Disclaimer: Alles, was euch schon bekannt vorkommt, gehört JKR. Alles, was euch neu ist, ist meiner Phantasie entsprungen. Ich verdiene hiermit kein Geld, sondern tue das nur aus Spaß an der Freude.
A/N: Ich konnte es nicht lassen. Ich mußte einfach mal wieder etwas schreiben, auch wenn ich mich im letzten Jahr eigentlich von der ff-Bühne verabschiedet habe (aber das habt ihr durch meine vereinzelten OSs wohl schon geahnt). Bevor ich euch also in mein neustes Werk eintauchen lasse, gibt es allerdings noch ein paar Infos vorweg.
1. Dies ist der erste Teil einer schon komplett durchgeplanten, wenn auch noch nicht komplett fertig geschriebenen Quadrologie, deshalb bleiben logischerweise am Ende einige Fragen offen, die dann in den Fortsetzungen wieder aufgegriffen werden.
2. Es wird zu jeder Jahreszeit eine Kurzgeschichte mit einem intern abgeschlossenen Schlüsselereignis geben. Im Gegensatz zu meiner sonstigen Art sind allerdings auch meine Kapitel Kurzkapitel. Allerdings wird es dafür immer so um die 10 bis 12 Kapitel geben. In diesem Fall sind es 12 Kapitel.
3. Ich lade eine Geschichte erst hoch, wenn sie komplett fertig ist, da das eher in eurem, wie in meinem Interesse sein wird. Das ist auch der Grund, warum ich eine eigentlich große Geschichte in 4 in sich abgeschlossene Kurzgeschichten unterteilt habe. Es kann also zwischen den einzelnen Teilen ein wenig mit Nachschub dauern (je nachdem, wie motiviert ich gerade bin), aber eine erstmal angefangene Kurzgeschichte wird auch fertig hochgeladen werden. Also braucht ihr keine Angst vor einer eventuellen Storyleiche haben.
4. Die Hauptcharaktere sind Adrian Pucey und Katie Bell, wobei die komplette Quadrologie aus Adrians Sicht (allerdings nicht in Ich-Form) geschrieben ist. Die Hauptcharaktere sind allerdings nicht als späteres Pairing anzusehen. Falls ihr das tut, könntet ihr enttäuscht werden. Also seht sie als zwei Einzelcharaktere und habt somit mehr Spaß an der ff.
5. Die Genres ändern sich von Teil zu Teil. In diesem Fall ist es Drama/Hurt/Comfort, was schon andeutet, dass es ziemlich düster und intensiv zugehen wird. Ich habe mich hier an etwas gewagt, was ich schon immer mal schreiben wollte und ich hoffe, ihr lest auch so eine ff, auch wenn es hier keine rosafluffige Romantik geben wird, sondern ernstere Themen angesprochen werden.
6. Es wird ein stetiger Aufstieg zu erkennen sein, der ziemlich entgegen der Jahreszeiten verlaufen wird. Das Frühjahr wird emotional am dunkelsten sein und dann geht es Schritt für Schritt mit jedem neuen Monat ein wenig weiter der Sonne entgegen.
7. Viel Spaß beim lesen und sagt mir nachher ruhig, was euch gut oder auch nicht so gut gefallen hat! Ich freue mich immer über Feedback!
Widmung: Für Caileigh! Denn sie ist die eigentlich Schuldige an dieser ff, da sie mir im absolut richtigen Moment gesagt hat, dass sie gerne mehr Katie/Adrian von mir lesen würde.
Schatten der Vergangenheit
Er spürte ihren flachen, schnellen Atem unter seinem Arm, den er um ihren Brustkorb geschlungen hatte. So fest, dass er sie als menschliches Schutzschild benutzen konnte, während er sich langsam seitwärts zur einzigen Tür des Raums vorarbeitete. Seine andere Hand hielt den Zauberstab an ihre Kehle. Sie war schweißfeucht und er spürte langsam einen leichten Anflug von Krampf in die Fingerglieder steigen. Doch das war ihm immer noch lieber, als das seine Gegner sahen, wie sehr sie zittern würde, wenn er sie nicht so krampfhaft um seine einzige Waffe zusammendrückte, damit ihm diese nicht entglitt, so wie es ihr kurz zuvor passiert war, als er sie zu packen bekommen hatte.
Doch im Gegensatz zu ihr, hatte er hier keine Freunde dabei, die in einer Mischung aus verzweifelter Entschlossenheit und unterdrückter Gewaltandrohung auf ihn einredeten, ihr nur ja nichts an zutun. Er wäre verloren, wenn er jetzt auch nur einen einzigen Fehler machte. Und danach stand ihm, weiß Merlin, nicht er Sinn.
Ein leises Wimmern entwich ihr, gefolgt von einem halberstickten Schluchzen. Er wußte, dass sie schier panisch vor Angst war. Ihm erging es ja nicht anders. Sie wollten beide einfach nur überleben, doch wenn es am Ende nur für einen auf Kosten des anderen ging, würde er verdammt sein, wenn er den Helden spielen und für sie sterben würde. Das konnten ihre Freunde gerne für sie tun. Er war nicht mit ihr befreundet und ihr deshalb absolut nichts schuldig.
Es widerstrebte ihm innerlich, im schlimmsten Fall soweit gehen zu müssen, denn eigentlich hatte er nichts gegen sie persönlich und eigentlich hätte er nur zu gerne auf ihrer Seite in diesem Krieg gekämpft. Doch er hatte keine Wahl gehabt, wohl ebenso wenig wie sie. Das Schicksal hatte es anders gemeint und sie auf unterschiedliche Seiten eines grausamen Kriegs gestellt – genauso wie es sie jetzt in diese hochemotionale Pattsituation gebracht hatte. Und er würde definitiv nicht zögern, seine Drohung wahr zu machen, wenn es ihm sein Leben schenken würde.
„Laß sie laufen."
Er warf dem Besitzer der flehenden Stimme einen kurzen Blick zu, verstärkte aber den Druck seines Zauberstabs gleichzeitig deutlich. Er stach ihr jetzt bestimmt schmerzhaft in die Haut, aber das war ihm egal. Die Tür war nicht mehr weit und wenn er erstmal durch sie hindurch war konnten sie sie gerne wieder haben. Aber nicht einen Sekundenbruchteil früher.
„Bleibt wo ihr seid. Ich warne euch."
Seine Stimme war nur ein gefährliches Zischen, dass undeutlich durch seine Maske drang, doch genau das zeigte Wirkung. Sie rückten wieder ein wenig von ihm ab und er stieß erleichtert, und hoffentlich weitestgehend unbemerkt, den angstvoll angehaltenen Atem aus. Er wußte, dass sie es bemerkt haben würde, doch genauso wußte er, dass sie sich hüten würde, etwas zu sagen. Dazu hatte er sie viel zu fest in seiner Gewalt.
„Du weißt, dass du hier nicht lebend rauskommst, wenn du ihr was antust.", sagte eine andere Stimme aus einer anderen Ecke des Raums und sein Druck auf den Zauberstab verstärkte sich noch ein wenig.
Wieder entglitt ihr ein Wimmern, dass inzwischen so hell und schrill war, dass er es nie einem Menschen zugedacht hätte, wenn er nicht genau gewußt hätte, von wem es kam. Ihr ganzer Körper zitterte in seinem Klammergriff und ihrer hörbaren Schnappatmung nach zu urteilen, war sie gerade dabei, zu hyperventilieren.
„Um Himmels willen, bitte!", stieß die erste Stimme wieder aus, aus der nichts als blanke Panik und Entsetzen klang. „Geh! Geh durch diese verdammte Tür und verschwinde. Wir werden dich nicht daran hindern. Aber laß sie um Himmels willen laufen. Bitte!"
Ein knapper Meter trennte ihn noch von der Tür und somit von der rettenden Freiheit – falls er auf der anderen Seite nicht vom Regen in die Traufe geraten sollte, aber daran wollte und konnte er in diesem Moment nicht denken. Ein Meter, und sie und er würden zumindest diese Situation überleben. Was diese Schlacht und den Krieg im allgemeinen anging, stand auf einem ganz anderen Blatt, doch auch darüber konnte er sich jetzt keine Gedanken machen, wenn er hier lebend rauskommen wollte.
In seinem Augenwinkel nahm er eine Bewegung war, die dort eigentlich nicht sein sollte. Er reagierte instinktiv. Sein Zauberstab, an dessen Spitze der leichte Ritzzauber immer noch aktiv war, fuhr quer über ihre Kehle.
Ihr gellender Schrei ließ sein Trommelfell regelrecht vibrieren.
Blut floß.
Hektik brach aus.
Er gab ihr einen kräftigen Stoß, der sie auf ihre Freunde zu taumeln ließ. Die paar Sekundenbruchteile, die sie sich dabei in der Fluchschussbahn zwischen ihm und ihren Freunden befand, reichte aus, damit er sich aus dem Raum stürzen und verschwinden konnte.
Schweißgebadet fuhr er hoch. Er zitterte wie Espenlaub, als er das Gesicht in den Händen verbarg und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ob bei dem Zittern Kälte oder die wieder durchgestandene Todesangst die Hauptursache war, konnte er nicht so genau sagen. Sein Herz schlug jedenfalls so rasend, als hätte er gerade einen Marathon hinter sich und ihm entfuhr ein schrilles Wimmern, für das er sich allerdings nicht schämte. Denn wer sollte es schließlich hören, hier im Hochsicherheitstrakt von Askaban? Die Wachen? Die Dementoren? Sie waren zwar nach Kriegsende stark abgezogen worden, aber schwebten immer noch ab und zu wie eine Erinnerung aus alten Tagen wie Gespenster durch die Gänge des Hochsicherheitstrakts und hinterließen in unregelmäßigen Abstäünden Trostlosigkeit und Hoffnungslosigkeit.
Es war ihm egal, wer ihn hörte und was derjenige über ihn dachte. Askaban war zwar nicht gerade das, was er sich von seinem Leben erhofft hatte und Dementoren waren genauso wenig seine Lieblingsgesellschaft wie die Wachen, die ihm immer wieder zeigten, wie sehr sie ihn für das hassten, was er war bzw gewesen war, aber all das war immer noch um Welten besser als das, was er in seiner Todesserzeit erlebt hatte und erlebt hätte, wenn seine Seite diesen sinnlosen Krieg gewonnen hätte. Nein, das was er heute hatte, war schon das Beste, was er sich hatte erhoffen können, nachdem er in dieser klirrend kalten und unheilvollen Winternacht vor etwas mehr als 7 Jahren vor dem dunklen Lord im Schnee gekniet hatte und ihm ewige Treue und Gefolgschaft geschworen hatte. Nicht aus Überzeugung - definitiv nicht - sondern schlicht und einfach, auch wenn es völlig paradox klang, aus dem Grund, weil er leben wollte. Denn dies war der einzige Weg der ihm als Slytherin damals blieb.
Nach einigen Minuten hatte er sich schließlich wieder einigermaßen gefangen. Er schlug die dünne Decke zur Seite, die ihm inzwischen auf die Hüfte hinunter gerutscht war, und schob die Beine seitwärts die harte, schmale Pritsche hinab, die nun schon seit fast 6 Jahren sein Bett war. Noch einmal atmete er tief durch, dann stand er vorsichtig auf. Seine Knie fühlten sich immer noch ein wenig zittrig an, doch sie hielten ihn aufrecht, als er zu dem kleinen Mauervorsprung rüber ging, wo immer ein sich selbstfüllender Tonkrug mit kaltem Wasser und eine Waschschüssel bereit stand. Er kippte einen guten Schwall Wasser in die Schüssel, auch wenn eine fast ebenso große Menge durch seine immer noch zitternden Hände auch daneben ging und ihm eiskalt über Beine und Füße rann.
Es prickelte wie unzählige kleine Nadelstiche, doch er ignorierte es, schöpfte mit beiden Händen Wasser aus der Schüssel und fuhr sich damit über das Gesicht und über den Nacken, um den kalten Schweiß loszuwerden, der sich dort während seines Albtraums gesammelt hatte. Mehrfach mußte er die Schüssel wieder auffüllen und diesen Vorgang wiederholen. Seine nassen Füße waren inzwischen fast zu Eisblöcken gefroren, aber nach etwa 15 Wiederholungen fühlte er sich wohler. Sein Herz schlug normal, das Zittern in sämtlichen Gliedmaßen hatte nachgelassen, seine Knie waren wieder aus Knochen statt aus Pudding und ein Blick in den winzigen Spiegel – ein Teil, seines sehr spärlichen Luxus hier in Askaban – zeigte ihm, dass er inzwischen auch nicht mehr kalkweiß aussah, sondern wieder eine normale Gesichtsfarbe hatte.
Er ließ sich schließlich auf dem kleinen Stuhl nieder, der neben einem winzigen, quadratischen Holztisch stand. Mit aufgestützten Ellenbogen und das Kinn in die Hände abgestützt, ließ er den Blick zu dem kleinen, hochgelegenen Fenster, dass eigentlich eher einer Schießscharte ähnelte, gleiten, während seine Gedanken auf Wanderschaft gingen. Seine Wandlung zum Todesser war schnell gegangen, seine Verurteilung wegen Mitgliedschaft in einer illegalen Terrororganisation sogar noch schneller. Nur knapp ein Monat war zwischen seiner Gefangennahme in Hogwarts, wo er sich gleich freiwillig gestellt hatte, und seiner Verurteilung vergangen. Die meiste Zeit dieses Monats hatte er dabei in U-Haft in einer Zelle der Aurorenzentrale verbracht, während der eigentliche Prozess nur etwa zwei Stunden gedauert hatte.
Man hatte ihm einen Pflichtverteidiger zur Seite gestellt, da für Todesser das Recht auf freie Anwaltswahl kurz vor Beginn der Prozesse in einer Blitzentscheidung rechtlich verboten worden war, um zu verhindern, dass alte Bande und ausstehende Gefallen dafür sorgte, dass ein nachgewiesener Todesser doch noch frei kam. Doch er hatte Glück gehabt. Sein Anwalt war zwar jung gewesen, aber definitiv fähig. Und während viele seiner unliebsamen Todesserkameraden einer lebenslangen Haft in Askaban entgegen sahen, hatte er mit Hilfe seines Magi-Anwalts überzeugend darlegen können, dass er kein überzeugter Todesser gewesen war, sondern nur gegen seinen Willen in einen Strudel fatalen Ausmaßes gesogen worden war. Dass er sich noch auf dem Schlachtfeld von Hogwarts, als einer der ersten auf seiner Seite, freiwillig ergeben hatte und seitdem keine Schwierigkeiten bereitet hatte, war ihm damals positiv angerechnet worden. Somit war sein Urteil verhältnismäßig gering ausgefallen, denn am Ende wurde er nur zu 10 Jahren Haft im Hochsicherheitstrakt verurteilt, mit der Option auf Stellung eines Antragsauf vorzeitige Entlassung auf Bewährung nach frühestens 5 Jahren.
Er war vor Erleichterung über dieses Urteil noch im Gerichtssaal mit zittrigen Knien und Tränen in den Augen zusammen gesackt und nur mit Mühe hatte ihn sein Magi-Anwalt wieder soweit aufbauen können, dass sie zumindest den Gerichtsaal verlassen konnten. Draußen auf dem Flur hatte er seinen Magi-Anwalt dann an sich gezogen und so fest gedrückt, dass dem jungen Mann fast die Luft wegblieb. Er hatte kein Wort rausgebracht, aber seine Miene und seine Reaktion hatten für sich gesprochen. Sein Magi-Anwalt hatte ihm fest in die Augen gesehen, genickt und ihm versprochen, dass er alles tun würde, dass ihm in Askaban eine gute Zelle zugewiesen werden würde und er auch einige persönliche Dinge mitnehmen durfte, die ihm das Leben dort ein wenig angenehmer machen würden. Und er hatte Wort gehalten, wie er lächelnd feststellte, als sein Blick über die paar Luxusartikel in seiner Zelle schweiften. Ein paar Fotos, der kleine Spiegel am Waschtisch, eine dünne aber immerhin anständige Decke samt Kissen, seine Tagebücher samt Schreibfedern und Tintenfass, die selbstfüllende Öllampe, die im Moment an einem Haken an der Decke hing und warmes Licht verströmte, die Zeitung auf dem Nachttisch, die das tägliche Highlight seines ansonsten eher eintönigen Lebens war. Er lebte ein vergleichsweise fürstliches Leben in einer der größten, saubersten und trockensten Zellen im Hochsicherheitstrakt. Und jeden Sonntag durfte er für zwei Stunden in den eingezäunten und magisch gesicherten Außenbereich, um sich die Beine zu vertreten, frische Luft zu schnappen und ein wenig trügerische Freiheit genießen, die dafür sorgte, dass er in seiner zwar relativ großen, aber doch so unheimlich kleinen Welt nicht den Verstand verlor. Und er betete jeden Tag inständig, dass Miles ein ähnlich gutes Schicksal ereilt hatte wie er, da dessen Lebenslauf ziemlich genau wie sein eigener aussah. Denn er wußte, dass Miles ebenfalls irgendwo hier im Hochsicherheitstrakt einsaß. Vielleicht sogar direkt nebenan, ohne dass er es wußte, denn von seinen Nachbarzellen wußte er lediglich, dass sie belegt waren. Nicht aber nicht von wem.
Ja, er war seinem Magi-Anwalt dankbar, stand ewig in seiner Schuld und hatte der ersten Chance auf eine vorzeitige Bewährungsentlassung gelassen entgegen gesehen. Er war sich sicher gewesen, dass diese Verhandlung nur eine reine Formsache war und er nach 5 Jahren wieder in Freiheit, wenn auch nur auf Freiheit auf Bewährung, war. Doch das Schicksal hatte es anders mit ihm gemeint. Denn als er vor einem Jahr mit jahrelang aufgebauter Euphorie und voller Tatendrang in den Besucherraum des Hochsicherheitstrakts kam, hatte nicht sein heldenhafter Magi-Anwalt von vor 5 Jahren auf ihn gewartet, sondern eine sehr nervöse Magi-Anwältin – und das Drama nahm seinen Lauf.
Es war für niemanden zu übersehen gewesen, dass diese Frau eine Todesangst vor ihm gehabt hatte. Und das schlichtweg nur wegen dem, was er einmal gewesen war und nicht wegen der Person, die er inzwischen war. Denn er war die Freundlichkeit in Person gewesen, hatte mitgearbeitet in der Vorbereitung auf die Verhandlung und auch ansonsten alles getan, damit ihm die so nahe Freiheit nicht wie Sand durch die Finger ran. Doch je näher die Verhandlung kam und je öfter sie zusammen waren, desto verschreckter und nervöser wurde seine neue Magi-Anwältin. Und als es dann bei der Verhandlung vor dem Zaubergamot immer mehr den Anschein hatte, dass es für ihn schief gehen würde, hatte er die Nerven verloren. Aus Frust, aus Verzweiflung und ja, auch aus wochenlang aufgestauten Ärger über die unbegründete Todesangst seiner Magi-Anwältin ihm gegenüber. Er hatte sie vor dem versammelten Zaubergamot regelrecht nieder geschrien, hatte mit einem gewaltigen Hieb den kleinen Tisch zum Einsturz gebracht, auf dem sie ihre sinnlosen Unterlagen liegen hatte und wurde schließlich von vier Auroren gleichzeitig zurückgehalten, bevor er wirklich Unverzeihliches getan hätte. Damals hatte er die Auroren gehasst, aber heute war er ihnen dankbar. Denn mit einem Mord auf dem Konto hätte es für ihn nie eine weitere Chance auf eine Bewährungsverhandlung gegeben und er hätte wohl zusätzlich zu seinen 10 Jahren noch eine weitere, wahrscheinlich lebenslange Strafe aufgebrummt bekommen. Er konnte nur hoffen, dass er in diesem Jahr wenigstens seinen damaligen Magi-Anwalt bekommen würde und nicht wieder diese verschreckte Magi-Anwältin. Was seinen Magi-Anwalt damals davon abgehalten hatte, ihm beizustehen, wußte er bis heute nicht, aber er hoffte inständig, dass er in diesem Jahr für ihn da war.
A/N: Ja, ich weiß, ich bin wirklich fies angefangen. Aber ich hatte euch ja gewarnt, dass es hier nicht rosafluffig, kitschigsüß wird.
