"Game Over." Billie hatte echt keine Lust mehr auf dieses dämliche
Videospiel. Wütend knallte sie den Controller in die Ecke und zog den
Stromstecker heraus.
"Komisch. Meine Eltern sind erst seit ein paar Tagen im Urlaub und mir ist
schon so langweilig, dass ich mich über Videospiele aufrege!", dachte sie,
während sie in die Küche ging, um nachzusehen, ob noch Pizza da war. Als
nächstes wählte sie die Nummer des Pizzaservices.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie dem Typen am anderen Ende erklärt
hatte, was sie wollte. Der Idiot verstand auch alles falsch. Was war bitte
so schwer an einer Pizza mit Schinken+Salami!?
Als er dann alles begriffen hatte, nannte sie ihre Adresse und fügte hinzu:
"Ich warte unten an der Straße auf Sie." (Und in Gedanken: "Sonst ist die
Pizza kalt, wenn sie oben ankommen.")
Genervt legte sie auf und zog sich ihre Jacke und ihre Schuhe an. Ein
kleiner Spaziergang um den Block würde ihr jetzt gut tun. Mit dem Gedanken
an ihre (hoffentlich warme) Pizza schloss Billie die Tür der 8-Zimmer-
Wohnung, in der mittlerweile seit vier Tagen das Chaos tobte, ab und ging
die Treppe hinunter.
Draußen war es ziemlich kalt. Aber die ersten Schneeglöckchen waren schon zu sehen. Sie sah die Mutter ihrer Freundin Lara gegenüber die Fenster putzen und winkte ihr freundlich zu. Laras Familie war im selben Jahr aus Deutschland "eingewandert" und -was ein Zufall- die beiden Familien wohnten gegenüber voneinander. Laras Mutter winkte lächelnd zurück und Billie lief weiter. Als sie einmal um den Block gelaufen war, hielt ein Wagen vor ihrer Haustür. Es saßen zwei Männer drin, die sie feindselig anstarrten. Das war doch nicht der Pizzawagen, oder? Die zwei stiegen aus und bauten sich vor ihr auf. Laras Mutter war, wie Billie zu ihrem Bedauern feststellen musste, fertig mit dem Fensterputzen und als der eine Mann sie packte und auf die Rückbank des Wagens zerrte, hörte sie niemand.
"Lass mich los, du Schwein!" Was wollt ihr überhaupt!? Die Pizza kommt gleich, falls ihr die vermisst!" Billie war heute wirklich gut gelaunt. Der Mann knurrte sauer und zog sie wieder aus dem Auto heraus, drückte sie gegen die Autowand. "Willst du uns verarschen!? Wir wollen keine Pizza!" - "Äh, was wollt ihr dann?" "Das weißt du genau!", brüllte er, jetzt noch saurer. Der andere Mann trat hinzu und meinte: "Los, jetzt mach keinen Scheiß und zeig uns, wo die Teile sind. Dann wird dir auch nichts passieren!" Entgeistert sah Billie die beiden an. "Was für..!?" "Klappe.", unterbrach der Erste sie und hielt ihr ein simples Messer an den Hals. "Und jetzt sag uns, wo sie sind!" "Wo was ist?" - "Hör zu! Wir haben nicht ewig Zeit, das weißt du! Die Mittagssonne werden wir sicher nicht überstehen. Also sag es uns jetzt, oder.!" - "Ich weiß doch gar nicht, wovon ihr redet!", unterbrach Billie ihn verzweifelt, "Ihr müsst mich mit jemandem verwechseln!" Die zwei Gangster, die übrigens beide sehr blass waren und ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen trugen, steckten sie zurück ins Auto, stiegen vorne ein und Gangster A fuhr los. "Na toll", dachte Billie, "Jetzt werd ich auch noch von hirnrissigen Möchtegern-Entführern entführt. Schlimmer kann´s wohl kaum noch werden!"
Sie irrte sich. Und wie sie sich irrte.
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Während die zwei Entführer sich an der nächsten Kreuzung ordentlich mit Sonnencreme einschmierten (Billie wunderte sich über gar nichts mehr), meinte sie einen schwarzen Schatten am Auto vorbeihuschen zu sehen; stempelte ihn dann aber als Vogel ab. Die Ampel wurde grün und sie bogen links ab. Dann steuerten sie auf ein großes Haus zu. Auf dem Tor zur Tiefgarage war ein seltsames Zeichen. Die beiden Männer stiegen aus und wechselten ein paar Worte mit einer hübschen blonden Person. Dann gab der, der gefahren war, ihr die Schlüssel und sagte etwas, das für Billie wie "Grüß´ Toast." klang. Wer das jetzt wohl schon wieder war. Also, wer heißt schon Toast oder nennt sich so? Billie schüttelte den Kopf. "Was los, Schätzchen?" Das Mädel war eingestiegen und ließ den Motor an. Auf ihrem Nacken war dasselbe Zeichen, wie auf dem Tor, welches sich jetzt öffnete. Billie war sich nicht sicher, ob sie antworten sollte. Doch das musste sie auch gar nicht, denn das Geschöpf vor ihr plapperte fröhlich weiter: "Du musst keine Angst haben. Er wird sich gut um dich kümmern. So, wie er sich um mich gekümmert hat." Sie lächelte schief und drehte sich zu Billie um. Diese meinte, schon wieder einen schwarzen Schatten gesehen zu haben. Aber sie wurde je aus ihren Gedanken gerissen, als das Auto hielt und ihre Tür von zwei anderen Girlies aufgerissen wurde. Die beiden zogen sie heraus und schleiften sie zu einer Tür. Die Fahrerin begrüßte einen recht gut aussehenden Mann mit einem Küsschen auf die Wange. Dann meinte sie kühl: "Das ist sie. Ich soll dich von Quinn grüßen. Er hält sich jetzt für den Größten." Das war also Toast. Billie musste sich ein Grinsen verkneifen. Toast lachte: "Mal sehen, wer hier der Größte ist, wenn wir mit ihr fertig sind." Er wandte sich Billie zu. "Komm mal mit.", sagte er und legte seinen Arm um ihre Hüfte. Billie ließ es über sich ergehen. Als sie an einem Schrank voller Messer und Dolche angekommen waren, lächelte Toast und flüsterte in ihr Ohr: "Willst du mir nicht sagen, wo sie sind, Süße?" Dann öffnete er, sie immer noch im Arm haltend, die Glastür des Schrankes und nahm einen golden verzierten Dolch heraus. Dass er Toast hieß, war also nicht alles, er gab auch noch gerne mit der Messer-Sammlung seines Onkels an. "An die Wand." Es blitzte in Toasts Augen, als er sie wegschubste. Sofort war Billies Fahrerin zur Stelle, doch Toast winkte ab: "Das wird ein Kinderspiel, du bist hier überflüssig; berichte dem Rat lieber davon!" Seine Augen leuchteten. Dann wandte er sich wieder Billie zu, die an der Wand lehnte und jetzt doch ein wenig Angst hatte. Das üble Gefühl, dass die hier Hackfleisch aus ihr machen könnten, kam in ihr hoch. "Da du nicht reden willst, machen wir ein kleines Spiel: Ich frage, du antwortest. Wenn es die falsche Antwort ist." Er hielt ihr den Dolch vor die Nase. "Hast du verstanden?" Billie nickte. "Gut. Wie ist dein Vorname?" - "Billie." "Richtig." Er warf den Dolch in Billies Richtung, er landete knapp neben ihrem Kopf in der Wand. "Warum willst du uns nicht sagen, wo das Teil ist, welches wir zum Leben so nötig brauchen?" Er lächelte sie an. "Weil ich keine Ahnung habe, worum´s überhaupt geht." "Falsch." Er zielte mit dem nächsten Dolch, warf und traf ihren linken Oberschenkel. Billie schrie vor Schmerz auf, blieb aber stehen. "Dann anders. Wo ist es denn?" Entweder war der Typ total verblödet oder er wollte es nicht kapieren. "Woher soll ich das wissen!?" "Keine Gegenfragen!" Der nächste Dolch landete in ihrer Schulter. "Also, wo ist es?" - "Ich weiß es nicht!" "Wieder falsch." Diesmal wich Billie aus. "Aha, in dir steckt also eine Kämpferin. Aber dieser Dolch ist vergiftet." Er zwinkerte ihr zu und zielte. "Das letzte Mal, wo ist es?" Billie konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. Und Toast warf. Da war er wieder, der schwarze Schatten. Ob sie schon Halluzinationen hatte? Das Teil in ihrem Bauch sprach dafür.
Der Schatten nahm langsam Gestalt an. Ein dunkelhäutiger Typ, mit schwarzer Sonnenbrille, einem schwarzen Cape und einem Schwert legte sich mit Toast an. Schnell ergriff er die Oberhand, doch Toast entwischte ihm. "Mit den Worten "Bis zum nächsten Mal, Daywalker!" und seinem abwärtensten Lächeln sprang er bei dem blonden Girl ins Auto. Weg waren sie. Billie war mittlerweile weiß angelaufen und auf den Boden gesunken. Mit einem Satz war "der Schatten" bei ihr. Billie hielt sich schützend die Hände vor´s Gesicht, doch es schien nicht so, als wollte er ihr was tun. Vorsichtig zog er die Dolche aus ihrer Schulter, dem Oberschenkel und dem Bauch. Billie hatte überhaupt keine Kraft mehr, um zu schreien, sie zitterte nur noch. Und als er sie hochhob, war sie schon nicht mehr bei voller Besinnung.
Draußen war es ziemlich kalt. Aber die ersten Schneeglöckchen waren schon zu sehen. Sie sah die Mutter ihrer Freundin Lara gegenüber die Fenster putzen und winkte ihr freundlich zu. Laras Familie war im selben Jahr aus Deutschland "eingewandert" und -was ein Zufall- die beiden Familien wohnten gegenüber voneinander. Laras Mutter winkte lächelnd zurück und Billie lief weiter. Als sie einmal um den Block gelaufen war, hielt ein Wagen vor ihrer Haustür. Es saßen zwei Männer drin, die sie feindselig anstarrten. Das war doch nicht der Pizzawagen, oder? Die zwei stiegen aus und bauten sich vor ihr auf. Laras Mutter war, wie Billie zu ihrem Bedauern feststellen musste, fertig mit dem Fensterputzen und als der eine Mann sie packte und auf die Rückbank des Wagens zerrte, hörte sie niemand.
"Lass mich los, du Schwein!" Was wollt ihr überhaupt!? Die Pizza kommt gleich, falls ihr die vermisst!" Billie war heute wirklich gut gelaunt. Der Mann knurrte sauer und zog sie wieder aus dem Auto heraus, drückte sie gegen die Autowand. "Willst du uns verarschen!? Wir wollen keine Pizza!" - "Äh, was wollt ihr dann?" "Das weißt du genau!", brüllte er, jetzt noch saurer. Der andere Mann trat hinzu und meinte: "Los, jetzt mach keinen Scheiß und zeig uns, wo die Teile sind. Dann wird dir auch nichts passieren!" Entgeistert sah Billie die beiden an. "Was für..!?" "Klappe.", unterbrach der Erste sie und hielt ihr ein simples Messer an den Hals. "Und jetzt sag uns, wo sie sind!" "Wo was ist?" - "Hör zu! Wir haben nicht ewig Zeit, das weißt du! Die Mittagssonne werden wir sicher nicht überstehen. Also sag es uns jetzt, oder.!" - "Ich weiß doch gar nicht, wovon ihr redet!", unterbrach Billie ihn verzweifelt, "Ihr müsst mich mit jemandem verwechseln!" Die zwei Gangster, die übrigens beide sehr blass waren und ihre Kapuzen tief ins Gesicht gezogen trugen, steckten sie zurück ins Auto, stiegen vorne ein und Gangster A fuhr los. "Na toll", dachte Billie, "Jetzt werd ich auch noch von hirnrissigen Möchtegern-Entführern entführt. Schlimmer kann´s wohl kaum noch werden!"
Sie irrte sich. Und wie sie sich irrte.
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Während die zwei Entführer sich an der nächsten Kreuzung ordentlich mit Sonnencreme einschmierten (Billie wunderte sich über gar nichts mehr), meinte sie einen schwarzen Schatten am Auto vorbeihuschen zu sehen; stempelte ihn dann aber als Vogel ab. Die Ampel wurde grün und sie bogen links ab. Dann steuerten sie auf ein großes Haus zu. Auf dem Tor zur Tiefgarage war ein seltsames Zeichen. Die beiden Männer stiegen aus und wechselten ein paar Worte mit einer hübschen blonden Person. Dann gab der, der gefahren war, ihr die Schlüssel und sagte etwas, das für Billie wie "Grüß´ Toast." klang. Wer das jetzt wohl schon wieder war. Also, wer heißt schon Toast oder nennt sich so? Billie schüttelte den Kopf. "Was los, Schätzchen?" Das Mädel war eingestiegen und ließ den Motor an. Auf ihrem Nacken war dasselbe Zeichen, wie auf dem Tor, welches sich jetzt öffnete. Billie war sich nicht sicher, ob sie antworten sollte. Doch das musste sie auch gar nicht, denn das Geschöpf vor ihr plapperte fröhlich weiter: "Du musst keine Angst haben. Er wird sich gut um dich kümmern. So, wie er sich um mich gekümmert hat." Sie lächelte schief und drehte sich zu Billie um. Diese meinte, schon wieder einen schwarzen Schatten gesehen zu haben. Aber sie wurde je aus ihren Gedanken gerissen, als das Auto hielt und ihre Tür von zwei anderen Girlies aufgerissen wurde. Die beiden zogen sie heraus und schleiften sie zu einer Tür. Die Fahrerin begrüßte einen recht gut aussehenden Mann mit einem Küsschen auf die Wange. Dann meinte sie kühl: "Das ist sie. Ich soll dich von Quinn grüßen. Er hält sich jetzt für den Größten." Das war also Toast. Billie musste sich ein Grinsen verkneifen. Toast lachte: "Mal sehen, wer hier der Größte ist, wenn wir mit ihr fertig sind." Er wandte sich Billie zu. "Komm mal mit.", sagte er und legte seinen Arm um ihre Hüfte. Billie ließ es über sich ergehen. Als sie an einem Schrank voller Messer und Dolche angekommen waren, lächelte Toast und flüsterte in ihr Ohr: "Willst du mir nicht sagen, wo sie sind, Süße?" Dann öffnete er, sie immer noch im Arm haltend, die Glastür des Schrankes und nahm einen golden verzierten Dolch heraus. Dass er Toast hieß, war also nicht alles, er gab auch noch gerne mit der Messer-Sammlung seines Onkels an. "An die Wand." Es blitzte in Toasts Augen, als er sie wegschubste. Sofort war Billies Fahrerin zur Stelle, doch Toast winkte ab: "Das wird ein Kinderspiel, du bist hier überflüssig; berichte dem Rat lieber davon!" Seine Augen leuchteten. Dann wandte er sich wieder Billie zu, die an der Wand lehnte und jetzt doch ein wenig Angst hatte. Das üble Gefühl, dass die hier Hackfleisch aus ihr machen könnten, kam in ihr hoch. "Da du nicht reden willst, machen wir ein kleines Spiel: Ich frage, du antwortest. Wenn es die falsche Antwort ist." Er hielt ihr den Dolch vor die Nase. "Hast du verstanden?" Billie nickte. "Gut. Wie ist dein Vorname?" - "Billie." "Richtig." Er warf den Dolch in Billies Richtung, er landete knapp neben ihrem Kopf in der Wand. "Warum willst du uns nicht sagen, wo das Teil ist, welches wir zum Leben so nötig brauchen?" Er lächelte sie an. "Weil ich keine Ahnung habe, worum´s überhaupt geht." "Falsch." Er zielte mit dem nächsten Dolch, warf und traf ihren linken Oberschenkel. Billie schrie vor Schmerz auf, blieb aber stehen. "Dann anders. Wo ist es denn?" Entweder war der Typ total verblödet oder er wollte es nicht kapieren. "Woher soll ich das wissen!?" "Keine Gegenfragen!" Der nächste Dolch landete in ihrer Schulter. "Also, wo ist es?" - "Ich weiß es nicht!" "Wieder falsch." Diesmal wich Billie aus. "Aha, in dir steckt also eine Kämpferin. Aber dieser Dolch ist vergiftet." Er zwinkerte ihr zu und zielte. "Das letzte Mal, wo ist es?" Billie konnte nur noch mit dem Kopf schütteln. Und Toast warf. Da war er wieder, der schwarze Schatten. Ob sie schon Halluzinationen hatte? Das Teil in ihrem Bauch sprach dafür.
Der Schatten nahm langsam Gestalt an. Ein dunkelhäutiger Typ, mit schwarzer Sonnenbrille, einem schwarzen Cape und einem Schwert legte sich mit Toast an. Schnell ergriff er die Oberhand, doch Toast entwischte ihm. "Mit den Worten "Bis zum nächsten Mal, Daywalker!" und seinem abwärtensten Lächeln sprang er bei dem blonden Girl ins Auto. Weg waren sie. Billie war mittlerweile weiß angelaufen und auf den Boden gesunken. Mit einem Satz war "der Schatten" bei ihr. Billie hielt sich schützend die Hände vor´s Gesicht, doch es schien nicht so, als wollte er ihr was tun. Vorsichtig zog er die Dolche aus ihrer Schulter, dem Oberschenkel und dem Bauch. Billie hatte überhaupt keine Kraft mehr, um zu schreien, sie zitterte nur noch. Und als er sie hochhob, war sie schon nicht mehr bei voller Besinnung.
