Teil 2 der Ari-konzentrierten FanFiction: Zur Erinnerung, alle Namen sind geändert, daher heißt Ari hier auch Takar mit Nachnamen.
Dieser Teil wird spannender, brutaler, gefährlicher und beinhaltete auch mehr... "Bett-Szenen" um es zu umschreiben und wird daher auch mit M vorsichtshalber gewertet. Es wird aber nie (soweit ich mich erinnere) eine wirkliche Szene beschrieben, aber mit dem M-Rating gehe ich auf noch mal sicher.
Kapitel 1
Charles Burton verließ das Hotel, blickte nach links und ging die rechte Straße hinunter. Er betrat das Chinarestaurant an der Ecke und grüßte die Bedienung, die junge Chinesin führte ihn zum Tisch, wo bereits drei weitere Männer saßen, alle im Anzug. Er grüßte und setzte sich.
Charles Burton war Besitzer einer erfolgreichen amerikanischen Automarke und bereits Milliardär. Er war 53 Jahre alt und hatte eine 49 Jahre alte Frau, Julie Burton. Zusammen hatten sie einen achtzehn jährigen Sohn, Luke, der zurzeit in Hamburg, Deutschland, Germanistik studierte. Luke sprach fließend Deutsch und hatte sich, entgegen dem Willen seines Vaters in der deutschen Universität eingeschrieben. Inzwischen hatte Charles akzeptiert, dass sein Sohn so weit weg lebte und ihr Vater-Sohn-Verhältnis hatte sich bereits gebessert.
Es war Donnerstag und Charles war zu einer Pressekonferenz eingeladen, nach dem Mittagessen mit drei chinesischen Kunden, die eine Firma leiteten, die Autoersatzteile herstellte, und um Punkt drei Uhr saß er vor unzähligen Reportern und Mikrofonen und wurde von Fragen bombardiert. Er hatte erst gestern sein neuestes Modell vorgestellt, der Sitaram 480 X, ein Auto mit nur acht Litern pro hundert Kilometern, welches bereits in vier Farben, violett, dunkelblau, dunkelgrün und weiß erhältlich war. „Eine Frage nach der anderen", sagte er laut und die Reporter verstummten schlagartig. „So", sagte er, „erst die Fragen, die nichts mit dem Sitaram 480 X zu tun haben."
In den folgenden drei Stunden erklärte er, warum er seit über zwanzig Jahren mit seiner Frau verheiratet war, warum sie glücklich waren, warum ihr Sohn in Deutschland studierte, warum er selbst kein Deutsch, sondern nur Englisch, teilweise Chinesisch und Spanisch sprach und wie besonders der neue Sitaram war und welche Fortschritte man gegenüber dem Sitaram 375 C gemacht hatte.
Um halb acht verließ Charles das Gebäude und stieg in seinen schwarzen Sitaram 278 R ein und ließ sich von seinem Chauffeur nach Hause bringen. Um halb zehn schlief er bereits und am nächsten Tag schaute er die neun Uhr Nachrichten, als er und seine Frau frühstückten. Der neue Batman-Film hatte wieder Millionen in die Kassen gespielt, China war noch immer überbevölkert, wurde jedoch langsam von Indien abgelöst, deren Einwohnerzahl noch immer stieg und das Wetter bleib kalt, wie immer. In den Zeitungen wurde vom neuen Automodell berichtet, in San Francisco wurden mehrere Kriminelle nach einer Schießerei in einem verlassenen Lagerhaus festgenommen und Amerika plante immer noch keine neuen Weltraumflüge, der Mars war noch immer unbesiedelt, von einigen Sonden abgesehen. Um zehn Uhr fuhr Charles zur Arbeit, kaufte sich vorher noch einen Espresso im Pappbecher und stieg aus dem Wagen, um das siebenstöckige Arbeitsgebäude zu betreten. Dabei wurde er ausversehen von einem Mann angerempelt, er verschüttete seinen Espresso. „Entschuldigung", murmelte der Mann und eilte weiter, während Charles sich ärgernd die Treppen des Gebäudes hinauf stieg, einen leeren Pappbecher in der Hand. Der Mann, der ihn ausversehen angerempelt hatte, war Terry Shand.
Terry Shand war Angestellter bei der Bank of Washington und hatte als hohes Tier bei der Bank auch viele Feinde, die ihm seine Aktien anvertraut hatten und die er enttäuscht hatte. Vor fünf Jahren gab es eine Krise in der Bank und viele Kunden hatten ihr Geld verloren, auch wenn der Richter Terry für unschuldig befunden hatte. Es war Freitag, Terry war froh, dass bald Wochenende war, morgen fuhr er in den Wald, um zu angeln. Angeln war ein großes Hobby von ihm, er mochte die Natur und hatte dort Zeit und Ruhe.
Es war Samstag, der 21. Januar im Jahre 2012. Terry saß auf einem Steg, hielt eine Angel in der Hand, hatte einen mit Wasser gefüllten Eimer neben sich und bewunderte die Natur. Er hatte Ruhe, dachte über sein Leben nach. Er hatte sich vor drei Jahren von seiner Frau scheiden lassen, sie war vor zwei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen, der Täter hatte Fahrerflucht begangen, war jedoch zwei Stunden später in seinem Wagen erschossen aufgefunden worden. Kinder hatte er nicht, er wollte keine. Er schaute sich um, es war früh morgens, die Sonne bestrahlte die Natur, durch den Wald. Es war einfach nur schön, so früh hier zu sein, alleine. Jedenfalls dachte er, dass er alleine war. Er wusste nicht, dass noch zwei weitere Personen in der Nähe waren, nur eine halbe Meile entfernt, aber ihm näher kamen. Diese zwei Personen orteten Terrys Handy und konnten somit seine Position auf zehn Meter bestimmen, denn Terry selbst wusste nicht, dass sein Handy über einen GPS-Chip verfügte, da er nicht sehr viel Ahnung von Technik hatte. Er war froh, wenn etwas funktionierte und wenn nicht, rief er einen seiner Freunde an, die meisten von denen konnten besser mit Computern umgehen.
Fünfzehn Minuten später hatte Terry den ersten Fisch gefangen, er schwamm jetzt in seinem hellblauen Eimer. Terry warf erneut die Angel aus. Fünfzig Meter weit weg, auf einem kleinen Hügel, saßen zwei Personen. Terry kannte die beiden nicht, er hatte jedoch gestern Morgen Zeitung gelesen. Er wusste nicht, dass diese beiden Personen bei der Massenverhaftung in einem Vorort von San Francisco dabei gewesen waren. Er wusste auch nicht, dass diese beiden Personen gestern Nachmittag nach Washington DC zurück geflogen waren und dass diese beiden Personen sehr fleißig in ihrem Beruf waren. Was Terry jedoch wusste, war, dass er sehr viele Feinde hatte. Was er nicht wusste, war, dass der Unfall mit seiner Exfrau kein Unfall gewesen war und dass der Mörder seiner Frau von jemand erschossen wurde, der seine Spuren verwischen wollte, da der Mörder ein Anfänger gewesen war. Die zwei Personen, die er jetzt angeheuert hatte, waren keine Anfänger und somit nicht in Gefahr, Probleme mit ihrem Auftragsgeber zu bekommen. Terry kannte diesen Auftragsgeber, er wusste jedoch nicht, dass dieser jemand sehr nachtragend war. Diese Person hatte vor einigen Jahren viel Geld verloren und gab Terry die Schuld daran.
Diese Person lebte seit einem Jahr in Lawton, Oklahoma. Diese Person wurde gerade von einer Truppe FBI-Agenten festgenommen, wegen Mordes und Auftrag zum Mord. Jedoch konnten diese Agenten den Mord an Terry Shand nicht verhindern. Auch konnten sie die Mörder nicht finden, diese beiden entwischten fünfundfünfzig geschulten und trainierten FBI-Agenten, die ein zwei Quadratkilometer großes Waldstück komplett durchforstet hatten, die Mörder jedoch übersahen. Diese Mörder hatten Insider im FBI, die sie durchließen. Aber nur, weil sie es sollten. George Burton wusste, dass Valentina und Dean die Mörder passieren ließen, denn Theresa war auf einer Undercovermission. Ihr Auftrag war es, Ari Takar hinter Schloss und Riegel zu bringen. Theresa und Ari waren wieder in Washington, sie hatten auch schon ihren nächsten Auftrag erledigt.
Es war Samstagabend, Valentina und Dean lagen zusammen auf der Couch in Deans Wohnzimmer, im Fernseher lief gerade der Abspann von „2012". Paul kam herein. Drei Stunden später lagen alle drei nackt in Deans Bett, Valentina in der Mitte, Dean links und Paul rechts von ihr. Es war zwei Uhr nachts und Valentina schlief, an Deans Seite gekuschelt, ihre rechte Hand lag noch auf Pauls Taille. Paul legte seine Hand auf Deans Taille und stand langsam auf. Dean lächelte, als er Paul in sein Zimmer gehen sah. Er vermisste Theresa, sie war schon seit vier Monaten auf Mission, sie hatten nur sehr wenig Zeit, sich zu sehen. Gestern Nacht hatten sie sich ungestört treffen können, in San Francisco, am Tag danach waren Paul, sein Zwillingsbruder Dean, Valentina, Theresas Zwillingsschwester, Monica und Sharon, die beiden Mitbewohnerinnen von Valentina, zurück nach Washington gekommen. Morgen früh fing wieder ihre Arbeit an, mit dem monatlichen Fitnesstest. Valentina öffnete die Augen, ihr schlaf war immer sehr leicht, Dean küsste sie auf den Mund und sie schliefen beide wieder ein. Paul lag im Nebenzimmer alleine auf dem Bett, hielt die Kette in der Hand, die er Theresa geschenkt hatte, vor sieben Jahren. Sie hatte ihm die gleiche Kette geschenkt, die gleiche. Dean und Valentina besaßen ebenfalls diese Kette. Silberfarben und zwei ellipsenförmige Bilder passten in den kleinen, aufklappbaren Metallanhänger. Dean hatte Paul und Valentina als Bilder dort, Valentina Theresa und Dean. Paul steckte Theresas Kette wieder in die Schublade seines Nachttischschränkchens, diese Kette zeigte ein Bild von ihm und Valentina. Er holte seine Kette heraus, mit den Bildern von Dean und Theresa. Theresa hatte schwarze Haare und lächelte ihn an. Sie war hübsch und seit sieben Jahren mit Paul zusammen. Sie war Pauls erste Freundin, jedoch hatten sie eine offene Partnerschaft. Mit ihr hatte Paul seinen ersten Kuss, sein erstes Mal gehabt, sie war die einzige Person, die er wirklich verstand, liebte, er konnte ihr alles verzeihen, er beschützte sie vor allem und jetzt hatte er unheimliche Angst um sie. Sie war alleine auf einer Undercovermission, täuschte einem Profikiller Liebe vor, begab sich in die Unterwelt, all dies war ziemlich gefährlich für eine siebzehnjährige, deren Deckleben nur aus Lügen bestand. Sie gab vor neunzehn zu sein, gegenüber Ari war sie offen, täuschte dies jedoch auch nur vor und lügte, indem sie die Wahrheit erzählte. Dean und Paul hatten es zwar auch nicht leicht gehabt, als ihre Eltern starben, als die beiden sieben Jahre alt waren, aber sie waren älter als Valentina und Theresa und sie waren besser mit allem klar gekommen, sie hatten nicht so schreckliches erlebt wie ihre Freundinnen.
Es war Samstagnacht und George Burton saß noch im Büro und schrieb Berichte über die Vorfälle in San Francisco. Vor ihm lag eine offene Akte, ein Bild lag darin, ein sechsjähriges Mädchen, mittellange, schwarze Haare, schwarze Pupillen, schlank, viel zu dünn, sie lächelte nicht. Das Foto verdeckte den größten Teil des Berichtes über ihr Leben, die Überschrift war klar zu sehen: Annika Palmer. Direkt unter ihrer Akte lag die Akte ihrer Schwester, Vanessa. George wusste, dass er sie beide nur ausnutzte und dass sie nicht stark genug waren, er wusste, dass es ein Fehler gewesen war, Annika auf diese Mission zu schicken, als sie bereits Theresa hieß und zehn Jahre alt war. Sie hatte schon ihren ersten Freund, George hätte nicht gedacht, dass diese Beziehung so lange halten würde, das war jetzt schon sieben Jahre her. Auf der ersten Mission war Theresa missbraucht, geschlagen, getreten, vergewaltigt und angeschossen worden, man könnte es auch so auffassen, dass Theresa ihren Freund betrogen hätte. Andererseits hatte sie nie eine Wahl gehabt und Paul verzieh ihr.
Ein Jahr nach ihrer Mission hatte Paul mit Theresa sein erstes Mal. Er war erst dreizehn gewesen, sie erst elf, aber für beide fühlte es sich richtig an. Wenn die Kindheit zu gefährlich war, musste man schnell erwachsen werden. Wenn man das nicht tat, starb man. Das war die einfachste Grundregel des Lebens, die erste Regel, die man lernte.
Monica lag schon zu Hause in ihrem Bett, während Sharon noch auf dem Campus war. Sie half ihrer Freundin Diana Evans mit den Vorbereitungen für den nächsten Tag. Diana war Ausbilderin und trainierte die Sportlichkeit der neuen Rekruten. Die Gruppe von zwölf Leuten hatte schon die ersten drei Tage des Aufbautrainings überstanden. Sie schätzte, dass nur fünf es bis zur Grundausbildung schafften und höchstens zwei diese bestanden. Diana hatte das letzte Übungsgewehr im Schrank platziert und schloss ihn ab. Sharon stand hinter ihr, flüsterte ihr leise zu: „Weißt du, wir sind hier ganz alleine. Niemand ist mehr da. Niemand könnte uns hören." Sharon war Diana ganz nahe, Diana lächelte: „Und du weißt, dass ich mich im Bett wohler fühle. Was ist, wenn einer meiner Rekruten uns sieht?" „No risk, no fun", erwiderte Sharon, als Diana sich umdrehte und sie küsste. Sie lachte und sie gingen beide vom Übungsgelände. Diana wohnte auch auf dem Campus, in der Nähe des Hauptgebäudes. Der Campus selbst war riesig und umfasste sechs mal siebeneinhalb Kilometer, mit Wohn-, Gäste- und Trainingsanlagen, sowie das riesige Hauptgebäude und etliche Nebengebäude. Die Trainingsanlagen bestanden aus mehrere Turnhallen, mit Duschen und Umkleiden, für verschiedene Sportarten, auch viele Kampfsportarten, Sportplätze (400m-Bahnen, innerhalb befanden sich Plätze zum Kugelstoßen, Hoch- und Weitsprung), eine Halle für Boxen, Ringen und ähnliche Sportarten, Wiesen und Waldanlagen für Querfeldein- oder Langstreckenläufe, einen Schießplatz und einen riesigen Wald mit nachgebauten Siedlungen für Trainingssimulationen, an denen die Agenten regelmäßig teilnahmen.
Das Hauptgebäude umfasste verschiedene Abteilungen, wie Besichtigungsräume, Gästebereiche, Verhörräume, Büros, Informatikräume, Konferenzräume, Ausbildungsräume, Überwachungsgebäude, Räume für Undercover- und Großeinsätze zur Koordination, Missionsvorbereitungsräume, Arbeitsräume, Entspannungsräume und vieles mehr.
Nebengebäude waren unter anderem der Gefängnisbereich, wo niemand länger als 100 Std. verbringen durfte, während man für Verhöre wartete, eine Kantine, das Missionsvorbereitungsgebäude, Schnelleinsatzgebäude (für kurzzeitig geplante Einsätze), Polizei, Notarzt und Feuerwehr, Gebäude für Rekruten in der Ausbildung und Gebäude, die wenig Grundfläche hatten, aber fünf bis sieben Etagen und somit mehrzweckmäßig genutzt wurden.
Paul starrte auf seine Kette, Theresa lächelte ihn an, ihre tiefschwarzen Augen schauten ihn direkt an. Er legte sich auf die Seite, die Kette in der linken Hand, mit der rechten berührte er ihr Gesicht. Paul fing an, leise zu weinen.
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