Hier iss (mal wieder) eine Story von mir. Ich möchte auch
alle grüßen insbesondere Julia, die mir zu meinen Fics geschrieben haben. Wer
das auch tun will bitte an: lumen_et_spes@gmx.de
Diese
Fic ist am 3. Juli 20001 um ca. 11 Uhr geschrieben worden.
Widmung:
für das Vergissmeinnicht
Disclaimer:
Ich mach mit der Story hier kein Geld, etc.
Sekunden
zu Minuten
Leises
Blätterrauschen. Der Wind weht Blätter vorbei. Er spielt mit ihnen ein nie zu
Ende gehendes Spiel. Er wird es so lange spielen, bis er vergeht. Doch das Spiel
ist ewig. So ewig wie diese Nacht. Sekunden zu Minuten. Minuten zu Stunden.
Stunden zu Tagen und Tage zu Wochen.
Auf
einer einsamen Parkbank sitzt ein Junge. Er hat seine Beine an sich gezogen und
mit den Armen umschlungen. Seinen Kopf lehnt er an die Oberschenkel. Die Augen
hält er geschlossen. Das kalte Mondlicht hüllt ihn in eine Decke aus silbernem
Mondlicht. Doch er sieht es nicht. Kalte Nachtluft umarmt seinen Körper. Doch
er fühlt diese Umarmung nicht. Sanfter, immer stärker werdender Regen fällt und
durchnässt seine Kleider. Streichelt seine blassen Wangen und verwandelt sein
goldenes Haar Mit dem Mondlicht in Silber selbst. Im Takt einer unhörbaren
Musik wiegt er sich langsam vor und zurück. Im Takt der Ewigkeit. Sekunden zu
Minuten. Minuten zu Stunden. Stunden zu Tagen. Tage zu Wochen.
Sein
Gesicht und seine Augen verbirgt er hinter den Armen. Er denkt an verlorene
Tage. An eine verlorene Liebe, die aus seiner Sicht von Anfang an hoffnungslos
war. Denn seine Liebe wird nicht erwidert. So denkt er. Er hebt den Kopf.
Langsam und müde. Erschöpft. Er ist am Ende. Zerbrochen an der Liebe, die zu
schmerzhaft ist. Er öffnet die Augen und sieht hinauf zum Mond. Haarsträhnen
hängen ihm wirr und zerzaust in das Gesicht. Seine Augen haben sich von zwei lebenden
Saphiren in zwei graue Steine verwandelt. Wertlos und tot. Tränen füllen seine
Augen und hängen an seinen Wimpern, die wie ein dichter Kranz die Augen
umrahmen. Der Mond spiegelt sich in den Tränen. Die Regentropfen vermischen
sich mit den Tränen. Kleine Bäche aus Salzwasser rennen seine Wangen hinab.
Doch er bemerkt sie nicht. In Gedanken
fragt er den Mond warum er liebt, warum seine Liebe nicht erwidert wird. Warum
seine Liebe für ihn so schmerzhaft ist. Doch der Mond hat diese fragen schon
1000 x 1000 mal und noch öfter gehört. Es sind die Fragen, die jeder einmal dem
Vollmond in einer sternklaren Nacht stellt. Deshalb bleibt er stumm. So, wie er
schon ewig stumm war. Und es in alle Ewigkeit sein wird. Sekunden zu Minuten.
Minuten zu Stunden. Stunden zu Tagen. Tage zu Wochen.
Seine
Lippen sind blau und sein Mund nur noch ein dünner Schlitz mitten in seinem
aschfahlem Gesicht. Er ist wie der Mond. Stumm. Stumm vor Schmerz, der ihm von
der einseitigen Liebe zugeführt worden wahr. Doch sein Herz schreit. Schreit
die Worte, die er nicht über die Lippen bringt. Es schreit lauter, als er es
jemals könnte. Doch niemand hört es. Noch immer suchen seine Augen die
Antworten auf seine Fragen im Mondlicht. Immer wieder stellt er die gleichen
Fragen, auf die er verzweifelt Antworten sucht. Doch der Mond wird ihm auf
seine Fragen nicht antworten. Der wind wird kälter und der Regen weißlich und
zu Schnee. Doch das weiße, kalte Pulver hält sich nicht. Es wird vom nassen
Boden förmlich verschluckt. Doch der Junge sieht es nicht. Doch er beginnt zu
begreifen. Er begreift, er beginnt zu verstehen, dass er seine Liebe hier nicht
lieben kann. Er schließt die Augen. Er hat etwas beschlossen. Er stellt dem
Mond eine einzige und letzte Frage. Der Mond wundert sich über diese Bitte.
Normalerweise antwortet er nicht. Aber er hat Mitleid mit dem Jungen. Der Mond
antwortet auf seine Weise. Er streckt sich nach dem Jungen. Sein Licht streicht
über seine Haare und sein Haut. Diesmal spürt es der Junge. Dann fährt das
Silberlicht in ihn und holt seinen Geist zu sich. Der Junge löst seine Beine
und gleitet wie in Trance auf die Parkbank. Seine Hand spürt den Boden. Fühlt
zum letzten Mal die Erde dieser Welt, die ihm eine Liebe zudachte, deren
Schmerz er nicht gewachsen war. Mit dem letzten Atemzug gibt der Junge seine
Seele ganz frei und überlässt sie dem Mondlicht. Das Mondlicht nimmt ihn mit.
In dieser Ewigkeit wurde seine Liebe nicht erwidert. Seine Liebe war qualvoll
und er zerbrach daran. Seine Seele gleitet mit dem Mondlicht hinüber in eine
andere Ewigkeit. Hier wird er auf seine Liebe warten. Bis in alle Ewigkeit.
Sekunden zu Minuten. Minuten zu Stunden. Stunden zu Tagen. Tage zu Wochen.
ENDE
Also
euere Kommentare an: lumen_et_spes@gmx.de
Und wer es nicht gemerkt hat: Yamato ist der Junge und Taichi die Person, die
er liebt.