Autor: Tschubi-chan
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Titel: Ewige Stille
Warnungen: Shonen-Ai Implikationen
Pairings: zeigt sich alles im Laufe der Geschichte (d.h. falls ich je damit fertig werde *g*)
Spoiler: um, vorrangig das Ende des 11.Bandes (ja. Ja ich weiß wir sind schon bei Band 16, aber ich hab´die Geschichte ja auch schon vor langer (sehr langer) Zeit angefangen
Disclaimer: Kamui&Co. Gehören zu meinem Bedauern nur CLAMP!!!
Noch kurz zur zeitlichen Orientierung:
Wir befinden uns zu Beginn der Fanfic vielleicht zwei bis drei Tage nach dem Ende von X11. Die Geschichte erzählt unter dem Geichtspunkt die Ereignisse des 11.X-Bandes weiter, dass Subaru nicht rechtzeitig am Ikebukuro Sunshine 60 eintraf, um Kamui zu helfen.
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Ewige Stille
Prolog – Visionen der Zukunft I
Stille. Absolutes Nichts. Alles war finster.Der Junge konnte nicht erkennen, wo er sich befand. Dann ... ein Licht.Die Dinge wurden klarer.Allmählich konnte er Schemen erkennen.Umrisse von Bäumen. Gras.
Er befand sich in einer weiten Ebene. Meterhohes Gras streifte seinen schlanken, zerbrechlichen Körper.Um ihn herum herrschte überall Leben.... Tiere und Vögel inmitten einer, zumindest in seiner jetzigen Blickrichtung, nicht enden wollenden grünen Weite. Er blickte sich um.Im Osten, oder zumindest vermutete er, dass die Richtung in die er blickte Osten war, konnte er den Schemen eines Waldes erkennen, der sich in nahezu absurd großen Ausmaßen vom Horizont abhob. Allein das Gefühl seiner Präsenz versetzte ihn in Ehrfurcht.
Düster und gewaltig wirkte er wie eine Mauer, die alles dahinterliegende verbergen wollte.
Der Junge fühlte sich klein und verloren ob dieser Dimensionen. Er spürte aber auch den ungeheuren Frieden, den dieser Ort ausstrahlte; derselbe Frieden , der auch die Grasebene beherrschte.Ein schwa-ches Gefühl von Glückseligkeit überkam ihn. Er kannte solche Orte bisher nur aus Romanen, die fantastische, aber dennoch nicht-existente Welten beschrieben.Die Realität sah meistens völlig anders aus.Nicht nur Krieg,Hass und Gewalt, ein völlig sinnloses Töten beherrschten hier den Alltag, sondern auch eine erbarmungslose Jagd auf die letzten Überreste der Natur. Er hätte nicht gedacht solch einen Ort der Ruhe noch irgendwo vorzufinden.
"Was ist das?", fragte er sich, immer noch von seiner Umgebung irritiert und doch irgendwieim selben Moment seltsam fasziniert.
"Eine mögliche Zukunft,... Kamui.", sagte eine sanfte Stimme, die aus dem Nichts zu kommen schien. "Doch sieh dir erst beide Seiten dieser Zukunft an, bevor du entscheidest!"
Kamui wollte sich zu dem geheimnisvollen Sprecher umdrehen, doch war er plötzlich wieder von dieser unheimlichen Finsternis und Stille umgeben.
"Was soll das? Wer bist du?"
Keine Antwort.
Dann änderte sich das Bild schlagartig.Er befand sich in den Ruinen einer riesigen Stadt.Überall um ihn herum lagen Gebäudetrümmer. Einstige Wolkenkratzer lagen zerstört am Boden, Betonteile und Stahlträger versperrten ihm teilweise den Weg. Leichen pflasterten die Straßen wie einen natürlichen Überzug. Der Geruch von Metall, Blut und Tod lag in der Luft und erstickte alle Spuren Leben, dass sich hier möglicherweise noch befand. Das Ausmaß der Zerstörung war schockierend. Kamui spürte, wie das Grauen in ihm emporkroch und in zu verschlingen drohte.
"Wo bin ich ?", fragte er. Seine Stimme zitterte.
"Das weisst du besser als jeder andere."
Wieder diese seltsame Stimme.
Kamui blickte sich um. Ein beklemmendes Gefühl umgab ihn.Sosehr er sich auch bemühte etwas Lebendiges an diesem Ort zu entdecken....Nichts. Absolut Nichts. Er spürte keinerlei Leben, egal welcher Art, das darauf hinweisen mochte, dass jemand in der Nähe sein könnte. Dieser Ort war tot. Es existierte kein Leben mehr in ihm. Nur dieser ekelhafte Geruch von Tod und Verwesung, der ihm sofort aufgefallen war..., der einfach jedem auffallen musste. Diese Erkenntnis versetzte ihm einen Stich.
Als er sich weiter umschaute, blieb sein Blick an einem Gebäude hängen.Kamui hätte vor Entsetzen am liebsten aufgeschrien, er bekam jedoch nur ein überraschtes Keuchen heraus.Er kannte diese Stadt. Es war die Stadt, die sehr bald über sein Schicksal bestimmen sollte,nein...die Stadt und die Welt über die er bald entscheiden sollte.
Am Horizont konnte er die zerstörten Überreste des Tokyo Towers erkennen.
"Das ist Tokyo.", flüsterte er.
Eigentlich hatte er von Anfang an gewusst, dass es Tokyo war. Er hatte es jedoch nicht wahrhaben wollen. Sein Herz hatte ihm gesagt, dass es nur Tokyo sein konnte, doch sein Verstand hatte sich einfach geweigert zu akzeptieren, dass es so weit hatte kommen können. War das die Zukunft, die einzige Zukunft?
"Sehr richtig, Kamui."
Vor ihm stand oder besser gesagt schwebte plötzlich der Körper eines jungen Mannes. Dem Aussehen nach schätzte ihn Kamui ungefähr auf Subarus Alter. Irgendwo hatte er ihn schon einmal geseh-en.Feminine Züge, blondes, fast weisses langes Haar, eine weisser Kimono, ein trauriges wissendes Lächeln...dann erkannte er ihn.
"Du bist...du bist Kakyou....du bist der Traumseher der Erddrachen."
Kamui war überrascht.Was wollte er von ihm?
Kakyou lächelte traurig. "Ich sehe, du erinnerst dich noch an mich." Sein Blick wurde ernst.
"Fuuma hat dich ein weiteres Mal verletzt.Deine körperlichen Wunden mögen schlimm sein, aber dein Geist ist noch wesentlich schwerer verwundet worden. Er blickte den verwirrten Jungen ernst an. Du wolltest wieder vergessen!" Kakyou nickte, als er Kamuis leicht ungläubigen Blick gewahrte. "Dein Wunsch ist diesmal sehr stark, Kamui der Himmelsdrachen.Nicht einmal der, der dir schon einmal geholfen hat und dir besonders nahe steht, konnte dich zurückholen."
"Subaru?!" Kamui keuchte. Hatte er wieder versucht ihm zu helfen?
"Heisst er so?" Kakyou brach ab.Schweigen setzte ein.
"Warum bist du hier?", fragte Kamui nach einer Weile.
"Um dir zu zeigen, was passiert, wenn du deinen Wunsch beibehältst." Er blickte ihn ernst an. "Triff deine Entscheidung.Lebe und verhindere oder stirb und vernichte." Kakyou lächelte wieder. "Du hast die Wahl...aber ....Du würdest es uns natürlich sehr einfach machen, wenn du stirbst."
Dann nach einer Weile. "Oder möchtest du, dass deine Freunde wegen dieser Entscheidung sterben? Bedenke! Das Mädchen, das du Kotori nanntest, meinte die Zukunft sei noch nicht entschieden...es liegt jetzt allein an dir. Niemand sonst kann dir bei dieser wichtigen Entscheidung helfen."
"Ich, ich...", stammelte Kamui. Kakyou konnte sehen, wie es hinter der Stirn des Jungen arbeitete.Er konnte seinen Schmerz verstehen, konnte seinen Wunsch der wahren Welt den Rücken zuzukehren verstehen, aber er musste ihm auch klarmachen, dass es noch andere Möglichkeiten gab mit dem Schmerz zurechtzukommen.Er betrachtete seine violetten Augen und sah den verzweifelten Kampf , den der Junge innerlich austrug.
Dann...endlich...
"Ich ... ich möchte nicht, dass noch mehr Menschen meinetwegen sterben. Ich will nicht noch mehr Freunde verlieren."
Kakyou lächelte. "Dann hast du deine Wahl getroffen, Kamui. Geh zurück.Der Weg ist jetzt offen für dich."
Er drehte sich um und wollte verschwinden, als ihn der Junge zurückhielt.
"Warte! Warum hast du mir geholfen?!"
Kakyou überlegte kurz und sagte: "Vielleicht weil mich jemand darum gebeten hat..."
"Wer...?"
"Vielleicht, weil ich nicht glauben will, dass die Zukunft bereits entschieden ist."
Mit diesen Worten verschwand er.
Das Bild der zerstörten Stadt verschwamm vor Kamuis Augen und Finsternis umhüllte seinen Körper aufs Neue.Doch das Licht, das diesmal folgen würde, würde Realität sein, keine Vision.
Ein Schatten umschlang Kakyou zärtlich von hinten und betrachtete mit ihm die Wogen des Meeres, die an die Küste schlugen. Das war ihr Lieblingsplatz. Hier waren sie glücklich, wenn auch nur für kurze Zeit.
"Wird er zurückkommen?"
Kakyou drehte sein Gesicht zu der Gestalt.
"Er wird!"
"Danke!"
"Wofür?"
"Dass du die Hoffnung noch nicht völlig aufgegeben hast..., dass du ihn noch nicht aufgegeben hast."
"Wer weiss? Noch ist nichts entschieden. Die Träume meiner Zukunft haben sich noch nicht verändert."
"Es ist ein Anfang. Mehr wollte ich nicht."
Der Schatten schien zu lächeln. Kakyou blickte nur traurig zurück.
"Auf Bald."
