Little Pink Pills
Autor: MushroomAnn
Übersetzer: James Black aka PunkaStreetRat
Disclaimer: Charaktere, Orte usw.: J.K.Rowling
Idee: MushroomAnn
Nix: Ich
Genre: Romance/Humor
Pairing: Harry Potter/Draco Malfoy
Warnungen: Slash und Drogen
Summary: Zwei junge Kerle, ein letzter Kampf, zwei kleine Tabletten namens Ecstasy und ein langes Nachsitzen
A/N: Merkt euch, sie sind nicht OOC, nur High.
Beta: Wolf und Mione. Vielen, vielen Dank!
Ü/N: Die FF hat im Original 5 Kapitel. Aber da ich neben der Schule nicht mehr sooo viel Zeit habe, dachte ich mir, die Kapitel an geeigneten Stellen zu teilen, sodass ihr etwas zu lesen und nicht zu lange zu warten habt.
Und jetzt viel Spaß beim Lesen!
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Kapitel 1
Happy Birthday
Die Nachtluft war heiß und Harry schwitzte. Die dickflüssige, vertraute Flüssigkeit breitete sich in seinem Mund aus, klebrig und warm, über seine Zunge und seine Zähne glitt sie dann seinen Hals hinunter. Ein einzelner Tropfen entkam aus seinem Mundwinkel, um langsam sein Kinn hinab zu rinnen und auf die weiße Bettwäsche zu fallen. Er betete, dass Tante Petunia den Fleck nicht entdecken würde.
Es war die letzte Julinacht, Harrys sechzehnter Geburtstag und er feierte ihn so gut wie er konnte, während er im Ligusterweg 4 festsaß - auf seinem Bett sitzend, umgeben von Geschenken und Geburtstagskarten seiner Freunde und sich mit dem gefüllten Schokoladenkuchen, den Mrs Weasley geschickt hat, voll stopfend. Wie schmackhaft er auch sein mochte, er war doch mit zuviel Schokolade gefüllt. Selbst für ihn. Das würde eine nette Schlagzeile im morgigen Tagespropheten geben, dachte er und lächelte düster. Der-Junge,-der-aufgrund-einer-Schokoladenüberdosis-umgekommen-ist. Er musste sich dringend etwas Wasser holen.
An der Tür stehend, konnte er die lauten Schnarchgeräusche aus dem Schlafzimmer seines Onkels und seiner Tante hören. In Dudleys Raum herrschte Stille. Sein Cousin war noch nicht zu Hause.
Dudley hatte sich im letzten Jahr sehr verändert. Harry vermutete, dass es etwas mit dem Angriff der Dementoren im letzten Sommer zu tun hatte. Sich all seine Aggressionen für Boxkämpfe aufhebend, hatte Dudley aufgehört, kleine Kinder zu terrorisieren. Er hing nicht mehr mit seiner alten Gang rum, und hatte sogar etwas Gewicht verloren. Harry hatte ihn in der letzten Woche bei seinen neuen Freunden im Park gesehen und sofort verstanden, warum sie sich nie im Haus der Dursleys trafen - selbst Dudley war intelligent genug um zu wissen, dass Petunia einen Herzinfarkt erleiden würde, wenn sie Jungen mit langen Haaren, knallbunten Klamotten und gepiercten Gesichtern sehen würde. Besonders, wenn ihr heiß geliebter, sehr normaler Duddymatz mit denen befreundet war. Sie und Vernon dachten bequemlicher Weise immer noch, dass ihr Sohn jeden Abend bei einem seiner alten Freunde auf eine Teeparty eingeladen war.
Harry hatte den leisen Verdacht, dass es nicht Tee war, der auf diesen Partys ausgeschenkt wurde…
Er schlich hinunter und setzte sich mit einem Glas Wasser auf den Küchenstuhl. Ein leises Surren kam vom Kühlschrank und er versuchte sich darauf zu konzentrieren, um mit seinen Gedanken nicht in Gegenden abzudriften, in welche er lieber nicht wieder zurückkehren wollte; Dinge, die er versuchte verzweifelt zu vergessen. Aber sein Schuldbewusstsein ließ ihn nicht aufhören daran zu denken.
Er hörte nicht die Haustür, als Dudley nach Hause kam und sprang so schnell von seinem Stuhl auf, dass dieser beinahe nach hinten umgekippt wäre, als eine Stimme ihn aus seinen Gedanken holte.
"Oh, du bist's bloß.", stieß Dudley erleichtert aus. "Ich hatte schon Angst du wärst meine Mutter."
Die Dursleys erlaubten Harry nicht, nachts im Haus herumzuwandern und er befürchtete Dudley könnte ihn bei seinen Eltern verpetzen und ihm somit eine Menge Ärger einbrocken. Er sah seinem Cousin ins Gesicht. Dudley sah irgendwie verändert aus: Sein dickes blondes Haar war unordentlich, seine Augen weit geöffnet und die blaue Iris war fast komplett von den schwarzen Pupillen verdeckt. Und er lächelte. Er lächelte Harry an. Das war ungewöhnlich.
"Ich hab meine Knicklichter vergessen, also bin ich noch mal zurückgekommen.", erklärte Dudley.
Harry runzelte die Stirn. Es könnte ihn nicht weniger interessieren. Warum erzählte Dudley ihm das? Und warum war er überhaupt so freundlich zu ihm?
Dudley begann so schnell zu reden, dass Harry sich nicht sicher war, ob dieser überhaupt atmete.
"Ich liebe meine Knicklichter. Ich hab alle Farben, hast du sie je gesehen? Wenn du sie durch die Luft wedelst, so richtig schnell, dann hinterlassen sie Lichtspuren in der Luft! Es ist brillant. Und dann gibt's noch solche kleinen Knicklichter, die du dir in den Mund legen kannst - und dein Mund leuchtet! Für gewöhnlich beiß ich versehentlich drauf und das schmeckt dann komisch und meine Zunge wird dann bunt, aber ich liebe es trotzdem."
Er stoppte schließlich um Luft zu holen.
"Es ist sehr, sehr hübsch.", kam er mit einem Lächeln und einem sehnsüchtigen Blick in den Augen zum Schluss.
Harry biss sich auf die Zunge, um sich davon abzuhalten über seinen, sich momentan sehr seltsam benehmenden Cousin zu lachen.
Dudley sah Harry an und legte den Kopf schräg.
"Hast du heute nicht Geburtstag?", fragte er plötzlich.
"Ähm… ja." Harry war überrascht, dass Dudley sich an das Datum erinnerte.
"Ooh… Sweet Sixteen", gurrte Dudley mit einem angsteinflößend liebevollen Ausdruck in den Augen, der Harry den Drang verspüren ließ, wegzurennen und sich unter seinem Bett verstecken zu wollen, aber es war zu spät und im nächsten Moment wurde er in eine enge, knochenbrechende Umarmung gezogen, die die Luft aus ihm herausdrückte. Harry versteifte sich aufgrund der plötzlichen Attacke und als seine Füße vom Boden abhoben, könnte er sogar gekreischt haben, aber er bevorzugte es zu glauben, dass er es nicht getan hatte - es war kein sehr männliches Benehmen - und in diesem einen Moment, indem er an Dudleys Körper gepresst wurde, brauchte er alle Männlichkeit, die er aufbringen konnte.
Keinen Moment zu früh stellte Dudley ihn auf den Boden zurück und ließ ihn, zu Harrys Erleichterung, wieder los. Harry ging einen Schritt rückwärts, durch und durch verängstigt von Dudleys Verhalten.
"Sorry, ich hab dir gar kein Geschenk gekauft.", entschuldigte sich Dudley, als ob nichts Ungewöhnliches passieren würde.
"Ist schon in Ordnung.", antwortete Harry schnell, bevor Dudley auf die Idee kommen könnte, sich mit ein wenig mehr Körpereinsatz zu entschuldigen.
Dudley zog die Augenbrauen zusammen, als ob er gründlich nachdenken würde. Doch Harry konnte das nicht so sicher bestimmen - er sah Dudley nämlich nicht sehr oft nachdenken. Dann erhellte sich das große, runde Gesicht.
"Ich weiß!", verkündete Dudley triumphierend.
Harry konnte schon beinahe sehen, wie die Glühbirne über Dudleys Kopf auftauchte und zu leuchten begann.
Dudley stellte sein rechtes Bein auf einen der Stühle und glitt mit der Hand in eine kleine Tasche, die im Saum seiner Hose versteckt war. Er nahm etwas heraus und hielt es in seiner Faust verschlossen vor Harrys Gesicht.
"Happy Birthday, Harry!"
Großartig, ich bekomme wieder ein 50 Pence-Stück, dachte Harry verbittert, als er sich an die Münze erinnerte, die er zu Weihnachten von den Dursleys in seinem ersten Schuljahr bekommen hatte. Ihm fiel nichts anderen ein, was klein genug war, um in diese fette Faust zu passen. Die Augenbrauen zusammenziehend, hielt er Dudley seine ausgestreckte Hand hin, welcher ihm zwei in einer Plastikfolie verpackte, pinkfarbene Pillen, auf die Handfläche legte.
Harrys Mund stand offen. Das waren eindeutig keine Münzen.
"Ecstasy - die beste Droge der Welt!", erklärte Dudley stolz.
Harry starrte ihn mit geweiteten Augen an. "Äh?", fragte er, zu verwirrt um noch mehr Silben ranzuhängen.
"Du wirst es lieben, vertrau mir.", sagte Dudley.
"Nur…ähm…", er sah sich um und senkte die Stimme, "erzähl niemandem, dass ich sie dir gegeben habe, okay?"
Er klopfte Harry mit solch einer Kraft auf die Schulter, welche nur mit Hagrids verglichen werden konnte. Dudley musste den Ausdruck auf Harrys Gesicht gesehen haben, denn er versuchte ihn zu beruhigen.
"Mach dir keine Sorgen, selbst wenn du es nicht mögen solltest, was ausgeschlossen ist, die Wirkung hält nur für vier Stunden an." Dann grinste er und fügte hinzu, "Die besten vier Stunden deines Lebens! Gute Nacht."
Er wandte sich um, um zu gehen, doch bevor er die Treppe erreichte, wandte er sich nochmals Harry zu.
"Und sei kein geiziges Schwein, das beide für sich behält." Er hob drohend den Zeigefinger. "Teil sie mit jemandem. Jemand Besonderem."
Er winkte dem noch immer wie gelähmt dastehenden Harry zu und stieg die Treppe hinauf.
Harry stand da und versuchte zu analysieren, was zum Teufel gerade passiert war. Auf die Pillen starrend beschloss er zuerst sie wegzuwerfen, da er Dudley nicht vertraute. Dann überkam ihn Neugierde und er hätte fast eine geschluckt, um zu sehen was passieren würde, schließlich hatte er nichts zu verlieren; sein Leben konnte eh nicht schlimmer werden.
Letzten Endes entschloss er sich, es erstmal dabei zu belassen und ins Bett zu gehen - er musste am nächsten Morgen früh aufstehen, da der Orden des Phönix ihn abholen und nach Grimmauld Place bringen wollte.
Dudley kam mit schweren Schritten die Treppe wieder hinunter gestampft und Harry sah auf, um ihn kichernd und wie irre mit seinen geliebten Knicklichtern winkend, zu sehen. Harry winkte unsicher zurück, bis die Haustür sich hinter Dudley schloss und es im Haus wieder einmal still und leise war.
Was für eine seltsame Nacht… Harry schüttelte den Kopf und stieg die Treppen zu seinem Zimmer hinauf, die beiden Pillen tief in seine Jeanstasche steckend.
Wo sie blieben.
Vergessen.
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Das war erst so was wie die Einleitung bzw. der Prolog. Das Beste kommt erst noch. Nämlich was Harry mit den zwei Ecstasy Pillen macht und was Draco damit zu tun hat!
