aus dem Licht selber erschaffen, und es hatte Kraft, durchs Auge in Herz und Geist zu dringen und den Willen selbst zu ersticken.

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Und es wurde erzählt, dass Manwe einen Rat einberief, und Feanor wurde gefragt, ob er die Silmaril Yavanna geben werde, damit sie die Bäume beleben könne. Feanor jedoch sprach, bitterlich weinend:

"Der Geringe wie der Hohe kann manches Werk nur einmal vollbringen, und an diesem Werk hängt mein Herz. Ich kann vielleicht meine Steine hergeben, doch nie mehr werde ich ihresgleichen schaffen; und wenn ich sie zerbrechen muss, so zerbreche ich mein Herz, und ich werde erschlagen, als erster von allen Eldar in Aman."

"Nicht als erster." sagte Mandos, doch zu dieser Stunde verstand noch niemand die Bedeutung seiner Worte.

Lange herrschte Schweigen, und Feanor brütete im Dunkeln. Er wähnte sich unter Feinden, denn ihm fielen Melkors Worte wieder ein, dass die Silmaril nicht sicher seien, weil die Valar sie besitzen wollten.

Deshalb rief er laut aus: "Dies tu ich nicht aus freiem Willen! Wenn die Valar mich zwingen, dann weiß ich, wahrlich von ihrer Sippe ist

Melkor!"

Da sagte Mandos: "Du hast gesprochen."

Und Nienna ging auf den Ezellohar und wusch mit ihren Tränen den Schmutz Ungolianths ab, doch während sie noch klagte, kamen Boten aus Formenos. Eine blinde Dunkelheit, so berichteten sie, sei aus dem Norden gekommen, und mit ihr Melkor. Er kam zum Hause Feanors und dort, vor seiner Tür, erschlug er Finwe, den König der Noldor, und vergoss so das erste Blut im Segensreich, denn Finwe allein war vor dem Schrecken nicht geflohen. Danach habe Melkor die Befestigungen von Formenos durchbrochen, und alle Edelsteine, die dort verwahrt waren, genommen.

Da stand Feanor auf und erhob die Faust vor Manwe, Melkor verfluchend und ihn Morgoth, den Schwarzen Feind heißend. Dann lief Feanor fort aus dem Schicksalsring und floh in die Nacht hinaus; denn teuerer war ihm sein Vater als das Licht von Valinor oder das unvergleichliche Werk seiner Hände; und wer von allen Söhnen der Elben und Menschen hätte seinen Vater je höher in Ehren gehalten?

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"Vater?"

Feanor drehte sich unwillig um und sah seinen ältesten Sohn an der Tür stehen. Ihre Augen trafen sich, glühende Wut und Trauer gegen Müdigkeit und Unsicherheit. Und natürlich war es Maedhros, der als erster wegsah.

"Seit er zurückgekehrt ist, ist er noch grimmiger als zuvor. Großvaters Tod hat ihm schwer zu schaffen gemacht."

Tatsächlich hatte sich Feanor seit seiner Heimkehr zurückgezogen und alle Aufgaben und Pflichten von seinen Söhnen erfüllen lassen. Was sein Vater die ganze Zeit alleine getan hatte wusste Maedhros nicht, und er zog es vor, nicht danach zu fragen. Während er seinen Blick durch den Raum, der, abgesehen von der Schmiede, Feanors Arbeitszimmer war, schweifen ließ, entdeckte er auf dem Schreibtisch, auf einem blauen Samtkissen liegend, die drei wertvollsten Juwelen Amans: die Silmaril. Ihr Schein wirkte schwach, trotzdem fragte sich Maedhros, wie er sie zuerst hatte übersehen können.

"Na ja, wenigstens sie haben wir retten können..."

Es war alles viel zu schnell gegangen, die Meldung von der nahenden Dunkelheit und die Panik die daraufhin folgte. Die Brüder hatten versucht zu retten, was noch zu retten war und während die anderen sich bemühten, die übrigen Leute zu beruhigen und außerhalb der Stadt in Sicherheit zu bringen, hatten Maedhros und Maglor versucht, ihren Großvater Finwe zum Mitkommen zu überreden.

Und Curufin, er war seinem Namen und seinem Ruf, dem Vater am ähnlichsten zu sein, gerecht geworden. Ob es nun Mut oder Dummheit war, die seinen jüngeren Bruder dazu trieben, in die tiefen Keller von Formenos zu laufen und die Silmaril aus ihrem angeblich sicheren Versteck zu holen, darüber war sich Maedhros nicht einig. Aber glücklicherweise hatte Curufin noch fliehen können, zusammen mit seinen beiden ältesten Brüdern, die es nicht geschafft hatten, ihren Großvater zu retten.

Nur die Silmaril konnten sie in Sicherheit bringen, nicht jedoch das, was die Noldor am meisten liebten: ihren König Finwe.

***

by Finlass

Tbc.

So weit, so gut. Wäre nett, falls das jetzt jemand gelesen hat, wenn ihr reviewen könntet^^