1. Gedanken im Wind
Alsoo hier kommt meine allererste FF...sagt mir was ihr denkt!..wenn ihr Lust habt :)
Meinen ganz besonderen Dank an Annaschatz/uhwii, die mich dazu angespornt hat :-* lieb dich
Twilight und Edward etc. gehören Stephenie Meyer (Mist!)...aber der Rest ist von mir! yay!
„Wie Schatten flieht die Lieb´, indem man sie verfolgt.
Sie folgt dem, der sie flieht, und flieht den, der ihr folgt."
William Shakespeare (Fluth)
Edwards Sicht
Ich konnte es spüren, das Spiel von Licht und Schatten auf meinem Gesicht, schwarz und orange nur zwei der Farben, welche ich hinter meinen Lidern sehen konnte. Es ist faszinierend, wie man, solange das Bewusstsein nicht schläft, auch durch geschlossene Augen immer etwas wahrnimmt. Und ich schlafe nie…
Doch in jenem Moment zählte nur das Farbspiel der Sonnenstrahlen auf meiner Haut, die sich in meinem Körper ausbreitende Wärme und das sich gemächlich im Wind bewegende Gras unter meinen Fingern. Ein Vampir kann so viel gleichzeitig wahrnehmen, zumindest wenn ich halbwegs korrekt Gedanken lesen kann mehr als ein Mensch, und trotzdem bleibt die Natur ein wunderbares Mysterium, welches sich nie vollkommen begreifen lässt.
Leise seufzte ich in die Stille, welche ansonsten nur von ein paar vereinzelten Vögeln und dem Rauschen des Windes, man könnte es fast für das Brechen von Wellen im Meer halten, durchbrochen wurde. Schon so viele Orte hatte ich gesehen, alle Kontinente hatte ich durchquert und erlebt, dass das Reisen ein wenig von seinem Reiz verloren hatte. Niemand findet etwas sehr gut, wenn er immer wieder aufs Neue dazu gezwungen wurde. Jedoch gab es immer noch einiges, was mich, wenn auch nur für kurze Zeit, aus der langweiligen eintönigen Misere des Alltags eines unendlichen Lebens zu bringen vermochte.
Ich liebte das beflügelnde Gefühl von Freiheit, ganz als könnte ich jederzeit meine Schwingen ausbreiten und alles tun, was ich wollte. Deswegen war ich gern allein, frei von all den Problemen und trivialen Gedanken, auch wenn ich meine Familie liebe.
Liebe, was für ein merkwürdiges Wort. Würde ich es jemals verstehen? Ich hatte alles darüber gesehen und gehört, vielleicht auch gefühlt, aber darüber wollte ich jetzt nicht nachdenken. Nicht in diesem von ungewissem Glück überlagerten Moment.
Sollte einem Monster wie mir überhaupt so etwas wie Glück vergönnt sein, auch nur ansatzweise? Und wie konnte ich ohne eine Seele all dies empfinden? Esme, diese unglaublich liebende Frau, welche in so vieler Hinsicht meine Mutter war, sagte oft ich würde verstehen, wenn ich meinen Seelenpartner gefunden hatte. Natürlich sah ich immer die perfekten Paare meiner Familie, aber gab es diese tiefe Verbindung wirklich für mich? Ich war mir da nicht so sicher. Esme und Carlisle sahen mich eh in einem viel zu guten Licht. Vielleicht war dies auch eine Strafe des Schicksals, allein für immer. Wobei das Schicksal in diesem Fall dann wohl Pech hatte, denn es machte mir nichts aus, ich war nicht auf der Suche. Und so konnte es auch ruhig bleiben…
Ein lauter Knall riss mich schlagartig aus meinen Gedanken.
Emmett, das war ja wieder mal klar. Offensichtlich hatte er erneut ein Match mit Jasper verloren und ließ seinen Frust jetzt an unschuldigen Bäumen aus. Gut, dass manche Dinge sich nie änderten. Soviel zu meiner Ruhe. Er würde meinen Bruder garantiert die ganze nächste Woche wegen einer Revanche belästigen. Manchmal übertrieb er es dabei auch gelegentlich. Als ich mal längere Zeit keine Lust auf einen Kampf hatte, fand ich nach einem Jagdausflug meine gesamte Unterwäsche in der Gefriertruhe, Emmett wollte sie anscheinend mal ausprobieren. Und Alice fand das offensichtlich so witzig, dass sie mich nicht vorwarnte. Dabei hatten meine Schwester und ich sonst immer eine sehr enge Beziehung, wir mit den verrücktesten Gaben mussten schließlich zusammenhalten und wir verstanden uns einfach. Ich bin ehrlich mehr als froh, meine Familie zu haben. Wer weiß, wo ich jetzt sonst wäre. Vermutlich längst im Leichenschauhaus und unter der Erde.
Anscheinend würde laut Alice gleich etwas Interessanteres passieren als das sehr einfallsreiche Fluchen von Emmett, der sich nebenbei bemerkt bestimmt bald wieder beruhigt. Den Aufenthalt auf meinem „stillen" Plätzchen hatte er jetzt eh zunichte gemacht. Mit einem letzten Seufzer setzte ich mich auf und trat den Weg in Richtung Haus an…
Hört euch „Sunlight" von Jacob Brass an! :)
