QUO VADIS?

Subtitle: Immer Ärger mit den Portschlüsseln, Teil 6

Disclaimer: Wie immer gehört mir gar nichts, sondern alles Joanne K. Rowling. Und in diesem Fall noch Ridley Scott und den Studios Dreamworks, Columbia Tristar und Universal.

Ich verdiene kein Geld damit, sondern hab mir nur mal wieder ein paar Leutchen für einen neuen Streich meiner Portschlüssel-Saga ausgeborgt.

Wohin es Lucius diesmal verschlägt, kann man eigentlich schon am Titel der Story erkennen. Als bekennender Rom-Fan war es mir ein besonderes Vergnügen, Mr. Malfoy diesmal in die Vergangenheit zu schicken. Und zwar OHNE seinen Zauberstab, wie aufmerksame Leser meiner Story-Reihe ja wissen /zwinker/

Wie wird er sich wohl im Rom der Kaiserzeit so schlagen? Die Antwort darauf liefert die nun vorliegende Story. Und diesmal ist es sogar eine richtige Shortstory und nicht nur ein Oneshot geworden. Ich hoffe, sie gefällt euch ein wenig.

Der Handlungsverlauf ist halbwegs an den Film „Gladiator" angelehnt. Wobei es jetzt aber nicht unbedingt notwendig ist, den Film unbedingt gesehen zu haben, um der Story folgen zu können, denn ich benutze den Film eigentlich nur als Plattform für meine eigenen Ideen.

Ich werde vor jedem Kapitel eine kleine Cast-Liste angeben und eventuell nötige Worterklärungen.

And here we go:

CAST / in order of appearance:

- Lucius Malfoy (versteht sich wohl von selbst) /g/

- Neridius (ein Sklavenhändler – die Figur ist meine eigene Erfindung)

- Proximo (ehemaliger Gladiator, jetzt Besitzer einer Gladiatorenschule. Original-Figur aus dem Film, dort gespielt von Oliver Reed)

- Senator Gracchus (Original-Chara aus dem Film)

- Arrius (Proximos Freund und auch Gladiatorenschulen-Besitzer. Erfundene Figur)


Kapitel 1 – Eine neue Herausforderung

Die Luft war erfüllt von den unterschiedlichsten Gerüchen. Der Duft von Obst und frischen Blumen, von Myrre, Lavendel und Weihrauch vermischte sich mit dem Dunst aus verschiedenen Garküchen, Schwaden von Tierdung waberten von nahen Tiermarkt heran. Der Odem von mehr oder weniger gut gewaschenen Leibern hing, zusammen mit dem durch viele hundert Füße aufgewirbelten Staub über der Menge wie feiner Nebel. Die Sonne schien hell und tauchte die Strassen in goldenes Licht. Es war später Vormittag und die Menschen gingen geschäftig ihrem Tagewerk nach.

Marktschreier priesen lautstark ihre Ware an, Kinder kreischten, Esel brüllten, Hühner gackerten, Räder von klapprigen Karren quietschten, dazwischen schier undefinierbares Stimmengewirr. Durch diese ganze Kakophonie fiel das leise Plopp gar nicht auf, mit dem Lucius Malfoy in diese Welt katapultiert wurde. Die Sonne blendete ihn und so hob er schützend eine Hand und beschirmte seine Augen. Doch der Anblick, der sich ihm bot war derart überwältigend, dass er erst ein paar Mal blinzeln musste, bevor sein Hirn alles richtig realisierte.

Und bevor er weiter reagieren konnte, wurde er auch schon von zwei Paar kräftigen Armen gepackt und in Ketten gelegt.

„Was soll das?" schnarrte Lucius ärgerlich und versuchte sich loszureißen. Ein recht sinnloses Unterfangen, wenn man zahlenmäßig unterlegen und die eigenen Hände mit starken Ketten auf dem Rücken gefesselt waren. Und jetzt legte ihm einer dieser Dreckskerle auch noch einen Eisenring um den Hals. Dabei lachte er herzhaft und Lucius wandte angewidert das Gesicht ab, als ihn der faulige Atem seines Wächters traf, der überwältigend nach Knoblauch, Zwiebeln und altem Fisch stank.

Dann wurde seine Aufmerksamkeit jedoch auf einen dicklichen untersetzten Mann gelenkt, der auf ihn zugewatschelt kam. Lucius runzelte fragend die Stirn als er sah, dass dieser Kerl offenbar in einem Kleid herumlief und sich darüber hinaus auch noch ein Bettlaken kunstvoll um den massigen Körper drapiert zu haben schien.

War er hier auf einem Kostümfest gelandet oder was? fragte sich Lucius. Er ließ nochmals den Blick schweifen, bis er das riesige Gebäude am anderen Ende des großen Platzes, auf den es ihn verschlagen hatte, wahrnahm. Ungläubig schüttelte er den Kopf. Er kannte dieses Bauwerk. Sogar recht gut, denn er war schon häufiger hier gewesen. Nur hatte es da wesentlich anders ausgesehen. Hier und jetzt wirkte es.....so neu!

Aber das konnte nicht sein, das war vollkommen ausgeschlossen. Portschlüssel öffneten doch keine Zeitportale, sondern transportierten Leute nur von Punkt A nach Punkt B. Andererseits, wenn er sich überlegte, wo er durch die Portschlüssel schon alles gelandet war....unter Anderem auf einem Raumschiff in einer fernen Zukunft zum Beispiel....machte es langsam Sinn. Sein Blick wanderte noch einmal fast ehrfürchtig an der Fassade des monumentalen Bauwerks empor. Kein Zweifel, er befand sich mitten in Rom und unweit des Kolosseums. Allerdings nicht im ihm bekannten heutigen Rom sondern im antiken. Der Portschlüssel hatte ihn also diesmal knapp 2000 Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt. Seine Vermutung wurde recht bald bestätigt, wenn auch auf eine höchst unangenehme Weise.

Lucius war so in Gedanken versunken gewesen, dass er nicht bemerkt hatte, dass der Kerl im Nachthemd vor ihm etwas zu ihm gesagt hatte. Dafür wurde er durch einen gezielten Fausthieb in die Magengegend recht unsanft zurück in die Wirklichkeit geholt. Lucius stieß pfeifend die Luft aus und krümmte sich leicht. Als er wieder aufsah, blitzte er den Schläger wütend an und richtete dann seinen Blick auf den Nachthemd-Typ.

„Was?" fragte er.

„Dein Name? Und es wäre überaus freundlich, wenn du heute noch antworten würdest, denn ich hab nicht den ganzen Tag nur für einen einzigen Sklaven Zeit" bemerkte der Mann im Kleid.

Lucius kniff die Augen zusammen und dachte fieberhaft nach. Die Sprache, die der Kerl benutzte kam ihm sehr vertraut vor, auch wenn das gut und gerne 20 Jahre her war, seit er sich zuletzt damit hatte herumschlagen müssen. Kurz dachte er an die vielen endlos erscheinenden Stunden, in denen er sich als Teenager unter den gestrengen Augen eines sterbenslangweiligen Tutors durch das große Latinum hatte quälen müssen. Nun kam ihm die Mühsal zu gute. Er hatte jetzt zwar nur die Hälfte verstanden, musste aber, dass er Knilch nach seinem Namen gefragt hatte.

„Mein Name ist Lucius M..." wollte er hoheitsvoll erklären, wurde aber rüde unterbrochen.

„Ha! Wie kommt denn ein Barbar wie du zu einem solch wohlklingenden römischen Namen?" platzte der Kleid-Typ heraus und stupste Lucius recht unsanft den Holzgriff seines Fächers zwischen die Rippen.

„Ich bin kein Barbar, ich bin Engländer!" schoss Lucius ungehalten zurück und straffte die Schultern.

„Engländer? Was soll das sein?" fragte der Knilch zurück und sah recht erheitert aus.

Lucius grübelte kurz und rief sich die Grenzen des römischen Reichs in Erinnerung und die antiken Bezeichnungen der eroberten Länder.

„Ich komme aus Albion" antwortete er.

„Warum hast du das nicht gleich gesagt, he? Bist wohl einer dieser widerspenstigen Druiden aus den Wäldern, was? Wunderbar, das wird den Preis sicher ganz schön hochtreiben. Normalerweise lassen sich deine Kollegen selten lebend einfangen. Bist also was besonders hier, mein Hübscher" lachte der Sklavenhändler und verpasste Lucius einen freundschaftlichen Klaps auf die Wange. Lucius zuckte zurück als hätte er sich verbrannt und blitzte den Kerl wütend an.

„Fassen Sie mich nicht an! Und darüber hinaus, nehmen Sie mir sofort die Ketten ab, ich habe absolut nichts mit Ihnen zu schaffen" entgegnete Lucius und zerrte an seinen Fesseln.

Was aber nur allgemeines Gelächter hervorrief.

„Oh ganz sicher nicht. Du bleibst schön wo du bist. Ich bin Neridius und habe vor, heute noch durch dich meinen Reichtum zu vergrößern" erklärte der Nachthemd-Typ würdevoll, grinste dabei aber breit. Dann gab er einem der Männer, die Lucius flankierten einen Wink. Dieser zog einen Dolch aus dem Gürtel und trat vor Lucius.

Schweigend beobachtete Lucius ihn, rührte sich aber nicht vom Fleck und zeigte auch keine Angst. Was auch unbegründet gewesen wäre, denn der Wächter schnitt Lucius mit dem Dolch nur das weiße Hemd vom Leib. Nun stand Lucius nur noch in Hose und Schuhen da und die Sonne glänzte auf seiner blassen Haut wie auf Alabaster.

Als er Neridius' lüsternen Blick sah, verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck und er zerrte wieder an seinen Ketten.

„Eigentlich ist das jammerschade, dass ich dich verkaufen muss mein Hübscher, aber ich brauche das Geld dringend wegen meiner Spielschulden. Andernfalls hätte ich dich glatt behalten. Wärst wirklich ein Schmuckstück für meine Sammlung" gurrte Neridius und strich verlangend über Lucius' Brust.

Lucius versuchte angewidert zurückzutreten, doch die Wachen verhinderten es. Merlin hilf, in was für eine grauenvolle Sache war er denn jetzt schon wieder geraten? dachte Lucius und schüttelte resigniert den Kopf. Schlimm genug, dass der verdammte Portschlüssel ihn ins antike Rom versetzt hatte, er sich jetzt den Avancen eines schmierigen Sklavenhändlers erwehren musste und im Lauf des Tages an wer weiß wen verkauft werden sollte, nein, er war auch noch ohne seinen Zauberstab hier gefangen. Er würde sich also ganz allein nur auf seine eigene Stärke und sein Geschick verlassen müssen, um aus dieser Situation halbwegs mit heiler Haut heraus zu kommen.

Was Lucius in diesem Moment nicht wusste war, dass sein Auftritt nicht unbemerkt geblieben war. Ein ganz bestimmter Mann, lässig im Schatten der Arkaden sitzend und Wein trinkend, hatte ihn seit seinem Eintreffen keine Sekunde aus den Augen gelassen. Ein winziges Lächeln stahl sich in Proximos Mundwinkel, als er den Widerstand des Sklaven mit den langen weißblonden Haaren beobachtete.

„Ich glaube, diesen da werde ich kaufen" erklärte Proximo, an seinen Begleiter gewandt.

„Was, diesen blassen Schönling da? Der passt doch viel besser als Lustsklave in das Haus einer Patrizierin als in den Zirkus. Oder in Senator Gracchus' Sammlung" erwiderte Arrius schmunzelnd. Arrius war Proximos Freund und Kollege, beide nannten eine Gladiatorenschule ihr eigen und ihre Kämpfer konkurrierten manchmal in der Arena gegeneinander. Was der Freundschaft der beiden Männer aber keinen Abbruch tat.

„Arrius, wo hast du nur wieder deine Augen. Der Kerl ist viel zu schade, um als Gracchus' Spielzeug oder als Kastrat in einer Patriziervilla zu enden. Siehst du nicht seine wilde Kraft, die er nur schwer unterdrücken kann? Ich sage dir, in ihm schlummert eine Kämpfernatur" bemerkte Proximo.

„Wenn du meinst" antwortete Arrius zweifelnd.

„Und ob. Ich werde ihm kaufen, egal was es kostet. Dieser Sklave wird sich hervorragend in der Arena machen. Er wird die Damenwelt in Verzückung geraten lassen, während er kämpft. Er ist wie ein Raubtier, das erst noch gezähmt werden muss, aber das wird kein Problem sein". Proximo gab seinem Leibsklaven und Verwalter einen Wink und erteilte ihm die nötigen Befehle.

xxxxxxxx to be continued xxxxxxxxxxxxx

Und, wie war das?

Neugierig geworden, wie es wohl weitergehen wird?

Na dann immer kräftig den Review-Button unten links betätigen /zwinker/