Dazwischen.

Widmung: Als Gedenken an Mel, mit der ich diese Geschichte immer weitergesponnen habe. Als Erinnerung an die vielen Stunden, die wir zusammen verbrachten und unserer Fantasie freien Lauf ließen.

Vorweg: Alle Personen von Mittelerde gehören Tolkien. Ich verdiene kein Geld damit und würde mich über Kritik u.ä. freuen.

Kapitel 1 - Böse Omen

Es war einer jener Nachmittage, die sie zusammen im Park verbrachten und ausgelassen plauderten. Die Sonne brannte vom Himmel nieder, doch die zwei jungen Mädchen hatten sich einen schönen Platz im Schatten einer großen Eiche gesucht. Sie unterhielten sich angeregt über die letzten schönen Sommertage, die es dieses Jahr noch geben würde und planten diese deswegen sorgsam um sie nicht zu vergeuden, bevor der harte, kalte Winter wieder über die Stadt und das umliegende Land hereinbrechen würde.

Die Menschen um sie herum nahmen sie nicht wahr, oder zumindest vermieden sie es sie anzugaffen. Denn so friedlich die Szene auch war, die Verbindung der zwei Mädchen war doch recht paradox. Die eine ruhig, mit klugen Augen und stets wachsam, die andere quirlig und ausgefallen. Anka, die ruhigere von beiden schüttelte gerade vehement den Kopf über etwas, was ihre Freundin Mel hatte verlauten lassen, als ein Schwarm Krähen über sie hinweg zog und für kurze Zeit fast den kleinen Ausschnitt des Himmels, den sie von ihrem Platz sehen konnten, verdunkelte. „Ein Omen", sagte Mel andächtig. „Natürlich, ein paar aufgescheuchte Vögel sind für dich gleich ein Omen. Und wie ich dich kenne auch noch ein Schlechtes. Ach, Süße, du glaubst auch an alles.", Anka seufzte tief. Ständig musste sie Mel zur Ordnung rufen, die ansonsten den ganzen Tag nur Spinnereien nachgelaufen wäre. Es war nicht so, dass Anka keine Fantasie besessen hätte, aber es gab Dinge, die lagen zu weit von der Realität entfernt, als dass sie daran glauben könnte. „Nun gut, dann lass uns aufbrechen, heute abend ist PARTY!", bei dem letzten Wort war Mel aufgesprungen und tanzte wild zu imaginärer Musik. Anka lachte und schüttelte den Kopf, manches würde sich eben nie ändern.

Sie nahmen ihre Rucksäcke und schlenderten gemütlich aus dem Park hinaus, ohne zu merken, dass sie jemand beobachtete. Die zwei Mädchen gingen durch die Einkaufspassage, als Mel plötzlich stehen blieb und mit weit aufgerissenen Augen auf etwas deutete…. STARBUCKS. Anka seufzte innerlich auf, jedesmal wenn sie in Frankfurt waren, wurde sie von Mel in sämtliche Starbucks gezerrt, die in dieser hübschen Stadt zu finden waren. Langsam glaubte sie an einen möglichen Tod durch Koffein-Überdosierung, aber das blieb ihr leider erspart und sie stellten sich zum x-ten Mal an diesem Tage in eine Schlange um an Koffein zu kommen. Als sie dran waren, fragte die Verkäuferin sie freundlich, was sie gerne hätten. „2 Caramel Frappucino, bitte", schoss es aus Mel hervor, bevor Anka sich hätte Gedanken darüber machen können, vielleicht etwas anderes zu trinken. Okay, wenn dann nicht an Koffeinüberschuss, dann sicherlich an Überzuckerung durch zuviel Caramel, dachte Anka genervt, als sie die zwei Getränke entgegennahmen. So schlenderten sie weiter durch die Fußgängerzone, beide kauften sich noch die nötigen Dinge für den Abend, was so viel bedeutete, wie eine Komplettausrüstung bei H&M und schlenderten dann glücklich, immernoch mit ihren Frappucinos auf eine Bank zu, die im Schatten stand. Die beiden ließen sich darauf sinken und stellten die Einkaufstüten auf den Platz in der Mitte.

Anka runzelte die Stirn und meinte nachdenklich, „ich hab so ein komisches Gefühl in der Magengegend. Irgendwer beobachtet uns! Lass uns schnell gehen, okay?" Mel leckte gerade genüsslich ihren Strohhalm ab, der mit Caramel verschmiert war, als sie seufzte, „du immer mit deinem Verfolgungswahn. Hier ist niemand! Lass uns hier bleiben und das schöne Wetter noch ein paar Minuten geniessen, ja?". So gab sich Anka also geschlagen und doch blieb das eigenartige Gefühl in der Magengrube und verstärkte sich noch als Mel plötzlich neben ihr krächzte und bewusstlos von der Bank fiel. „Mel, Oh Gott!", schrie Anka und war aufgesprungen um nach ihrer Freundin zu sehen, als auch ihre Beine plötzlich nachgaben und sie in die allesumhüllende Schwärze fiel.