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dNoch war es Nacht über dem gewaltigen Gipfel des Sanareberges, auf dem der erhabene Tempel des Landes Terra stets eingehüllt in einem Schleier scheinbar undurchdringlichen Nebels sein Geheimnis wahrte. Doch schon bald würde erneut der Tag anbrechen.
Irgendwo war es…das wusste das Mädchen das ruhig auf einem der aus rauchig weißem Marmor gefertigten Sims eines Tempelfensters verweilte.
Sie blickte hinaus auf den stark getrübten Himmel und versuchte angestrengt etwas zu erkennen. Nicht minder enttäuscht stieß jenes einen leisen Seufzer aus. Neben ihr lag zum schlafen zu einem schwarzen etwas zusammen gerollt Atena eine kleine Fähenwepin an deren seidigen Fell ihre Finger einen kurzen Augenblick entlang glitten. Blitzschnell lenkte das Mädchen ihren Blick zur Tür als sie ein Geräusch wahrnahm. Ihre dunklen Augen erblickten eine dunkle für andere womöglich Angsteinflößende Person von sehr hagerer Gestalt die nahezu lautlos über den Boden zum kleinen offenen Kamin huschte um wie üblich das Feuer zu schüren. Invidia…Sie gehörte zu den Tempeldienerinnen die einst den mächtigen Zirkel „Tria Custodia" bildeten der aus zwei schwarzen und einer weißenMagierin bestand. Ebenso rasch wie jene gekommen war verließ diese nach einigen Minuten das Kämmerchen fegte mit dem Lärm eines Trabenden Pferdes die schmalen Steinstufen hinab und grummelte mürrisch vor sich hin. „Warum schläft die kleine Ratte noch nicht?" giftete sie Sharon, die gerade von ihren täglichen Rundgang durch den prachtvollen Garten der das Anwesen zierte zurückgekehrt war, mit einem messerscharfen Unterton in ihrer verrauchten Stimme an. Unwillkürlich musste die 10 jährige grinsen, da sie einige Wortfetzen des Gesprächs auf geschnappt hatte die durch die hohlen Wände zu ihr hoch gehallt waren, schüttelte sich leicht und schenkte dem in Wildleder gebundenen Lehrbuch Der Kräuter und Heilpflanzen das auf ihren Knien lag erneut ihre Aufmerksamkeit.
Ach irgendwo muss es doch sein…schoss es dieser durch den Kopf während die schön geformten Hände des zarten Geschöpfs über die Seiten fegten wie ein sanfter Windstoß. „Cathy was ist denn los hm? Wieso bist du noch wach?" Cathy…das war der Name wie sie gerne von allen genannt wurde hingegen Lara Catherine stand eingebrannt in wuscheliges Leder auf dem inneren Rand der ersten Buchseite. Sie sah der kleinen etwas besorgt über die Schulter sie war gerade dabei scheinbar vergeblich nach dem Sternenkraut zu suchen und ein bisschen durch andere Gedanken abgelenkt worden zu sein. Als sie die leisen Worte ihrer besten Freundin wahrnahm die eigentlich schon mehr als nur das für jene war, fast einer Mutter gleich, spürte sie wie sich Tränen den Weg über ihre Wangen bahnten und in einem leicht bläulichem Licht im nächtlichen Mondlicht glitzerten. Schnell wischte sie jene wieder weg um zu vertuschen das sie geweint hatte. „Nichts…es ist nur…" kam es ihr zaghaft über die Lippen. Sharon nähte sich dem großen Halbrunden Fenster und trat letztendlich zu ihr. „Schon gut…du musst es mir nicht sagen wenn du nicht willst." setzte jene nun eben so leise nach. „Sharon?" fing die Kleine etwas verlegen an. „Ja?" nicht minder gespannt saß sie neben Cathy wo früher der Hund gelegen hatte den sie nun auf den Schoß hoch genommen hatte jedoch schlummerte jener nach wie vor friedlich. „ich habe nachgedacht, hattest du auch schon einmal das Gefühl das da draußen etwas ist das nur darauf wartet gefunden zu werden?" fragend blickte sie Sharon an. „wie zum Beispiel deine Eltern?" hakte die junge Frau nach. Sie kannte das Thema nur zu gut überflüssig zu sagen das es fast schon zum Abendbrot gehörte. Cathy nickte nur. „Glaub mir, die willst du nicht kennen lernen… die sind nämlich schlimmer als Tante Individia und Tante Merula zusammen." erzählte sie ihr mit einer übertriebenen gruselig klingenden Stimme und einem matten lächeln auf den Lippen und einen schelmischen funkeln in den kalt ihrer blassblauen Augen. „Du meinst so schlimm wie du?" witzelte die Kleine und ein belustigtes Grinsen zeichnete sich auf ihren kindlichen Gesichtszügen. Gespielt beleidigt wandte sich Sharon ab. Sie dachte kurz nach und meinte dann: "Weißt du was? Du kannst auch morgen weiter lernen. Wir sehen uns dann morgen ja? ich hab noch was zu erledigen." Sie legte Atena die ein leises knurren von sich gab zurück auf den platz wo jene zuvor gelegen hatte und kraulte diese einen flüchtigen Moment am Hals, jene wedelte kurz mit dem leicht buschigen Schwanz bevor sie sich erneut zusammen rollte. Mühelos und elegant erhob sich die junge Frau vom Fenstersims und verließ mit schnellen schritten denn Raum. „Gute Nacht süße.." rief jene Cathy noch zu bevor sie endgültig durch die Tür verschwunden war. „Dir auch" rief Cathy ihrer Freundin hinter her und seufzte dann. Würde sie ihre Eltern jemals kennen lernen? Lange saß sie einfach nur so im Gedanken versunken da und starrte erneut hinaus auf den trüben Nachthimmel auf dem ganz hinten schon erste Anzeichen des Tages zu erkennen waren. Endlich legte sie das Buch beiseite, sprang vom Fenstersims zu ihrem nicht weit entfernten Bett und hüllte sich in ihre Bettdeckedie in einen übernatürlichen Blauton gehalten war auf welcher Halbmonde schimmerten. Schnappte sich ihren kuschelweichen Plüsheisbären der Engelsflügel hatte und drückte jenen fest an sich. Wenn man sie nun im Schlaf beobachtet hätte, hätte man sie aus weiterer Entfernung mit einem schlafenden Kätzchen verwechseln können, womit man gar nicht so unrecht gehabt hätte den Mancheiner behauptete das ihr aussehen tatsächlich dem einer Katze ähnelte.a
