Nichts aus dem HP-Universum gehört mir....

1. Briefe

Lieber Ron,

ich bin gestern in Sydney angekommen. Internationale Portschlüssel sind unglaublich anstrengend. In Sydney bin ich von einem Beamten der britischen magischen Botschaft empfangen worden. Der hat mich dann auch in die Botschaft gebracht und dort hat der Botschafter einen kleinen Empfang für mich vorbereitet. Es war unglaublich. Ich war so müde und alle redeten auf mich ein und wollten alle möglichen Einzelheiten wissen. Aber zumindest habe ich dann irgendwann ein Zimmer in der Botschaft bekommen und am nächsten Tag hat mich der gleiche Beamte dann nach Dunberry gefahren. Es ist der kleine Vorort von Sydney, wo meine Eltern sich niedergelassen haben. Zuerst war ich bei ihrem neuen Haus. Es ist in einer sehr schönen Gegend mit lauter gleichen Einfamilienhäusern, mit einem Rasen vor dem Haus und einer Garage an der Seite. So was hatte ich bisher nur im Fernsehen gesehen. Es ist ganz anders als in England. Ich beobachtete vom Auto aus, wie meine Eltern zur Arbeit aufbrachen. Der Beamte, der mich hergefahren hatte, hat mir dann erzählt, dass Dunberry die einzige größere gemischte Ansiedlung in ganz Australien ist, in der Zauberer und Muggel zusammen leben.

Ist das nicht seltsam, dass sich meine Eltern ausgerechnet eine magische Nachbarschaft ausgesucht haben? Ich habe es jedenfalls als gutes Zeichen angesehen. Wir sind dann zu ihrer Praxis gefahren. Die liegt im Stadtkern in einem schicken Glasgebäude. Ich wusste gar nicht, was ich den ganzen Tag machen sollte, also bin ich in die Praxis gegangen. Jetzt, wo ich so nahe war, wollte ich sie sehen!

Die Praxis war voll und die Helferin am Empfang hat mir erst einen Termin im nächsten Monat geben können. Das ist großartig! Meine Eltern haben also auch hier großen Erfolg!

Ich habe aber weder meinen Vater noch meine Mutter in der Praxis sehen können.

Also bin ich wieder zurückgefahren und habe im Auto vor dem Haus gewartet. Der nette Beamte hat mir viele interessante Dinge über die australische magische Gesellschaft erzählt. Wenn ich wieder zu Hause bin, kann ich dir wirklich spannende Dinge erzählen.

Roll' nicht die Augen, Ron! Ein bisschen Information kann auch dir nicht schaden!

Als meine Eltern dann endlich kamen, war ich am Ende mit meinen Nerven. Ich war so nervös, dass ich etwas falsch machen würde! Was, wenn ich den Zauber nicht rückgängig machen könnte?

Irgendwann habe ich mich dann zusammengerissen und habe geklingelt. Meine Mutter hat geöffnet. Sie sah sehr freundlich aus – aber sie hat mich natürlich nicht erkannt. Ich weiß auch nicht, was mich dann geritten hat, aber ich habe meinen Zauberstab hervorgeholt und den Zauber an der Tür noch rückgängig gemacht. Ich war doch so nervös und hatte mir so viele Gedanken darüber gemacht, dass ich den Zauber richtig ausspreche und die Bewegungen richtig hinbekommen, dass ich mir keinen Plan ausgedacht habe, wie ich sie dazu bringen würde mich hinein zu bitten!

Ich bin froh, dass wir zu dritt auf der Suche nach den Horcruxes waren – alleine bin ich wirklich für so was nicht zu gebrauchen!

Meine Mutter sah vollkommen verwirrt aus. Ich habe meinen Vater rufen hören, wer denn an der Tür sei. Sie hat geblinzelt und dann zurück gerufen „Unsere Tochter!" Mein Vater kam angelaufen und starrte mich und meine Mutter an. Er verstand die Verwirrung meiner Mutter nicht und erst recht nicht, wer ich war und was ich mit dem Stock in der Hand machte. Also begann ich den Zauber auch von ihm zu lösen.

Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber sicher nicht, was dann kam. Zumindest weiß ich, was ich monatelang geträumt hatte. Meine Eltern würden mich in den Arm nehmen und sich freuen und dann würde ich meine Geschichte erzählen und sie wären furchtbar stolz auf mich. Und dann wären wir wieder die Familie, die wir immer waren. Oder zumindest damals als alles begann. Mir ist mittlerweile einiges klar geworden. Aber erst einmal weiter in den Ereignissen.

Meine Eltern starrten mich immer noch an als sei ich eine Fremde. Erst dachte ich etwas sei schief gegangen. Aber als ich sie fragte, wussten sie, wer sie waren und wer ich war.

Ich hatte mit dem Gegenzauber die Barriere verschwinden lassen, die ihre Erinnerungen an unser Leben in England blockierte. Sie wussten also genau, was passiert war: das ich ihre Erinnerungen geändert hatte und sie nach Australien geschickt hatte.

Sie baten mich herein und wir saßen dann im Wohnzimmer. Keiner wusste so genau, was er sagen sollte und so saßen wir schweigend da. Nur um etwas zu sagen, begann ich ihnen alles zu erzählen. Warum ich es getan hatte, das Voldemort nun tot war und sie außer Gefahr. Ich befürchte ich habe wenig Sinn gemacht.

Erst waren sie sehr still, aber dann ging ein wahrer Hagel an Vorwürfen und Anschuldigungen auf mich herab. Das Geschrei hätte deiner Familie alle Ehre gemacht. Entschuldige! Aber du hast ja keine Ahnung, wie erschreckend das bei meinen Eltern ist. Meine Eltern sind nie laut geworden.

Sie sind sehr enttäuscht, dass ich einfach über ihre Köpfe entschieden habe, ohne sie auch nur zu fragen oder sie über alle Einzelheiten zu informieren.

Und das schlimmste ist, sie haben mich beide bisher nicht einmal berührt. Als hätten sie Angst vor mir.

Sie haben mir das Gästezimmer gegeben und ich habe die letzten zwei Stunden versucht zu schlafen. Obwohl ich vollkommen erschöpft bin, kann ich keine Ruhe finden. Meine Gedanken kreisen und lassen sich nicht stoppen.

Ich kann sie ja verstehen! Ich hätte nicht über ihre Köpfe hinweg entscheiden sollen. Aber sie haben die Gefahr nicht verstanden, in der sie schwebten. Wie konnten sie auch? Ich habe ihnen ja immer nur die Hälfte der Ereignisse erzählt. Sonst wäre ich sicher schon nach der Geschichte mit dem Troll wieder in einer Muggelschule gelandet. Nach der Versteinerung habe ich wochenlang auf sie eingeredet. Ich denke, nur durch die Hilfe deiner Eltern und Dumbledore haben sie mich überhaupt wieder nach Hogwarts gelassen.

Und dann haben wir uns immer mehr entfremdet. Die Ferien war ich ja meist bei euch. Und viel erzählt habe ich auch nicht mehr. Als ich Weihnachten in unserem sechsten Schuljahr bei ganz bei ihnen verbrachte waren sie sogar erstaunt. Aber ich war wirklich froh, denn es war das letzte Mal, dass wir längere Zeit zusammen waren. Aber es war damals schon eine Wand zwischen uns.

Ich wünschte du wärst jetzt hier! Du würdest mir jetzt sagen, dass ich nicht hysterisch werden soll, würdest mir einen Tee machen und mich wieder ins Bett schicken.

Aber ich trau mich nicht mal in die Küche um mir selber einen Tee zu machen, weil ich meine Eltern nicht wecken möchte – oder zu Tode erschrecken, wenn sie ihre Tochter durch das Haus schleichen sehen.

Wie ich euch alle vermisse!

Nicht dass ich dir einen Vorwurf mache! Deine Mutter und George brauchen jetzt jeden Zuspruch! Ich bin bald wieder zurück und dann hat wenigstens ein Alptraum ein Ende!

Ich vermisse dich!

Alles Liebe,

Hermine


Liebe Hermine,

ich wünschte, ich wäre bei dir! Das klingt alles gar nicht gut! Haben sich deine Eltern beruhigt? Das wird sicher wieder alles gut! Sie lieben dich doch und waren auch immer stolz auf dich! Wenn sie sich beruhigt haben, sehen sie sicher auch die Logik hinter deinen Handlungen.

Hier hat sich nicht viel getan – leider!

George vergräbt sich in seinem Laden und Mom schläft die meiste Zeit. Ich traue mich nicht Dad zu fragen, ob er nicht den Schlaftrunk absetzen möchte. Das kann auf Dauer doch sicher nicht gut sein? Hast du eine Ahnung? Bestimmt hat Snape dazu etwas gesagt, oder?

Ich vermisse dich auch!

Ron


Lieber Ron,

meine Eltern sind immer noch recht verhalten mir gegenüber. Ich bin dann doch irgendwann eingeschlafen und erst mittags aufgewacht. Meine Eltern hatten mir eine Nachricht dagelassen, dass sie gegen 14 Uhr wieder da sein würden, weil nachmittags die Praxis geschlossen ist. Als sie dann kamen hatten sie Pizza mitgebracht. Und sie hatten für mich meine Lieblingspizza dabei. Scheinbar war das ihre Art einen Waffenstillstand zu verkünden.

Beim Essen erzählten sie ein wenig über die Praxis und über ihr Leben in Australien. Allerdings nach dem Essen erklärte meine Mutter, sie würde nun Tee kochen und dann würden sie gerne die ganze Geschichte von Anfang an hören.

Also fing ich bei dem Troll an...es war ein langer Tag. Ich war gegen elf Uhr Nachts fertig und hatte Halsschmerzen vom vielen Reden. Meine Eltern waren schockiert. Zum einen weil ich sie jahrelang angelogen hatte, aber auch weil sie vollkommen erschrocken waren, was alles passiert war.

Meine Mutter ist immer blasser geworden und mein Vater hat irgendwann den Tee gegen Scotch getauscht.

Nachdem ich geendet hatte, war erst einmal Totenstille. Dann begann mein Vater. Er wüsste eigentlich nicht, was er sagen sollte. Sie hatten mich immer für vernünftig gehalten. Nie gedacht, dass ich solch waghalsigen Dinge tun würde. Sie haben das Gefühl mich gar nicht zu kennen. Und die traurige Wahrheit ist, dass es stimmt.

Man könnte meinen, sie seien Stolz, dass ich meinen Teil dazu beigetragen habe den schlimmsten dunklen Zauberer aller Zeiten besiegt zu haben. Aber nein, sie starren mich nur mit großen Augen an und schütteln den Kopf. Ich habe die ganze Familie in Gefahr gebracht. Da schwebten sie zwar ohnehin, aber das verstehen sie nicht.

Ich bin vollkommen erschöpft. Das ganze ist schrecklich anstrengend.

Und dann haben sie heute Morgen dann verkündet, dass sie nicht nach England zurückkehren werden. Sie mögen ihr neues Leben und haben so viel Energie in den Aufbau in Australien gesteckt, dass sie das ganze ungern in England wiederholen möchten.

Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Natürlich ist es ihre Entscheidung. Aber nachdem ich mich jahrelang von ihnen entfernt habe, haben sie nun die Trennung endgültig vollzogen. Denn das ich zurückkehren werde steht außer Frage.

Ich habe für übermorgen einen Portschlüssel organisiert. Ich melde mich sobald ich wieder da bin.

Alles Liebe,

Hermine


Liebe Hermine,

schöne Grüße von Harry, Ginny und dem Rest der Familie.

Es tut mir sehr leid, dass mit deinen Eltern nicht alles so gelaufen ist, wie du es dir gewünscht hast. Aber du weißt, dass du hier eine vollständige Familie hast, die dich genauso liebt, wie deine eigene und alles versteht, was passiert ist!

Ich weiß, das ist nicht dasselbe, aber vielleicht tröstet es dich ein wenig?

Und wenn du da bist, koche ich dir so viel Tee wie du möchtest und höre mir alles Interessante von Australien an.

Bis morgen dann,

Ron


Lieber Ron,

es ist etwas mit dem Portschlüssel schief gegangen, daher dauert es mit meiner Rückkehr noch etwas länger. Sobald ich da bin, melde ich mich.

Alles Liebe,

Hermine


Liebe Hermine,

ich hoffe, es ist nichts schlimmes dazwischen gekommen? Dein Brief war so untypisch kurz. Ist alles in Ordnung bei dir?

Sag' mir, wann dein neuer Portschlüssel startet.

Alles Liebe,

Ron


Liebe Hermine,

ich hoffe bei dir ist alles oK? Du hast jetzt schon mehrere Tage nicht geschrieben und wir machen uns Sorgen. Melde dich bitte!

Ron


Lieber Ron,

ich hoffe euch geht es geht. Mir geht es sehr gut. Ich verstehe mich mit meinen Eltern nun etwas besser und habe entschlossen doch noch etwas länger hier zu bleiben.

Ich habe dir ja schon geschrieben, dass meine Eltern durch einen Zufall in eine Gegend gezogen sind, in der auch viele Zauberer leben. Letzte Woche habe ich die Tochter unserer Nachbarn kennen gelernt. Charlotte – oder besser Charly, wie alle sie nennen, ist wirklich nett. Sie ist aus einer magischen Familie. Sie hat mich mit zum Strand genommen und da habe ich tatsächlich surfen versucht. Weißt du, was das ist?. Man versucht auf einem Brett über die Wellen zu reiten. Es würde dir sicher Spaß machen. Es ist ein wenig wie Fliegen. Aber wirklich nur ein wenig.

Ich muss jetzt los.

Alles Liebe,

Hermine


Liebe Hermine,

ich hoffe, dir geht es gut. Während du dich am Strand amüsierst hat Kingsley bemerkt, dass er neben Harry noch weitere Unterstützung im Ministerium benötigt und hat Neville und mich zu einigen Sitzungen dazu gebeten. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viel Blödsinn diese Leute reden. Kingsley sollte sie alle zusammen raus schmeißen! Aber er sagt, dass kann er nicht. (Ja, ich habe gefragt!) Jedenfalls hat gestern Neville (ja, unser ruhiger, schüchterner Freund) einen Wutanfall bekommen und den Typen gesagt, sie sollten die Finger aus ihren Ärschen holen und endlich etwas ändern. Du hättest die Gesichter sehen sollen! Und das war noch nicht das Ende der Rede. Mister Longbottom hat ihnen erzählt, was er von Typen hält, die Voldemort wenn schon nicht unterstützt, dann aber auch nicht im Wege standen. Du hast wirklich was verpasst.

Du fehlst hier – du könntest die Typen sicher auf die Reihe bekommen. Mir fehlt dazu die Ausdauer. Nach ungefähr zwei Minuten trete ich automatisch weg. Das ist wie eine Stunde bei Binns. Neville hat nach der Sitzung mit Kingsley vereinbart, dass er so was nicht mehr machen möchte. Der einzige, der Ausdauer zeigt ist Harry. Erstaunlich, bei seinem normalen Temperament! Aber die schleimen ihn auch voll, was das Zeug hält!

Also, wann kommst du zurück?

Ron


Liebe Ginny,

ich hoffe, dir geht es gut! Hat sich mit Harry mittlerweile was getan?

Es tut mir leid, dass ich mich bisher nicht gemeldet habe. Und jetzt muss ich dich auch noch um einen großen Gefallen bitten. Ich versuche seit Tagen an Ron und Harry zu schreiben und finde einfach nicht die richtigen Worte. Ja, ich weiß – wie untypisch für mich!

Ich hoffe, du hasst mich nicht! Ich hoffe, Ron und Harry werden mich dafür nicht hassen!

Ich werde es dir nun einfach aufschreiben und dann ist es heraus: ich komme nicht zurück. Ich bleibe bei meinen Eltern in Australien.

Natürlich gibt es einen Grund dafür. Ich will aber nicht, dass Harry oder Ron davon erfahren. Sobald du die hier unten angegebene Aussage durch deine Unterschrift bestätigst, wird durch einen Zauber der Rest des Briefes sichtbar. Du bist damit aber an einen Schweigezauber gebunden. Ich habe den Zauber der Mitgliederliste der DA verbessert. Du wirst nichts sagen können. Auch wenn du es versuchst. Erst wenn ich dich von dem Zauber entbinde, kannst du darüber sprechen. Es liegt also bei dir!

Hiermit schwöre ich, dass ich die im Folgenden niedergeschriebenen

Informationen an keine dritte Person

weder in Wort, Bild noch Schrift weiter gebe.

Danke, dass du mir vertraust. Oder neugierig genug bist!

Ich erzähle also alles von Anfang an. Ich habe also meine Eltern gefunden und den Zauber aufgehoben. Du kannst dir nicht vorstellen, wie ungehalten sie waren. Sie haben mich stundenlang mit Vorwürfen und Anschuldigungen bombardiert. Meine Eltern sind eigentlich keine sehr temperamentvollen Menschen. Sie werden nur selten laut. Aber in dieser ersten Nacht war meine Mutter am Ende heiser. Die ersten zwei – drei Tage waren schrecklich. Ich habe ihnen dann irgendwann die volle Wahrheit über meine Zeit in Hogwarts und die Kämpfe gegen Voldemort und dessen Gefolgsleute erzählt – etwas, dass ich bis dahin tunlichst vermieden hatte.

Wir haben permanent gestritten. Es war furchtbar anstrengend! Und dann haben meine Eltern entschieden in Australien zu bleiben. Sie wollten also für immer einen Ozean zwischen uns setzen. Als wenn ich nicht schon längst in einer anderen Welt lebte!

Das hat mich sehr verletzt und ich besorgte mir so schnell wie möglich einen Portschlüssel. Meine Eltern fuhren mich zum Portschlüssel-Büro. Dort gab man mir einen Plastikchip in die Hand und verkündete mir, der Schlüssel würde in drei Minuten aktiviert. Ich erinnere mich noch wie ich mich zu meinen Eltern drehte, um mich zu verabschieden. Dann kann ich mich nur noch an eine Welle von Panik erinnern und das nächste, das ich bewusst wahrnahm, war mein Vater der über mir kniete. Ich hatte den Portschlüssel verpasst. Natürlich fragten meine Eltern, ob ich solche Attacken öfter hätte. Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Angstzustände jemals so schlimm gewesen waren. Ich versuchte es ab zu tun und besorgte mir für den darauf folgenden Tag einen weiteren Portschlüssel nach England. Die Geschichte wiederholte sich.

Meine Eltern begannen mir zuzusetzen, ich müsste unbedingt einen Arzt oder Heiler besuchen. Das wollte ich auch, sobald ich erst einmal zu Hause war. Dann überlegte ich mir, dass es etwas mit den Portschlüsseln zu tun hatte. Also kaufte ich ein Flugticket. Es ging auch alles gut, bis ich das Flugzeug betreten sollte. Die Besatzung weigerte sich, mich mit zu nehmen.

Daraufhin hatten meine Eltern die Sache satt und luden eine Psycho-Heilerin zu sich nach Hause ein, damit die sich mit mir unterhalten konnte.

Das Ergebnis ist: ich werde vorläufig nicht zurückkehren können.

Ich bin vollkommen verzweifelt. Ich will doch zurück! Es warten so viele Aufgaben auf mich! Und Ron!

Ich fühle mich schrecklich. Zum ersten Mal in meinem Leben lässt mich mein Verstand im Stich. Ich kann ihn nicht austricksen. Ich kann mich selber nicht überlisten – nicht einmal für die paar Stunden, die ich benötige um Heim zu reisen.

Und dann wollte ich es Ron und Harry erzählen. Aber das kann ich auch nicht. Harry würde sich die Schuld geben. Er hatte nicht genug auf mich aufgepasst, er hätte mich nie mitnehmen dürfen – naja, du kennst das ja.

Und Ron...das ist was anderes, aber auch ihm kann ich es nicht sagen.

Es tut mir leid, dich damit zu belasten. Bitte sei mir nicht böse. Ich wünsche mir nichts sehnlicher als dass ich dich nicht um diese Dinge bitten müsste.

Sage bitte Harry und Ron, dass ich nicht zurückkehren werde. Aber den Grund wirst du ihnen nicht verraten können.

Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden sollte!

Es tut mir leid!

Hermine


Liebe Hermine,

das war ein schwerer Brocken, den du mir da hin geworfen hast. Wenn ich wüsste wie, würde ich dir helfen. Aber vielleicht hilft die Heilerin ja ganz schnell?

Gestern habe ich es Harry und Ron erzählt. Als meine Eltern im Bett waren und wir zu dritt noch am Küchentisch saßen. Ich hatte Angst, die zwei würden vollkommen ausflippen. Das wäre vielleicht besser gewesen. Die Reaktion von den beiden war jedenfalls gruselig.

Sie starrten mich beide nur an. Dann begann Ron zu lachen. „Guter Scherz, Gin!" hat er gesagt. Aber dann hat er wohl mein Gesicht gesehen. Und Harry hat gesagt „Das ist kein Scherz, oder?" Ich konnte nur den Kopf schütteln. Ich hatte das Gefühl ich müsste gleich losheulen. Die zwei sahen einfach schrecklich aus. Ron ist dann einfach aufgestanden und raus gegangen.

Harry saß immer noch am Tisch. „Sie hat einen guten Grund dafür, oder?" hat er dann gefragt. Ich habe dann geantwortet „Wenn sie könnte, wäre sie schon hier." Er hat dann genickt und auf den Tisch gestarrt. Ich konnte fast sein Gehirn arbeiten hören. „Wir können nicht helfen?" Ich habe „Nein" gesagt. Er hat genickt, ist aufgestanden und auch raus gegangen.

Ich glaube, ich habe das ganz schön vermasselt.

Heute Morgen sah Ron schrecklich aus. Beide waren still und ich weiß nicht, was ich sagen oder tun soll.

Hermine, werde ganz schnell wieder gesund. Wir brauchen dich hier!

Alles Liebe,

Ginny


Liebe Hermine,

Ginny hat uns gestern gesagt, dass du vorerst nicht zurückkehren wirst. Du hast sicher einen guten Grund dafür. Was es auch immer ist, ich hoffe, du wirst damit fertig. Ich wünschte wir könnten helfen, aber Ginny hat gesagt, dass wir das nicht können.

Egal, wo du bist, du bleibst immer meine Schwester! Wenn du also Hilfe benötigst oder Unterstützung: ich stehe dir immer zur Seite.

Ich hoffe, du kannst die Dinge schnell klären! Du wirst uns hier fehlen! Vor allem Ron. Aber das weißt du ja.

Harry


Hermine,

Ginny hat uns gestern erzählt, dass deine Pläne sich geändert haben.

Ich wünsche dir ein schönes Leben!

Ron


Kurze Anmerkung: In den Büchern ist Hermine ein absoluter Kopfmensch, außer wenn es um Ron geht. Da kämpft sie mehr als einmal um ihr Leben, fliegt dauernd auf merkwürdigen Wesen durch die Luft - obwohl sie Höhenangst hat und wird von Malfoy tyranisiert. Und das alles kann sie wegstecken - mit 11, mit 12,..., ganz klar! Also, dachte ich mir 'logische Schlussfolgerung = irgendwann bricht das arme Ding zusammen'. Daher meine Geschichte. Sie hat ca. 30 Kapitel udn dreht sich mehr oder weniger nur um Ron und Hermine und Beziehungen im Allgemeinen. Und ich muss warnen: ich habe Ron immer anders gesehen, als viele andere. Ich mochte ihn auch in den Büchern - er war der normale männliche Teenie. Während Hermine wie oben beschrieben die Superfrau war und Harry der Held, der ebenfalls durch alle möglichen Dinge ohne Kratzer kam (seine Misshandlung bei den Dursleys ganz vorne an), war Ron der, der blöde Entscheidungen aus dem Bauch heruas traf. Derjenige, der keine Ahnung hatte, wie er mit Gefühlen umgehen sollte - eben ein ganz normaler Junge. Ich mag die Darstellung von Ron in einigen FanFics gar nicht und ich HASSE ihn in den Filmen. Wieso sollte ein Mädchen wie Hermine sich für so einen Trottel interessieren, der so gar keine positiven Eigenschaften hat????? Daher wird 'mein Ron' nicht allen gefallen. Trotzdem hoffe ich, gefällt euch die Geschichte!

Ok, genug gemeckert! Viel Spaß beim Lesen!!!!!