Anmerkung: Ich reposte diese Story nur weil FF.net sich erdreistet hat mir sämtliche Ä's und Ü's und Ö's und ß's zu klauen und sie gegen irgendeinen Kauderwelsch zu vertauschen. Wenn das nach dem Reposten wieder passiert lauf ich die Wände rauf. Also, drückt die Daumen!

Disclaimer: Die Personen gehören nicht mir, sondern J. K. Rowling (wie allgemein bekannt sein dürfte...)

Autor: Sevvie

Kontakt: SeverusSnape66@web.de

Inhalt: Snapes Kollegen fangen an, sich seltsam zu verhalten. Snape hat keine Ahnung dass er der Auslöser ist...

1 Ein Missgeschick mit Folgen

Als Snape an diesem Morgen aus dem Fenster sah, hatte der Tag wettermäßig eigentlich schon seinen Höhepunkt erreicht, denn es war sonnig und warm, fast schon heiß für diese Jahreszeit. Madame Trelawney hatte jedoch vorausgesagt dass es noch abkühlen und nicht zu knapp regnen würde, und da sie diese Information nicht von ihrer Kristallkugel sondern von ihrer rheumatischen linken kleinen Zehe bezogen hatte, lag der Wahrheitsgehalt dieser Prophezeiung sehr hoch.

Nichtsdestotrotz war Snape für seine Verhältnisse einigermaßen gut gelaunt, und die Tatsache, dass Samstag war, trug erheblich dazu bei. Heute keine nervigen Unterrichtsstunden mit Gryffindor, keine explodierenden Kessel von Longbottom, kein Streichholzkopf namens Weasley, kein ach so berühmter Potter und kein Fingerschnippen von Granger. Ja, die Samstage waren Entspannung pur, gesetzt den Fall er schaffte es bis auf den Pro-Forma- Besuch im Lehrerzimmer die übrige Belegschaft für den Rest des Tages zu meiden. Er würde sich zum Essen auf sein Zimmer verdrücken können und lesen, so lange er wollte. In seinem geheimen Bücherregal, das durch das Bewegen eines Leuchters an der Wand zum Vorschein treten konnte, warteten alle seine Lieblingsbücher auf ihn: Pippi Langstrumpf, die Biographie von Britney Spears (eigentlich nur wegen der Fotos... Ähem!), Karlsson vom Dach und Mary Poppins. "Ach, Mary..." seufzte er verträumt, als er in den Spiegel sah und sich rasierte. "Wärst du nur real, ich würde dich augenblicklich heiraten!"

Aber da das nicht ging, tröstete er sich mit dem Gedanken daran, nachher noch einmal von ihr zu lesen (auch wenn es ein Muggelbuch war zählte es nun einmal genau wie die anderen zu seinen absoluten Favoriten) und machte sich auf den Weg in die Große Halle um sich sein Frühstück selbst zusammenzustellen und es dann mit auf sein Zimmer zu nehmen (Hauselfen waren ihm zuwider).

Im Gang des ersten Stocks traf er auf den Albus, bei dem er allerdings zweimal hinsehen musste, um ihn auch genau zu identifizieren. Denn sein weißes langes Haar, das ihm sonst den ganzen Rücken hinunterwallte, war heute zu zwei Schwänzen seitlich am Kopf frisiert, was natürlich sehr lächerlich und unwürdig aussah. Snape grüßte ihn dennoch mit seinem gewöhnlichen "Hallo Albus" und versuchte nicht allzu verwirrt auszusehen. An manchen Tagen war Albus einfach nicht ganz er selbst, musste das Alter sein.

"Albus? Ich kenn keinen Albus!" sagte der jedoch nur und hopste vergnügt an Snape vorbei. Offensichtlich war heute ein solcher Tag... Sich nichts weiter dabei denkend gelangte Snape in die Große Halle, nahm sich seinen Teller und fing ohne viele Umstände an, sich Sachen darauf zu häufen, als er ein Gespräch zwischen drei seiner Kollegen mitbekam.

"Mehr Zimtwecken!!" hörte er Madame Hooch sagen.

"Manno, die frisst die ganzen Brötchen weg, ey!" vernahm er gleich darauf Minerva in einem sehr ungewohnten Ton.

"Kinder, nicht streiten" sagte darauf Lupin. "Ich bin sicher, es sind genug Brötchen für alle da."

Snape fragte sich, ob es wohl am Wetter lag, dass alle sich so seltsam verhielten, und sah auf, als Minerva gerade wieder anfing: "Die glaubt wohl sie kann alles für sich haben! Was soll'n das, ich glaub ich spinn!" Hooch reagierte darauf überhaupt nicht sondern war vollauf damit beschäftigt, sich mit Essen vollzustopfen. Lupin versuchte erneut zu schlichten und schob Minerva eine Platte mit Kuchen hin. "Hier, meine Liebe, nimm doch ein Stück hiervon."

"Das verträgt sich nicht mit meiner Diät!" fauchte Minerva ihn an.

"Na na na!" sagte Lupin streng. "Nicht in diesem Ton mein Fräulein, oder du gehst heute ohne Abendbrot ins Bett!"

"Das lass ich mir doch von dir nicht sagen!" rief Minerva, sprang auf und stürzte hinaus.

"Was hat sie denn?", fragte Hooch verwundert, den Mund voll Honigbrot.

Das hätte Snape auch nur zu gerne gewusst. Er hatte aufgehört sich Lebensmittel auf den Teller zu schaufeln und die drei mit offenem Munde angestarrt, was sonst nicht seine Art war. Lupin bemerkte das und wandte sich an ihn. "Bitte nehmen Sie es ihr nicht übel. Ihre Erziehung ist noch nicht weit fortgeschritten. Ich werde nach ihr sehen, bitte setzen Sie sich doch zu uns."

"Nein danke, ich kann ni-"" setzte Snape an, wurde von Lupin aber forsch an seinen Platz geführt. "Aber bitte, ich bestehe darauf! Sie wird sofort wieder kommen und sich für dieses flegelhafte Verhalten entschuldigen. Lassen Sie sich davon nicht aus der Ruhe bringen." Mit diesen Worten eilte er aus der Halle und Snape sah sich einer sich ebenfalls sehr untypisch verhaltenden Hooch gegenüber, die sich gerade den Mund an ihrem Robenärmel abwischte, sich dann in ihrem Stuhl zurücklehnte, ja sich fast schon hinlümmelte, und den obersten Knopf ihrer Hose öffnete. Snape sah sie entsetzt an.

"Was is?", fragte Hooch. "Noch nie nen vollgefressenen Mann gesehen?" '~Mann?!', dachte Snape verwirrt bei sich. "Ich ääh..."

"Puuh, bin ich voll", plapperte sie weiter. "Gerade in der richtigen Stimmung für ein gesundes Schläfchen, und dann vielleicht ein bißchen Schabernack! Machst du mit?"

"Ich... nun, ich fürchte, ich kann nicht. Dringende... Termineâ", stammelte Snape und rückte ein Stückchen von ihr ab.

Da kam von draußen ein unheimliches Gezeter und sowohl die Schüler als auch die anwesenden Lehrer blickten auf den Eingang der Großen Halle, durch den jetzt Lupin hereinmarschierte und Minerva am Ohr gepackt hielt.

"Das war's, junge Dame", sagte er auf dem Weg zum Lehrertisch. 'Jung??!!', dachte Snape entsetzt. Hatte Lupin keine Augen mehr im Kopf? "Wirst du dich jetzt entschuldigen?" fragte Lupin streng und ließ Minerva sich genau vor Snape hinstellen. Der stellte überrascht fest, dass sie anscheinend Kaugummi kaute, und noch überraschter hörte er, wie sie sich in gelangweiltem Tonfall knapp entschuldigte. Lupin erlaubte ihr, sich zu setzen und nahm dann selbst wieder Platz, wobei er der hingefläzten Hooch einen sehr tadelnden Blick zuwarf. Minerva holte derweil eine Nagelfeile aus ihrer Robe und begann, sich die Nägel zu feilen.

Lupin beugte sich zu ihm herüber. "Ich hoffe, Sie nehmen die Entschuldigung an. Sie hat noch viel zu lernen was Benehmen angeht."

"Äh... gewiss!" versicherte Snape rasch und stand auf. Alles was er wollte, war, so schnell wie möglich von diesen Irren wegzukommen bevor sie ihn noch in Verruf brachten indem die Leute annahmen, er gehöre zu ihnen. "Ich werde dann mal - verschwinden. Wir sehen uns ja dann gleich um Elf", murmelte er und eilte schleunigst aus dem Raum. Froh, der Situation endlich entkommen zu sein, lief er um eine Ecke und stieß mit dem Albus zusammen, der das jedoch kaum zu bemerken schien.

"V-verzeihung", sagte Snape, doch der Albus gab nur ein konzentriertes "Schhh" von sich und widmete sich wieder seiner vorigen Beschäftigung. Entgeistert sah Snape, dass diese daraus bestand, die Wände vollzumalen, und zwar mit Strichmännchen und Das-ist-das-Haus-vom-Nikolaus-Häusern. "Ist das... ääh... irgendein Schutzzauber?" erkundigte er sich vorsichtig.

"Schutzzauber? Ha! Das ist überhaupt DIE Idee!", rief Albus und zog Snape hektisch in eine Einbuchtung in der Wand. "Was ist?", fragte der alarmiert, "kommt jemand?". Albus sah ihn verschwörerisch an, was sich überhaupt nicht mit seiner lächerlichen Frisur vertrug. "Piraten!", flüsterte er.

"B-bitte?", machte Snape und wusste nicht, was er davon halten sollte - ein Gefühl, an das er sich wohl langsam gewöhnen musste.

"Sie sürmen das Schiff!", sagte Albus. "In die Takelage mit dir! Ahoi Matrose! Setzt die Segel und kämpft bis zum letzen Mann!" Und damit stürzte er sich aus der Nische und rannte wild johlend den Gang entlang und außer Snapes Sichtweite. Der stand noch eine ganze Weile wie ein begossener Pudel am selben Platz, bevor er sich auf den Weg zum Lehrerzimmer machte, da dort jeden Samstag um Elf eine kleine Versammlung stattfand. Offiziell hieß es, sie diene zur Besprechung des Unterrichtsstoffs der vergangenen und kommenden Woche, aber eigentlich ging es nur darum, zu sehen wie alle das Saufgelage, dass jeden Freitag Abend von Statten ging, überstanden hatte.

Snape war auch immer dabei, da er jedes Mal eingeladen wurde, aber er wusste, dass er keineswegs ein so gern gesehener Gast war weil er etwa eine Stimmungskanone war (in der Tat war er weit entfernt davon) sondern weil er immer diverse stoß- und feuerfeste Ampullen mit Zaubertränken mit sich herumtrug, unter denen sich auch ein Anti-Kater-Elixier befand. Ein paar Tropfen davon in das jeweilige Getränk und es hielt einen stets auf einem Level der Trunkenheit, das gerade noch tolerierbar war; außerdem beugte es, wie der Name schon sagte, jeglichem Kater vor.

Er hatte es ursprünglich für seine eigenen Zwecke gebraut, da eines seiner wenigen Hobbies darin bestand, an den Wochenenden nach Hogsmeade zu gehen und dort in unbeobachteten Ecken andere Zauberer für Geld unter den Tisch zu trinken. Er verleitete sie nicht zum Wetten, das war unter seiner Würde, aber er sparte nicht an Prahlereien darüber, wie viel er vertragen könne, und dann kamen sie schon von selbst. Er empfand es als ein großes Vergnügen, diese Dummköpfe über den Tisch zu ziehen, da er Wetten an sich verabscheute und es als eine Art Anti-Statement ansah, es auf diese Weise zu praktizieren. Und natürlich machte es Spaß. Es war eines der wenigen Dinge, die ihn unwillkürlich kichern ließen, wenn er daran dachte.

Auch dieses Mal schlich sich ein unterdrücktes Lächeln auf seine Lippen als er die Tür zum Lehrerzimmer öffnete und noch ganz in Gedanken eintrat. Das Lächeln verschwand jedoch schnell wieder, als er sich umsah: Lupin stand vor dem prasselnden Kaminfeuer und blickte missbilligend auf Hooch, die sich mit einem Teller GebÃäck auf einem Sessel räkelte und die Füße auf einen kleinen Tisch gelegt hatte, während Minerva in einer Ecke saß, sich die Nägel feilte und ganz offensichtlich schmollte. Und Albus - Albus fehlte ganz.

"Wo ist denn der Albus?", fragte Snape und hatte die schreckliche Ahnung, dass er noch immer im Kampf gegen die Piraten in irgendeinem Teil des Schlosses herumrannte. Was sollte dieses Verhalten nur für einen Eindruck auf die Schüler machen?

"Dieser alte runzlige Weihnachtsmann?", fragte Hooch mit vollem Mund.

"Äh - ja, genau der", antwortete Snape.

"Nich da."

Minerva meldete sich zu Wort: "Der hat mich vorhin im Gang an den Haaren gezogen! Meine ganze schöne Frisur war ruiniert! Ich stand voll lang vorm Spiegel, ey, wenn der mir unter die Finger kommt, ich sag's dir!"

"Achte auf deinen Ton!" sagte Lupin.

"Sagt mal - habt ihr gestern Abend ohne mich weitergemacht?", fragte Snape. "Ich meine, spürt ihr noch was vom Alkohol? Das kann manchmal zu sehr - merkwürdigem Verhalten führen, wie ihr ja wisst..."

Er hoffte sehr, die Antwort würde ja lauten, da er sonst nicht wusste, was er hätte tun sollen, aber seine Hoffnung war vergebens.

"Nö", sagte Hooch kauend. "Wir hatten doch schon alles ausgetrunken als du gegangen bist, wir mussten dich doch alle fünf Minuten überreden noch zu bleiben bis alles weg ist! Du rückst deine Fläschchen ja nicht raus, musst ja immer alles selber machen!"

"Das ist auch kein Spielzeug!" brauste Snape auf, aber Lupin trat dazwischen. "Kein Grund zum Streiten", ermahnte er sie. "Wir sollten lieber überlegen, wo der " - er dachte kurz nach - "Albus hingegangen sein könnte. Wir könnten ja dabei ein Lied singen, das ist ungemein anregend für den Geist!" sagte er und fing gleich an: "Willst du einen Albus finden, wo könnt er nur steck- "

"Bitte, ja?!", unterbrach ihn Snape peinlich berührt. "Ich bin sicher, das geht auch anders."

"Machen wir's uns doch alle gemütlich", schlug Hooch vor und wischte sich Brösel von der Robe. "Und dann können wir einen feinen Streich aushecken, den wir ihm spielen könnten, zum Beispiel einen Eimer Wasser über die Tür stellen und ihn rufen, und wenn er dann..."

"Was sind denn das für Ideen?!", tadelte Lupin. "Ich muss mich doch sehr wundern!"

Snape hätte lieber Hagrid geküsst oder wäre einen Tag lang mit Harry in den Zoo gegangen, als es öffentlich zuzugeben, aber er musste sich eingestehen dass nur Lupin ihn daran hinderte, völlig zu verzweifeln. In der Tat hatte er sogar ein ziemlich sonderbares Gefühl in der Magengrube, jedesmal wenn sich Lupin zu Wort meldete, ungefähr vergleichbar mit... mit... Es fiel ihm einfach nicht ein. Jedenfalls war es nicht unangenehm...

"Ich würde sagen, es macht sich mal jemand auf die Suche nach dem Albus", ergriff Snape wieder die Initiative. "Professor Lupin, würden Sie das bitte übernehmen?" Er hatte keine Lust, es selbst zu tun, da ihm vor dem Gedanken graute, von den Schülern zusammen mit Albus in diesem Zustand gesehen zu werden.

Professor Lupin aber reagierte erst gar nicht, und als er sah wie Snape ihn auffordernd anstarrte, deutete er sich überrascht auf die Brust. "Meinen Sie mich?"

"Ja wen denn sonst!" Snape nahm in Gedanken zurück, dass er vorhin gedacht hatte, Lupin wäre eine große Hilfe.

"Aber Sie müssen sich irren!", sagte er höflich. "Mein Name ist nicht Lupin, und ein Professor bin ich schon gar nicht! Ich bin Kindermädchen, und mein Name ist Mary Poppins!"

Snape klappte zum zweiten Mal an diesem Morgen die Kinnlade herunter. Mary... Poppins??!! Wie in aller Welt kam Lupin denn nur darauf?!

"Sie sind also - Mary Poppins, ja?", fragte er zögernd, und Lupin nickte geduldig. Snape deutete auf Hooch. "Und dann sind Sie...?"

"Karlsson!", sagte Hooch fröhlich. "Und ich weiß einen guten Streich für- "

Snape ließ sie nicht ausreden sondern wandte sich äußerst entsetzt Minerva zu. Er hatte eine schreckliche Ahnung. "Und Sie...?"

Minerva sah von ihrem kleinen Schminkspiegel, den sie inzwischen gezückt hatte, auf und erwiderte zickig "Spears. Britney Spears. Schön dass Sie auch mal drauf kommen!"

Snape wurde weißer als ein Laken als er in den Sessel sank, den Lupin ihm schnell untergeschoben hatte, als er gesehen hatte wie Snape sich unfreiwillig langsam dem Boden näherte. Das durfte doch nicht wahr sein... Wie konnte so etwas nur passiert sein?! Es musste doch eine Erklärung dafür geben... Eine simple Erklärung!! Mehr verlangte er ja gar nicht! 'Ooh, warum ich, warum ausgerechnet ich' dachte er bei sich und vergrub sein Gesicht in den Händen. 'Alles was ich verlange ist einmal in der Woche ein ruhiger, entspannender Samstag, mehr will ich ja gar nicht...' Er stöhnte in seine Hände, warf dann den Kopf zurück da alles Gejammer ja doch nichts nützte und erhob sich, um die Sache wieder in die Hand zu nehmen. Doch voller Grauen kam ihm plötzlich die Erkenntnis, dass wenn diese drei sich für Mary Poppins, Karlsson vom Dach und Britney Spears hielten, für Albus eigentlich nur noch eines übrigblieb: Pippi Langstrumpf. Kraftlos verdrehte er die Augen gen Himmel und sank zurück in seinen Sessel wie eine Marionette der man die Fäden abgeschnitten hatte: Severus Snape war in Ohnmacht gefallen.