Notiz, am 01.02.2014 von der Autorin hinzugefügt: Es tut mir Leid, das die Updates momentan so langsam vonstatten gehen. Die Geschichte ist NICHT auf Hiatus (Ich schreibe daran, wirklich, man merkt es nur nicht …). Genau genommen sind die nächsten Kapitel schon bruchstückhaft fertig, aber leider bin ich vor Kurzem über ein paar wirklich garstige Knoten in meinem Plot gestoßen, die ich erst entwirren muss, bevor ich weiter machen kann …

Des weiterem zum Schreibstiel: Ich weiß, das sowohl mein Stil als auch der Fluss der Geschichte an manchen Stellen sehr zu wünschen übrig lässt. Ich selbst bin auch nicht besonders glücklich darüber, aber ich habe mir vorgenommen, diese Geschichte erst einmal komplett zu ende zu schreiben, und dann mit dem Überarbeiten zu beginnen.

Notiz, am 25.10.2013 von der Autorin hinzugefügt: An all die Leute, die es immer wieder gekonnt schaffen, das erste Kapitel und danach nicht weiter zu lesen. Ich weiß nicht, warum ihr das tut. Vielleicht interessiert euch die Geschichte nicht. Gut, das kann ich verstehen. Doch falls ihr diese FF angeklickt habt, weil sie der Kategorie „Mystery" zugeordnet ist und ihr in diesem Kapitel nichts mysteriöses entdecken könnt, gebe ich euch den gut gemeinten Rat weiter zu lesen. Denn jedes gute Geheimnis braucht vor allen Dingen eins: Etwas Zeit.

Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit,

Scatty.

Diese Geschichte wurde für eine Freundin die „Harry Potter" nicht kennt (Ja, solche Leute gibt es noch!) geschrieben. Deshalb werden manchmal Dinge erklärt, die eigentlich jeder „Harry Potter"-Leser weiß.

Bitte nicht Wundern: In dieser Geschichte existiert Peter Pettigrew nicht!

WARNUNG: Enthält Horror-Elemente.

Mir gehört nichts von alledem und ich verdiene kein Geld damit.

Dies sind alles Aussagen und Gedanken der handelnden Personenund nicht meine persönliche Meinung.

Teil 1

Schottische Nächte

Für C.

1. Kapitel

Reise

Die Straße gleitet fort und fort

Weg von der Tür wo sie begann

Weit über Land, von Ort zu Ort

Ich folge ihr so gut ich kann

Ihr lauf ich raschen Fußes nach

Bis sie sich groß und breit verflicht

Mit Weg und Wagnis tausendfach

Und wohin dann?

Ich weiß es nicht.

Der Herr der Ringe – J.R.R. Tolkien

Diese Geschichte beginnt an einem schönen, englischen Morgen. An diesem Morgen regnete es nicht einmal und es war auch nicht nebelig. Und irgendwo in einem Londoner Vorort tuckerte gemächlich eine alte Dampflok, die erst vor kurzem das Gleis 9¾ des Bahnhofes King's Cross verlassen hatte, auf ihrem Weg nach Hogwarts entlang.

Und irgendwo in diesem Zug, in einem bis auf ihn leeren Abteil, saß ein elfjähriger Junge und starte aus dem Fenster. Er hatte struppige schwarze Haare, die irgendwie immer ungekämmt aussahen, war relativ groß für sein Alter und vielleicht etwas dünn, aber das kommt in dem Alter halt vor, trug eine Brille auf der Nase und hieß James Potter. Alles in allem ein ganz normaler Junge.

James saß also am Fenster, kaute Kaugummi und dachte nichts böses ahnend über seine kommende Schulzeit in Hogwarts nach (er konnte ja noch nicht ahnen, wie viel Blödsinn er mit seinen drei Freunden anstellen würde und wie viele Strafarbeiten sie dafür würden verrichten müssen und natürlich ahnte er auch noch nicht von einem gewissen rothaarigen Mädchen) als jemand schwungvoll die Abteiltür öffnete.

Der Störenfried war groß, größer noch als James und hatte leuchtend rote Haare, strahlend blaue Augen und für sein Alter ein ziemlich breites Kreuz.

Wenn der kein Schotte ist fresse ich meinen Hut, dachte James. Nicht das er einen Hut gehabt hätte.

„'tschuldiege, ist hier noch ein Platz frei?" fragte der Rothaarige mit breitem schottischen (Ich hab's doch gewusst!) Akzent. „Die anderen Abteile sind alle belegt."

James sah sich gezwungen ja zu sagen, immerhin wäre jede andere Antwort in einem komplett leeren Abteil wiedersinnlich gewesen und ihm fiel im Moment einfach nicht mehr ein, was er noch einmal gegen Schotten hatte. Oder die Schotten gegen ihn. Seine Mutter hatte ihm irgendwann einmal die Geschichte erzählt, wegen einem Muggelkrieg und einem Typen namens Bonnie Charli oder so ähnlich, aber so wichtig konnte es nicht gewesen sein. Außerdem brauchte er doch nicht alles auf Einen münzen, oder?

Während James noch darüber nach grübelte, was es mit Bonnie Prince Charli auf sich hatte, verstaute der andere seinen Koffer (was nicht besonders schwer war, denn der war im Vergleich zu James' Koffer geradezu winzig) über seinem Kopf und setzte sich ihm gegenüber.

„James Potter", sagte James und streckte dem Anderen die Hand entgegen.

„Alexander Malcom Alec McDonald oder einfach Malcom", erwiderte Malcom und schlug ein. Beim herunterrasseln seines Namens verdrehte er gespielt die Augen und seufzte theatralisch.

„Keiner kann was für seinen Namen", meinte James grinsend und lehnte sich zurück.

„Aye. Ich kann nur froh sein das meine Mum sich nicht mehr an meinen Dad erinnern konnte, sonst hätte ich am Ende zwei Nachnamen abgekriegt.", grinste Malcom zurück.

Ein guter Grundstein.

xXx

Am anderen Ende des Zuges saß ein andere, ebenfalls schwarzhaariger und ebenfalls elfjähriger Junge zusammen mit seinen beiden Cousinen und einem entfernten Verwandten, für dessen Verwandtschaftsgrad er die Bezeichnung immer wieder vergaß, in einem Abteil. Jedenfalls glaubte er das Lucius Malfoy ein Verwandter von ihm war. Irgendwie waren sie ja alle miteinander verstrickt. Doch im Gegensatz zu James Potter, der sehr froh darüber war nicht mehr alleine aus dem Fenster starren zu müssen, wünschte sich Sirius Orion Black nichts sehnlicher als alleine zu sein – oder zumindest von seiner nervtötenden Verwandtschaft befreit.

Es grenzte schon an ein wahres Wunder, das Narzissa und Bellatrix sich dazu herabließen mit Lucius zu sprechen, wo sie doch beim Einsteigen noch betont hatten, das die Malfoys ja „eigentlich gar nicht zu uns gehören". Niederer Adel, blablabla, das volle Programm hatten sie aufgeführt und sich dann am Ende doch zu ihm gesetzt um sich mit ihm zu unterhalten.

Das liegt einfach daran, das sich niemand mit solchen Ekelpaketen wie denen abgeben will. Da muss man eben nehmen was man kriegt, dachte Sirius während er genervt die vorbeigleitende Landschaft beobachtete. Gab es etwas langweiliger anzuschauendes als Londoner Vorstädte? Ein Haus reite sich an das Nächste, ein adrett gestalteter Vorgarten an den anderen. Fast so öde, stumpf, festgefahren und verblödet wie seine Familie. Aber nur fast.

„Was meinst du dazu, Cousin?", fragte Narzissa und lächelte dabei.

Irgendwie war Narzissa beinahe nett. Wenn sie lächelte sah das fast echt aus. Aber eben nur fast. Außerdem bedeutete Narzissa immer auch Bellatrix, und die hasste ihn seit er ihr mit sechs einen üblen, üblen Streich gespielt hatte(er hatte ihre Haarbänder und Spangen verzaubert, sodass sie sich währen sie diese trug sich immer weiter verknoteten und am Abend nicht mehr aus den Haaren zu bekommen waren. Sein Vater war fuchsteufelswild geworden und er hatte eine ordentliche Tracht Prügel bezogen, aber das war es wirklich wert gewesen).

„Äh, wie. Oh, äh, ja, natürlich, ganz deiner Meinung.", erwiderte er geistesabwesend und hoffte, das es nichts Wichtiges gewesen war. Aber was gab es in dieser Gesellschaft schon Wichtiges zu besprechen? Also starte er weiter aus dem Fenster.

Öde, stumpf, festgefahren, verblödet. Öde, stumpf, festgefahren, verblödet., dachte er bei jedem Haus das vorbeirauschte, Öde, stumpf, festgefahren, verblödet. Fast wie meine Familie. Aber eben nur fast.

Irgendetwas an der Situation wirkte verflucht einschläfernd. Ob es die monotone Umgebung, seine Verwandtschaft, sein ewig währendes Mantra oder die Tatsache das seine Eltern ihn um sechs Uhr Morgens hatten wecken lassen war, wusste Sirius nicht zusagen, und er wollte es wahrscheinlich auch gar nicht wissen. Fakt war, das er in den nächsten zehn Minuten einschlafen würde, wenn sich nicht auf der Stelle etwas änderte.

Gerade als seine Augen erneut drohten zuzufallen stand er abrupt auf und öffnete die Abteiltür.

„Wo willst du denn jetzt schon wieder hin?", fragte Bellatrix in ihrer besten Weist-du-eigentlich-wie-sehr-du-Kleinkind-mich-ner vst-Stimme. Nicht das er diesen Tag schon sonderlich viel getan hätte um sie zu nerven, oh nein, heute verhielt er sich ausnahmsweise lammfromm.

„Nur ein bisschen frische Luft schnappen.", antwortete Sirius prompt das erste was ihm durch den Kopf schoss, auch wenn es in einem fahrenden Zug nicht wirklich viel Sinn machte, zumal das kleine obere Fenster auf Kipp stand. Das ging wohl auch ihm auf als er die irritierten Blicke seiner Verwandten sah.

In solch piekfeiner Gesellschaft muss man sich eben immer zweimal überlegen was man sagt, dachte er sarkastisch und schloss die Tür hinter sich. Natürlich nicht ohne den genervt-herablassenden Kommentar seiner Cousine „Kannst du nicht einmal zwei Minuten stillsitzen?" zu überhören.

Er ging langsam den Gang hinunter, lugte durch die Glastüren in die Abteile und verwuschelte seine Haare mit einer Hand. Lang genug, um in den Augen seiner Mutter eine Rebellion zu sein, aber zu kurz um seinen Vater gleich zur Weißglut zu treiben, reichten sie ihm bis kurz über die Ohren. Seine Mutter hatte ihn am Morgen gezwungen sie zu kämmen.

Das könnte ihr so passen, das ich mich mit hübsch gescheiteltem Haar bei meinen Hausgenossen vorstelle. Das kann sie vielleicht mit Reg machen, aber nicht mit mir!, dachte er, als er den Kopf erst nach vorne und dann wieder nach hinten warf, sodass die nun wuschelige Haarpracht wieder an ihren von der Natur vorbestimmten (wenngleich recht unordentlichen) Platz zurückfiel.

Dann blieb er stehen und lehnte sich breit grinsend gegen die Wand.

Hogwarts bedeutete Freiheit – Die Freiheit, das zu tun was er tun wollte. Die Freiheit, die er so lange gewartet hatte. So lange er denken konnte hatte Sirius sich nichts Sehnlicher gewünscht als den Klauen seiner Familie, allen voran seiner Großmutter und seinem Vater, zu entkommen. Auch wenn es die meisten Kinder die eine nette, normale, nicht-reinblütige Familie hatten wahrscheinlich nicht nachvollziehen konnten, war Sirius das Internat immer wie eine Art verheißendes Land vorgekommen. Einfach weil es bedeutete von seiner Familie getrennt zu sein.

Eine weile blieb er noch stehen, bevor er sich zurück in die quälende Gesellschaft von Bellatrix, Narzissa und Lucius begab, betrachtete die beiden Insassen des nächsten Abteils ohne sie wirklich zu sehen und hing seinen Gedanken über die Zukunft nach.

Wenn ihn später jemand gefragt hätte, hätte er wohl nur sagen können, das einer der Beiden fettig-strähnige schwarze Haare hatte und der andere blond war und wirklich ausgesprochen schmächtig wirkte. Aber wer würde schon fragen?

xXx