Hi meine Lieben!

Ich würde gerne wissen, was ihr von meiner Story haltet. Bis jetzt gibt es 36 Kapitel, also wenn ich genug Reviews bekomme, dann geht das auch Ruck-Zuck mit dem Upload. Mein Vorschlag: Ich bekomme fünf Reviews von euch und ihr bekommt das nächste Chap. OK? Das ist fair, glaubt mir. +ggg+


Geboren im Zeichen der Schlange:

Kapitel 1

Familiengeheimnisse

Obwohl das Wetter in der ersten Juliwoche zum Verweilen im Freien einlud, verbrachte eine junge Frau den herrlichen Sommertag im Hause ihrer Eltern. Eve Beauregard saß auf dem großen Ledersofa im Salon. Das Haus der Beauregards war alt und luxuriös eingerichtet. Ihre Eltern hatten großen Wert darauf gelegt, dass man ihnen ansah, wie reich sie waren. Das zeigte sich an der teuren Mahagonieinrichtung, alten Gemälden, sündhaft teuren Teppichen und dem Familienservice samt Familienwappen. Eve bedeute das alles nichts.

Der Raum wurde nur von der untergehenden Sonne und dem offenen Kamin erhellt. Sie starrte in das verzauberte Feuer und in ihren braunen Augen spiegelten sich die Flammen wider. Doch Eve beobachtete nicht die Flammen, sie dachte an ihre Eltern: Violet und Jacques Beauregard waren erst vor drei Wochen verstorben. Es geschah, während Eve in Australien war. Und genau deshalb, machte sie sich Vorwürfe. Vielleicht hätte sie deren Tod verhindern können. Ihre Eltern war nicht damit einverstanden gewesen, als sie nach Australien ging, aber sie hatte sich deren Willen widersetzt. Während Eves zweijährigen Aufenthalts lernte sie dort ihre große Liebe kennen. Leider war er ein Muggel und als sie ihm von ihrem „kleinem" Geheimnis erzählte, hat er sie verlassen.

All diese Erinnerungen taten ihr weh und das Gefühl von Einsamkeit machte ihr schon wieder zu schaffen. Traurig wandte sie den Blick vom Feuer ab. Ihr war kalt. Hätte sie doch nur nicht die Flammen so verzaubert, dass sie keine Hitze abstrahlten. Sie griff zu ihrer Tasse, doch der Tee darin war schon längst ausgekühlt. Sie nahm ihren Zauberstab, berührte damit die Tasse und schon hatte sie wieder herrlich warmen Pfefferminztee. Nachdem sie ihren Durst gestillt hatte, ging sie zum Fenster. Ein Vogel zwitscherte in der Nähe und die Luft roch nach Regen. Gedankenverloren schloss Eve das Fenster. Mit der vagen Absicht, das Labor ihrer Eltern im Keller zu besuchen, verließ sie den Salon und ging die Stufen in den Keller hinab.

Als sie Eingangshalle betrat, läutete es an der Tür.

Wer kann das wohl sein?, fragte Eve sich überrascht. Sie ging auf die Tür zu und strich mit dem Zauberstab darüber, denn so konnte sie sehen, wer vor der Tür stand.

Es war ein Mann mit langen, blonden Haaren, der ganz in Schwarz gekleidet war. Er wirkte gelangweilt, das verriet zumindest sein Gesichtsausdruck. Er kam ihr bekannt vor, auch wenn sie weder einen Namen noch eine Erinnerung mit ihm verband. Sie zögerte. Sollte sie die Türe öffnen? Der Fremde läutete nochmals und sie machte auf.

„Ja bitte?", fragte Eve unsicher.

„Guten Abend. Mein Name ist Lucius Malfoy. Darf ich eintreten?"

„Worum geht es denn?", fragte Eve misstrauisch. Sie schaute dem Fremden direkt in die kalten grauen Augen.

„Ich war ein guter Freund ihrer Eltern. Wir hatten oft ... ähm ... geschäftlich miteinander zutun.", antwortete Mr. Malfoy.

Eve kannte den Mann zwar nicht, aber sie ließ ihn trotzdem ein. Wenn er ihre Eltern gekannt hatte, dann drohte ihr von ihm wohl keine Gefahr, oder? Eve und Mr. Malfoy gingen zurück in den Salon. Einer der fünf Hauselfen der Familie nahm seinen Mantel entgegen.

„Möchten Sie Tee, Mr. Malfoy?", fragte Eve höflich.

„Ja, das wäre nett.", erwiderte er mit einem Grinsen und schaute sich interessiert um. Der Hauself verneigte sich und verschwand.

Ich will dich eigentlich nicht zu einem Kaffeekränzchen einladen, das sind nur meine guten Manieren, Blondi!, dachte Eve gereizt. Sie wünschte sich bereits, die Türe nicht geöffnet zu haben und wieder allein zu sein.

„Sie sagten, Sie hätten geschäftlich mit meinen Eltern zu tun gehabt, Mr. Malfoy?"

„Ja, das sagte ich. Ihre Eltern waren begnadete Zauberer. Schade, dass sie tot sind. Aber ich habe gehörte, dass auch sie außerordentlich begabt sind. Sie könnten das ... edle Werk ihrer Eltern fortführen." Mit einem Lächeln auf dem Lippen, das ihr überhaupt nicht gefiel, setzte er sich zu ihr aufs Sofa.

„Was für ein ‚edles Werk' meinen Sie?", wollte Eve wissen.

„Ihre Eltern haben für mich und ... ähm ... meine Freunde ... ähm ... besondere Zaubertränke kreiert. Zuletzt waren sie mit einem sehr schwierigen Trank beschäftigt, den sie gemeinsam entwickelt haben. Wissen Sie etwas darüber?"

„Nein, ich bin erst vor drei Wochen nach England zurückgekehrt. Ich habe mit meinen Eltern zuletzt vor zwei Jahren persönlich gesprochen." Als Eve diese Worte aussprach, versetzte ihr das einen Stich mitten ins Herz. Sie hätte ihnen noch soviel sagen wollen ...

Der Hauself kehrte mit einem Tee und Keksen zurück. Als Eve eine Tasse entgegennahm, fragte sie:

„Was soll das für ein Trank sein? Welche Wirkung hat er?"

„Der Trank vergrößert die eigenen Zauberkräfte, er macht unverwundbar und somit unbesiegbar."

Eve lachte. „Solch ein Wundermittel gibt es nicht. Es gibt gewisse Mixturen, die für kurze Zeit die Kräfte vergrößern, doch unbesiegbar -"

Er unterbrach sie kaltschnäuzig. „Ich war dabei, als Ihre Eltern den Trank einer Ratte verabreicht haben. Kein Zauberspruch konnte dem Tier etwas anhaben, nicht einmal mit dem Todesfluch konnten wir sie töten. Die Ratte war nur kurz bewusstlos, ihre Wunden heilten in Sekunden. Wahrscheinlich lebt sie immer noch.", erwiderte Malfoy bissig.

„Nein, das ist unmöglich." Eve schaute Malfoy mit großen Augen an. Sollte sie diese Geschichte glauben? „Und was habe ich damit zu tun?"

„Ihre Eltern haben leider versäumt, uns das Rezept auszuhändigen. Deshalb bin ich heute hier. Ihre Eltern haben das Rezept doch sicherlich aufbewahrt, oder, Miss Beauregard?"

Malfoys letzte Worte sollten höflich klingen, doch Eve merkte, dass er sich bemühte, sie nicht anzubrüllen. Sie bemerkte auch, dass er ständig seinen schwarzen Spazierstock befingerte.

„Ich denke schon, aber wofür brauchen Sie das Rezept? Wenn dieser Trank wirklich wirkt -"

„Das tut er.", unterbrach Malfoy sie zornig.

„Wenn der Trank in die falschen Hände gerät, wäre das fatal.", bemerkte Eve.

„Das wird er nicht. Wir verfolgen die gleichen Ziele wie Ihre Eltern. Sie könnten sogar in die Fußstapfen Ihrer Eltern treten und deren Platz in unserer Mitte einnehmen. Würden Sie mir nun das Rezept geben?"

Das war keine Frage oder Bitte. Es klang viel mehr wie ein Befehl.

„Was für einen Platz einen nehmen? Und wo? Wovon reden Sie überhaupt?", fragte Eve beunruhigt. Sie verstand die Andeutungen dieses Mannes nicht. Worauf wollte er hinaus?

„Haben Ihnen Ihre Eltern tatsächlich nie von UNS erzählt?", höhnte Malfoy und sah ihr dabei in die Augen. Er deutete ihren verständnislosen Blick richtig und fuhr fort: „Er hatte also recht ... Sie waren noch gar nicht geboren, als sich Ihre Eltern uns anschlossen. Sie waren eine große Bereicherung für uns, auch wenn sie sich eher mehr im Hintergrund gehalten haben. So trat wenigstens nie an die Öffentlichkeit, dass Violet und Jacques Beauregard Todesser waren."

Der letzte Satz traf Eve wie ein Blitz. Fassungslos starrte sie den Überbringer dieser Nachricht an. Ihre Eltern waren schon immer sehr an den Dunklen Künsten und an schwarzer Magie interessiert gewesen, vieles davon haben sie auch an ihre Tochter weitergegeben, doch dass Eves Eltern Todesser waren, konnte sie nicht glauben.

„Nun?", fragte Malfoy und wartete gespannt auf ihre Antwort.

Eve musste erst mal tief Luft holen. „Ich weiß nicht, wo das Rezept ist, aber selbst wenn ich es wüsste, würde ich es Ihnen nicht geben. Ich werde alle Aufzeichnungen meiner Eltern betreffend dieses Tranks vernichten. Jener, dessen Name nicht genannt werden darf, wird diesen Trank nie in die Finger bekommen. Und nun, verschwinden Sie aus meinem Haus.", sagte Eve ruhig.

Malfoy rührte sich keinen Zentimeter. Er blickte Eve an und wieder spielte sich ein Lächeln um seinen Mund. „Seit der Dunkle Lord auferstanden ist, wollten ihre Eltern, dass Sie sich uns anschließen. Warum sind Sie nicht ein braves Mädchen, geben mir das Rezept und schließen sich uns an? Ihre Eltern hätten sicher gewollt, dass ihr talentiertes Mädchen zu uns stößt."

Eve zückte ihren Zauberstab. „Gehen Sie und kommen Sie nie wieder. Ich glaube Ihnen kein Wort. Meine Eltern waren anständige Menschen."

„Das ist sehr unklug, Mädchen. Keiner sollte sich den Dunklen Lord und dessen Todesser zum Feind machen.", sagte Malfoy bedrohlich, während er den Zauberstab in Eves Hand betrachtete. Er stand auf: „Sehr unklug, doch die Entscheidung liegt bei Ihnen."

„Sie kennen meinen Standpunkt.", antwortete Eve knapp.

„Wir werden uns wiedersehen, Miss Beauregard." Die letzten Worte von Malfoy waren eine Drohung, dennoch verließ er das Haus, ohne den geringsten Widerstand zu leisten.

Als die Tür hinter Malfoy ins Schloss fiel, ließ sich Eve erschöpft auf das Sofa fallen. Ihre Hände zitterten unkontrolliert und in ihrem Kopf überschlugen sich die Fragen. Waren ihre Eltern wirklich Todesser gewesen? Hatten sie jemals Kontakt mit dem Dunklen Lord gehabt? Fragen über Fragen auf die sie unbedingt eine Antwort haben wollte. Es gab nur eine Möglichkeit herauszufinden, ob Malfoy die Wahrheit gesagt hatte.

Eve zögerte keine Sekunde. Sie ging die Stufen zum Labor ihrer Eltern hinab. Nur dort konnte sie die Antwort auf ihre Fragen finden. Doch wo hätten ihre Eltern ein so wichtiges Rezept versteckt? Vielleicht im Schrank, der immer versperrt war? Nein, das konnte nicht sein. Ihr Vater hatte Eve einst erklärt, dass der Schrank nur den Schein erwecken sollte, etwas Wichtiges zu beinhalten. Eves Blick wanderte über die unzähligen Regale, Bücher und Pergamentrollen. Irgendwie erinnerte sie das Labor an die Kerker in Hogwarts. Damals waren Zaubertränke ihr liebstes Fach und Prof. Snape ihr Lieblingslehrer gewesen, was nicht weiter verwunderlich war, denn sie war eine Slytherin. Und Professor Snape war dafür bekannt, die Schüler seines eigenen Hauses zu bevorzugen. Als sie außerhalb von Hogwarts zaubern durfte, lehrten sie ihre Eltern jeden Tag einen neuen Zauberspruch. Freunde hatten sie in den Ferien nie besucht, denn Eves beste Freundin war eine Muggelgeborene und Violet und Jacuqes Beauregard duldeten solch einen Umgang nicht. War das ein Beweis dafür, dass ihre Eltern Todesser gewesen waren? Eves Blick verharrte an einem kahlen Stück Ziegelwand. DAhinter befand sich ein geheimer Raum, in dem ihre Eltern wichtige Zaubertränke und Zutaten aufbewahrt hatten. Doch wie gelangt man hinein?

„Auf die Ziegel klopfen und das Passwort sagen. Schau Eve, diese Ziegel hier.", hatte ihr Vater einst gesagt. Sie tippte mit ihren Zauberstab auf drei bestimmte Ziegel und sprach das Passwort. Ähnlich wie bei Gleis ¾ konnte man nun durch die Wand gehen. Ratlos blickte sie sich um. Der Raum war riesig und ähnlich wie im Labor, gab es auch hier viele Bücher und Pergamentrollen. Auf einem Tisch in der Mitte des Raums lag ein kleines grünes Büchlein aufgeschlagen. Neugierig trat sie näher und setzte sich an den Tisch.

Beim Durchblättern konnte sie die zierliche Handschrift ihrer Mutter und die schwungvolle, aber etwas zu große Handschrift ihres Vaters erkennen. Sie las den letzten Eintrag:

Heute haben wir den Trank ausprobiert. Unser Versuchstier war eine Ratte. Weil wir uns über die Dosierung nicht klar waren, verabreichten wir nur drei Tropfen. Wir bemerkten keine (äußerliche) Veränderung am Versuchsobjekt. Als sie uns entwischen wollte, versuchten wir sie zu schocken, doch der Fluch wirkte nicht. Selbst der Todesfluch von Lucius zeigte nicht die gewünschte Wirkung, die Ratte war lediglich einen Augenblick bewusstlos. Wir werden nun über die richtige bzw. ausreichende Dosierung beratschlagen und den Trank an weiteren Tieren ausprobieren."

Eve schlug das Büchlein zu und wich ängstlich davor zurück. Ihre Knie drohten nachzugeben und schon wieder überschlugen sich ihre Gedanken.

Alles, was Malfoy gesagt hatte, war die Wahrheit. Ihre Eltern waren Todesser gewesen! Eves Augen füllten sich mit Tränen.

„Nein ... Das kann nicht sein ... Das darf nicht sein.", schluchzte die rothaarige Frau fassungslos. Sie ließ ihren Blick über die Regale schweifen. Ein Fläschchen hatte ihre Aufmerksamkeit erregt. Es war mit einer silbernen Flüssigkeit gefüllt. Zuerst wusste sie nicht was es war, doch dann kam ihr ein schrecklicher Gedanke: Einhornblut. Angewiderte wandte sie den Blick ab und verließ überstürzt den Keller.

Wie hatte sie sich nur derartig in ihren Eltern täuschen können? Wieso hatte sie noch nie etwas bemerkt? Obwohl die Beauregards stolze Reinblüter waren, haben sie sich nie mit den Blacks oder den Malfoys vermischt, denn diese waren seit eh und je böse. Irgendwie ergab jetzt vieles einen Sinn. Zum Beispiel die Abneigung gegen Eves Freundin Tonks, eine Muggelgeborene.

Eve hatte ihr Zimmer im ersten Stock erreicht. Eigentlich gehörte ihr nun das ganze Haus, doch sie bewohnte noch immer das Zimmer, in dem sie bis vor zwei Jahren gewohnt hatte. Alles war noch so eingerichtet wie früher, selbst ihre alten Spielsachen waren noch hier. Sie zog sich einen Pyjama an und legte sich dann ins Bett. Sie war zwar noch viel zu aufgeregt um zu schlafen, dennoch war sie sehr müde. Noch lange dachte Eve über Malfoy, den Dunklen Lord und ihre Eltern nach, aber schließlich übermannte sie die Müdigkeit und ihr fielen die Augen zu.

Eve hatte noch gar nicht lange geschlafen, da wachte sie abrupt auf. Sie hatte ein lautes Knarren, gefolgt von einer Männerstimme, gehört. Nur der Fußboden im Erdgeschoss knarrt, schoss es Eve durch den Kopf. Leise schlich sie zur Tür und lauschte.


Und, wie fandet ihr es?

Lob, Kritik und Anregungen erwünscht!

Glg

cherry001 (you may know me as eve001...)