Überraschungen im Dezember (ehemals "December Love")

Serie: Enterprise (ENT)
Genre: Slash
Pairing: Tucker/Reed
Disclaimer: Mir gehört nix, außer McSunly und ich verdiene hiermit kein Geld!

Infos:
"check" = jemand spricht
*check* = jemand denkt

Author's Note: Die Geschichte ist schon ein wenig älter. Um genauer zu sein, aus dem Jahr 2005. Ich habe so gut wie keine Änderungen am Text vorgenommen und hoffe, dass sie trotzdem allen Lesern gefällt.


Der Anfang…

Jonathan Archer betrat die Brücke der Enterprise NX-01 und setzte sich auf seinen Stuhl. Bevor er Ensign Sato anwies, einen Komm-Kanal über das gesamte Schiff zu öffnen, versicherte er sich, dass ihm auch alle Anwesenden auf der Brücke zuhörten. Mit einem Grinsen auf den Lippen begann er zu sprechen:

"Hier spricht der Captain, ich habe gute Nachrichten für Sie alle! Und zwar werden wir am 24. Dezember, also in genau 4 Tagen, eine Weihnachtsparty veranstalten. Um die Atmosphäre vorher schon ein wenig aufzulockern, werden überall auf dem Schiff Mistelzweige aufgehängt werden!", ein Stöhnen war von der Brückenbesatzung zu vernehmen, John grinste darauf nur noch breiter und fuhr fort, „Ich bitte Sie alle, diesen alten Brauch zu befolgen! Und wünsche Ihnen noch fröhliche Feiertage! Archer Ende.", vor sich hin grinsend, ließ sich der Captain in seinem Stuhl zurücksinken und genoss die, für einen Augenblick, entstandene Stille, bevor ein großer Schwall Fragen und Beschwerden über ihn hereinbrach.

„Captain, das ist doch total…", fing Charles 'Trip' Tucker an, wurde jedoch von Malcolm Reed unterbrochen,
„Das lenkt die Besatzung nur von ihren täglichen Pflichten ab! Die Sicherheit auf dem Schiff wird darunter leiden, wenn überall küssende Paare stehen!"
„Danke, dass ich ausreden durfte, Lieutenant!", wandte Trip sich sauer an den Sicherheitsoffizier.
„Die Sicherheit auf dem Schiff geht nun mal vor! Eine einfache Beschwerde, dass es Ihnen nicht passt, können Sie auch später vortragen!", erwiderte Lieutenant Reed.
„Meine Herren, nun beruhigen Sie sich wieder!", John versuchte die beiden auseinander zu bekommen, bevor die Situation eskalierte, „Malcolm, wir werden darauf achten, dass die Sicherheit der Crew nicht gefährdet wird und Trip, reg dich nicht so auf, Beschwerden bringen dir und den anderen nichts, da ich nicht vor habe, meinen Befehl zu widerrufen!" Trip starrte ihn entsetzt an, bevor er sauer, darüber, dass er Reed Recht gegeben hatte, die Brücke verließ und in den Maschinenraum ging.

Auch Malcolm Reed verließ die Brücke, er hoffte, dass Archer nicht allzu viele Mistelzweige aufhängen würde, denn dann könnte es zu peinlichen Zwischenfällen kommen, die er unbedingt vermeiden wollte.

Trip, der inzwischen im Maschinenraum angekommen war, machte gerade Fähnrich McSunly zur Schnecke, da sie die vorgeschriebene Maximaltemperatur der Warpgondeln um 0,2 Grad falsch eingestellt hatte.

Als es Zeit zum Mittagessen wurde, hatte er sich weitestgehend wieder beruhigt. Er war auf dem Weg in die Kantine, als,
„Commander?", Hoshi war aus einem Turbolift getreten und hatte ihm am Ende des Ganges entdeckt, er blieb stehen.
„Danke, dass sie gewartet haben!", sprach sie weiter, als sie ihn eingeholt hatte, „Sind Sie auch auf dem Weg in die Kantine?", natürlich war er das, doch Trip versuchte nicht irgendeinen Kommentar abzugeben, sondern nickte nur stumm.
„Das passt sich doch gut! Dann können wir ja zusammen essen, wenn Sie nichts dagegen haben!", er kam gar nicht dazu Widerspruch einzulegen, denn kaum hatte Ensign Sato geendet, zog sie ihn auch schon weiter in Richtung Kantine.
*Na toll! Erst das mit Reed und jetzt auch noch Hoshi! Gott, warum strafst du mich so?* Sie traten durch die Tür der Kantine, stellten sich an der Schlange an und ließen sich wenig später auf zwei Stühle sinken.

„Finden Sie nicht auch, dass ein wenig Abwechslung bei der Gerichtauswahl mal gut sein würde?", brach Hoshi die herrschende Stille zwischen ihnen nach kurzer Zeit.
„Nun, ich denke, dass dies in der Tat eine gute Maßnahme wäre.", antwortete der Ingenieur gelangweilt. Warum war er ausgerechnet um diese Zeit zum Essen gegangen?
*Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber Hoshi nervt! Da würde ich lieber mit Malcolm hier… Moment, hab ich DAS gerade wirklich gedacht? Seit wann sag ich denn Malcolm und wieso mache ich mir überhaupt so viele Gedanken über ihn?... Schluss jetzt! Am besten, ich gehe wieder in den Maschinenraum, dann bin ich Hoshi wenigstens los!* Trip hörte auf seinen Gedanken nachzuhängen, nahm sein Tablett und ließ die immer noch munter vor sich her redende Kommunikationsoffizierin allein am Tisch zurück.

Im Maschinenraum, herrschte gähnende Leere, außer ihm und den Maschinen natürlich, war niemand anwesend. Lustlos checkte er die Daten des Warpkerns, nahm hier und dort eine Veränderung der Einstellungen vor und flüchtete schließlich in den Duschraum, als sich seine Gedanken wieder um einen gewissen Sicherheitsoffizier zu drehen begannen.

Während einer kalten Dusche, gelang es im einen halbwegs klaren Kopf zu bekommen und seine Gedanken ein wenig zu ordnen. Noch wusste er nicht, dass diese Anstrengung um sonst gewesen war. Denn kaum war er aus der Duschkabine getreten, blickte er in das Gesicht der Person, die dieses ganze Chaos in ihm verursachte. Da stand er, Malcolm Reed, nur mit einem Handtuch bekleidet, vor ihm.
„Commander… was suchen Sie denn hier?", Malcolm sah ihn erstaunt an, er hatte nicht erwartet ihn hier anzutreffen. Vor allem nicht so, mit einem Handtuch um die nasse Hüfte, Wassertropfen fielen aus seinen Haaren und landeten auf seinen breiten Schultern, liefen seinen trainierten Bauch hinab und verschwanden schließlich hinter dem Stück Stoff, welches um seinen Unterkörper geschlungen war.
„Lieutenant…", er ging ohne ein weiters Wort an ihm vorbei.

*Oh. Mein. Gott! Warum musste das ausgerechnet jetzt passieren?* Trip zog sich an und beeilte sich, den Duschbereich schnellst möglich zu verlassen.
Auch Lieutenant Reed hatte seine Probleme nach diesem Zusammentreffen, da wollte er eine Begegnung mit dem Ingenieur unbedingt vermeiden und nutzte deshalb extra eine andere Dusche als sonst und ausgerechnet dann begegnete er ihm noch. Hinzu kam, dass er ihm praktisch nackt gegenübergestanden hatte. Nein! Er durfte nicht weiter darüber nachdenken, ansonsten könnte er hier ein ernsthaftes Problem bekommen. Er beendete das Duschen und zog sich in sein Quartier zurück.

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Durch ein nervtötendes Piepsen erwachten die Offiziere der Enterprise, ein neuer Tag war angebrochen und die Schichten würden bald beginnen. Verschlafen öffnete Trip die Augen, er wollte nicht aufstehen! Nach der gestrigen Begegnung mit Malcolm wollte er nicht wissen, was bei der nächsten passieren würde. Da er jedoch nicht sonderlich an einer Suspendierung, die er bekommen würde, wenn er zu spät auf der Brücke erscheinen würde, interessiert war, quälte er sich aus dem Bett und machte sich für den Dienst fertig.

Wenige Minuten später, befand er sich mit einem Toast in der Hand auf dem Weg zur Brücke. Überall fielen ihm die sich küssenden Paare auf, wenn er seinen Blick auf die Decke lenkte, sah er, dass die Mistelzweige, von denen Jonathan gestern gesprochen hatte, aufgehängt worden dem Turbolift, der zur Brücke führte, traf er auf Lieutenant Reed, er begrüßte ihn laut Protokoll und versuchte nicht weiter über die gestrigen Ereignisse nachzudenken, welche sich schon wieder in seine Gedanken geschlichen hatten. Nachwenigen Minuten erreichte der Lift seinen Zielort, beide wollten ihn verlassen, wurden jedoch von Jonathan Archer, der den beiden fröhlich entgegen grinste, daran gehindert, indem er auf die Decke deutete.
„Captain, das können sie doch nicht verlangen!", versuchte Trip irgendwie dem bevorstehenden Kuss mit Malcolm zu entkommen.
„Doch, das kann ich! Wie ich es gestern gesagt habe, ich werde meinen Befehl nicht widerrufen! Also bitte." Zögerlich drehten sich die beiden zu einander, „Nun beeilt euch! In wenigen Minuten fängt euer Dienst an und dann ist euch nicht gestattet lange rumzuknutschen!", trieb Jonathan sie an. Malcolm und Trip sahen sich kurz in die Augen, bevor sich ihre Gesichter aufeinander zu bewegten.