Pairings: Remus/Sirius (angedeutet) und Remus+Severus (je nach Interpretation)

Rating: U

Warnungen: Keine – ausser die Kürze

Kommentare: Diese Geschichte ist ein Geschenk für Dunkle Flamme … weil sie nichts zum Geburtstag (im November ^^;;) von mir bekam. Die Inspiration kam von einem Seminar an der Uni.

Achtung: Das ist eine Geschichte in der Sirius tatsächlich gestorben ist im Band 5 … auch wenn ich ja sonst alle Sirius forever Kampagnen unterstütze ^_-

Disclaimer: J.K.Rowling gehört alles. Ausser der Idee für diese Geschichte und Sirius Grabstein. Und ich bin nicht J.K.Rowling.

Danke an Yamica fürs Betalesen

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Weiterleben

Fast ein halbes Jahr war nun vergangen seit Sirius Tod. Es verging immer noch kein Tag an dem Remus nicht an ihn dachte. Wie wenig Jahre hatten sie zusammen gehabt …. Wer hätte damals, als sie alle noch glücklich waren, geahnt, dass James und Sirius vor Remus starben, dem Werwolf. Sie hatten alle immer still angenommen, dass er zuerst sterbe. Einmal hatte er sogar halb im Scherz Sirius ein paar Vorschläge für seine Beerdigung gemacht und Sirius ans Herz gelegt er möge sich doch darum kümmern, dass die „verhexten Katzen" an seiner Beerdigung spielen, damals war das die angesagteste Band. Sirius hatte es nicht lustig gefunden, er hatte sich überhaupt nie mit Tod auseinandersetzen wollen. Und Peter …. Er war immer mehr ein Anhängsel gewesen. Nun waren er und Remus die einzigen Herumtreiber, die noch übrig waren. James und Lily hatten wenigstens ein Grab, das er besuchen konnte. Wie oft hatte er in den Jahren als Sirius im Gefängnis war, vor ihrem Grab gestanden – und vor dem Peters (das inzwischen entfernt worden war). Er hatte Sirius verflucht damals. Und wenn er ehrlich war … manchmal verfluchte er Sirius auch heute noch vor dem Gedenkstein. Warum war er so leichtsinnig gewesen? Sirius hatte kein Grab, aber Remus hatte veranlasst, dass es auf dem Friedhof neben James und Lilys Grab einen Gedenkstein für Sirius gab. In der Form eines kleinen Labradors. In den ersten Monaten hatte er ihn fast täglich besucht, jetzt waren seine Gänge seltener. Manchmal waren auch Mitglieder der Order da. Er war so nicht sehr erstaunt als er ihm November schon von weitem eine andere Figur vor der kleinen Statue sah. Bis er näher kam und sah um wen es sich handelte.

„Snape?"

Snape drehte sich erschrocken um, seine Gesichtszüge entgleist für einen Moment.

„Lupin."

„Derselbe."

Remus lächelte zaghaft und legte dann einen Strauss Nelken vor die Statue. Seine Augen waren feucht, als er sich wieder zu Snape wandte.

„Warum bist du hier, Snape. Um ihn zu beschimpfen?"

Snape's rechter Mundwinkel verzog sich nach oben.

„So in ungefähr. Es ist allerdings nur halb so befriedigend, wenn er nicht antwortet."

Remus seufzte.

„Wem sagst du das."

Sie schwiegen etwas unbehaglich für eine Weile.

„Warum bist du wirklich hier Severus? Du kannst mir nicht erzählen, dass du ihn plötzlich magst, jetzt wo er gestorben ist."

Snape lachte kurz auf.

„Nein, warum sollte ich dich anlügen? Ich bin immer noch der Ansicht, es wäre kein Verlust gewesen, wäre er nie geboren worden."

Er schwieg, aber es wirkte auf Remus so, als ob Snape weiterfahren würde, wenn Remus jetzt nicht sagte. Also sagte er auch nichts.

„Das ist das erste Mal, das ich hier bin. Aber ich denke oft an ihn. Nicht in der gleichen Weise wie du vermutlich." Snape lächelte Remus schief an, dessen Mundwinkel etwas zitterten. „Und es gibt ein paar Dinge, dich ich bereue. Aber die ich ihm nie ins Gesicht gesagt hätte."

Remus Stimme versagte fast, aber er antwortete trotzdem.

„Ich weiss, dass er auch einige Dinge bereute. Die er dir aber ebenso nie ins Gesicht gesagt hätte."

„Willst du andeuten, dass wir Ähnlichkeiten hätten?"

„Das ist etwas, dass ich keinen von euch ins Gesicht sagen würde."

Snape lachte wieder kurz auf. Dann wurde sein Gesicht plötzlich ernst und missmutig.

„Nmmst du es mir übel, dass ich in den letzten Monaten probiert habe ihn fertig zu machen?"

Remus zuckte kaum merklich mit den Schultern.

„Nein, warum sollte ich. Es war wie immer gegenseitig." Er seufzte. „Sirius war schwierig in seinem letzen Jahr. Er war nicht dazu gemacht, in einem Haus gefangen zu sein. Und statt zu sehen was er hatte, sah er nur, was er nicht mehr hatte."

Snape sah ihn mit langsam wachsendem Verständnis an, aber Remus schüttelte leicht den Kopf.

„Sag jetzt einfach nichts dazu, ja?"

Snape nickte leicht.

„Hast du das Denkmal hier aufstellen lassen?"

„Ja – ich dachte, das Letzte was Sirius will, ist eine Platte in der Blackschen Familiengruft."

„Ich nehme an, da hätten Belliatrix und Narzissa sie auch wieder heruntergerissen", sagte Snape trocken.

„Ich nehme das jetzt als Kompliment an Sirius."

„Nimm es, als was du willst." Snape sah sich um. „Wenn wir dieses Gespräch fortsetzen wollen, sollten wir nicht lieber woanders hin? Es wird langsam kalt."

Remus wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln und lächelte ihn an. „Gerne."

Snape lief mit zügigen Schritten voraus. Sein Gesicht war so verschlossen wie immer. Remus folgte ihm neugierig. Er wusste, dass Snape bereits jetzt bereute, was er ihm gesagt hatte. Als sie ein kleines Café betraten, trafen sich ihre Augen kurz, und es war ihnen beiden klar, dass sie dieses Gespräch nicht mehr erwähnen würden.