Ein rothaariges Mädchen namens Sally lebte mit ihrer Familie in einem bescheidenen Haus in den westlichen Hyrkanian steppe in der Nähe des Göttin Berges, in einemabgelegenen Dorf. Sally war gerade 17 Jahre alt, ihre Figur gerademal zeigte Anzeichen für ihre Fraulichkeit, ihre Brüste zeichneten sich unter ihrem Kleid gerade mal ab, sie war schlank und hübsch. Sally lebte bis dahin ein unbeschwertes leben. Ihr Vater ließ sie manchmal mit auf die Hasen jagt gehen, sie zeigte Geschick mit der Schleuder umzugehen und fand sogar Gefallen daran. Sie lud ihre Schleuder mit einem herum liegenden Stein und beobachtete von ihre Position aus die Gegend. Manchmal dauerte es stunden bis dann ein Hase mal vorbei gehuscht kam, aber es war es wert, heute hatte ihr Vater keine Zeit um auf die Jagd zu gehen. Er musste die Felder bestellen, und das Vieh vorbereiten für den Verkauf auf den Viehmarkt, welcher in der größeren Stadt einige Kilometer, weiter-Nordwesten abgehalten werden würde, um es genau zu nehmen in ein paar tagen. Ihren kleineren Brüdern spielten in der Nähe des Hauses, beide waren gerade mal 5 Jahre alt, Zwillinge um es genau zunehmen, der eine hatte so rotes Haar wie sie und der andere kam mehr nach ihrer Mutter mit dunklen braunen Haaren.
Ihre Mutter war im Haus und war am Essen kochen, der Vater war in den stellen und versorgte die Jungtiere welche diese Nacht auf der Welt gekommen waren, es wird bald Abend dachte sie sich Sally als sie ihre Hand benutzte um ihre Augen vor der berennenden Sonne zu schützen, als sie in den Himmelschaute. Die Pferde und das Vieh grasten gerade auf der großen Koppel nicht weit entfernt von dem Haus und den kleinen Bach der sich und der Seite des Hauses entlang schlängelte plätscherte vor sich hin. „Sally! Sally!" Sally sah auf, als sie die rufe ihre Mutterhörte. Sie saß im weichen, grünen Gras auf der Anhöhe, einen Kranz aus Margeriten auf dem langen roten Haar, die nackten Füße grün verfärbt und einen Korb voller Wildblumen auf dem Schoß. Sie war zu ihrem geheimen Versteck gelaufen, wie immer, wenn ihre täglichen pflichten es zuließen: Fegen, zeigen hüten, Hühnerfüttern, Eier einsammeln, und das Vieh auf die Weide treiben, lernen ihrer Gabe des Heilens mit Händen auflegen und Kräuter sammeln für die Herstellung von tränken und salben. Es war ein verwunschener Ort, den nur sie kannte. Sie und die große Göttin Scathach, die Göttin der Schlacht welche in einer Höhle am heiligen Berg wohnte so hieß es.
Die Silhouette des anboto zeichnete sich vor dem klaren Frühlingshimmel ab. Wie immer, wenn sich die Göttin dort befand, war der Gipfel in Wolken gehüllt, die ihn der Sicht der sterblichen entzogen und mit einem Geheimnis umgaben. Seit Urzeiten hatten die Bewohner des Tales Tag für Tag ihren Blick zum Gipfel gerichtet und erleichtert geseufzt, wenn sie feststellten, dass er verhüllt war, denn dann wussten sie, dass die Göttin da war und sie unter ihrem Schutz standen. War der Gipfel sichtbar, waren sie besorgt, denn das bedeutete, dass die Scathach an einem ihrer anderen Aufenthaltsorte weilte, und sie wussten nicht, wann siezurückkommen würde. Sally kam zu ihren geheimen Platz in der Hoffnung, eines Tages die Göttin zu sehen. Sie kannte die Geschichten von verschwundenen jungen Mädchen, die so dreist oderleichtfertig gewesen waren, unerlaubt das reich der Scathach zu betreten. Sie wurden nie wieder gesehen, und manchmal war nach langer Zeit ein Kleidungstück, ein Taschentuch oder der Ring einer dieser unglücklichen aufgetaucht. Nein, sie würde die Höhle nichtunerlaubt betreten, sondern geduldig warten, bis sie dazu aufgefordert wurde – falls dies je geschehen sollte. Sie würdeehrfürchtig eintreten, abwarten, dass die große Göttin sprach, und sich dann langsam zurückziehen, ohne ihr auch nur einen Moment den Rücken zuzuwenden. Bis es so weit war, suchte sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit diesen Platz auf, um sich, das Gesicht dem Bergzugewandt, ins Gras zu setzen, Blumenkränze zu flechten und mir der großen Göttin zusprechen wie mit einer guten Freundin, vor der man keine Geheimnisse hatte.
Zu Lebzeiten der Urgroßmutter, hatte die Bewohner der westlichen Hyrkanian steppe für einige Jahre ihre Abgeschiedenheit aufgeben müssen. Die Gabe der alten Hofherrin hatte die Leute angezogen wie der Honig die fliegen, und es war kaum ein Tag vergangen, ohne das ein Mann oder Frau schwitzend durch die weitläufige steppe keuchten, obwohl sie die alte fürchteten und es einige Zeit dauerte, bis sie sich von der Anstrengung erholten. Nachihrem Tod war es wieder still im Haus geworden, da weder ihre Tochter noch ihre Enkelin die Gabe geerbt hatten. Gret stieg den kleinen Abhang hinauf, bleibe aber stehen, als sie sah, dass das junge Mädchen ihre entgegenkam. „Die Großmutter will mit dir sprechen! "rief sie und bedeutete ihr, sich zu beeilen. Gret war eine reife, aber noch junge Frau, gut proportioniert und mit harmonischen Gesichtszügen, doch in ihrem Blick lag eine Mischung aus Güte und Traurigkeit, die einem sofort auffiel.
Sie hatte von Kindheit an hartgearbeitet und konnte sich an keinen einzigen Tag erinnern, an dem sie Zeit zum Müßiggang gehabt hätte. Ihre Pflichten zwangen sie, vor morgen grauen aufzustehen, und hielten sie bis spät in der Nacht auf den Beinen. Das einzige, was sie nie ermüdete oder langweilte, war die Zeit, die sie sich mit ihren Kräutern beschäftigte. Von ihrer Mutter hatte sie die Kunst der Kräuterkunde gelernt, so wie diese zuvor von ihrer Mutter und diese wiederum von ihrer. Sie kannte den Namen jeder einzelnen Blume, die auf der Steppe und in der Nähe der Hänge des Berges wuchs. Als die junge Sally auf die Welt kam, konnte ihre Großmutter Doradea ihre Rührung nicht verbergen. "Sie hat die Gabe!" rief sie glücklich, während sie ihre neugeborene Enkelin betrachtete. „Woher willst du das wissen?" fragte Gret. „Ich weiß es eben. Ich sehe es an ihrem blick." antwortete Doradea mit Genugtuung. „Es ist die Gabe der Frauen in unserer Familie. Weder du noch ich haben sie, aber die kleine Sally hat sie, genau wie meine Mutter!"
Gret wusste damals nicht, ob sie sich darüber freuen oder grämen sollte. Sie hatte nur vage Erinnerungen an ihre Großmutter, eine hagere, stets schwarz gekleidete Frau, die sparsam mit Worten und Gesten umging. Sie erinnerte sich wie sie lautlos wie eine Katze durchs Haus geschlichen war dabei seltsame Wörter vor sich hin gemurmelt hatte, wie sie in einem Winkel der Küche Kräuter und andere Ingredienzien zusammenbraut oder den fremden, die zum Hof kamen, um von ihren Leiden befreit zu werden, die Hände auflegte. Dann war sie gestorben. Ihre Großmutter und ihre Mutter ließen sie nicht aus den Augen. Erstere wartete sehnsüchtig darauf, dass sich die Gabe des Mädchen zeigte, von der sie sicher war, dass sie sie besaß; letztere sah in ihr das Spiegelbild des Mannes, mit dem sie ihre Leben teilte. Das Mädchen kam in einer stürmischen Nacht zur Welt, in der die blitze am anboto zerschellten. Die Geburt zog sich lange hin, so als wollte das Kind das stille, geborgene Plätzchen nicht verlassen, das ihm während der ersten neun Monate seines Lebens Schutz gewährt hatte.
