Huhu, da bin ich wieder ^^
Diesmal mit einer FanFiction der - hoffentlich - besonderen Art:

Als Prossor an einer amerikanischen Zauberuniversität hofft Snape, dem Rummel um ihn in Großbritannien zu entfliehen. Was er nicht weiß, ist, dass auch Hermine an genau dieser Uni studiert...

Wo diese FF schlussendlich hinführen wird, steht noch in den Sternen; ich habe bisher 34 Kapitel fertig und auch woanders online stehen (wo der Wunsch nach einem *richtigen* SS/HG-Pairing immer lauter wird gg)
Ich hoffe, es gefällt euch auf dieser Plattform ebenfalls ^^ Wäre schön, wenn ihr mir Feedbacks dalassen würdet :)

Snape und Hermine gehören wir immer unserer unvergleichlichen Joanne, auch Zaubersprüche ect sind nicht meinem chaotischen Kopf entsprungen - der Rest jedoch schon ^^
Dennoch verdiene ich kein Geld damit und schreibe lediglich, um anderen eine Freude zu machen

So, genug gelabert - Vorhang auf ;)


„Achtung! Snape im Anmarsch!"

Hektisch stoben die Zweitklässler in alle Richtungen auseinander, kaum, dass die gezischten Worte ihres Schmierestehers verklungen waren.

Kaum sichtbar zogen sich die verbissenen Lippen des gerade um die Ecke biegenden Potionmasters zu einem höhnisch-verächtlichen Grinsen nach oben, voller Genugtuung darüber, dass er immer noch den gleichen Effekt erzielte bei einigen Schülern wie zu Zeiten des goldenen Trios. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt inspizierte er die Stelle, an denen die Schüler zuvor gestanden hatten, musste jedoch mit leiser Enttäuschung feststellen, dass der Schreck scheinbar nicht groß genug gewesen war, um etwas verdächtiges zu verlieren. Mit spitzen Fingern zog er den schweren Vorhang beiseite, der das kleine Fenster halb verdeckte, doch auch hier fand sich nichts, außer einigen Staubkörnern und einem vergessenen Bonbonpapier.

Mit einem unwilligen Grollen zog Severus Snape sich zurück in seine Gemächer. Es wäre ja auch ZU schön gewesen, hätte er sich auf seine letzten Tage als Professor der renommierten Hogwarts-Schule für Zauberei einem solchen Vergnügen hingeben können.

Mit einem letzten prüfenden Blick kontrollierte er noch einmal sein Gepäck, das fix und fertig in seinem Büro stand und auf den Abtransport wartete. Mit einem leisen Bedauern, dass er sich selbst nicht erklären konnte, sah er sich um. Seine Räume waren noch nie gemütlich im herkömmlichen Sinne gewesen, doch jetzt strahlten sie eine schon fast sterile Kälte aus, die selbst einen hart gesottenen Snape frösteln ließ. Er straffte die Schultern, nahm sein Handgepäck, dass er für die Reise zusammengestellt hatte und das seine persönlichsten und wichtigsten Habseligkeiten beinhaltete und machte sich auf den Weg zurück durch die Gänge des Kerkers. Verabschiedet hatte er sich bereits am Morgen, sowohl von seinem Haus als auch von den restlichen Schülern. Gerade hatte er mit knirschenden Zähnen dem Lehrerkollegium Lebwohl gesagt; er hatte sich fast übergeben müssen bei der überschwänglichen Freundlichkeit, die seine früher so misstrauischen Kollegen seit seiner Rückkehr an den Tag legten. Das hatte ihm nur mal wieder bestätigt, dass er die richtige Wahl getroffen hatte.

Keiner, der bei der Schlacht dabei gewesen war, nahm ihm seine schnoddrige Art mehr ab; lediglich die jüngsten Schüler ließen sich von ihm einschüchtern – NOCH. Er galt neben Harry Potter als Held, der für die richtige Sache fast sein Leben gelassen hätte.

Dumpf vor sich hinbrütend wünschte der Professor sich die gute alte Zeit zurück, als man ihm, wenn schon nicht mit Respekt, dann wenigstens mit Furcht begegnete. Als sich keiner sicher sein konnte, für wen er nun wirklich arbeitete, er seiner Bissigkeit in vollem Umfang nachgeben konnte und man ihn in Ruhe ließ, sobald seine Augen auch nur den Ansatz von Unmut sehen ließen.

Sein Image von einem Angst und Schrecken verbreitenden Zaubertrankmeisters hatte unsäglich gelitten in den letzten zwölf Monaten. Nicht genug, dass diese Nervensäge von Granger ihm irgendetwas eingeflößt hatte, das ihn daran gehindert hatte, sein beschissenes Leben auszuhauchen. Bei dem Gedanken daran zogen sich die Augen des groß gewachsenen Mannes unheilvoll zusammen, um sich dann noch dunkler zu verfärben, als sie ohnehin bereits waren.

„Granger!" knurrte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen hindurch, was einen Schüler dazu veranlasste, einen großen Bogen um ihn zu machen.

Sie war an seiner Misere Schuld. Daran, dass er Monate lang ein Pflegefall gewesen war, angewiesen auf die Hilfe der Schwestern, abhängig von dem Wissen und Können der Ärzte und genervt von Minerva, die alle zwei Tage an seinem Bett saß und sich die schlimmsten Vorwürfe gemacht hatte. Eine zermürbende Zeit. Wenn er nicht schon vorher des Lebens müde, aber zu feige, es zu beenden, gewesen wäre, spätestens da wäre der Gedanke an den vorzuziehenden Tod verlockend erschienen wie der verbotene Apfel im Garten Eden.

Als er, in Ermangelung eines anderen Zuhauses, widerwillig nach Hogwarts zurück kehrte, wurde er mit frenetischem Jubel empfangen, dem er nichts, aber auch absolut GAR NICHTS hatte abgewinnen können.

Stoisch hatte er das Brimborium über sich ergehen lassen, die Ehrungen des neu ernannten Ministers entgegen genommen und alle, die ihm persönlich die Hand drückten, in Gedanken mit einem passenden Schimpfwort belegt. Allein diese Denkaufgabe, jedem das ihm zustehende Ambivalent zukommen zu lassen, welches ihm gebührte, ließ ihn die Prozedur ohne geistigen Schaden überstehen.

Einen Monat hatte er sich diesen Zustand angetan, ehe er entnervt die Stellenanzeigen der International Potionsweek abonnierte und sich jeden Samstag mit dieser, eigentlich unter seinem Niveau befindlichen, weil nur reißerisch aufgebauten, Lektüre befasste. Man konnte über diese Zeitschrift sagen, was man wollte, aber wer etwas auf sich hielt und neue Mitarbeiter suchte, inserierte im Potionsweek. Dort stieß er dann auch auf die viel versprechende Stelle als Meister der Zaubertränke, die die kalifornische University of American Witches and Wizards, kurz UAWW genannt. Es erschien Snape als gerade weit genug weg von dem Rummel an seiner Person, also bewarb er sich und wurde – er hatte nichts anderes erwartet – mit Handkuss genommen.

Nun begab er sich also gerade auf den Weg, um seine Reise anzutreten, ganz unmagisch mit einem Muggelflieger, der auf eine solche Distanz weniger gesundheitsgefährdend und auch schneller war als das Apparieren und Portieren über hunderte von Punkten hinweg, von den Anstrengungen, die diese Fortbewegungsmittel mit sich brachten, ganz zu schweigen.

Mit einer Mischung aus Zufriedenheit und – für snape´sche Verhältnisse unüblicher – leichter Unsicherheit gegenüber dem Neuen, das auf ihn zukam, verließ er das Schloss durch das große Portal und schritt energisch aus, der Grenze der Ländereien zu, ohne sich die Sentimentalität eines Zurückblickens zu gönnen.