Disclaimer: Die Figuren dieser Fanfiction, bis auf die von mir Erfundenen, gehören Joanne K. Rowling. Ich möchte mit dieser Fanfiction kein Geld verdienen, sondern schreibe nur aus Jux und Tollerei. Auch möchte ich keine Rechte irgendeiner Art verletzen.

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Einmal Verschlafen mit Folgen

Es war einer dieser Tage, an denen alles schief geht.

Das fing bereits am frühen Morgen an, als Ron ihn an der Schulter rüttelte, weil er verschlafen hatte: "Hey Harry, weißt du eigentlich wie spät es ist?"

Erschrocken fuhr Harry auf. Gerade hatte er noch einen düsteren Traum in dem er sich einem riesigen Raum befand und in der Mitte ein Torbogen, davor ein Nebel, ein roter Lichtblitz, eine Gestalt, die durch den Nebel fiel. Er hatte schon wieder von Sirius geträumt. Jede Nacht. Die Träume kamen immer wieder und er konnte nichts dagegen tun. Wenn er doch nur vergessen könnte.

"Harry!" Rons Stimme holte ihn endgültig in die Wirklichkeit zurück. "In einer halben Stunde haben wir Zaubertränke!"

Harry sprang aus dem Bett. "Warum hast du mich nicht eher geweckt?" rief er, während er hastig frische Socken aus dem Koffer fischte und mit der anderen Hand nach seinen Umhängen griff.

Ron sah ihn etwas hilflos an. "Ich wollte dich wirklich nicht wecken, weil ich dachte, dass du den Schlaf nötig hast und dass du bald von allein aufwachen würdest. Dafür habe ich dir ein paar Brötchen mitgebracht", sagte er entschuldigend und reichte ihm ein Marmeladenbrot.

Harry, der sich inzwischen umgezogen hatte, merkte wie hungrig er war und nahm es dankbar an.

Während er aß suchte er hektisch seine Hausaufgaben und Schulsachen zusammen. Dabei entglitt ihm jedoch das Brötchen und fiel (natürlich mit der Marmeladenseite nach unten) ausgerechnet auf seine Zaubertrank Hausaufgaben. "Oh nein, so ein Mist", fluchte Harry.

Ron besah sich den Schaden. "Das kann ein Weilchen dauern, bis du das wieder sauber hast, Kumpel", meinte er.

Harry nickte und starrte missmutig auf das marmeladenbeschmierte Pergament. "Am Besten du gehst schon vor, Ron", sagte er.

Ron schüttelte den Kopf. "Das kommt gar nicht in Frage", sagte er.

"Doch das wirst du!" erwiderte Harry heftig. "Snape wird sich über jeden Grund freuen Gryffindor Punkte abzuziehen und es reicht schon, wenn ich Ärger kriege."

Ron zögerte einen Moment, doch dann nickte er. "OK Kumpel, aber beeil dich! Ich werde Snape sagen, dass du noch was mit Mc Gonagall zu besprechen hast."

Harry schnaubte. "Als ob Snape DARAUF Rücksicht nehmen würde", meinte er bitter.

Ron zuckte die Achseln. "Ich kann es ja wenigstens mal versuchen. Also bis dann." Mit einem letzten Blick zurück verschwand er. Missmutig machte Harry sich an die Arbeit.

Eine Viertelstunde später war der Fleck zwar immer noch nicht ganz weg, aber wenigstens war die Schrift jetzt wieder lesbar. Harry war klar, dass Snape ihm dafür weitere Punkte abziehen würde, aber er hatte keine Zeit für eine gründlichere Säuberung.

Hastig schnappte er sich seine Schultasche und stürmte aus dem Schlafsaal. Er durchquerte im Laufschritt den leeren Gemeinschaftsraum, kletterte durch das Porträtloch und rannte los in Richtung der Kerker. Im zweiten Stock wurde er von Peeves aufgehalten, der mit allerhand Zeug nach ihm warf. Endlich erreichte er mit 20-minütiger Verspätung Snapes Klassenzimmer.

Snape schien geradezu auf ihn gewartet zu haben. "Ah Mr Potter. Wie schön, dass Sie uns heute noch beehren." Die Slytherins kicherten. Snapes Mund kräuselte sich zu einem bösartigen Lächeln. Harry blickte zu Ron hinüber. "Ich hab's versucht.", bedeutete der ihm ohne Worte.

"Diese Stunde hat bereits vor 20 Minuten angefangen, falls das Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte, Mr Potter. Ich würde deshalb sagen, wir ziehen Gryffindor 20 Punkte ab."

Harry sagte nichts. Er hatte ja gewusst, dass Snape das tun würde. Snapes Hass auf Harry hatte seit letztem Jahr noch mehr zugenommen, wenn das überhaupt möglich war. Er schien die Sache mit dem Denkarium nicht vergessen zu haben. Aber wenigstens gab er Harry keinen Occlumentik Unterricht mehr. Den hatte Dumbledore selbst übernommen.

"Da es nun bereits zu spät für sie ist noch mit ihrem Trank anzufangen, werden sie jemand Anderem bei seinem Trank helfen." Snapes Lächeln wurde noch unangenehmer. "Wie wäre es denn mit Mr Malfoy?"

Harry marschierte wortlos an Snape vorbei und ließ sich auf einen freien Stuhl neben Malfoy fallen, der ihn mit heimtückischen Augen beobachtete.

Seit sein Vater wieder aus Askaban ausgebrochen war benahm sich Malfoy beinahe so, als wäre er der Herr von Hogwarts. Er hatte jedoch nicht vergessen, dass es Harrys Schuld war, dass Lucius Malfoy überhaupt in Askaban gelandet war. Und bisher hatte er vergeblich versucht sich an Harry zu rächen.

Möglicherweise bekommt er jetzt die Gelegenheit dazu, dachte Harry grimmig. Er war sich sicher, dass Snape ihn mit Absicht zu Malfoy gesetzt hatte, wahrscheinlich in der Absicht ihn dadurch zu etwas Dummen zu bewegen und ihm dann eine Strafarbeit aufzubrummen. Aber wenn Snape das glaubte hatte er sich getäuscht. Harry wollte sich nicht von Malfoy provozieren lassen.

Mit gleichgültiger Miene wandte er sich Malfoy zu. "Also, was soll das hier werden?" fragte er und deutete auf den Kessel, in dem eine grünliche Flüssigkeit vor sich hin brodelte.

Malfoy grinste spöttisch. "Die Nachhilfestunden bei Professor Snape scheinen ja nicht viel gebracht zu haben. Wie kommt es das ausgerechnet DU Zaubertränke als NEWT- Fach gewählt hast? Um dich nicht länger im Unwissen zu lassen: Das Potter, ist ein Rehoraabeotrank.

"Aha. Und was bewirkt er?"

"Wenn er wirkt, kann man damit ein kurzes Stück in die Vergangenheit reisen, ich glaube ein bis zwei Stunden sind möglich. Es ist aber ein sehr komplizierter Trank. Sei lieber froh, dass du mit mir zusammenarbeiten darfst."

Harry zuckte die Achseln. "Auf diese Ehre könnte ich auch gut verzichten", meinte er spöttisch. Er blickte nach vorne an die Tafel, wo die Anweisungen zum Brauen des Tranks angeschrieben waren. Wie Malfoy gesagt hatte, handelte es sich um einen sehr komplizierten und schwierigen Trank. Man musste sich dabei exakt an die Reihenfolge und den Zeitplan halten. Auch die Dosierung der Zutaten war wichtig.

Als er sich die Zutaten durchlas, runzelte er die Stirn. "Woher sollen wir denn Erumpment Sekret nehmen? Das Zeug gibt es nicht im Schulschrank."

"Sicher nicht", meinte Malfoy trocken. "Professor Snape wird es nachher verteilen. Und nun kannst du diese Rinde hier klein schneiden. In 10 Minuten muss die in den Kessel."

Harry verspürte keine große Lust, Malfoy's Befehl nachzukommen. "Machs doch selber", knurrte er.

In Malfoys Augen glitzerte es gefährlich. "Tu lieber, was ich sage, Potter, sonst erzähle ich Professor Snape, dass du dich weigerst, mitzuarbeiten."

Harry sah zu Snape hinüber, der sie ganz genau beobachtete. Auf so eine Gelegenheit wartete der geradezu. Doch Harry würde sich nicht provozieren lassen. Er würde sich nicht zu einer Dummheit hinreißen lassen. Die Zeit der unüberlegten Handlungen war vorbei.

Ohne ein Wort griff er nach seinem Messer.

Malfoy schien etwas enttäuscht zu sein. Doch so schnell gab er nicht auf. Die nächste Stunde versuchte er durch immer unangenehmere Aufträge und Beleidigungen Harry zu reizen. Der versuchte ihn so gut es ging zu ignorieren und konzentrierte sich stattdessen mehr auf seine Arbeit.

Endlich nahte das Ende der Stunde und nur noch das Erumpment Sekret fehlte. Doch Harrys Hoffnung, dass Malfoy jetzt aufgeben würde erfüllte sich nicht.

Snape ging bereits durch das Klassenzimmer und verteilte das Erumpment Sekret in kleine Messbehälter. Malfoy beobachtete ihn einen Moment lang und wandte sich dann wieder Harry zu.

"Ich weiß, dass dein Freund Black tot ist", sagte er und ein heimtückisches Glitzern stand in seinen Augen.

Harry zwang sich ruhig zu bleiben. Er will dich nur provozieren. Denk nicht an Sirius, befahl er sich selbst.

"Armer Potter. Es muss schwer für dich sein. War er nicht dein Pate? Du tust mir richtig leid", höhnte Malfoy.

Harry spürte, dass seine äußere Ruhe bald dahin war. "Halt die Klappe, Malfoy", knurrte er.

Malfoy grinste. "Dein großartiger Freund Black war ein Feigling, Potter. Ein Feigling und ein Idiot", sagte er leise.

"Halt die Klappe!" stieß Harry zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

Malfoys Grinsen wurde noch breiter. "Ein Feigling, weil er sich das ganze letzte Jahr verkrochen hat. Aber wahrscheinlich war das auch besser so für ihn. Der Dunkle Lord hätte ihn sonst viel eher erledigen lassen."

Harry fand sich inzwischen aufrecht, mit gezücktem Zauberstab vor Malfoy stehen, ohne eine Ahnung, wie er da hingekommen war. Eine unbändige Wut hatte ihn erfasst. "Ein Wort noch, Malfoy, und du wirst dir wünschen, du wärst nie geboren!"

"Potter!"

Snapes scharfe Stimme ließ ihn wieder einigermaßen zu Besinnung kommen. Die ganze NEWT-Klasse sah nun zu ihnen hinüber.

"10 Punkte Abzug für Gryffindor. Stecken Sie Ihren Zauberstab weg und setzen Sie sich wieder hin!"

Langsam und immer noch voller Zorn kam Harry dieser Aufforderung nach, er ließ Malfoy jedoch nicht aus den Augen.

Snape war inzwischen neben Malfoy getreten, um ihnen die Menge an Erumpment Sekret abzufüllen, die sie für den Trank benötigten. Erumpment Sekret musste ganz genau dosiert werden, da es sehr explosiv war.

Malfoy grinste immer noch. "Weißt du was, Potter", fing er an, "Blacks Tod hat..."

Doch weiter kam er nicht. Das war zuviel für Harry gewesen. Noch bevor Malfoy wusste, wie ihm geschah, hatte Harry seinen Zauberstab gezückt und ihn mit einem Rammzauber belegt. Der Zauber traf ihn direkt in den Bauch und ließ ihn nach hinten gegen Snape prallen. Die Flasche mit dem Erumpment Sekret flog in den Kessel und Malfoy und Snape stürzten zu Boden.

Malfoy blieb stöhnend am Boden liegen; Snape jedoch rappelte sich gleich wieder auf und sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes.

"50 Punkte Abzug für Gryffindor und Strafarbeit!"

Harrys Wut verrauchte langsam, dafür machte sich ein Gefühl der Beklommenheit breit. Wie er Snape kannte würde die Strafarbeit etwas ganz fieses sein. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Malfoy stöhnend aufstand und sich den Bauch haltend am Tisch abstützte. Er sah beinahe noch blasser aus als sonst.

Snape schien noch mehr sagen zu wollen, doch ein brodelndes Geräusch aus dem Kessel lenkte ihn ab. Als Harry seinen Blick auf den Kessel richtete, sah er, dass der Kessel bebte.

Snape wich so schnell er konnte vom Kessel zurück. "Weg da, schnell!", rief er.

Malfoy, der sich immer noch am Tisch abstützte, blickte jetzt erst auf.

Das Beben des Kessels wurde mit jedem Augenblick stärker und das Brodeln lauter.

Harry hatte kaum einen Schritt getan, als das Gebräu mitsamt dem Kessel explodierte. Verzweifelt hielt er sich die Hände über das Gesicht, als sich plötzlich der Kerker vor Harrys Augen auflöste. Er hatte das Gefühl rasend schnell zu fliegen. Farben und verschwommene Gestalten rasten an ihm vorbei.

Endlich, nach einer Ewigkeit, so schien es ihm fühlte er plötzlich wieder festen Boden unter den Füßen und die Welt um ihn herum nahm allmählich Gestalt an.

Neben ihm landete noch jemand, allerdings auf dem Hintern, der sich bei näherem Hinsehen als Malfoy entpuppte.

Harry sah sich noch etwas benommen um. Sie waren am Rande von Gleis 9 ¾ gelandet. Die rote Lock stand wartend auf ihren Gleisen und der Bahnsteig war mit Schülern und ihren Angehörigen übervölkert. Es sah aus, wie immer am ersten Schultag.

Aber etwas war anders.

Die Schüler trugen zwar zum größten Teil Muggelkleidung, weil sie anders gar nicht auf das Gleis gelangen konnten, aber diese Art der Kleidung hatte man vor ungefähr 50 Jahren getragen. Wo in aller Welt waren sie gelandet?

Neben ihm war Malfoy stöhnend auch aufgestanden. Anscheinend war die Wirkung des Rammzaubers noch nicht ganz verflogen. Mit aufgerissenen Augen blickte er sich um. "Wie sind wir hierher gekommen? Und warum sind die alle so komisch angezogen?" Seine Stimme zitterte leicht. Das, was eben passiert war saß ihm noch sehr in den Knochen.

Harry schwante Ungutes. "Wie weit sollte uns dieser Trank in die Vergangenheit zurückbringen?"

Malfoy stöhnte. "Eine, höchstens zwei Stunden", sagte er und blickte starr auf die Leute, die vorbei gingen.

"Und was passiert, wenn man vor dem richtigen Zeitpunkt eine Überdosis Erumpment Sekret beigibt?"

Malfoy wandte ihm den Blick zu, sagte aber nichts. Einen Moment lang schien er zu überlegen. Dann marschierte er schnurstracks auf eine ältere Frau in der Nähe zu.

"Malfoy! Was hast du vor?" rief Harry und rannte ihm erschrocken hinterher.

"Ich frage jemanden, wann wir gelandet sind. Das wir in der Vergangenheit sind, daran gibt es keinen Zweifel, aber ich würde doch gerne das Jahr wissen", sagte Malfoy gereizt. Er schien langsam seine alte Selbstsicherheit zurück zu gewinnen.

"Halt, warte Malfoy! Du kannst nicht einfach jemandem erzählen, dass wir aus der Zukunft kommen! Die würden uns für verrückt halten."

"Keine Sorge, Potter, das habe ich auch nicht vor", schnarrte Malfoy.

Trotzdem beobachtete Harry ihn mit gemischten Gefühlen.

Malfoy ging lächelnd auf die Frau zu, ihn mit einem etwas komischen Gesichtsaudruck musterte. Wahrscheinlich wunderte sie sich über seine Kleidung, denn Harry nahm an, dass die Umhänge in dieser Zeit auch etwas anders aussahen. Nachdem Malfoy jedoch ein paar Augenblicke mit ihr geredet hatte lächelte sie.

Nach ein paar Minuten kehrte Malfoy zurück. "1943", rief er.

"Was?"

"Wir befinden uns im Jahr 1943. Über 50 Jahre vor unserer Zeit."

"Was hast du ihr denn erzählt?"

Malfoy verzog sein Gesicht zu einem spöttischen Lächeln. "Nicht, dass wir aus der Zukunft kommen, falls du das befürchtet hast. Ich habe ihr erzählt, dass wir Austauschschüler aus Amerika sind. Das scheint sie geschluckt zu haben."

"Und was machen wir jetzt?" fragte Harry.

Malfoy fuhr herum. "Das fragst du mich? Du bist doch hier der, der alles weiß, Potter. Du bist der, dessen Schuld es ist, dass wir hier sind."

Harry wurde wütend. "Meine Schuld?" fuhr er Malfoy an.

"Ja, deine! Hättest du mich nicht behext..."

"Dann hättest du mich nicht provozieren dürfen!"

"Du hast doch gesehen, dass Professor Snape hinter mir stand!"

"Woher hätte ich wissen sollen, dass er gleich seine Flasche fallen lässt?"

Die Beiden standen sich gegenüber und starrten sich an, jeder bereit dem Anderen an die Kehle zu springen.

"Kann ich euch helfen?" fragte plötzlich eine Stimme von der Seite.

Hastig drehten sich beide halb herum. Vor ihnen stand ein schwarzhaariger Junge von etwa 16 Jahren, also ungefähr so alt, wie sie selbst. Auf seiner Brust schimmerte das silberne Abseichen des Vertrauensschülers.

Harry starrte ihn mit offenem Mund an. Er kannte diesen Jungen. Er hatte ihn schon einmal gesehen - als Erinnerung in einem Tagebuch.

Vor ihm stand kein Anderer als Tom Riddle.

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Das hier ist meine erste Fanfiction. Ich hoffe sie hat euch gefallen. Die Fortsetzung folgt, so schnell es geht. Die nächsten Kapitel werden wohl nicht mehr so lang.

Ich würde mich freuen, wenn ihr mir schreibt, was euch gefallen hat und was ich verbessern könnte.

Fluffy