Disclaimer: Also um das von vornherein klarzustellen, ich kann mir nicht mal fließend warmes Wasser leisten, wie sollten mir da die Rechte an JAG und seinen Charakteren gehören?
DIE FRAU AUF DEM FOTO
"Dad, wer ist die Frau auf dem Foto?" fragend sah Emilie ihren Vater an.
"Welche Frau?" fragend sah Sergei seine Tochter an.
"Diese hier" erwiderte Emilie und hielt ihm das Foto hin, dass sie gefunden hatte.
Sergei wusste sofort als er das Foto sah wer das war. Er hatte versucht sie zu vergessen, ihr Bild zu verdrängen. Sämtliche Fotos von ihr hatte er auf den Speicher verband, aber zwei Bilder wurde er nie los, das eine war in seinem Herzen eingebrannt, das andere war Emilie, sie sah aus wie ihre Mutter, die Frau, die er immer noch liebte.
"Deine Mutter."
"Das ist Mommy?" ungläubig starrte Emilie das Foto an.
Sie hatte ihre Mutter nie kennengelernt, nicht mal ein Foto von ihr gesehen und jetzt, durch Zufall hatte sie eines gefunden.
Jedesmal wenn sie ihren Vater, ihren Onkel Harm oder Tante Mac nach ihrer Mutter fragte, dann wurde dieses Thema totgeschwiegen. Manchmal hatte sie sich sogar gefragt ob sie überhaupt eine Mutter hatte und jetzt hielt sie den Beweis dafür in den Händen.
"Wo hast du das Bild her?"
"Gefunden."
"Wo?" fragte Sergei.
"Ich weiß nicht."
"Emilie."
Mit ihren 12 Jahren wußte Emilie ganz genau wann sie ihrem Vater die Wahrheit sagen sollte.
"Ich habe das Bild auf dem Dachboden in einer Kiste entdeckt" gestand sie.
"Ich hatte dir gesagt" begann Sergei.
"Nie auf den Dachboden zu gehen" beendete Emilie den Satz für ihren Vater.
"Und du hast dich darüber hinweggesetzt."
"Weil
ich wissen wollte wer meine Mutter ist. Du hast es mir nie gesagt,
ich habe nie ein Foto von ihr gesehen. Ich habe mich manchmal
gefragt, ob ich überhaupt eine Mutter habe. Du kannst dir nicht
vorstellen, wie es ist, wenn man einen Teil von sich nicht kennt"
sagte Emilie wütend.
"Doch."
Irritiert sah Emilie ihren Vater an.
Sergei wusste, dass es Zeit war Emilie von ihrer Mutter zu erzählen. Sie wurde ihr immer ähnlicher. Er hatte immer gewußt, dass er seiner Tochter die Wahrheit sagen mußte, aber immer hatte er es weit von sich geschoben, nun konnte er nicht mehr.
"Ihr Name ist Loren" sagte Sergei.
"Loren" wiederholte Emilie.
"Sie hat mit deinem Onkel und deiner Tante zusammen bei JAG gearbeitet, da habe ich sie kennengelernt als ich aus Russland in die USA kam. Wir haben vom ersten Moment an gewußt, daß da etwas zwischen uns war. Zuerst hatten wir es nicht als Liebe bezeichnet. Zuerst waren alle gegen unsere Beziehung. Man hatte deine Mutter als falsche Schlange, eiskalt bezeichnet, aber das war sie nicht. Sie war wie du. Verletzlich, sanft, wunderbar. Sie hat es nur hinter einer Fassade versteckt. Mir aber erlaubte sie hinter ihre Fassade zu sehen."
"Und dann habt ihr geheiratet?"
"Ja. Nur wir zwei, deine Mutter und ich. In Las Vegas. Man wollte mich nach Russland zurückschicken. Loren wollte mit mir nach Russland gehen, alles hier aufgeben."
"Wie romantisch."
"Wir haben uns dann entschieden zu heiraten, auch damit du eine richtige Familie hast" Sergei brach ab.
Langsam stand er vom Küchentisch auf und ging zum Fenster. Er sah hinaus, den Sonnenuntergang an. Oft hatte er ihn sich mit Loren angesehen. Loren - er vermisste sie, es tat immer noch so weh, so als wäre es erst gestern passiert und nicht schon 12 Jahre her. Sergei hatte nie wieder eine andere Frau geliebt, er liebte Loren noch immer.
"Wo ist sie jetzt?" unterbracht Emilie seine Gedanken.
"Tot."
"Tot?"
"Sie wurde erschossen, du warst gerade 2 Wochen alt. Man fand ihre Leiche am Hafen."
"Wer hat sie umgebracht?"
"Man hat den Täter nie gefasst."
Sergei nahm seine Tochter in den Arm und hielt sie fest, sie war das einzige was er von Loren noch hatte, er wollte sie nie verlieren Er hatte Loren verloren, das war Schmerz genug für mehr als ein Leben.
"Daddy, erzähl mir von Mommy."
ENDE
