Disclaimer:
Die Charaktere dieser Geschichte sowie das echte Mighty Ducks of Anaheim-Eishockeyteam gehören der Walt Disney Company.
"... Es sind noch zehn Sekunden bis Spielende und immer noch Gleichstand. Wenn die Ducks nicht noch ein Tor schießen- Jetzt! Mallory hat den Puck und geht zum Angriff über. Sie durchbricht die Verteidigung sie schieß- Oooow! Ein fieser Check! Aber der Pass ging zu Nosedive, er schießt und.. TOOOOOOR! Tooor! Und damit gewinnen nach einem nervenaufreibenden letzten Drittel verdient diiiiee Mightyyy Duuuucks!"
"Duuuucks rock!"
...
"Wow, ich dachte schon dieses Mal könnten wir die Sache nicht mehr retten! Dein letzter Angriff war ausgezeichnet, Mallory!" Tanya lächelte ihre rothaarige Freundin an, die sich gerade ihre Schlittschuhe auszog.
"Danke, Tanya, aber dieser irre Verteidiger hat wirklich vor nichts Halt gemacht. Ich hatte Glück, dass ich den Puck noch rechtzeitig an Nosedive abgeben konnte, bevor er mich in die Bande geschleudert hat."
"Ja, das war definitiv ein Foul! Er hat dir mit seinem Schläger die Kufen weggezogen. Erbärmlich, wenn einem sonst nichts einfällt."
Die beiden weiblichen Mitglieder des Anaheimer Eishockeyteams grinsten sich an. Sie konnten in der Umkleide nebenan Nosedive und Duke hören, die sich ebenfalls lautstark über die letzten Minuten des Spiels unterhielten.
Mallory rieb sich ihr rechtes Handgelenk und lächelte in Richtung der Stimmen ihrer Teamkameraden.
Tanya kommentierte: "Die Jungs scheinen das ähnlich zu sehen... Ist alles in Ordnung mit dir?"
Mallory sah schnell zu ihr. "Klar, ich bin nur ein wenig erledigt. Geh ruhig schon duschen, ich bleib noch ein bisschen sitzen."
"Okay, aber komm bald nach. Heute ist Grin mit Kochen dran, und du weißt ja, dass wir dann um jeden Bissen mit Duke und Dive kämpfen müssen."
Mallory rollte die Augen und grinste bei dem Gedanken, während Tanya in Richtung Duschkabine ging.
Als sie verschwunden war, verzog Mallory ihr Gesicht und rieb sich erneut ihren rechten Arm. Der Bandencheck hatte sie mit voller Wucht erwischt, so dass sie gerade noch ausholen und den Puck an ihrem blonden Mitstürmer passen hatte können, der das Tor zum Sieg erzielt hatte. Unglücklicherweise war ihr es somit nicht mehr rechtzeitig gelungen die Wucht des Aufpralls abzufedern. Ihr Arm war an die Bande geschlagen, ihr Schläger an ihren Arm und dann ihr eigener Körper und der des foulenden Hulks hinterher.
Sie betete, dass der Schmerz bald nachlassen würde, denn nach wie vor hatten die Mighty Ducks keine Ersatzspieler und ein Ausfall ihrerseits würde zur Absage der nächsten Spiele und damit zum Verlust wertvoller Punkte führen. Ganz zu schweigen von dem stundenlangen Gejammer ihres Managers Phil.
Mallory zog vorsichtig ihren Handschuh aus und betrachtete ihr leicht geschwollenes, pochendes Handgelenk.
Verdammt, das hat gerade noch gefehlt. Ich sollte es kühlen und still halten, bis die Schwellung nachlässt.
Sie zog sich vorsichtig um und versuchte zu ignorieren, dass mit jeder Bewegung die Schmerzen stärker wurden.
...
Duke und Nosedive saßen am Tresen der Küche und tranken eine Soda, während sie Grin dabei beobachteten, wie der Riesenerpel mit einer Schürze die man nur als "niedlich" bezeichnen konnte mit den kleinen Entchen darauf, ruhig die Zutaten für ihr Abendessen vorbereitete.
Als Tanya die Küche betrat, hörte sie gerade den schmalen Graugefiederten sagen: "...wirklich nicht verstehen, wie du dieses Ding tragen kannst."
Nosedive lachte. "Der Grinster hat genug inneren Seelenfrieden, Peinlichkeit kennt der nicht."
Grin brummte zustimmend. "Und außerdem", ergänzte er dann, "war das ein Geschenk eines Fans, mit sehr viel Liebe und Güte verpackt. Wie könnte ich ein solches Karma nicht mit Freude annehmen?"
"Ja, die Kleine sah auch sehr verliebt aus. Es hätte ihr sicherlich das Herz gebrochen, wenn du es abgelehnt hättest", hörte man nun Tanya sagen, die sich auf den Stuhl neben Wildwing fallen ließ, der überrascht von seiner Zeitung aufsah.
"Grin hat eine Verehrerin?" fragte er.
Auch Duke und Nosedive sahen sie mit großen Augen an.
"Aber natürlich, sogar eine richtig süße. Gute Manieren, strahlende Augen und die leichte Röte ihrer Wangen, als sie Grin ihr Geschenk übergab, hätte einen Stein erweicht."
Alle sahen Grin staunend an, der wiederum konzentriert in einen Topf starrte.
"Grin, du wirst ja rot, mein Freund!" stellte Duke schelmisch fest. "Na, die hat's dir ja anscheinend angetan."
"Hey, Grin, ich hätte nicht gedacht, dass du dir mal vor uns anderen ein Mädchen anlachst!" rief Dive ein wenig neidisch. "Wann lernen wir sie denn kennen?"
Tanya lächelte vor sich hin und legte nach: "Sie kommt auf jedes unserer Spiele und wird fast ohnmächtig, wenn Grin sie anlächelt. Die hat's schwer erwischt!"
Nun standen Duke und Dive endgültig die Schnäbel offen. Wildwing verstand nun.
"Ach, meinst du die kleine, blonde Schönheit mit dem Pferdeschwanz? Ich seh' sie immer vom Tor aus, wie sie Löcher in Grins Rücken starrt."
Wildwind zwinkerte Tanya zu, die grinste.
„Wow, Grin mein Freund, wie kannst du deinen besten Kumpels dieses Juwel vorenthalten?" fragte Duke erstaunt.
"Ja genau, Großer, teilen wir Brüder im Geiste nicht alle dunklen und süßen Geheimnisse?" rief Nosedive gespielt empört.
Grin räusperte sich, die leichte Röte auf seinen Wangen immer noch sichtbar und sagte nur trocken: "Das Essen ist in einer halben Stunde fertig."
"Gri~n, dass du der Silberlocke nichts verrätst, ist mir klar - der würde dir diese Perle stehlen. Aber ICH würde dich doch anfeuern! Du musst sie mir vorstellen!"
Duke stieß seinen jüngeren Teamkollegen an. "Sag mal, wofür hältst du mich?!"
"Für einen hoffnungslosen Schürzenjäger!?"
"Na, im Gegensatz zu dir habe ich wenigstens Erfolg, Küken!"
"Was war das, alter Mann?"
Wildwind lachte und sah sich dann um. An Tanya gewandt fragte er: "Wo bleibt eigentlich Mallory?"
"Der letzte Angriff hat sie ziemlich erwischt. Sie wollte sich ein wenig Zeit lassen."
Wildwing sah sie leicht besorgt an, doch Tanya meinte nur: "Sie wird uns schon informieren, wenn etwas nicht stimmt." Damit wand sie sich wieder amüsiert den beiden Erpeln am Tresen zu, die immer noch bei ihrem freundschaftlichen Wortgefecht waren.
...
Mallory hatte sich nach dem Duschen ihn ihr Zimmer zurückgezogen und presste eine Eispackung auf die Schwellung an ihrem Handgelenk. Sie wollte nicht, dass ihre Teamkameraden etwas davon erfuhren. Wildwing würde sie sofort auf die Bank verbannen, und das war das Letzte, was sie wollte. Sie griff nach dem Sporttape und verband sich ihr Handgelenk, um es ruhig zu stellen. Nun musste sie nur noch etwas anziehen, das das Tape verdeckte. Sie ging zu ihrem Kleiderschrank, stellte aber nach kurzer Zeit fest, dass sie nichts mit so langen Ärmeln besaß, um das Tape, welches bis zum Daumen ging, gänzlich zu verstecken.
Wenn ich nicht bald zum Abendessen komme, sieht Tanya garantiert nach mir.
Sie überlegte und nahm dann eines ihrer Trikots aus dem Schrank und zog es über. Ohne den Brustschutz war ihr das Hemd natürlich zu groß, so dass es ihr bis zu ihren Fingerspitzen reichte... leider glitt es ihr aber auch ständig von einer Schulter. Sie betrachtete sich im Spiegel.
Das kann ich keinem verkaufen, so würde ich nicht rumlaufen.
Sie überlegte wieder. Dann fiel ihr etwas ein. Sie schüttelte den Kopf und dachte bei sich: Irgendwie glaube ich, dass das eine schlechte Idee ist, aber dann wird wirklich niemand etwas anderes vermuten.
Mit einem unsichern Kopfschütteln verließ sie ihr Zimmer und machte sich auf den Weg das zu holen, was sie als die beste Lösung befunden hatte, um von ihrem Problem abzulenken.
...
Das Essen war fertig, und Wildwing und Grin deckten gerade den Tisch, als Duke plötzlich fragte: "Sagt mal, wo bleibt eigentlich Mallory? Ich hab sie seit dem Spiel nicht mehr gesehen."
"Ja stimmt, was macht die eiserne Lady?" grinste Nosedive an Tanya gewandt. Diese wollte gerade antworten, als die Tür aufglitt.
"Hi Leute", sagte Mallory in die Runde und versuchte, sich so natürlich wie möglich zu verhalten.
"Das Essen ist gerade fertig", lächelte Grin und stelle den Topf in die Mitte des Tisches. Mallory lächelte zurück und setzte sich an ihren Platz.
"...Was?" fragte sie nach einer Weile, nachdem Duke und Nosedive zuerst sie und dann einander angestarrt hatten.
"Sag mal, Mädchen, das ist aber sonst nicht so dein Kleidungsstil, oder?"
"Wieso, Duke? Problem?" fragte sie genervt.
"Nein, nein, ich dachte ja nur...", wehrte Duke ab und schmunzelte vor sich hin.
"Na, dann können wir ja anfangen! Guten Appetit."
Die anderen antworteten ihr und begannen zu essen. Nur Nosedive schaute stumm seinen Bruder an, der ohne eine Miene zu verziehen schweigend aß.
...
Nach dem Essen zerstreute sich die Gruppe. Duke hatte Abwaschdienst, doch Grin, nie müde seine Hilfe anzubieten, ging ihm zur Hand, während der ehemalige Juwelendieb mehr nach Grins holder Maid bohrte als abzuwaschen. Tanya wollte den Migrator warten und machte sich in Richtung Garage auf. Nosedive saß noch am Tisch und spielte gedankenverloren mit der Öffnungslasche seiner Getränkedose. Als Wildwing vom Tisch aufstand, fing Mallory seinen Blick auf und bedeutete ihm mit einer knappen Kopfbewegung, dass er sie aus der Küche begleiten solle. Wortlos verließ er mit ihr den Raum.
Nachdem sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sah Wildwing sie fragend an.
"Es tut mir leid, Wildwing, dass ich einfach in dein Zimmer gegangen bin und an deinen Sachen war. Ich hätte dich vorher fragen sollen. Aber es war so ein spontaner Einfall, und ich fand es lustig und wollte die dummen Gesichter von Duke und Nosedive sehen. Du bist mir hoffentlich nicht böse?" Sie sprach sehr schnell und mit jedem Wort, dass ihren Mund verließ, kam sie sich lächerlicher vor. Was war das nur für eine dämliche Idee gewesen! Sie hätte ihr Trikot anbehalten und eventuellen Fragen mit einem Schulterzucken abtun sollen.
Wildwing sah sie weiterhin an. Sie schaute nervös lächelnd zurück.
Er musterte sie kurz und meinte dann: "Ich dachte mir doch, dass ich diesen Pullover kenne." Er lächelte. "Mach dir mal keinen Kopf. Ich vertraue dir, warum sollte ich also böse sein? Das ist kein Problem. Auch wenn ich den Scherz nicht ganz verstehe."
Er betrachtete Mallory, wie sie dastand und etwas rot wurde. Sie trug einen äußert großen, weißen Pullover von ihm, den er kaum noch selbst anzog. Der weite Stoff umspielte ihre schlanke Figur und stand ihr überraschend gut. Die gewohnt enge Hose tat ihr übriges.
Er konnte nicht bestreiten, dass er sehr verwundert gewesen war, als sie mit einem seiner Oberteile die Küche betreten hatte. Und er hatte auch nicht vermeiden können, dass ihm der Gedanke auf eine seltsame Art gefiel, dass sie so selbstverständlich dagesessen hatte, als wäre es das Normalste der Welt, seine Kleidung zu tragen. Nun, da sie mit ihren rosa Wangen vor ihm stand und versuchte, sich zu erklären, war er auf eine seltsame Art berührt. Gerne hätte er ihre Hand genommen, unterdrückte aber den Impuls und fragte stattdessen: "Und wie geht es nun weiter?"
Mallory schaute ihn fragend an. "Was meinst du?"
"Na, der Scherz. Das wird ja wohl nicht alles gewesen sein, dass du dich in meinem Pullover zeigst."
Sie starrte ihn an. Was sollte sie sagen? Soweit hatte sie im Grunde nicht gedacht. Sie konnte nun schlecht lachen und sagen: "Doch, das war schon alles. Deswegen habe ich deine Privatsphäre missachtet. Lustig, was?" Oh Mallory, du Idiotin. Sie würde es ihm sagen müssen, bevor das Ganze noch schwachsinniger wurde...
"... 'Boyfriend-style'."
Überrascht hob sie den Kopf. "Was?"
"Ich habe gefragt, wie lange ich deinen Freund mimen soll. Oder worauf zielt die Nummer mit dem Boyfriend-Style ab? Duke und Dive haben schon den ganzen Abend Grin wegen seines glühenden Fangirls auf dem Kieker. Das könnte man natürlich etwas ausreizen. Die beiden halten sich ja für unwiderstehlich." Er zwinkerte.
"Grins Fangirl? Meinst du das niedliche kleine Mädchen, das ihm immer von der Tribüne aus zuwinkt? Aber sie ist doch höchstens zwölf Jahre alt."
"Ja." Der große Erpel zwinkerte ihr erneut zu. "Aber das wissen die beiden nicht. Sie wissen nur von einer hübschen Blondine, die unserem lieben Grin niedliche Geschenke macht."
Mallory schaute ihn überrascht an und musste dann lachen. "Ha, das dürfte die beiden dann ja ziemlich schockiert haben."
"Und ob!"
Wildwing lachte nun auch.
Ein kleiner Dämpfer konnte den Jungs nie schaden. Und so konnte Mallory weiterhin ihre Schwellung verstecken. Sie schaute prüfend zu Wildwing. Er seinerseits lächelte sie offen an. Warum nicht?
"Okay, geben wir den Jungs etwas zu reden!"
So, endlich nach über zehn Jahren meine erste Story. *Fanfaren* Geht ruhig hart mit mir ins Gericht - jede Kritik macht mich besser.
That's the way - aha-aha - I like it!
Freue mich natürlich auch über Kommentare! :) Danke fürs Lesen.
P.S.: Bitte entschuldigt die englischen Titel, "Fangirl" und "Boyfriend-style", aber irgendwie haben die in meinen Ohren einen besseren Klang - bescheuert, ich weiß. :P
Beta-Reader: Andrea O'Down und Tojatic - Vielen lieben Dank!
