Can You Love Me?
Disclaimer: ich besitze keinerlei Rechte an den Figuren und bekomme auch (leider) kein Geld fürs schreiben
Feedback: erwünscht ;-) Sagt mir einfach was ihr davon haltet
Can you Love Me?
1.
Jetzt war schon ein
halbes Jahr vergangen seit sie nach Boston und somit an die Winslow
High gewechselt war.
Traurig schaute sie aus dem Fenster und
versuchte die Schatten der vergangenen Jahre wieder einmal
abzuschütteln. Sie warf einen letzten prüfenden Blick in
den Rückspiegel. "Gut", dachte sie. Man konnte ihr
nicht mehr ansehen, dass sie in den letzten Wochen sehr wenig
geschlafen und viel geweint hatte. Sie schickte ein Dankgebet an den
Erfinder des Make-ups und stieg aus ihrem Auto aus.
"Auf in
eine neue hektische Woche"
Die erste Stunde war schon
fast vorbei als zwei ihrer Schüler, von denen einer
blutverschmiert war und ziemlich mitgenommen aussah, den Klassenraum
betraten. "Entschuldigen sie Mrs. Green aber Dave und ich waren
in eine Schlägerei verwickelt." Sie seufzte und dachte
"Herzlich Willkommen im Leben von Samantha Green. Es ist zwar
erst Montag aber die Irren sind schon wieder los." "Ok.
Dann bringen sie ihren Freund erstmal zur Krankenschwester. Danach
melden sie sich bei Harper."
In der großen Pause ließ
sich Sam erschöpft auf die Couch im Lehrerzimmer fallen und
schloss die Augen. "Hey, du siehst ziemlich fertig aus. Waren
die ersten beiden so schlimm?" fragte plötzlich eine Stimme
diereckt vor ihr. Sam öffnete die Augen und sah erschrocken in
die Richtung aus der die Stimme kam. Dort vor ihr saß Marilyn
Soudor auf dem Couchtisch und lächelte sie an. "Ja kann man
so sagen" antwortete Sam mit einem seufzen und ließ sich
zurück auf die Couch fallen. Marilyn wechselte ihrem Platzt und
setzte sich neben sie. "War's so schlimm?" fragte sie.
"Ja. Zwei meiner Schüler aus meinem Englischkurs waren mal
wieder in eine Schlägerei verwickelt und Harper hat mich vorhin
zu sich gebeten und mir erstmal eine Predigt gehalten, dass ich meine
Schüler zu hart ran nehmen würde...".Sam hörte
auf zureden und Marilyn sah, dass Tränen in die schönen
blauen Augen traten die bei näherer Betrachtung aussahen als
hätte Sam schon mal geweint. "Hey was hast du denn?"
fragte Marilyn und legte ihr eine Hand auf den Arm. "Nichts,
alles Ok." "Bist du dir sicher?" fragte Marilyn mit
einem besorgten Blick. "Ja, Ja alles Ok. Ich muss jetzt gehen".
Sam stand auf und stürmte aus dem Raum wobei sie fast Roonie
Cook umrannte. Diese konnte grade noch aus dem Weg springen und
schaute ihr verwundert nach. "Was ist denn mit der los?"
fragte sie während sie sich ein Wasser aus dem Kühlschrank
nahm und sich auf einem Stuhl gegenüber von Marilyn fallen ließ.
"Weiß nicht, aber sie benimmt sich schon seit einiger Zeit
so komisch. Meinst du nicht auch? "antwortete Marilyn und sah
mit einem besorgten Blick in Richtung Tür." Naja, vielleicht
hat sie nur nen schlechten Tag. Mach dir keine Sorgen. Ich glaub sie
ist alt genug um auf sich selber aufzupassen." "Mhm"
murmelte Marilyn und widmete sich der der vor ihr liegenden
Tageszeitung.
Währenddessen war Sam in ihren Klassenraum
gegangen und saß dort am Pult mit dem Kopf auf den Armen und
geschlossenen Augen." Nicht heulen, dachte sie, alles nur nicht
heulen..."Ihre Gedanken schweiften ab und sie musste wieder an
ihr Gespräch mit Marilyn denken.
Wie gerne würde sie mit
ihr reden oder einfach nur von ihr in den Arm genommen werden. Sie
fühlte sich mal wieder einsam und verlassen. Aber auf der
Anderenseite war da wieder dieses schöne kribblige Gefühl
was man nur verspürte, wenn man sich grade frisch verliebt
hatte. Sie wusste aber nicht ob sie diesem Gefühl oder irgendwem
trauen konnte, dafür war ihr in letzter Zeit zuviel negatives
passiert. "Ach Marilyn", dachte sie und gab einen Seufzer
von sich. In dem Moment hörte sie die Klingel die das Ende der
Pause verkündete, sie hob ihren Kopf und wartete auf ihre
Schüler deren Schritte sie schon im Gang hören konnte.
2.
Es war schon nach sieben und draußen war es dunkel und kalt als Marilyn über den Parkplatz zu ihrem Auto ging. Sie freute sich schon wenn sie endlich zu Hause war und ein warmes Bad nehmen konnte. Aus der Richtung ihres Autos konnte sie ein Fluchen hören und sehen wie jemand die Motorhaube seines Autos voller Wut zuschlug. Beim näher kommen erkannte sie an den blonden Haaren die im Licht einer Straßenlaterne leuchteten, dass es Sam war. "Hey" rief sie und ging auf Sam zu. Sam drehte sich um als sie das Rufen hörte, drehte ihren Kopf aber schnell wieder weg als sie erkannte, das es Marilyn war die auf sie zukam. Marilyn bekam einen Schock als sie einen kurzen Blick in Sams Gesicht werfen konnte. Wo am Morgen noch Freude und Lebenslust waren konnte man jetzt Wut, Trauer, Angst und Verzweiflung erkennen.
Sie ging auf Sam zu
und versuchte ihre Sorge um sie so gut sie konnte zu verbergen. "Sam"
sagte sie leise und wie sie hoffte in einem beruhigenden Ton. Als Sam
darauf nicht reagierte legte Marilyn eine Hand auf ihre Schulter,
drehte sie zu sich und sagt noch einmal sanft "Sam".
Diesmal reagierte sie und drehte sich zu Marilyn um vermied es aber
ihr diereckt in die Augen zusehen. Marilyn merkte das und überlegte
sich, dass es besser wäre Sam nicht auf ihren erregten
Gemütszustand anzusprechen, erkannte aber auch das sie sie in
diesem Zustand unmöglich alleine lassen konnte. "Streikt
der Motor?" fragte sie vorsichtig. "Ja er ist eingefroren
oder so. Mist Karre!" antwortete Sam und ihre Stimme wurde fast
von Wut und Tränen erstickt. "Komm, ich fahr dich, du
kannst heute bei mir schlafen und ich nehme dich dann morgen wieder
mit zur Schule!" schlug Marilyn vor und nahm Sams Hand. "Nein,
ich kann doch nicht einfach so zu dir kommen" erwiderte Sam und
machte einen halbherzigen Versuch ihre Hand von der Marilyns zu
befreien. Diese merkte allerdings, dass sich Sam nicht wirklich gegen
sie sträubte und führte sie ohne ein weiteres Wort zu ihrem
Wagen.
Während der ganzen Fahrt zu Marilyns Wohnung sagte Sam
kein Wort auch Marilyn schwieg da sie den Verdacht hatte, dass Sam
aus irgendeinem Grund mit den Tränen kämpfte. Womit sie
auch recht hatte, allerdings kämpfte Sam auch noch mit ihren
Gefühlen. Vor allem mit der Liebe und der Angst. Sie hatte
Angst, dass sie sich nicht mehr unterkontrolle zu bekommen und in
Tränen ausbrechen würde und Marilyn sie dann nicht mehr
mögen bzw. lieben würde. Falls letzteres überhaupt der
Fall war. Jetzt ging sie im Kopf noch einmal die Momente durch in
denen sie ansatzweise mit Marilyn geflirtet hatte und eine positive
Reaktion von Seiten Marilyns bekommen hatte.
"Das kann ich
doch nicht alles falsch gedeutet haben?" dachte sie verzweifelt.
Wenn sie gewusst hätte dass es Marilyn nicht anders ging hätte
sie bestimmt den Schritt gewagt Marilyn darauf anzusprechen. Denn
auch Marilyn versuchte sich während der ganzen Fahrt über
ihre Gefühle für Sam klar zu werden.
3.
Klar sie hatte mit
ihr geflirtet und Marilyn war darauf eingegangen .Und überhaupt
schon als Sam ihren ersten Tag gehabt hatte fühlte sie sich zu
ihr hingezogen. Dieses Gefühl war in den vergangenen Monaten
stärker geworden.
Aber Sie wusste nicht ob sie schon wieder
bereit für eine neue Beziehung war. Klar die ihre letzte
Beziehung lag jetzt mehr als ein halbes Jahr zurück. Sie hatte
ihre damalige Freundin Sofia wirklich geliebt. Aber ihre Beziehung
war daran zerbrochen, dass Marilyn sich nicht öffentlich zu
Sofia bekennen wollte und konnte da sie Angst hatte ihr gutes Ansehen
bei Schülern und Kollegen zu verlieren. Deswegen hatte Sofia
auch nicht gezögert als sie einen Job in Chicago angeboten
bekommen hatte diesen anzunehmen. Und beide wussten, dass eine
Fernbeziehung keine Chance hatte.
Deswegen hatte sie jetzt auch
Angst Sam ihre Gefühle zuzeigen denn falls sich etwas zwischen
ihr und Sam entwickeln sollte könnte das ziemlich kompliziert
werden.
Aber mit einem Seitenblick auf die im Beifahrersitz
versunkene Sam wusste Marilyn, dass sie sich heute Abend erstmal um
andere Dinge als um eine hypothetische Beziehung zu Sam Gedanken
machen musste.
4.
Bei Marilyns Haus
angekommen stiegen beide aus dem Auto aus und Sam, immer noch in
Gedanken, folgte Marilyn zu ihrer Wohnung.
Marilyn schloss die
Wohnungstür auf. Zog Mantel und Schuhe aus verstaute beides in
der Garderobe und half Sam aus ihrem Mantel.
"Möchtest
du einen Tee" fragte sie die immer noch schweigende Sam da sie
das Gefühl hatte irgendetwas Unverfängliches sagen zu
müssen. Sam schaute sie kurz fragend an, so als ob sie mit ihren
Gedanken ganz woanders wäre, und nickte dann.
Während
Marilyn in die Küche ging um Wasser für den Tee zu kochen
setzte sich Sam auf Marilyns Couch und sah sich in der Wohnung
um.
Das ist also ihre Wohnung, hier lebt sie, dachte sie während
sie versuchte durch eine offene Tür in das dahinter liegende
Zimmer zuschauen, welches aller Wahrscheinlichkeit nach Marilyns
Schlafzimmer war.
Schön ist es hier. Ich wünschte nur
sie würde mich nicht in diesem aufgelösten Zustand hier
sehen. Was wäre wenn ich jetzt einfach gehe? überlegte sie.
Aber Nein, das würde Marilyn sicher sehr enttäuschen .Das
will ich nicht. Ich kann nicht den einzigen Menschen auf dieser Welt
für den ich etwas empfinde verletzten und enttäuschen.
Während
Sam noch überlegte was sie tun sollte und auf was dieser Abend
hinauslaufen sollte, kam Marilyn mit zwei Tassen Tee aus der Küche
zurück.
Besorgt blickte sie auf Sam, die schon wieder ganz in
Gedanken versunken schien. Sie setzte sich neben sie auf die Couch
und stellte die beiden Teetassen auf den Couchtisch
5.
Sag mal was ist denn
eigentlich los mit dir?" fragte Marilyn vorsichtig und nahm Sams
Hand in die ihre. "Nichts" murmelte Sam während sie
versuchte die aufsteigenden Tränen zu verdrängen und drehte
den Kopf weg.
Damit gab sich Marilyn aber nicht zufrieden. "Hey
komm schon ich sehe doch dass es dir nicht gut geht." Vorsichtig
strich sie ihr durch die Harre was bewirkte, dass Sam ihren Kopf
wieder zu Marilyn drehte.
Durch Marilyns Berührung war der
Bann bei Sam gebrochen und sie konnte die Tränen nicht länger
zurück halten .Sie fing an zu weinen und dicke Tränen
kullerten über ihre Wangen.
Marilyn konnte den Anblick nicht
ertragen. Sie nahm Sam in den Arm und strich zur Beruhigung mit einer
Hand ihren Rücken auf und ab.
Weil Sam's weinen
dadurch nur noch stärke wurde drückte Marilyn sie fest an
sich, so als ob sie sie nicht mehr loslassen wollte. Sam ließ
sich ganz in Marilyns Umarmung fallen und weinte den Kopf an ihre
Schulter gelegt weiter.
"Ist ja schon gut Süße, es
ist ja alles gut, wein ruhig" murmelte Marilyn und küsste
Sam vorsichtig auf Stirn und Haare.
Sam schien sich nur langsam
zuberuhigen und als sie nach einer Stunde komplett aufgehört
hatte zu weinen stellte Marilyn fest, dass sie eingeschlafen war. Sie
beschloss nicht das Risiko einzugehen, die friedlich schlafende Sam
zu wecken, indem sie sich von ihr lösen und in ihr Bett gehen
würde .So versuchte sie sich es etwas bequemer auf der Couch zu
machen und sich und Sam zu zudecken. Sie schaffte es sogar sich auf
die Couch zu legen ohne Sam zu wecken, die sich so gleich an die
veränderte Lage anpasste und sich an Marilyn kuschelte.
Als
diese am nächsten Morgen aufwachte wusste sie erst nicht was
passiert war. Warum schlief sie auf der Couch und warum vollkommen
bekleidet?
Dann viel ihr Blick auf die Tassen die auf dem
Couchtisch standen und die Erinnerung an den gestrigen Abend kam
zurück.
6.
Aber wo war Sam? Sie
konnte noch ihre wärme spüren, was bedeutete, dass sie noch
nicht so lange weg sein konnte. Erst wollte sie nach ihr rufen,
wusste aber im gleichen Moment, dass dies bestimmt nichts nutzen
würde. So warf sie einen Blick auf die Uhr und stellte erstaunt
fest, dass es Zeit war sich für die Arbeit fertig zu
machen.
Während sie dies tat und in ihr Auto stieg um zur
Schule zu fahren überlegte sie ob sie die Chance bekommen würde
mit Sam zu reden oder ob diese überhaupt mit ihr reden wollte.
Nach ihrem heimlichen verschwinden am Morgen war sie sich da nicht so
sicher .Sie hatte allerdings das Gefühl, dass hinter Sam's
Verhalten mehr steckte als bloß die üblich Down Phase die
man schon mal hatte, wenn bei der Arbeit nicht alles so lief wie man
es sich wünschte.
Sie überlegte was sie eigentlich von
Sam wusste. Viel war das ja eigentlich nicht. Sie wusste wo Sam her
kam und an welcher Schule sie vorher gewesen war aber das war auch
schon alles. Sonst konnte sie ihr Wissen nur über ihre
persönlichen Erfahrungen mit ihr bereichern. Wobei sie die nach
letzter Nach wieder neu werten musste. Auf der einen Seite war Sam
als Lehrerin sehr kompetent, bei Schülern und Kollegen sehr
beliebt und schien auch von nichts so leicht aus der ruhe zubringen
zu sein. Auf der anderen Seite wusste eigentlich niemand wer sie war
da sie ihr Privatleben ziemlich privat ließ.
Aber Marilyn
kannte jetzt auch ihre verletzliche Seite die so gar nicht zu dem
Bild der sonst so "Coolen" Sam passte.
Während sie
noch nach dachte hörte sie das ärgerliche Hupen von
Autofahrern und bemerkte mit Schrecken, dass sie soeben an der
Kreuzung eine rote Ampel übersehen hatte. Und da predigte sie
ihren Schülern immer sich voll auf die Straße zu
konzentrieren. Sie nahm sich vor lieber später weiter nach zu
denken, wenn sie in einem Stück an der Schule ankommen wollte.
Als Sam an diesem Tag
die Schule betrat war sie froh erst zu vierten Stunde Unterricht zu
haben. So konnte sie es managen gleich in ihren Klassenraum zu
verschwinden ohne ein oder zwei Pausen im Lehrerzimmer verbringen zu
müssen wo die Gefahr groß war Marilyn anzutreffen .Nach
dem gestrigen Abend wusste sie dass sie Marilyn einen Erklärung
für ihr Verhalten liefern sollte, war aber nicht sicher ob sie
bereit war ihr alles zu erzählen. Denn wenn sie sich wirklich
dazu durchringen konnte mit Marilyn zureden würden alle
Erinnerungen wieder sehr real und ob sie das aushalten konnte wusste
sie wirklich nicht.
So versuchte sie diese Gedanken zu verdrängen
und sich auf den vor ihr liegenden Unterricht zukonzentrieren.
7.
Währenddessen
machte sich Marilyn große Sorgen um sie. Sie hatte gehofft,
dass sie Sam zumindest in einer der beiden Pausen antreffen konnte.
Nach dem gestrigen Abend musste sie sich einfach vergewissern, dass
es ihr gut ging. "Aber vielleicht liegt es ja auch an mir,
vielleicht hätte ich gestern Abend anders reagieren sollen."
überlegte sie als Ronnie sie grade zum x-ten mal
ansprach.
"Entschuldige! Was hast du gesagt. Ich war grad mit
meinen Gedanken woanders." entschuldigte sie sich und sah Ronnie
fragend an .Diese konnte sich ein lächeln nicht verkneifen und
antwortete mit einem dicken Grinsen im Gesicht "Das hab ich auch
bemerkt. Wer ist den der glückliche?" als Marilyn sie
darauf noch fragender ansah lachte sie. "Schon gut ich wollte
eigentlich wissen ob du weißt ob Sam nachher auch an der
Konferenz teilnimmt".
Da erst viel Marilyn die Konferenz am
späten Nachmittag ein. Mist die hatte sie ja ganz vergessen.
Aber es war vielleicht eine Gelegenheit Sam zusehen. So viel sie
wusste war sie auch an der Planung beteiligt die auf der Konferenz
besprochen werden sollte.
Da Ronnie schon wieder anfing zu grinsen
beeilte sich Marilyn mit ihrer Antwort. "Ich weiß nicht.
Ich glaub aber schon. Vielleicht fragst du sie lieber .Nur für
den Fall, dass sie es vergessen hat. So ich muss los die Pflicht
ruft." Mit diesen Worten verließ Marilyn das Lehrerzimmer
und machte sich auf den Weg zu ihrer Klasse .Auf dem Weg dorthin ließ
sie sich allerdings viel Zeit da sie hoffte vielleicht doch noch auf
Sam zu treffen.
"Hey"
sagte Ronnie und schreckte so Sam hoch. "Oh. Wow hast du mich
erschreckt. Was gibt's denn, oder wolltest du einfach nur mal Hallo
sagen? "lachte sie und hob den Stift auf den sie vor Schreck
fallen gelassen hatte.
"Tut mir leid, dass ich dich
erschreckt hab. Ich wollte dich eigentlich nur fragen ob du nachher
zu der Konferenz kommst. Marilyn meinte du könntest es
vielleicht vergessen haben." antwortete Ronnie.
Bei der
Erwähnung von Marilyns Namen zuckte Sam kurz zusammen und
hoffte, dass Ronnie das nicht bemerkt hatte.
"Nein, ich meine
ja ich komm nachher zu der Konferenz ich hab's nicht vergessen
gehabt." "Gut, dann sehen wir uns ja nachher noch."
meinte Ronnie und ging wieder aus dem Klassenraum.
Die Konferenz
wie hatte sie die nur vergessen können .Hatte sie nicht auch was
zusammen mit Marilyn vorbereiten sollen? Naja wahrscheinlich hatte
sie das ganze auch vergessen. Aber heute noch mindestens 3Stunden mit
ihr in einem Raum verbringen. Wie sollte sie das nur aushalten,
fragte sich Sam.
Da ihr aber bis zum Nachmittag keine gute oder
auch nur halbwegs Glaubwürdige Ausrede für ein nicht
erscheinen einfiel machte sie sich nach dem Unterricht auf in
Richtung Konferenzzimmer. Jetzt konnte sie nur noch hoffen, dass
Marilyn ihr keine unangenehmen Fragen im Beisein der Kollegen stellen
würde und nicht diereckt neben ihr sitzen würde. So betrat
sie den noch fast leeren Raum und setzte sich auf einen Platzt weit
weg von der Tür.
8.
Erleichtert
verließ sie nach 2 Stunden das Konferenzzimmer und eilte zu
ihrem Wagen. Sie hatte es geschafft zwei Stunden mit Marilyn im
gleichen Raum zu verbringen und diese zu überleben.
Entgegen
ihrer Befürchtung hatte Marilyn nichts gesagt als sie als eine
der letzten in den Raum gestützt war und ,darüber war Sam
sehr froh, sich weit weg von ihr neben Harvey gesetzt hatte. Zwar
hatte sie ihr ein paar fragende Blicke zugeworfen diese hatte Sam
allerdings versucht zu Ignorieren was ihr auch recht gut gelungen
war. Auch schien außer Marla keiner der Kollegen etwas davon
mitbekommen zu haben. Und Marla, so hoffte Sam zumindest, würde
falls sie sich aus Marilyns Blicken einen Reim machen konnte das
ganze als Einbildung abtun.
Als eine der ersten erreichte sie den
Parkplatz schwang sich hinters Steuer und war froh, dass Marilyn
durch Harvey aufgehalten worden war. Sie konnte einem zwar Leid tun,
denn wenn er einmal in Redeschwung kam war Harvey nicht mehr zu
stoppen, aber er verschaffte ihr so auch einen Vorsprung und sie
konnte Marilyn aus dem Weg gehen ohne, dass es zu offensichtlich war,
dass sie ein zusammentreffen mit ihr auf alle Fälle vermeiden
wollte.
9.
Später am Abend
Sam hatte es sich mit einem Glas Wein und einem Stück Pizza vor
dem Fernseher gemütlich gemacht hatte und langsam dabei war ein
zuschlummern wurde sie von einem Klopfen an ihrer Tür geweckt.
Verschlafen schreckte sie hoch und fiel dabei fast von der Couch .Mit
einem Blick zu Uhr sah sie, dass sie schon viel zu lange vorm
Fernseher gelegen hatte. Wer auch immer grad vor ihrer Tür stand
sie konnte ihm dankbar sein hätte er oder sie sie nicht geweckt
hätte sie morgen ziemlich Nackenschmerzen gehabt.
"Ich
komme", rief sie und überlegte ob es wieder ihre etwas
schrullige Nachbarin war der wieder irgendetwas eingefallen war was
nicht bis zum nächsten Morgen warten konnte.
An der Haustür
angekommen öffnete sie diese mit Schwung und hatte auch schon
eine passende Antwort für die nette Dame von Nebenan auf den
Lippen. Als sie plötzlich Marilyn vor sich stehen
sah.
"M...M...Marilyn! Was machst du denn hier", brachte
sie schließlich erstaunt hervor.
Marilyn die bis zu diesem Augenblick recht genau gewusst hatte was sie zu Sam sagen wollte war bei ihrem Anblick total aus der Fassung geraten .Sie sah aber auch hinreißend aus. Ihr langes Blondhaar welches Tagsüber zu einem Pferdeschwanz gebunden war fiel ihr nun leicht zerzaust auf die Schultern und ihre blauen Augen blickten sie, noch verschlafen, fragend an. "Ich...Ähm...darf ich reinkommen?" fragte sie und versuchte ihr Fassung wieder zu bekommen.
"Klar komm rein." antwortete Sam die, wie es schien, erst langsam begriff das es wirklich Marilyn war die da vor der Tür stand und nicht irgendeine Halluzination.
Marilyn ging an ihr
vorbei in Richtung Wohnzimmer wo sie die Überreste von Sam's
Abendessen um die Couch herum verstreut liegen sah. Verlegen sammelte
diese die Pizzaschachtel auf und schnappte sich die fast leere
Weinflasche während sie Marilyn deutete, sich auf die Couch zu
setzten. "Entschuldige das Chaos ich hab nicht mehr mit Besuch
gerechnet. Willst du was trinken? Ich hab noch Wein, Wodka oder
Wasser." fragte sie auf dem Weg in die Küche.
"Wasser
wäre in Ordnung" sagte Marilyn die in dem Moment zwar
lieber etwas Stärkeres gehabt hätte allerdings wollte sie
einen klaren Kopf haben, wenn sie gleich mit Sam redete.
