James und Lilli – Black Heart

Altersfreigabe: ca. ab 16 Jahre
Autorin: Meiner Einer: Black Princess
Inhaltsangabe/Person:ggg Ich habe mir erlaubt dieselben Personen meiner alten FF - Between the
frontier mit mitrüberzuziehen. Anna White, Maria und Michael Potter, Swetlana Jaivenko, Marcel Stone, Melissa Kingcade. Dazu kommen die neuen Charas wie zum Beispiel: Diana Ayenterro, Rawenclaw-Schülerin und sehr gut
mit Lilli befreundet oder Patricia Potter, James ältere Schwester. Charas, die ich bei meiner alten FF unabsichtlich vergessen haben wie zum Beispiel: Narzissa, und Andromeda. Bitte verbeißt euch hierbei nicht an meine alte FF, denn ich
habe die Familienbeziehungen und die Charas etwas geändert. Keine Sorge, ihr werdet die neuen Charaktäre sehr schnell näher kennenlernen und braucht keine extra Charakterbeschreibung dafür. Auch hier wird Voldemort wieder eineHauptrolle der dunklen Seite spielen und auch hier wird es wieder heißen: Nichts ist so wie es scheint! muahahahahah Wir befinden uns am Anfang des 7. Schuljahres der Maurauder und dies ist meine neueste Spinnerei, wie Lilli und James zusammen gefunden haben könnten, wie das Leben der Freunde in Hogwarts gewesen ist und wie es zu dem tragischen Ende kam, der dazu führte, das Harry keine Eltern mehr hat.
Disclaimer: Mir gehören keine der Charaktäre dieser FF!

Chap 1: A long way beyond us

Eine dunkle Höhle, die nur von wenigen brennenden Fackeln erleuchtet wurde. Das Gestein war alt und setzte bereits Moos an. Wasser sickerte durch die Rillen hindurch und tröpfelten auf den dreckigen Schlamm hinab. Es war kalt und modrig und die Luft stickig und faul. Ein Paar, anfang 30, stand mit einem noch sehr jungen Teenager, gerade mal 12 Jahre alt, in einer Ecke. Sie zitterten, frierten und warfen sich immer wieder angsterfüllte Blicke zu. Die Frau hatte ihre Hand fester um den Jungen geschlossen, der sein Gesicht an ihrem Bauch vergraben hatte, weil er die Männer in den schwarzen Roben und den Kutten um sie herum nicht sehen wollte. Sie hielten ihre Zauberstäbe auf sie drauf, zweifellos um sie zu töten, wenn sie es wagten eine falsche Bewegung zu machen. Man konnte Schritte hören, Stiefeln, die auf den Steinboden auftraten und näher kamen. Der Ring um sie wurde lockerer und die Männer gingen einen Schritt zurück um einem Zauberer platz zu machen, dessen bloße Anwesenheit unglaubliche Kälte herein brachte. Dieser Mann trug einen langen schwarzen Umhang, eleganter und feiner als die, seiner Diener. Seine Gangart hatte auf gewisse Weise etwas edles und königliches an sich, doch er hatte keinen Moment gezögert seinen Zauberstab zu zücken und ihn gegen den Mann zu richten, der neben dem Jungen und der Frau stand.

"Avada Kedavra!"

Ein grüner Strahl kam von der Spitze des Zauberstabes auf ihn zu, traf ihn mit voller Wucht in die Brust und ließ ihn mit einem lauten Schrei voller Angst und Qualen tot umfallen. Die Frau schloss nun ihre Arme fester um den Jungen als sie ihren Mann sterben sah. Der Zauberer aber wandte sich ohne Gnade mit dem Zauberstab an sie.

"Avada Kedavra!"

Ein weiterer grüner Strahl, ein weiterer Mensch, der tot zu Boden sank. Auch sie hatte geschrien als das grüne Licht ihre Brust traf. Der Griff umd den war mit einem mal lose und sie regungslos zu Boden. Der Zauberer wandte sich an den Jungen, der zu den beiden Menschen am Boden kniete und Tränen in den Augen hatte.Vielleicht weinte er aus Trauer, weil sie vor seinen Augen gestorben waren, vielleicht aus Angst, weil er der nächste sein könnte und tatsächlich hatte der Zauberer seinen Zauberstab ohne zu zögern gegen ihn gerichtet.

"Avada Keda-" Er hielt mitten im Zauber inne. Er sah in die hasselnussbraunen, leuchtenden Augen des Kindes vor ihm. Es war keine Angst in ihnen zu erkennen, sondern purer Hass und Abscheu, sein Blick durchdringend auf ihn gerichtet. Seine Haare waren verstrubbelt und ungebändigt. Er sah etwas hinter diesen Augen, dass er nicht verstand, dass ihn aber interessierte und sogar, wie er es nie im Leben geglaubt hätte, faszinierte. Die schwarze Kutte des Zauberers hatte zwar sein Gesicht halb verdeckt, aber man konnte die bleiche Haut sehen, die fast vollkommen totenweiß war. Seine Augen waren blutrot und bildeten enge Schlitze in diesem knochigen, alten Gesicht, das die Zeit gekennzeichnet hatte.

"Cansington!"

"Ja, My Lord?"

Einer der Männer vom Kreis ging vor dem Zauberer auf die Knie und verbeugte sich ehrfurchtig.

"Wer ist dieser Junge?"

"Keine Ahnung. Er war bei den beiden Muggeln dabei."

Der Zauberer wandte sich wieder dem Jungen zu, der seine Zähne zusammenbiss und ihm ins Gesicht starrte. Die Tränen waren mit einem mal weggewischt. Er zeigte keine Angst, keine Schwäche. Seine Eltern hatten ihm beigebracht stark zu sein, ganz gleich was passiert. Hatten ihm gezeigt, dass die Welt grausam und kalt war und man die Selbstbeherrschung nicht verlieren durfte, wenn man nicht vorzeitig sterben wollte.

"Du siehst aus... wie dein Vater. Er wird sich bestimmt Sorgen um dich machen... Was denkst du?"

Nichts. Der Junge wollte keinen Ton von sich geben, denn wenn er sprach, dann würde seine Stimme zittern, dann würde er diesem Mann zeigen, dass er Angst vor ihm hatte. Er hatte sich geschworen niemals schwach zu sein.

"Cansington?"

"Ja, My Lord?"

"Weißt du, wen du mir da gebracht hast?"

"Nein, My Lord!"

"Sieh ihn dir an... sieh dir seine Augen an, seine Haare, sein gesamtes Erscheinungsbild. Er ist seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten... "

"... My Lord!"

"Potter... nicht wahr? Dein Name ist Potter? Du bist Michael Potters Sohn."

"..."

"Du willst nicht antworten? Soll ich dich wirklich zwingen zu sprechen? Was würde dein Vater dazu sagen, wenn ich es tue? Er will bestimmt nicht, dass sein größter Schatz das durchleben muss... Cansington?"

"Ja?"

"Bring ihn zurück zu seinen Eltern... Aber vorher... mein Junge... WIRST DU MIR ANTWORTEN!"

James wachte schweißgebadet in seinem Bett auf. Er sah verschwommen, die weiße Decke über sich. Sein Herz raste, sein Körper war brennend heiß und er spürte die Unruhe in seinen zitternden Händen. Er langte mit der rechten Hand zu seinem Nachttischchen, wo seine Brille drauf lag und setzte sie auf. Er konnte klar und deutlich sein Zimmer erkennen. Ein sicherer Ort. Die Fenster waren verschlossen, alles stand noch an seinem Platz, so wie es vorher war. Er richtete sich auf, zog die Beine zu sich und sank mit seinem Kopf in den Knien ein. Ein Alptraum... Nein, kein Alptraum. Die Wirklichkeit, die er immer verdrängt hatte und die in den letzten Tagen wieder zurück kam.

"James!"

Er hörte die Stimme seiner Mutter, aber er sah nicht auf. Das Geräusch einer Tür, die geöffnet wurde war zu hören, dann spürte er einen sanften Druck auf seiner Schulter.

"Hattest du wieder den Alptraum?"

Erst jetzt sah er auf. Seine Mutter hatte einen besorgten Blick im Gesicht und schüttelte traurig den Kopf als sie sich zu ihm ans Bett setzte. Sie war ein freundlicher und gutmütiger Mensch. Die beste Mutter, die man sich wünschen könnte... das hatte er immer geglaubt.

"Die Alpträume hatten doch aufgehört."

"Hatten sie auch," sagte er leise flüsternd. Seine Stimme zitterte und er redete nur noch gebrochen. Es wollte kein gescheiter Satz herauskommen.

"Ich weiß nicht-...ähm... ich... ich weiß nicht, warum sie... sie jetzt wieder anfangen..."

"Die Schule geht bald wieder los. Es wird dein letztes Jahr in Hogwarts sein. James, du bist in Sicherheit. Er kann dir nichts tun. Wir sind hier und in Hogwarts wird Dumbledore auf dich aufpassen."

James nickte leicht. Nicht dass er es glauben würde, er wußte nur nichts anderes zu tun. Seine Mutter atmete leise ein und drückte ihren Sohn ein letztes mal liebevoll an sich.

"James, wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich es tun. Es tut mir leid, dass du das durchmachen mußtest."

"Es ist nicht eure Schuld," sagte er ehrlich und das meinte er auch so. Er gab seinen Eltern keine Schuld an dem Erlebnis in seiner Kindheit. Sie konnten nicht ahnen, dass es soweit kommen würde.

"Mach dich bereit, Kleiner. Es geht zurück nach Hogwarts... Sirius wartet bestimmt schon ungeduldig auf dich am Bahnsteig. Ich und dein Vater sind wirklich sehr stolz auf dich, dass du Schulsprecher geworden bist. Aber Dumbledore hatte uns gegenüber auch schon so etwas erwähnt."

James nickte und krabbelte aus dem Bett um sich anzuziehen, während seine Mutter mit einem letzten Lächeln für ihn hinaus ging.

Er war kaum unten angekommen, da hörte er die Stimmen seiner Eltern. Sie stritten sich mal wieder. Wie so oft schon zuvor, seit diesem Erlebnis eben. Er hatte immer das Gefühl, es wäre seine Schuld, dass sie nicht mehr glücklich sein konnten. Er traute sich nicht hinunter in die Küche und blieb stattdessen am Geländer stehen. Er sank auf seine Knie hinab und konnte durch den Spalt der offenen Tür in die Küche hinein blicken.

"Er hat schon wieder diese Alpträume, Michael," hörte er die besorgte Stimme seiner Mutter.

"Ja, Dumbledore sagte, dass es soweit kommen könnte. Ich werde ihm Bescheid geben, damit er alle Maßnahmen treffen kann..."

"Und was bringt uns das?"

"Er wird sich um James kümmern. Du weißt, wie sehr er den Jungen in sein Herz geschlossen hat."

"Und? Wir lieben ihn auch, aber wir können ihm genau so wenig helfen. Merlin, Michael... Er wacht auf und hat diesen angsterfüllten Blick. Als ob Voldemort ihm das gerade erst angetan hätte und wir? Wir haben das geschehen lassen..."

"Maria, Schatz. Beruhige dich."

"Ich will mich nicht beruhigen.Verdammt, es ist unsere Schuld. Wir hätten ihn damals nicht bei den Muggeln lassen dürfen."

"Wir dachten er sei dort in Sicherheit, Maria. Keiner konnte hervorsehen, dass genau SIE in Voldemorts Händen geraten."

"Er war vorher ein lebenlustiges Kind, das Freude am Spielen hatte. Sieh ihn dir doch jetzt an! Selbst Sirius, sein bester Freund, sieht, dass es ihm schlechter geht. Doch er versteckt es... er versteckt es so gut, dass es keiner von ihnen zu merken scheint. Nicht mal Sirius oder Anna oder Melissa ... Dumbledore sagt, das James in Hogwarts ganz anders ist, als hier zu Hause."

"Maria. Er wird heute zurück nach Hogwarts gehen. Dort wird sich Dumbledore um ihn kümmern. Wir können ihm sowieso nicht helfen, auch wenn wir es noch so sehr wollen."

Er konnte sehen wie seine Mutter Tränen in die Augen stiegen und sie sich von seinem Vater abwandte. Er tat nichts um sie zu trösten oder zu beruhigen. Wie denn auch? Ihre Ehe war seit jenem Tag zerbrochen... es war seine Schuld, dass seine Eltern nicht mehr glücklich sein konnten. Er hasste sich dafür...

London/ Bahnhof KingsCross/ Gleis 9 ¾.

Maria und Michael Potter brachten ihren Sohn zum Zug und verabschiedeten sich dort mit einer herzlichen Umarmung von ihm. Sie spielten die glückliche Familie, die sie nicht mehr waren. Keiner wußte, dass die Beziehung der Potters gescheitert war, jeder glaubte ihnen, dass sie noch immer glücklich wären. Eine Last, mit der er alleine lebte. Er konnte es niemanden sagen, sie würden ihn nicht verstehen. Keiner von ihnen... Nicht mal seine Freunde, nicht mal Sirius. Er hatte den ganzen vorletzten Sommer mit ihm und seiner Familie verbracht, sie hatten ihm sogar geholfen eine eigene Wohnung zu finden, damit er ausziehen und auf den eigenen Beinen stehen konnte doch auch er hatte das Schauspiel nicht erkannt. Er glaubte auch, dass die Potters die perfekte Zaubererfamilie wäre.

James stieg ein und suchte sich ein freies Abteil. Er ging an vielen vorbei, die er kannte und ihn herein winkten, ihm ein Zeichen gaben, er solle sich doch zu ihnen setzten, aber er hielt dankend die Hand hoch, dass er sie gehört hatte und ging weiter. Er fand ein leeres Abteil am Ende des Zuges, verstaute seinen Koffer und setzte sich hinein. Er starrte zum Bahnsteig hinaus und konnte noch sehen wie seine Eltern durch die Absperrung verschwanden, als wären sie zwei Menschen, die einander nichts mehr zu sagen hatten. Er kannte Zeiten, da waren sie glücklicher und ein richtiges Ehepaar, eine glückliche Familie. Dieser Tag hatte damals alles zerstört. Voldemort hatte sein Leben zerstört und er hatte es zugelassen.

"Prongsiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiie!" krähte eine übetrieben hohe Stimme und James mußte seine Augen zusammen kneifen um den schrillen Ton ertragen zu können.

"Mußt du dich immer in das letzte Abteil verkriechen, du süßer Fratz!" äffte Sirius in einer kindlichen Mädchenstimme und setzte sich neben seinem besten Freund auf den Sitz nachdem sich beide die Hände reichten und einmal abklatschten. Nach ihm betraten auch Remus und Peter das Abteil und begrüßten ihren Freund mit einer herzlichen Umarmung und einem Maraudergerechten Checkup, bevor sie sich ihnen gegenüber hinsetzten.

"Wo hast du Anna gelassen?" fragte James Sirius, der sich über drei Sitzte breit gemacht hatte. Die Beine schön weit auf den vorderen Sitzt gelegt und die Arme auf die Lehnen ausgebreitet, als ob dies sein Reich war und er der König.

"Hängt bei Evans, Ayenterro und diesem Schönling Shaklebolt."

"Hab ich was nicht mitbekommen?" fragte James verwirrt.

"Padfoot und Anna haben sich gestern getrennt," antwortete Remus schulterzuckend. James warf seinem besten Freund einen verwirrten Blick zu, der diesen gar nicht erst beachtet hatte, sondern stattdessen der Decke zupfeifte.

"Was hast du ihr denn jetzt angetan? Ihr seit doch erst Ende letzten Jahres zusammen gekommen!"

"Ich hab gar nichts gemacht," protestierte Sirius beleidigt.

"Wieso denkt jeder, dass ICH etwas gemacht habe?"

Die Jungs gaben keine Antwort. Der Blick sagte mehr als tausend Worte. Es war IMMER Sirius, der sich von einem Mädchen trennte.

"Hey, das ging auf beiderseitigem Einverständnis, okay?" wehrte Sirius lässig ab. Tatsächlich schien ihm das ganze absolut nichts auszumachen. James kannte seinen besten Freund. Er war ein schrecklicher Schauspieler und nicht dazu in der Lage seine Gefühle zu verbergen. Es hatte ihm nur noch nie jemand gesagt, da es keiner wagte ihn zu beleidigen.

"Anna und Ich sind nur gute Freunde und den Stress einer Beziehung will ich mir einfach nicht länger geben. 2 Monate waren genug. Ist doch sowieso schon ein riesen Wunder, dass es überhaupt so lange gehalten hat."

"Hiiiii," rief Melissa, die gerade mit Anna, Alice, Frank, Lilli, Diana Ayenterro und Kingsley bei ihnen vorbei kam.

Sie kam herein, kämpfte sich an Sirius Beinen vorbei und setzte sich zu James auf dem Schoss, der sie sehnsüchtig in die Arme schloss und einen sanften Kuss voller Leidenschaft auf die Lippen gab. Die beiden waren in den Kuss versunken und verharrten in dieser Position über (so kam es den Freunden jedenfalls vor) Stunden hinweg. Das keiner von ihnen atmen wollte, war nebensächlich.

"Ich glaub mir wird schlecht," zickte Lilli augenrollend und quetschte sich gleichfalls an Sirius vorbei zu Remus, gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange und setzte sich neben ihm hin.

"Also irgendwie ist die Kabine überfüllt," stellte Alice schmunzelnd fest.

"Wir sind hinter euch. Bei Cat Jordan ist noch ein Platz frei.Ich liebe ihre Tratschgeschichten."

Sie zog Frank mit sich weg, während Kingsley ihnen bereitwillig folgte. Anna setzte sich sich auf den freien Platz neben Sirius, aber Diana blickte sich eingeschüchtert um. Sie war im Gegensatz zu allen anderen keine Gryffindor, sondern eine Halbblütige Rawenclaw, wirkte immer ziemlich eingeschüchtert und hielt sich bei allem und jedem im Hintergrund. Wenn sie nicht mit Lilli und Alice rumhängen würde, könnte man sie glatt für Unsichtbar halten.

"Was willst du Ayenterro," stieß Melissa genervt aus und verzog mißbilligend den Mundwinkel. Sie gehörte zu den Menschen, die schüchterne Leute gerne als Spielzeug gegen ihre miese Laune benutzten. Angesprochene Person blickte verschüchtert zurück und sah hilfesuchend Lilli an.

"Wenn sie da stehen möchte, dann lass sie doch da stehen! Diana, sitzt dich doch auch hier herein," schlug Lilli schließlich vor.

"Klasse. Als ob's hier nicht schon voll genug wäre!"

"Wenn du hier sitzt, ist für sie alle mal Platz!"

"Ich würd keine so große Klappe riskieren, Evans," sagte Anna und sah sie mehr herablassend als ebenwürtig an. Anna White war die Tochter einer reinblütigen Familie wie auch Melissa Kingcade. Beide Eltern waren verdammt reich und äußerst angesehen in der Zauberwelt. Ein Umstand auf den sie sich sehr wohl etwas einbildeten.

"Setzt dich, Diana," sagte Remus um die Situation nicht noch mehr anzuheizen, als sie sowieso schon war.

Erst jetzt setzte sie sich langsam zwischen Lilli und der Wand hin, da sie ihr etwas Platz gemacht hatte, dadurch allerdings Sirius und den Rest der Maurauder weiter rein gedrückte. 7 Leute in einem kleinen Zugabteil war wirklich etwas zuviel.

"Menno," stieß Sirius entnervt aus, da er zwei seiner 3 Plätze weggeben mußte. Als Antwort schenkte Anna ihm lediglich ein gespieltes zuckersüßes Lächeln.

"Black."

"White."

"Was ist denn mit denen passiert?" fragte Melissa verwirrt, die von dem ganzen noch gar nicht viel mitbekommen hatte. Sie hatte sich endlich von James gelöst und ihren Kopf liebevoll an seiner Schulter gelegt während ihr Blick zu Sirius und Anna rübergewandert war. So wie die beiden da dran saßen glaubte ihnen ganz Hogwarts, dass sie das perfekte Paar waren. James wußte es besser...

"Vielleicht hat sie ja erkannt, was für ein Hornochse Black ist, wenn hier schon jemand Tomaten auf den Augen hat, was DICH betrifft," antwortete Lilli extra beleidigend und grinste Melissa gleichfalls gespielt zuckersüßlächelnd an, die ihr einen amüsiert zickigen Blick zurückwarf.

Die Streitereien zwischen den beiden Mädels ging schon seit längerer Zeit so und der eigentliche Grund für ihre Zickerei wußte nicht, dass er der eigentliche Grund dafür war. James Potter! Er wußte nicht, dass Lilli mit der Zeit auch Interesse an ihn gefunden hatte, denn sonst, wäre er womöglich nicht mit Melissa zusammen geblieben, nach allem was sie schon für Nummern mit ihm abgezogen hatte. In dem Punkt war sich Anna sicher.

"Und das sagt die Streberleiche von England! Moony war doch nur aus Mitleid mit dir zusammen. Oh, da ist ja Evans, die keinen abkriegt. Erbarmen wir uns ihrer doch. Also, entweder hat er noch rechtzeitig erkannt, mit was für nem Ungeheuer er da gegangen ist, oder du schaffst es tatsächlich nicht, jemanden länger als 4 Wochen zu halten, obwohl er wirklich verdammt viel Geduld mit dir hatte, Evans. Bist du irgendwie falsch gepolt?"

"..."

Lilli hatte den Mund geöffnet um etwas zu erwidern aber ihr fiel nichts ein. Im Gegenteil sogar. Sie drehte sich zu Remus um, der die ganze Zeit über keinen Ton von sich gegeben hatte. Sie bemerkte schnell, dass sich alle Blicke auf sie gerichtet hatten und das war ihr mehr als nur peinlich. Sie spürte wie sie rot im Gesicht wurde und schnaubte verächtlich auf.

"Entschuldigt mich. ALS SCHULSPRECHERIN MUSS ICH MIR DAS JA WOHL NICHT BIETEN LASSEN!"

Sie stand auf, knallte die Tür auf und knallte sie mit noch größerer Wucht wieder zu. Diana hatte nur eine Sekunde gezögert aufzustehen und ihr nach draußen nachzugehen, da sie nicht bei Leuten bleiben wollte, bei denen sie nicht willkommen war.

"Bis später, Remus," murmelte sie kaum hörbar und verschwand gleichfalls aus dem Abteil.

"Das war nicht nett, Lissy," sagte Remus sanft.

Anna konnte nicht anders und rollte unfassbar mit den Augen. Das war also Remus zornige Art jemanden anzuschreien, weil er seine Ex-Freundinn und noch immer sehr gute Freundinn beleidgt hatte? Wie furchterregend!

"James?"

"Hm?"

"Bist du nicht Schulsprecher?"

"Ja?"

"Solltest du nicht bei den Vertrauensschülern sein und sie einweisen? Ich sag das nur, weil ähm... Melissa und Remus... ihr seit die Vertrauensschüler der siebten Klasse und solltet auch bei dem Treffen sein."

"Oh!"

"Oh!"

"Oh!"

Promt waren alle drei aufgestanden und hinausgestürmt. So voll wie das Abteil bis eben auch noch war, mit einem mal hatten sie alle schön viel Platz. Peter saß unruhig auf seinen Sitz und blickte von Anna zu Sirius rüber, wundernd, was gleich passieren würde.

"Wormtail, würdest du dich auch mal kurz verziehen?"

"Wohin soll ich denn gehen?" peipste dieser in einer verängstigten Stimme.

"Geh was zu Essen holen oder leg ne Pinkelpause ein, nur verschwinde von hier," bellte ihn Sirius genervt an. Peter war mit einem mal aufgesprungen und schneller als eine Ratte hinausgestürmt.

"Nun sind wir also alleine," sagte er und sah sie vielsagend an.

"Was für ein Wunder," bemerkte Anna sarkastisch und sah ihn mit demselben vielsagenden Blick an, den er ihr zugeworfen hatte.

"Läuft da was zwischen dir und Shaklebolt?"

"Yup, ne verdammt große Nummer! Sie nennt sich Freundschaft, du Trottel."

"Jeder, dessen Hirn größer ist als ne Bohne würde erkennen, dass der mehr von dir will, Blindschleiche!"

"Jeder, dessen Blick weiter als über die Brüste einer Frau hinausgeht, hätte schon längst erkannt, dass ich ihm klar und deutlich zu verstehen gegeben habe, dass ich nichts von ihm will und es bei einer Freundschaft bleiben wird, du Hirnkranker Einfallspinsel. Im übrigen hast du kein Recht dazu, mir meine Männer vorzuschreiben, wenn DU mit mir Schluß gemacht hast."

"Hab ich gar nicht! Du hast doch die Beziehung beendet!"

"Erst als DU mit dieser sechtsklässlerin geturtelt hast."

"Ich hab ihr Nachhilfe gegeben."

"In den Ferien?"

"Sie kommt mit Verwandlung eben nicht gut klar."

" Sie kommt mit Verwandlung nicht gut klar " äffte Anna ihn extrem dämmlich nach.

"Erin Goyle ist die beste in ihrer Stufe in Verwandlung, Sirius!"

"Lass mich raten? Das hat dir Schlauberger-Evans erzählt."

"Dumbledore, das darf nicht wahr sein.Nein, ich kenn Goyle! Du Chauvinist!"

"Was-Was hab ich denn jetzt wieder angestellt außer mich zu rechtfertigen?"

"Du kannst dich kein einziges mal rechtfertigen ohne jemand anderen zu beleidigen."

"FALSCH! Ich beleidige nur das Sack-Gesicht-Evans."

"Schon wieder! Dumbledore, ich kann Evans auch nicht ausstehen, aber deswegen beleidige ich sie nicht ununterbrochen."

"Merlin, sie ist ne Streberin ohne jegliche Ausstrahlung! Remus ist doch nur-"

"Nein, er ist nicht aus Mitleid mit ihr gegangen, sondern weil er sie geliebt hat."

"Wie kann man so nen laufenden Meter bitte lieben?"

"Verdammter Dumbledore," stieß sie unfassbar aus und wedelte mit ihren Händen rum, als Zeichen ihrer Verzweiflung.

"Siehst du? Eine Beleidigung nach der anderen. Hast du Remus denn überhaupt mal gefragt, warum er mit ihr zusammen ist, oder warum es mit ihnen aus war? Ich habs und ich weiß, dass er sie wirklich geliebt hat."

"Klar, im nexten Moment erzählst du mir wohl auch noch, dass Ayenterro in Wirklichkeit ne Quasselstrippe ist, die nur ab und zu nen Aussetzter hat!"

"Du bist der mit Abstand eingebildetste, rechthaberischeste, egoistischste-"

Ein extrem fetter, blonder, sichtbar stolzer Slytherin hatte in diesem Moment die Tür aufgerissen und suchend das Abteil abgeklappert. Sein Blick fuhr an den beiden vorbei, nach hinten, an den beiden vorbei, in die Ecke, an den beiden vorbei an die Wand, an den beiden vorbei, stopp, wieder zurück und blieb bei den beiden hängen.

"Wo ist Melissa?" fragte er verwirrt.

"Sie ist Vertrauensschülerin! Denk mal nach, Goyle! Wo ist man um diese Zeit mit einer solchen Position wohl?" fauchte Anna wütend, dass ihre Unterhaltung so brüsk unterbrochen wurde.

"..."

"..."

"..."

"Aber-auf dem Klo war sie nicht!"

"..."

"Dumbledore, sie ist im Schulsprecherabteil!"

"Achso," gröhnte er.

"Dann sags doch gleich."

Promt schmiss er die Tür wieder zu und trappte weiter. Sirius wandte sich wieder Anna zu und sah sie erwartungsvoll an.

"Was?"

"Wir waren stehengeblieben bei egoistischste-"

"Worauf willst du überhaupt hinaus? Soll ich mir wirklich noch 100 weitere stumpfsinnige Worte für dich einfallen lassen?"

"Ich vertrag sie schon! Oder sollen wir uns jetzt die nächsten Stunden anschweigen bis die anderen zurückkommen?"

"... Sirius, das wird ein sehr langes Jahr, wenn wir uns ständig nur ankeifen!"

"Ich hab nicht damit angefangen."

"... Okay," sagte sie schließlich, da ihr sehr wohl bewußt war, dass dies zu nichts anderem als einer endlosen Schleife führen würde. Siirus Talent für notorische Neandertalergespräche war in dem Punkt unübertrefflich.

"Vorschlag: Lass uns einfach nur gute Freunde sein und... die letzten 2 Monate aus dem Gedächnis streichen. Ist nie passiert! Wir sind so wie immer, nur gute Freunde..."

Er dachte angestrengt darüber nach, verzog schließlich seine rechte Augenbraue und grinste.

"Okay... Abgemacht. Gute Freunde... So hab ich es sowieso lieber..."

"Ja, ich auch..."

Beide setzten sich endlich vollkommen entspannt und zufrieden auf die Sitze nieder und breiteten sich schön weit aus, da ihnen wieder viel Platz zur Verfügung stand.

"Versteh gar nicht wie du mit so ner ollen-"

"Sirius!"

"Verzeihung... Mit so ner Nudel rumhängen kannst."

"Nenn sie Lilli oder wenigstens Evans. Naja, Alice scheint sie zu mögen und ich mag Alice. So einfach ist das. Ist ja nicht so, dass wir ständig zusammen hängen. Heißt aber nicht, dass ich sie nicht leiden kann. Ich kenn sie kaum."

"Aber du hast sie vorhin bereit willig angezickt?"

"Ich habe Melissa verteidigt, das ist etwas anderes. Sie ist meine Freundinn und wenn Evans sie angreift, dann hab ich das volle Recht sie zu verteidigen!"

"Verstehe! Gibs zu, White. In Wirklichkeit sind wir beide gleich. Nur ich brauch keinen Grund um mich zu rechtfertigen."

"... Tu mir einen Gefallen, Black und apparier ans andere Ende des Zuges!"

"Das wär doch ne Qual für dich!"

"Wie kann man nur ein solch großes Ego haben, Dumbledore!"

"Er ist dein Urgroßvater!"

"Ja und? Merlin war der größte Zauberer, der jeh gelebt hat und trotzdem flucht man mit seinem Namen! Solang ich nicht sage: Oh Voldemort! gibts keinen Grund mich ins St. Mungo zu stecken!"

Die Zugfahrt verging und die beiden zankten sich weiter in ihren Tieferen Gesprächen hinein bis schließlich das Zugabteil wieder aufsprang und James, Remus und Melissa zurückkamen.

"Man, das gibts doch gar nicht," fluchte Melissa vollkommen genervt auf.

"Die Evans hat doch echt nen Zauberstab zu wenig! Die führt sich auf als wäre sie der Boss oder so!"

"Na, auf gewisse Weise ist sie das auch, Lissy. Sie ist Schulsprecherin."

"Na und! Ist doch nur ne Umschreibung für Lehrer's Liebling. Wundert mich dass Dumbledore nicht dich zur Schulsprecherin gemacht hat, Anna... Du bist-"

"Seine Urenkelin. Und?" sagte sie und lächelte schwach.

"Kennst ihn doch mit seinem übertriebenen Gerechtigkeitssinn. Was sollen die anderen Schüler denken, wenn er seine eigene Familie bevorzugt? Ich wollte es sowieso nicht werden! Wer Schulsprecher ist, zieht Ärger magisch an. Deswegen hat er wohl auch James gewählt..."

"Huehn?" machte dieser als er den Sinn kapierte und blickte seine beste Freundinn beleidigt an.

"Ha-Ha, Witz lass nach!" stieß er böse aus, was sie dazu veranlasste frech zurückzugrinsen.

Anna war James beste Freundinn aber selbst für ihn war sie ein verschlossenes Buch. Jeder wußte, dass sie die einzige Nachkommin der Dumbledore-Familie war und was erschwerend hinzu kam, ist die Tatsache, dass sie sich immer genau so verhielt, wie es keiner von ihr erwartete. Sie erfüllte weder die Erwartungen von Dumbledore, noch von sonst irgendeinem Lehrer oder von Freunden. Sie galt in der Schülerschaft als schwer umgänglich, äußerst gereizt und war mit Vorsicht zu genießen. James war der einzige, der Anna näher als die anderen stand. Sie waren die besten Freunde und auch sie wußte Dinge, die niemand anderes über ihn wußte. Das war mithin ein Grund warum Melissa soviel Wert auf Anna's Freundschaft legte und sie wußte das... Tief in ihrem Herzen wünschte sich Anna etwas anderes was sie hatte, was sie aber wohl niemals bekommen würde.

Lilli saß einige Abteile weiter weg und starrte die Wälder an, die hinter den Bergen verschwanden, je mehr sie sich Hogwarts näherten. Diana saß bei ihr und auch noch einige mehr Rawenclaws, die Lilli nicht besonders gut kannte.

"Alles okay?" fragte Diana besorgt. Sie blickte vom Fenster zu ihr rüber und nickte bedrückt.

"Sicher..."

Dies würde ein schweres Jahr für sie werden. Sehr schwer...

"Lilli?"

"Hm?"

"Was James und Anna betrifft..."

"Darüber will ich nicht sprechen, Diana... Du weißt es und damit basta. Okay?"

"... Okay... Schon verstanden."

Und so fuhr der Zug weiter Richtung Hogwarts ohne das Diana und Lilli ein weiteres Wort miteinander wechselten.