My first story for tvd. I was planning this since I saw the latest episode "A bird in a gilded cage". I started to write it in German for obvious reasons, but I would try to translate it into english if some of you who don't understand german would like to read it anyway. So just give me a feed back, and I'll do my best! :)
Da war dieses Gefühl in ihr, das ihren gesamten Brustkorb zusammen presste und ihr Herz bei jedem Schlag schmerzhaft gegen ihre Rippen schlagen ließ. Aber eigentlich müsste sie doch jetzt glücklich sein, oder? Ihre Rache hatte sie immerhin bekommen, als sie Kai im Jahr 1903 zurückgelassen hatte.
Zumindest hatte sie das ungefähr die ersten 24 Stunden lang nach ihrer Heimkehr gedacht. Denn es gab von nun an keinen Idioten mehr, der ihr ständig auflauerte und sich irgendwelche falsche Entschuldigungen zusammenreimte, nur um ihr danach wahrscheinlich wieder ein Messer in den Bauch zu stoßen.
Aber als Bonnie am Abend nach Hause kam und sofort völlig erschöpft in ihre Kissen sank, konnte sie vor ihren Augen nichts außer seinem Gesicht sehen. Seinen hoffnungsvollen Gesichtsausdruck, als er ihr ein Kompliment gemacht hatte (welches sie im Übrigen erfolgreich ignoriert hatte), sein Flehen um Vergebung, als er verletzt unter ihr im Schnee lag und schließlich der Ausdruck in seinen Augen, als er ihren Namen rief und realisierte, dass sie ihn wirklich zurück lassen würde.
Sie wollte keine Schuldgefühle wegen Kai haben. Immerhin sollte er wissen, wie sie sich gefühlt hatte, als er sie auch einfach zurückgelassen hatte, ohne Hoffnung auf Rettung, bis sie schließlich selbst zu dem Schluss gekommen war, dass es besser war ihr Leben zu beenden als für immer allein zu bleiben. Dieses Gefühl der Leere war schrecklich gewesen. Es waren Tage, Wochen, Monate vergangen, ohne dass Bonnie auch nur ein Wort gesprochen hatte. Nach einer Zeit hatte sie sogar aufgehört den kleinen Kalender zu führen, denn Damon und sie nach ihrer Ankunft gebastelt hatten. Das einzige was sie noch gemacht hatte war schlafen, essen, funktionieren. Nur weil es diesen winzigen Funken Hoffnung gab, dass sie jemals ihre Freunde wiedersehen würde.
Aber diesen Funken hatte Kai nicht. Ihm musste klar sein, dass sie niemals zurückkommen würde, um ihn zu retten. Er war für immer mit Einsamkeit bestraft – schon wieder. Obwohl sie ‚nur' ein paar Monate in dieser Hölle verbracht hatte, war Kai bereits seit über 18 Jahren da gewesen.
Bonnie setzte sich auf und ging mit schnellen Schritten in die Küche. Es hatte keinen Sinn, weiter über diesen Bastard nachzudenken, wenn sie doch eigentlich beschlossen hatte ihn komplett aus ihrem Leben zu verbannen. Tief ausatmend öffnete sie eine der Flaschen, die noch von vorher in ihrem Schrank standen und machte sich nicht einmal die Mühe, sich ein Glas zu holen. Der Alkohol brannte in ihrem Hals und sie hustete. Vielleicht war das nicht die beste Art, ihre Gedanken zum schweigen zu bringen, aber ihr Plan ging auf. Bald darauf lag sie auf der Couch, eingehüllt in eine warme Decke und ohne irgendwelche lästigen Gedanken, und schloss seufzend die Augen.
Am nächsten Morgen wurde Bonnie durch ein nerviges Klopfen geweckt. Sie gähnte müde und schaute auf die Uhr an ihrer Küchenwand. 06:14 Uhr. Sie hatte also nicht einmal vier Stunden geschlafen.
Das Klopfen wurde immer lauter und stärker, und langsam hatte Bonnie etwas Angst um ihre Haustür. Seufzend krabbelte sie unter ihrer Decke hervor und zupfte schnell ihre Kleidung zu Recht, bevor sie zur Haustür schlurfte. »Ist ja schon gut«, grummelte sie, als sie die Tür öffnete und einen ziemlich aufgewühlten Damon davor stehen sah, die Hand noch immer zum Klopfen gehoben.
»Es ist 6 Uhr morgens!«, beklagte sie sich und verschränkte grimmig die Arme vor der Brust.
»Ich weiß, Bon«, erwiderte er wieder in seiner typischen neckenden Damon-Art. »Ob du es glaubst oder nicht, aber wir haben schon wieder ein Problem. «
Bonnie stöhnte. »Was für ein Problem?«
»Ric hat eben angerufen und gesagt, dass Jo zusammen gebrochen ist. «, erklärte er und Bonnie sah ihn verwirrt an. »Ich will ja nicht herzlos klingen, aber was geht mich das an? Ich kenne Jo kaum und selbst wenn wäre es wohl besser wenn er sie zum Arzt bringt, oder? «
Damon runzelte die Stirn. »Ja, weißt du, das ist das Problem. Jo ist nicht krank, weil es ihr gesundheitlich bestens geht. Sie hat eher ein magisches Problem. «
»Und das wäre? «, fragte sie.
»Jo ist Kais Zwillingsschwester, also auch ein Teil dieses Gemini-Clans voller Psychopathen. Und da Kai nun der Anführer ist, ist er mit allen von ihnen verbunden. «
Bonnie schloss die Augen. Das konnte nicht wahr sein. »Sag's nicht, Damon. «
Er führte seine kleine Rede weiter, als hätte sie nicht gesagt. »Wenn Kai stirbt, wird der gesamte Gemini-Zirkel ausgelöscht, zu dem auch Jo und Alarics Baby gehören. Und anscheinend sieht's grade nicht allzu rosig für diesen Bastard aus. «
Bonnie war sauer. Wirklich sauer.
»Es ist nie einer von euch auf die Idee gekommen mir zu sagen dass Alarics Jo die gleiche Jo ist, von der Kai erzählt hat?! «, rief sie aufgebracht und sah wütend von Damon zu Elena, während Alaric neben Jo, die mit halbgeschlossenen Augen auf dem Sofa lag, ihre Hand hielt.
»Also erstens wäre es vielleicht auch keine so gute Idee gewesen, dich direkt nach deiner Rückkehr mit diesen Infos zu überschütten und zweitens«, sagte Damon und zuckte mit den Schultern. »dachten wir auch irgendwie dass es offensichtlich wäre. «
Bonnie schüttelte nur den Kopf und drehte sich zu Jo, um ihre Hand auf ihre Stirn zu legen. Ihre Haut war eigenartig blass und kalt, obwohl ihr eigentlich überhaupt nichts fehlte.
»Hat sich jemand mal darüber informiert ob es Liv genauso geht? «, fragte Elena schließlich.
Alaric nickte. »Ihr geht's genauso. Sie liegt bei uns Zuhause und Matt und Tyler passen auf sie auf. «
»Dann hängt das alles definitiv mit Kai zusammen«, schlussfolgerte Damon mit einem sarkastischen Grinsen. »Anscheinend hat er deinen kleinen Schwertkampf doch nicht so gut weggesteckt wie wir dachten. «
»Wir müssen ihn zurückholen«, sagte Elena und sah ihre Freundin mitleidig an.
»Ich weiß, okay? «, erwiderte Bonnie frustriert und stand auf. »Es war klar, dass wir diesen Bastard früher oder später da raus holen müssen, bevor er sich selbst umbringt. Ich hab nur gehofft, dass das noch eine Weile dauern würde. «
»Na ja … eigentlich …« - »Was? «, fragte Bonnie scharf. Wenn Blicke töten könnten, wäre Damon mal wieder bewusstlos auf dem Fußboden gelandet.
»Meine Mom hat sich eine Art Puppenhaus gebaut, während sie dort war. Im Keller sind mindestens fünf ausgedörrte Vampire, die seit ungefähr einem Jahrhundert kein Blut mehr gesehen haben«
Bonnie sah ihn schockiert an, bevor sie ihn anschrie: »Und das sagst du mir jetzt?! «
»Wow, ist ja gut, Bon Bon! « Damon hob beruhigend die Hände. »Ich konnte ja nicht wissen, dass dir das Leben dieses Idioten so wichtig ist«
»Er ist mir egal … aber wenn er stirbt, wird auch sein gesamter Zirkel sterben. Und das wird meine Schuld sein, weil ihr mich immer im Dunkeln lasst! «
Elena sah schuldbewusst zu Boden, aber Damon hielt ihrem Blick stand.
»Hör zu, ich weiß, dass du ihn nicht zurückholen willst. Aber wir müssen, okay? Ich werde ihn dir vom Hals halten … ich verspreche es dir. «
Bonnie verschränkte die Arme vor der Brust und sah zwischen den beiden hin und her, bis ihr Blick schließlich auf Jo fiel. Schließlich seufzte sie. »Okay, ich mach es. Aber wehe, du lässt ihn auch nur noch einmal in meine Nähe kommen. «
Damon zwinkerte ihr zu. »Versprochen. «
