Feelings
Hallo
alle miteinander. Bitte schickt Mailbomben, Morddrohungen und Kritik an
Lumen_et_spes@gmx.de *ich freu mich über Lob auch * Jetzt geht´s aber los.
11.
März 2001 -- 19.April 2001
Euer
Lumen Spei
Disclaimer:
ich mach mit der Story kein Geld.. etc.
Mimi
sah sich in dem kargen Betonzimmer um. Nur ein paar Matratzen lagen in der
Ecken des schwach erleuchteten Raumes. „Na dann. Frisch ans Werk." Sie rieb
sich die Hände und stellte Koffer und Taschen in einer Ecke ab. Mimi kramte aus
ihrer Tasche einen Geldbeutel hervor und zählte ihr Geld. „Es dürfte reichen."
Entschlossen steckte sie ihn in ihre Tasche und spazierte aus der Wohnung und
schloss diese sorgfältig ab. 4 Jahre. 4 lange Jahre war sie jetzt schon nicht
mehr hier gewesen. Wie es wohl ihren Freunden ging? Wie es ihm ging? Bei dem
Gedanken an ihn kribbelte es in ihrem Bauch und sie wurde ganz kribbelig. Sie
schlenderte vertraute Straßen entlang. Die Jungen ihres Alters sahen ihr
neugierig hinterher. Mimi kicherte. Schließlich betrat sie ein Geschäft. Schwer
ächzend kam sie in ihrer Wohnung an und packte ihre Tüten aus. Pinsel, Farbe
und einen Malerkittel. Sie begann den Raum zu streichen. Sie hatte schon eine
genaue Vorstellung, wie er später aussehen sollte. Sie wollte sich wie im
Himmel fühlen, wenn sie schlief. Also wurde das Zimmer in blau- weiß Tönen
gestrichen. Sie arbeitete den ganzen Tag hart und sank abends total erschöpft
auf die Matratzen, wo sie sofort einschlief.
Am
nächsten Morgen wurde sie von einem lauten Klingeln geweckt. oh man,
welcher Idiot ist das bloß? ärgerlich öffnete sie die Tür einen Spalt
breit. „Ja?" „Hiiiiiiii!!!! Ich bin deine Nachbarin!!" Vor der Tür stand ein
Mädchen, das Mimi auf ungefähr 17 einschätzte. Ihre haare standen wirr vom Kopf
ab. „Ich heiße Jun. Ich bin sicher wir werden ganz dicke Freundinnen. Mit
meinem Bruder kann man nichts anfangen, der ist ziemlich blöde. Hast du
Geschwister? Wie alt bist du?..." Jun schnorrte Mimi zu. Mimi konnte sie jetzt
schon nicht leiden. „ich heiße Mimi. Könntest du jetzt bitte wieder gehen? Ich
hab zu tun.", versuchte Mimi gegen den Redefluss anzukämpfen. Und tatsächlich!
Das Mädchen zog ab. Mimi schlug die Tür zu. so eine blöde Kuh. Mimi
setzte sich auf den Küchentisch und ließ die Beine schlenkern. Wieder dachte
sie nach. Sie schloss die Augen. Ein Paar dunkelblauer Augen und strohblondes
haar kamen ihr in den Sinn. In Mimis Bauch kribbelte es. Sie hopste vom Tisch
und begann pfeifend den nächsten Raum zu streichen. Gegen Mittag kamen einige
Möbelpacker und brachten einige Möbelstücke. Mimi freute sich. Ihr Schlafzimmer
war nun komplett eingeräumt. Mit ihrem Charme hatte sie s geschafft, dass die
Möbelpacker ihr die Sachen auch noch auspackten und aufbauten. Zur Feier des
Tages ging sie in die Stadt um sich an Cola und Cheeseburgern gütlich zu tun.
Sie hatte beschlossen, ihren Freunden bisweilen noch nichts von ihrem
Aufenthalt in Japan zu erzählen. Denn sie würden es ihm sagen. Und dann würde
sie ihn treffen und mit in ihm reden müssen. Und davor hatte sie Angst. Sie saß
also in ihrem Stammlokal aß Burger und schaute durch das große Fenster dem
Treiben der Menge auf der Straße zu. Dabei entdeckte sie Kari und TK die mit
drei anderen Kindern durch die Straßen bummelten. Mimi grinste, als sie
bemerkte, dass TK mit einem der Jungen streitete. Bei näherem Hinsehen fiel ihr
auf. Dass dieser die gleiche Brille wie Tai trug. „Sie steht ihm auch nicht.",
dachte Mimi. Einige Minuten später sah sie dann Izzy und Joey, die sich
anscheinend angeregt über etwas unterhielten. Nach einiger Zeit kam sogar Sora
vorbei. Händchenhaltend. Mit Tai!! Mimi grinste. haben sie sich doch noch
gekriegt. Sie schlürfte ihre Cola aus. Flüchtig warf sie noch einen Blick
nach draußen. Zufällig entdeckte sie Jun. Ihr stockte der Atem, als sie sah,
wen sie mit sich zog. „Matt", hauchte sie. Als hätte Matt es auf der Straße
gehört richtete er seinen Blick auf Mimi. Ihre Blicke trafen sich. Für einen
Moment schien die Welt den Atem anzuhalten. Matt kniff die Augen zusammen um
besser sehen zu können. Abrupt drehte Mimi sich um. Der Zauber des Augenblicks
verlöschte und die Welt drehte sich wieder. Fluchtartig verließ Mimi das
Restaurant und bemerkte nicht, wie sehr Matt sich gegen Jun wehrte. „Los komm
schon. Du hast es versprochen." Oh wie ich dich hasse widerwillig ließ
er sich mitziehen. Ich bilde mir nur ein, dass es Mimi war. Sie ist doch in
Amerika. Sie ist meilenweit entfernt. Wieso sollte sie hier sein? bei dem
Gedanken an Mimi lief es ihm Heiß-kalt den Rücken hinunter. In den letzten
Jahren in denen sie weg war, war ihm klar geworden, was er für sie empfand. Sie
hielten zwar noch Kontakt, aber rein freundschaftlich. Und auch dieser Kontakt
wurde immer spärlicher. Jun zog ihn hinter sich her in´s Kino. Die Story des
Films bekam er nicht so richtig mit. Es war irgend so eine „Schnulze" wie er es
ausdrückte. Jun lehnte seinen Kopf an seine Schulter. Ihm wurde speiübel. Mit
der Entschuldigung, ihm wäre übel verließ er den Kinosaal. Als Matt aufstand
knallte ihr Kopf gegen den Kinosessel. Draußen rannte Matt wie der Teufel los.
Bloß weg von dieser Kuh. war sein einziger Gedanke. Er rempelte die
verschiedensten Leute an. Aber mit Mimi krachte er voll zusammen. Beide fielen
hin. „Sorry" ohne sie noch weiter zu beachten stand er auf und lief weiter. Er
bemerkte nicht, wie eine seiner Visitenkarten aus seiner Jackentasche
herausfiel und zu Boden segelte. Mimi hob sie auf. Traurig sah sie ihm nach und
presste die Karte an sich. Oh Matt Erneut wurde sie angerempelt. „Oh hi Mimi." Mimi
sah sich Jun gegenüber. "Hast du einen gutaussehenden blonden Jungen vorbeilaufen sehen? Er trägt die
Uniform des Gymnasiums" Die redet von Matt. Sah aber nicht so aus, als
würde Matt sie suchen „Ich weiß nicht wen du meinst. Es sind jede Menge
Typen vorbeigelaufen, die auf deine Beschreibung passen." „Mensch Mimi ich rede
von Yamato Ishida. Sag mal, kennst du ihn nicht? Er ist Bandleader der
Schulband und ist der coolste Boy des Gyms." „Nee. Kenn ich nicht", log Mimi.
„Ist ja egal. In welche Richtung ist er gelaufen? Sag schon!" stumm deutete
Mimi in eine völlig andere Richtung. „Daaaaaankeeeeeee!!!" Und weg war sie.
Gedankenverloren ging Mimi zurück nach Hause. Sie schaltete ihren Laptop an.
Sie ging ins Internet und richtete sich eine zweite Mail-Addy ein. entschlossen
tippte sie Matts Adresse ein und begann zu schreiben:
Hallo
Matt. Ich hoffe, dass es dir gut geht. Wie ich gehört habe, hast du eine Band.
Ich wünsche dir damit viel Erfolg. Ihr macht sich super Musik.
XXX
Sie
Drückte auf „Senden" und die Mail wurde verschickt. Mimi lehnte sich zurück. So
konnte sie Matt über alles ausquetschen. Das hoffte sie zumindest. Denn wenn er
sich nicht verändert hatte, dann war das hoffnungslos. In dem Moment kam eine
Mail zurück. Sie öffnete diese sofort:
Hallo.
Wer bist du? Wenn du es bist Jun, dann finde ich das überhaupt nicht witzig.
Raff´s endlich. Du interessierst mich nicht.
Matt
Und
Mimi schrieb zurück:
Es
reicht, dass ich dich kenne und weiß wer du bist. Es tut nichts zur Sache, wer
ich bin. Aber ich bin garantiert nicht Jun. Ist das dieses Mädchen, mit der
abscheulichen Frisur? Hast du dir schon einmal gewünscht, jemanden zu treffen,
aber als du ihn dann gesehen hast, hattest du Angst ihn anzureden, weil du es
nicht ertragen könntest, einen Korb zu bekommen?
XXX
Sogleich
wurde ihr geantwortet:
So
irgendwie schon. Ich wünsche mir, ein ganz bestimmtes Mädchen wieder zu sehen.
Heute habe ich mir zweimal eingebildet, dass sie wieder da wäre. Aber das ist
unmöglich. Wo lebst du? Glaubst du an eine andere Welt? Ich meine an eine, die
neben der unseren existiert?
Matt
Ich
bin nicht sehr weit weg von dir, aber doch weit entfernt. Wie in einer anderen
Welt. Ich denke, dass es schon irgendwo eine andere Welt gibt, diese aber nur
von bestimmten Menschen betreten werden kann. Menschen wie du und ich.
Nichts
ist unmöglich. Suche nach dem Mädchen. Du wirst sie sicherlich eines Tages
wiedersehen. Man darf die Hoffnung nicht aufgeben.
XXX
Bist
du dir sicher, dass ich sie eines Tages finde? Ich meine , ob ich sie je
wiedersehe? Darauf warte ich schon 4 Jahre.
Matt
Wenn
du fest daran glaubst, wirst du sie sicher wiedersehen.
XXX
Aber
ich habe Angst davor, dass sie mich nicht mehr mag und mich für gefühllos hält,
weil ich keinen an mich heranlasse.
Matt
Vielleicht
mag sie ja genau dieses Verhalten, dass du nur bestimmte Menschen an dich
heranlässt. Nämlich die, denen du vertraust, weil du weißt, dass Menschen
andere verletzen können.
XXX
Ich
„unterhalte" mich mit dir, wie mit einem jahrelangen Freund. Bist du ein
Mädchen oder ein Junge? Lebst du in Japan? Kenne ich dich irgendwoher?
Matt
Du
kennst mich. Ganz sicher. Zur zeit halte ich mich in Japan auf. Ich bin ein
Mädchen und so alt wie du.
Lass
uns Schluss machen. Ich bin müde. Gute Nacht.
XXX
Matt
starrte den Bildschirm an. Dieses Mädchen. Ihre Art wie sie schrieb. Es
faszinierte ihn. Er grübelte. Wer konnte dieses Mädchen sein? Woher kannte er
sie dann? Sie glaubte, dass er Mimi wiedersehen würde. Sie glaubte daran. Und
damit irgendwie auch an ihn. Mimi, wo bist du nur? Ich halt´s hier nicht
mehr aus ohne dich. Ich möchte dich wiedersehen. Ich möchte dir sagen, dass...,
dass... er runzelte die Stirn. Selbst in Gedanken fing er an zu stottern.
Bitte komm zurück. Ich vermisse dich sehr. Er legte sich aufs Bett,
verschränkte die Arme hinter dem Kopf und grübelte. Irgendwann, ohne es zu
merken schlief er ein. Mimi lehnte sich zurück. Sie hatte Tränen in den Augen.
Matt vermisste sie. Oh Matt. Ich vermisse dich auch Und in diesem
Moment kam ihr eine Idee. Es war riskant. Sie würde zu dem Konzert der
Schulband gehen. Irgendwie hatte sie aufgeschnappt, dass sie morgen ein Konzert
gaben. Morgen werde ich dich wiedersehen Kleine Wassertropfen fielen
auf den Boden, als sie zu Bett ging.
Am
nächsten Morgen wachte Mimi auf, weil bei ihr im Sturm geläutet wurde. Gähnend
öffnete Mimi und vor ihr stand...Jun. „Was willst du?" „Ich habe zwei Karten
für das Konzert der Schulband und wollte dich fragen, ob du mit mir hingehst.
Meine Freundin hat leider abgesagt. Bitte komm mit." „Ok. Ich geh mit. Dann
kannst du mir auch gleich diesen wie hieß er noch gleich- Yomato-Typ zeigen.
Warte kurz." „Er heißt Yamato." „Ja, ja. Reg dich ab. Bin gleich wieder da."
Mimi schlug Jun die Tür zu. Läuft ja besser, als ich gedacht habe. Heute
sehe ich dich endlich „richtig" wieder. Mimi zog sich ein leichtes
Sommerkleid an, putzte sich die Zähne und trat dann wieder vor die Tür. Sie
schloss ab. „Gehen wir" Jun fielen fast die Augen raus. Mimis Sommerkleid hatte
einen leichtrosa Farbton, der zum Boden hin immer dunkler wurde. Das Kleid war
fast knöchellang. Auf dem Weg zur Konzerthalle steckte sie ihre Haare mit Hilfe
einiger Spangen zu einer kunstvollen Frisur hoch. Jun zeigte ihr viele Plätze,
genauer gesagt alle Plätze, die Mimi schon kannte und textete sie darüber zu.
Mimi wurde es bald langweilig. Aber ihr ganzer Körper kribbelte bei dem
Gedanken an seine blauen Augen, an sein seltenes Lächeln. „Mimi? Mimi?" „Mh?" "Wir sind da."
„Oh ja klar. Wie sehe ich aus?"
Die
Frage erübrigte sich, als sie die Halle betraten. Ausnahmslos alle Jungs
starrten ihr hinterher. Jun dachte natürlich, dass die ganzen Jungs ihr hinter
herstarrten. Erhobenen Hauptes schritt sie durch die Menge. Die beiden schlugen
sich bis fast ganz nach vorne durch. Auf der Bühne standen schon die meisten
Utensilien und Instrumente der Band bereit. „Sag mal Jun. Welches Instrument
spielt dieser Yamato eigentlich?" „Er spielt Bass und singt." „Ah, ja." Mimi
blickte sich um. Es fiel ihr sichtlich schwer. Denn von überall her wurde
gedrängelt und gequetscht. Das einzige, was Mimi sah, waren Spruchbänder, deren
Aufschrift alle mindesten 1x Yamato und 5 Herzen waren. Mimi seufzte. Da wurde
das Licht abgedreht. Eine Discokugel hing plötzlich von der Wand. Die
Scheinwerfer beleuchteten nacheinander die einzelnen Bandmitglieder. Mit jedem
Mitglied wuchs die Spannung und das Gekreische der Mädchen wurde lauter. Mimi
hielt es vor Neugier kaum noch aus. Dann stand auch Matt in einem Lichtkegel.
Das Gekreische wuchs ins Unermessliche. Aber Mimi war unfähig zu kreisch oder
sonst irgendetwas zu tun. Sie starrte einfach nur Matt an. Er sah besser aus
denn je. Seine Lippen formten Worte: „Ich begrüße euch alle zu unserem nun ja,
nennen wir es Konzert. Dieses „Konzert" Ist heute jemand ganz bestimmten
gewidmet. Das Mädchen lebt meilenweit entfernt. Und doch hoffe ich, dass sie ab
und zu an ihre alte Heimat und Freunde denkt. Sie wird unsere Lieder niemals
hören. Aber trotzdem. Vielleicht kommt sie irgendwann doch noch zurück. Viel
Spaß." Die Band fing an zu spielen. Matt schloss die Augen, setzte das Mikro an
und fiel dann schließlich mit ein. Mimi war hin und weg. Matt sang so voller
Hingabe. Mimi sah ihn die ganze Zeit an. Und irgendwann schlug Matt die Augen
auf und ihre Blicke trafen sich. Diesmal erkannte Matt gleich, wem er in die
Augen schaute. Mimi spürte das. War aber unfähig sich zu rühren. Matt hörte auf
zu singen: „Konnichiwa", hauchte er ins Mikro. Jun stupste sie an: „Siehst du,
wie er mich ansieht?" das löste Mimi aus ihrer Versteinerung. „Ciao Jun. Ich
muss gehen." Mimi drehte sich um und rannte so schnell sie konnte davon. Jun
sah ihr nach und zuckte die Schultern. Sie drehte sich wieder um, um „Ihrem"
Yamato zu zujubeln. Doch Matt stand nicht mehr auf der Bühne. Er war
hinuntergesprungen und setzte nun Mimi nach. diesmal war es keine
Einbildung! Du bist es! Du bist es wirklich! Mimi!
Sein Herz hüpfte
vor Freude. Mimi lief so schnell sie konnte. Sie wusste, dass er sie erkannt
hatte. Immer schneller lief sie. Da hörte sie Schritte hinter sich. Sie wandte
den Kopf um. Er lief ihr nach. Mimi lief noch schneller und versuchte ihm
hakenschlagend zu entkommen. Die Luft brannte in ihren Lungen. Doch es brachte
nichts. Matt hielt sie an ihrem Handgelenk fest und brachte sie so zum
Stillstand. Schweratmend standen sie sich gegenüber. Matt hielt immer noch hier
Handgelenk fest umklammert. „Hallo Matt.", flüsterte Mimi. Matt sah sie an. „Hallo Mimi." Schweigend
blickten sie sich an. "Seit wann, seit wann bist du wieder da, Mimi?" „Seit
drei Tagen." Gab Mimi kleinlaut zu. „Wieso hast du dich nicht bei mir gemeldet?
Wieso?" „Weil,...weil..." Mimi schniefte. „Ich,...ich..." Sie schluckte. Matt
sah sie an. „Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst, okay? Die
Hauptsache ist, dass du wieder da bist." Er sah sie noch mal an und wischte ihr
die Tränen aus dem Gesicht. Leise fing es an um sie herum zu regnen „Oh mein
Gott Mimi." Er schüttelte den Kopf. Mimi schluchzte und fiel ihm um den Hals.
„Ich hab dich so vermisst" Sie weinte nun hemmungslos. Matt riss erschrocken die
Augen auf. Doch dann legte er seine Arme um sie. „Ich dich auch Mimi, ich dich
auch", sagte er mit erstickender Stimme. Nun drückte sie er fest an sie und
vergrub sein Gesicht in ihren Haaren. Lange standen sie so da. Im Regen.
Fassungslos über ihr Glück. „Mimi, du zitterst ja." Vorsichtig drückte Matt
Mimi ein Stück von sich weg. „willst du mit zu mir kommen, dich aufwärmen?"
Zähneklappernd nickte Mimi. Sie bemerkte nicht, dass der Regen ihr Kleid weit
mehr als nur etwas durchsichtig gemacht hatte. Matt aber bemerkte es und sein
Gesicht nahm eine weit mehr als gesunde Farbe an. Kurz entschlossen zog er
seine Jacke aus und legte sie ihr um die Schultern. „Danke." „Los Komm." Matt
nahm Mimi an der hand und zog sie hinter sich her. Zu sich nach Hause.
Dort
angekommen packte Matt Mimi in warme Decken und setzte sie mit sanfter Gewalt
auf das Sofa. „Warte hier. Ich komm gleich wieder." „Okay." sagte Mimi. Matt
verschwand. Aber dafür war das Kribbeln in Mimis Bauch wieder da. Matt kam mit
2 Tassen heißen Kakaos zurück. Dankend nahm Mimi sich eine Tasse. „Vorsicht
heiß" warnte Matt sie. Trotzdem trank Mimi die Tasse ratzfatz leer. Der Kakao
wärmte sie langsam auf. „Mimi?" „Mh?" „Magst du..., ich meine..." Matts Gesicht
wurde wieder leicht rot. „Matt kann es vielleicht sein, dass du verlegen bist?"
Mimi kicherte. „Nein bin ich nicht. Ich wollte dich nur fragen, o du vielleicht
baden möchtest." Matt wurde noch roter. „Und da fragst du noch? Klar!" „Gut
komm. Ich zeig dir das Bad. Ähm, ich denke, dass du nachher etwas zum Anziehen
brauchst. Warte kurz." Matt ging kurz in sein Zimmer. Als er wieder herauskam,
drückte er Mimi eine Schachtel in die Hand: „Das hat Jun mir mal geschenkt. Ich
hab es gar nicht angesehen. Sie hat nur gesagt, wenn sie meine Freundin ist,
dann zieht sie das mal an. Also wie gesagt, ich hab nie hineingesehen. Ich kann
auch nur Vermutungen anstellen, was drin ist. Ich will´s auch nicht wissen. Und
die Sachen hier," er deutete auf einen Kleiderstapel unter seinem Arm „Werden
dir wahrscheinlich ein bisschen zu groß sein. Aber ich habe leider nichts
anderes, das dir ungefähr passen könnte." Er öffnete eine weitere Tür. das
Wasser in der Wanne war zufälligerweise schon eingelaufen. Matt legte die
Klamotten auf einen Hocker. „Wenn du was brauchst schreist du, okay?" „Klar.
Und Matt..." er wandte sich wieder Mimi zu. „vielen dank für alles." „Keine
Ursache." Er ging vollständig aus dem Bad. Mimis Kleidung landete auf dem
Boden. Ebenso, wie ihre Haarspangen. Sie stieg ins Wasser. Vor lauter Schaum,
sah sie einen Moment gar nichts. Langsam taute ihr Körper nun richtig auf.
Mimis Blick fiel kurz in den Spiegel. Er zeigte die Tür. diese stand einen
Spalt breit offen. Und hinter dem Spalt stand Matt. Kleiner Spanner. Dir
werde ich ´s zeigen. „Maaatt! Hast du irgendwo Seife?" „Ääh, schau mal in
den kleinen Beutel. Da müsste noch eine drin sein!" kam die Antwort zurück.
Ohne den Beutel eines Blickes zu würdigen schrie Mimi zurück: „Da ist keine
mehr drin." Da ging die Badezimmertür ganz auf und Matt kam mit einer
Seifendose herein. „Danke. Du hast aber jetzt eine sehr gesunde Gesichtsfarbe."
Mimi kicherte. „Äääh." „Du stehst eh schon die ganze Zeit vor der Tür und
spannst. Also kannst du gleich dableiben und mir den Rücken einseifen." Matt
schluckte. Nahm aber dennoch die Seife in die Hand. Auch er hatte sich
inzwischen umgezogen. Weil es aber im Bad ziemlich gut warm war, zog er sein
Hemd aus. Er tauchte seine Hände mit der Seife ins Wasser und begann Mimis
Rücken einzuseifen. „Mmmh. Du kannst das gut. Woher hast du das gelernt?",
seufzte Mimi. Sie hatte die Augen geschlossen und den Kopf zurückgelegt. Matt
strich ihr die Haare vom Rücken. Dort wo seine Hände ihre Haut berührten ließen
sie eine leichte Gänsehaut zurück. Diese Antwort bleib Matt ihr schuldig. Denn just
in dem Moment schellte die Türglocke. „Ich bin gleich wieder da." Hauchte er
Mimi in den Nacken. Mimi erschauderte: „Das will ich doch hoffen." Matt stand
auf und ging zur Tür. Bitte ist es nicht... er drückte die Türklinke
mit dem Ellbogen nach unten. „Jun. Was machst du denn hier." Matt spielte den
Erfreuten. „Ich wollte nur mal vorbeischauen, damit du nicht so... ooh. Was
machst du denn gerade?" Sie begutachtete Matts Körper. „Nichts, das dich etwas
angeht. Kannst du jetzt bitte wieder gehen? Ich hab´ Besuch." Die letzten
beiden Sätze überging Jun völlig. Matt rollte mit den Augen. „Jun hau ab. Du
bist mir viel zu alt. Eher sterbe ich, als dein Freund zu werden." Das saß. Jun
zog eine Schnute und ging wieder, mit dem Versprechen, später noch mal vorbeizuschauen.
Matt seufzte. „Wer war denn da?" schrie Mimi aus dem Bad. „Jun." „Waas? Die?
Sie ist doch jetzt weg, oder?" „Ja klar. Woher kennst du sie?" „ Sie ist meine
Nachbarin." „Mimi, verarsch mich nicht." „Doch wirklich. Sie hat mich zu deinem
Konzert mitgenommen. Ich hab´ ihr gesagt, dass ich dich nicht kenne und da hat
sie mich mitgenommen, um mir ihren baldigen Lover zu zeigen." „Eher lass ich
mich um die Ecke bringen, als mit der noch mal auszugehen..." „Ich kann´s mir
denken. Ich habe dich gesehen. Zweimal sogar. Und du hast mich gesehen.
Zumindest glaube ich das. Einmal beim Burgerrestaurant. Und einmal, als du mich
umgerannt hast." „Es war also doch keine Einbildung. Ich hab´ mir absolut nicht
vorstellen können, dass du wieder da bist. Und auch jetzt glaub´ ich's auch
kaum." „Da. Ich bin da." Sie nahm Matts Hand und legte sie auf ihre Wange. „Ähm
ja." Verlegen zog Matt seine Hand zurück. „Matt? „Ja?" „Könntest du bitte kurz
aus dem Bad gehen?" „Wieso?" „Wieso? Vielleicht, weil ich mich umziehen möchte?"
„Oh, ja klar. Ich mach uns was zu essen." Matt verließ fluchtartig das Bad.
Männer Mimi stieg aus der Badewanne. Sie wickelte sich ein Handtuch um
und öffnete dann die Schachtel. Das glaub ich, dass Jun ihm das geschenkt
hat. Sie zog feine Spitzenunterwäsche hervor. Na ja. Muss ich ja wohl
anziehen. Die Sachen passten ihr, wie angegossen. Dann schlüpfte Mimi in
die Hose und in das Hemd. Ein bisschen zu groß. Will Matt mich
verscheißern? Die Teile sind selbst einem Riesen zu groß." Kurzerhand zog sie
die Hose wieder aus. Das Hemd war sowieso wie ein Kleid für sie. Mimis nasse
Haare hingen locker über ihre Schultern. Sie tapste aus dem Bad. Ihr stieg der
Geruch von Pizza in die Nase. Matt stand, immer noch ohne Hemd, am Küchentisch
und zerschnitt diese in kleine Stücke. Matt drehte sich zu ihr um. Mimi
lächelte. Er lächelte zurück. Ihm wurde ziemlich schwindlig. Mimis Haare hatten
das Hemd etwas angefeuchtet, und so war es nun leicht durchsichtig, sodass die
Unterwäsche durch den Stoff sichtbar war. „Magst du fernsehen?" „Ja klar! Ich
hab leider noch keinen in meiner Wohnung." Matt schnappte sich die Pizza und
sie gingen in sein Zimmer, wo sie sich auf die Couch zum fernsehen setzten.
Mimi angelte sich ein Stück Pizza. Matt hatte das Licht ausgeknipst, damit sie
ein besseres Kinofeeling hatten. „Mund auf Augen zu." Matt schaute zwar etwas
verdutzt schloss aber dann trotzdem die Augen und sperrte den Mund weit auf. Er
wartete. Vergeblich. „Mimi ich hab Hunger." Mimi biss genüsslich in ein Stück Pizza.
Sie gab keinen Mucks von sich. Schließlich wurde es Matt zu bunt und er machte
die Augen wieder auf. „Du kleiner Giftzwerg. Mir einfach die Pizza wegessen. Bist du fies." Matt spielte den Beleidigten.
„ Ooch, komm schon. Ich hab´s nicht so gemeint.", grinste Mimi. Sie hielt Matt
ein weiteres Stück Pizza vor die Nase. Diesmal ließ sie ihn hineinbeißen. Sie
sahen sich den Film gemeinsam an. Er dauerte ziemlich lange. Plötzlich setzte
ein Gewitter ein und der Strom fiel aus. Es wurde stockfinster im Zimmer. Ein
Blitz erhellte kurz den Raum. Fast gleichzeitig mit dem Donnern. Mit einem
leisen Schrei fuhr Mimi zusammen. Ihr Herz klopfte. Aber wegen etwas anderem.
Matt hatte seinen Arm um sie gelegt und sie dicht an sich herangezogen. Das
Kribbeln in Mimis Bauch war wieder da. Stärker als je zuvor. Bei jedem neuen
Donnergeräusch zuckte Mimi zusammen und Matt presste sie jedes Mal ein bisschen
fester an sich. Sie spürten ihre gegenseitige Wärme und Körperform durch das
dünne Hemd, das Mimi trug. „Willst du hier bleiben?" Mimi nickte. Matt nahm sie
kurz auf die Arme und trug sie kurzerhand ins Bett. Er deckte sie zu und machte
Sich
auf den Weg zur Couch. Doch Mimi hielt seinen Arm fest. „Bleib bitte da."
flüsterte sie und sah ihn flehend an. „Rutsch mal ein Stück, sonst hab´ ich
keinen Platz." Mimi richtete sich auf und rückte ein Stück zur Seite. Matt
setzte sich zu ihr an den Bettrand. Mimi ließ sich zurücksinken und legte ihren
Kopf auf seine Knie. Unsicher legte Matt eine Hand auf ihren Kopf und fuhr
durch ihr Haar. „Mimi?" „Ja?" „Hast du eigentlich... in Amerika...
einen...einen...Freund?" „Nein. Und du? Hast du eine Freundin?" „Nein." „Das
versteh ich nicht. Du könntest jede haben. Du hast doch zehn an jedem Finger."
„Aber die interessieren mich nicht." „Ausrede. Gib zu, dass es dir gefällt, der
Hahn im Korb zu sein." „Nun ja..." „Ich hab´s ja gewusst. Dir haben schon vor
vier Jahren alle hinterhergestarrt." Mimi gähnte. „Meinst du?" doch Mimi
antwortete nicht. Sie war schon eingeschlafen. Matt grinste und versuchte sich
auch, halbwegs hinzulegen. Ein letzter Blick auf seine Uhr, sagte ihm, dass es
Kurz nach 1 war. Dann schlief er auch ein. die ahnd allerdings, ließ er auf
Mimis Kopf.
Als
Mr. Ishida eine Stunde später nach Hause kam, wunderte er sich, dass das Licht
noch brannte. Er wunderte sich auch über die eingelassene Wanne. Er sah sich im
Badezimmer um. Er erschrak. Waren das nicht die Sachen seines Sohnes? Doch wem
gehörte das Kleid daneben. Ihm wurde schwindlig. Dann hörte er leises Stöhnen
zweier Personen, aus dem Zimmer seines Sohnes. Zuerst dachte er, er würde sich
das alles nur einbilden. Als jedoch das Stöhnen immer lauter wurde, konnte er
sich eine Einbildung nicht mehr einreden. Mit wackligen Knien ging er zu Bett.
Er wälzte sich im Bett. Hatte seine Erziehung so fehlgeschlagen? War er
wirklich in der richtigen Wohnung und wer war der Gast, der da war? Hatte er
als Vater, total versagt? Über diese Fragen brütend fiel er schließlich in
einen unruhigen Schlaf.
Ein
wenig später wachte Matt kurz auf. Er registrierte nur, dass er den Fernseher
hatte laufen lassen. Er angelte nach der Fernbedienung und warf einen kurzen
Blick in die Röhre. Angeekelt schaltete er aus. Er fand die Erotikfilme im
Fernsehen total widerlich.
Am
nächsten Tag wachten Mimi und Matt fast gleichzeitig auf. Sie wünschten sich
einen guten Morgen und gingen dann in die Küche, um zu frühstücken. Mr. Ishida
saß schon am Küchentisch. Er hatte für drei Personen gedeckt. „Papa, was machst
du denn hier?" Matts Vater ging nicht auf die Frage ein. „Hattet ihr gestern
Abend euren `Spaß` ? Wart ihr wenigstens vorsichtig?", fragte er provozierend.
Fragend sahen Mimi und Matt sich an. Schulterzuckend setzten sie sich. „Wovon
redest du?" „Du weißt genau, wovon ich rede." Mr. Ishida redete sich in Rage.
Er war aufgestanden. „Nein weiß ich nicht. Aber vielleicht könntest du mich
aufklären." Er war jetzt ebenfalls aufgestanden und seine Stimme wurde
ebenfalls etwas lauter. „Yamato ich bin nicht so blöd für wie du mich hältst."
„Ich weiß überhaupt nicht, warum du dich so aufregst. Wir haben gestern
überhaupt nichts gemacht." Jetzt schrieen die beiden sich gegenseitig an.
Verängstigt blickte Mimi von einem zum anderen. „Ach ja? Was habt ihr beide
heute um zwei Uhr gemacht?" „Geschlafen." Antworteten beide aus einem Mund.
„Das glaub ich euch. Und zwar miteinander!!" Mimi und Matt rissen die Augen
auf. Beide waren bleich geworden. „Was fällt dir eigentlich ein? Warum wirfst
du uns so was vor? Wir haben gar nichts gemacht." „ich weiß, was ich gesehen
und vor allem gehört habe. Das Licht im Haus, die Badewanne. Die Kleidung im
Bad. Das Stöhnen aus deinem Zimmer." „Sag mal, für wen hältst du dich
eigentlich? Mimi ist nur zu Besuch in Japan. Gestern hab ich sie getroffen.
Denkst du, dass ich es mit einem Mädchen treibe, da..." Mimi stand auf. Wortlos
packte sie ihre Sachen und verschwand aus der Wohnung. „Mimi warte! Warte!
Miiimiiii!" Matt wollte ihr zuerst nach, verwarf den Gedanken aber wieder. Er
schloss sich in seinem Zimmer ein. Um sich abzulenken, setzte er seinen
Kopfhörer aus und drehte die Musik voll auf. Im Vorbeigehen schaltete er den PC
ein. Tränen bildeten sich in seinen Augen. Er schluckte sie hinunter. Schaffte
es aber nicht. Eine einzelne Träne rann seine Wange hinab. Ihr folgte eine
zweite und eine dritte. Mimi Er schlang die Arme um seine Beine und
legte den Kopf auf seine Knie. Mit leeren Augen starrte er auf das flimmernde
Bild auf dem PC-Bildschirm. Erst nach einiger Zeit bemerkte er, dass eine Mail
für ihn gekommen war. Um sich irgendwie abzulenken las er sie durch.
Hallo
Matt. Wie geht´s dir?
XXX
Miserabel.
Ich hab zwar das Mädchen gefunden, aber es kam zu einem hässlichen
Zwischenfall. An dem ich Schuld habe. Darauf ist sie ohne ein Wort zu sagen
gegangen.
Matt
Entschuldige
dich bei ihr. Vielleicht fühlt sie genauso wie du.
XXX
Das
glaube ich nicht. Aber ich kann es ja mal versuchen. Hoffentlich weist sie mich
nicht ab. Davor hab´ ich am meisten Angst. Also bis dann.
Matt
Du
schaffst es.
XXX
„Ja!"
entschlossen stand Matt auf. Er riss sich die Hörer vom Kopf und zog ein Hemd
aus dem Schrank. Er warf es sich über. Die Mühe es zuzuknöpfen machte er sich
nicht. Er rannte aus der Wohnung. Barfuss durch die Straßen. Bis vor eine Tür.
Er drückte den Klingelknopf unter dem Schild `Mimi Tachikawa` Nervös nestelte
er an seinen Haaren herum. Da steckte Jun den Kopf aus einem Fenster der
Nachbarwohnung. „Yama du läutest an der falschen Tür. ich wohne hier."
Aufreizend lehnte sie sich aus dem Fenster. „Ich stehe garantiert nicht an der
falschen Tür. der Junge, der zu dir wollen würde, müsste krank sein." Matts
Augen sahen sie kühl an. Gerade als Jun den Mund erneut aufmachen wollte
öffnete sich Mimis einen Spalt breit. „Was willst du?" „Mimi, du hast gesagt,
du kennst Yamato nicht!", kreischte Jun. „Ich hab gelogen. Also, was willst
du?" fragte sie Matt erneut. Dabei mied sie seinen Blick. „Mimi, Yama gehört
mir!" „Nur über meine Leiche." Entgegnete Matt. „Mimi, ich wollte,...wegen
heute Nacht..." „Waas??", Jun fiel aus dem Fenster. „Jun halts´ Maul. Du ekelst
mich an. Verzieh dich." Mimi trat noch immer nicht aus der Wohnung. „Lass uns
drinnen weiterreden." Mimi ließ Matt ein und schlug die Tür zu. Sie schloss
zweimal ab. Sie trug noch immer das Hemd und die Unterwäsche. Erst jetzt
bemerkte Matt ihre rot geweinten Augen. „Geh bitte da rein. Es ist das einzige
Zimmer, das schon fertig ist. Ich komm gleich nach." Sie öffnete Matt die Tür
zum Schlafzimmer. Matt setzte sich auf den Boden und begann wieder in seinen
Haaren zu nesteln. Kurz darauf kam Mimi mit zwei Tassen Kakao zurück. Sie
stellte die zwei Tassen auf den Boden. „Danke." Matt und Mimi nahmen sich eine
Tasse und tranken schweigend. „Matt, es tut mir leid, ich hätte gestern nicht
bleiben dürfen. Denn wenn ich nicht geblieben wäre, wäre das alles nie
passiert. Ihr hättet euch nie gestritten..." „Weißt du Mimi, es ist verrückt.
Immer, wenn du da bist, läuft alles anders als geplant, weil ich mich dann
immer total doof verhalte. Nein, es reicht schon, wenn ich nur an dich
denke..." er verstummte wieder. „Matt, weißt du vor vier Jahren, als du die
Gruppe verlassen hattest. Auch ich blieb kurze Zeit später zurück, weil ich
hoffte, dass du zurückkommen würdest. Aber erst, als wir gegen Pietmon kämpften
sah ich dich wieder. Und dann überstürzten sich die Ereignisse. Nach dem
letzten Kampf zogen wir nach Amerika. Vier Jahre lang habe ich die Erinnerungen
an die Vergangenheit verdrängt. An all die Kämpfe. An all die Zeiten, in denen
ich nicht beschützt wurde. Weißt du, ich war ein kleines ängstliches Mädchen,
das beschützt werden wollte. Aber niemand, niemand war da um mich zu
beschützen. Ich glaube, dass ich mich durch dieses Nicht-beschützt-werden
verändert habe. Ich bin kalt und stark geworden. Jetzt brauche ich niemanden
mehr, der mich beschützt. Ich bin so geworden, weil der, von dem ich beschützt
werden wollte nicht da war. Warum? Warum warst du nicht da? Warum? Warum?!!"
Mimi schrie und trommelte mit den Fäusten auf den Teppich. Tränen tropften auf
den Boden. „Ich brauche niemanden mehr! Niemanden!" Mimi schluchzte. Matt nahm
sie in den Arm. Er presste sie an sich. „Lass mich los! Ich brauche niemanden!
Niemand braucht mich!" Sie versuchte seinen Armen zu entfliehen, was zur Folge
hatte, dass Matt sie nur noch krampfhafter festhielt. Es tat ihm weh, sie so
verzweifelt zu sehen. Auch seinen Schultern zuckten verdächtig. „Lass mich los!
Lass mich los!" Mimi trommelte mit den Fäusten auf seinen Rücken. „Niemals. Ich
will dich nicht noch einmal verlieren. Ein zweites mal halte ich das nicht mehr
aus. Beschütze mich Mimi. Ich brauche dich." „Wirst du mich auch beschützen?"
Matt antwortete nicht. „Matt?" „Natürlich." „Schön." Mimi schlang die Arme um
Matt. „Matt?" „Mh?" „Weinst du Matt?" „Nein, ich muss dich doch beschützen."
„Manchmal ist es gut zu weinen. Meistens fühlt man sich nachher besser. Auch
Beschützer sind Menschen." „Denkst du?" „Ja natürlich." Sie drückte Matt ein
Stück von sich weg und sah ihm in die Augen. Tränen hingen darin und Tränen
glitzerten auf seinen Wangen. „Warum weinst du Matt?" „Weil ich meine Gefühle
nicht ausdrücken kann. Warum kann ich es nicht?" „Versuch, sie durch ein
bestimmtes Tun auszudrücken. Vielleicht hilft dir das." Matt schluckte. „Mach
deine Augen zu." Langsam näherte Matt sich ihr. Er zögerte ein letztes Mal,
dann küsste er sie. Mimi bebte. Mit einem leisen Schmatzen lösten sich ihre
Lippen wieder. Matt stand auf. „Du magst mich jetzt sicher nicht mehr" Er
wandte sich zum Gehen. „Warte." Mimi hielt seine Hand fest. „Ich habe meine
Gefühle noch nicht gezeigt. Mach du auch die Augen zu." Matt schloss die Augen.
„Was hast du vor? Was willst..." Doch er konnte nicht mehr weiterreden. Mimis
Lippen verschlossen die seinen.
ENDE
Ich
hoffe es hat euch gefallen. BITTE, BITTE schreibt mir euere Meinung. Lumen_et_spes@gmx.de
Euer
Lumen Spei