Epilog

Jeden Tag sehe ich wie du durch die Gänge schreitest. Den Kopf hast du stolz gehoben. Jeden schaust du kalt mit deinen eisgrauen Augen an. Herablassend blickst du auf uns. Wenn du lächelst, dann mit einem gehässigen Grinsen. Besonders mir zeigst du es oft.
Doch das ist alles nur eine Maske. Eine Maske, die du meisterhaft in jeder Situation aufrechterhältst.
Aber einmal, nur ein einziges Mal, habe ich dein wahres Selbst gesehen. Ich habe Tränen des Leids gesehen, die du all die Jahre unterdrückt hast. Und ein Lächeln der Freude.
Doch es war nicht von Dauer. Du hast deine Maske wieder aufgesetzt und dich dahinter versteckt. Aber ich verstehe dich. Ich verstehe dich, denn ich handle genau wie du. Alle glauben, ich sei stark. Ich würde alles, was ich in meinem jungen Leben durchgemacht habe, einfach hinnehmen. Wenn ich durch das Schloss laufe, sehen alle nur wie ich lache. Wie ich glücklich mit meinen Freunden erzähle. Doch keiner kennt den Schmerz und die Angst tief in mir. Jeder sieht nur die Maske, die ich allen zeige. Nur du kennst die Wahrheit.
In der Nacht als du mir dein wahres Ich gezeigt hast, habe auch ich meine Maske fallen lassen. Als deine Tränen flossen, habe ich mit dir geweint. Als du dein wirkliches Lächeln gezeigt hast, habe auch ich gelächelt.
Doch wie ich schon sagte, es war nicht von Dauer. Ein Mensch, der eine Maske trägt, legt sie nicht einfach ab. Ich sehe selbst durch deine eisige Maske wie du jeden Tag leidest. Wenn unsere Blicke sich treffen, sehe ich hinter der Kälte deiner Augen Trauer. Wenn du mich gehässig angrinst, sehe ich Spuren des Leids. Die Maske verbirgt dich nicht mehr vor mir. Und ich weiß, bei mir ist es genauso.
Wenn du dich einem Menschen offenbart hast, vor ihm deine Maske abgelegt hast, kannst du dich nicht mehr vor ihm verstellen...

Dies ist erst mal der Prolog. Wenn es euch interessiert oder gefällt werde ich die Story weiter schreiben.