Hallo meine verehrten Leser und Leserinnen!
Diese Geschichte entstand aus einem Was-wäre-wenn-Gefühl, dass ich beim Lesen der Bücher, sowie vieler anderer Fanfictions bekam.
Inspiriert hat mich die wunderbare Geschichte „Schattenseiten" von Durloth.
Disclamer: Natürlich gehört mir nichts an der Geschichte - leider
Der Hinterhalt
Eine dunkle Gestalt stand auf einem Felsen und überprüfte ein letztes Mal die Gegend. Etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang sollte die Botin kommen. Jetzt hing die Sonne schon tief über Du Weldenvarden, er sollte bald in seinem Versteck sein, sonst wäre sein Geruch für die Elfen oder ihre Pferde noch wahrnehmbar.
Der Hinterhalt musste perfekt sein, er wusste, er hatte nur eine einzige Chance.
Durza hatte Angst vor diesem Auftrag, Angst dem Scheitern. Sollte er versagen… Die Aufgabe war nahezu unmöglich, er fragte sich, warum der König nicht persönlich sicherstellte, dass sie gelang. Er hatte ihm nur die Ausrüstung - und sein Wissen - zur Verfügung gestellt.
Die einzige Möglichkeit bestand darin, blitzschnell zuzuschlagen, sie zu betäuben und dann so schnell wie nur möglich aus diesem Wald zu verschwinden. Er verfluchte die Tatsache, dass der König sie lebend brauchte, sonst wäre es viel einfacher…
Ganz Alagaësia fürchtete ihn, den grausamsten Schatten, der je existiert hatte, den Henker und Folterknecht des Königs, der ebenso mächtig sein musste wie Galbatorix selbst.
Doch sie irrten. Durza war, wenn man nur seine magische Kraft betrachtete, extrem schwach. Einzig sein Dasein als Schatten ließ ihn etwas stärker sein als gewöhnliche Menschen. In einem offenen Kampf gegen einen geübten Magier oder gar einen Elfen würde er keine Minute überleben.
Doch Durza war intelligent, und durch geschickte Täuschung und sehr gut durchdachte und geplante Hinterhalte war er zu seinem Ruf gelangt. Außerdem konnte er meisterhaft mit dem Schwert umgehen.
Niemand wagte es, ihn anzugreifen. Die Menschen erstarrten vor Furcht, wenn er sich irgendwo zeigte, schon der Klang seines Namens verursachte Unbehagen oder Angst, je nachdem wie sehr sie den Gerüchten Glauben schenkten, die über Durza im Umlauf waren.
Nur den König selbst konnte er nicht täuschen. Galbatorix wusste um Durzas Machtlosigkeit, doch solange er seine Rolle gut spielte, profitierte der König von den Umständen.
Galbatorix wurde gehasst, doch Durza fürchtete man. Aufmüpfigen Untertanen, seinen Soldaten, es reichte mit einem nächtlichen Besuch Durzas zu drohen, und das jeweilige Problem war gelöst.
Ein Urgal, den er dem Späh-Trupp zuordnen konnte gab ihm ein Zeichen, in wenigen Minuten würden sie da sein. Seine ganze Konzentration richtete sich auf das ferne Ende des Wegs, und sein Körper spannte sich.
Kurz darauf sah er ein weißes Pferd am Horizont auftauchen. Durza erstarrte. Wieso war sie allein? Wo waren ihre Begleiter? Er nahm Kontakt zu dem Mann auf, der Osilon beobachtete.
-Warum ist sie allein unterwegs?
-Ich weiß es nicht, sie ist schon hier alleine aufgebrochen.
-Und du hast es nicht für nötig gehalten, mir das mitzuteilen?
Seine Stimme peitschte gnadenlos durch ihrer beiden Geister. Er spürte wie der Mann zitterte.
-Vergebt mir, Herr! Ich wusste nicht…
-…dass es wichtig sein könnte?
Seine nächste Begegnung mit Durza würde wohl er nicht überleben.
Die Elfe kam näher. Warum war sie allein? Er konnte die Aktion jetzt nicht mehr abbrechen, diese Chance hätte er nie wieder! Was wenn es einen wichtigen Grund hatte, dass ihre Begleiter in Osilon geblieben waren? Wenn es eine Falle für ihn war?
Er fasste seinen Entschluss. Entweder war es eine Falle, dann würde er hier draufgehen, oder, wenn er den Überfall überlebte, aber seine Aufgabe nicht erfüllte, würde der König ihn eben ein wenig später töten.
Seine einzige Hoffnung war, dass es nichts zu bedeuten hatte. Er klammerte sich an diese Möglichkeit. War es jetzt nicht sogar viel einfacher? Er musste nur noch eine Elfe besiegen und nicht mehr drei.
Der Schatten hatte einen bestimmten Bereich auf dem Weg von der Außerwelt abgeschirmt. Die Elfe konnte, sobald sie darin war, niemanden mehr mit einem Hilferuf erreichen.
Durza hielt den Atem an.
Sie passierte die Grenze zu dem Bereich, ohne misstrauisch zu werden. Ihr Pferd allerdings nicht.
Das hatte er erwartet. Verfluchte Elfenpferde. Es stieg und wollte auf der Hinterhand kehrt machen, doch Durzas Magie war schneller. Die Elfe stürzte zu Boden und blieb reglos liegen. Ein zweiter Lichtblitz traf ihr Pferd.
Durza näherte sich vorsichtig der Elfe. Sie lag halb auf der Seite, doch er konnte ihr ebenmäßiges Gesicht erkennen. Sie war eindeutig bewusstlos, aber er prüfte es sicherheitshalber mit seiner Magie nach.
Dann betrachtete er sie genauer. Sie war groß und schlank, mit einem zierlichen, aber muskulösen Körperbau. Ihre langen schwarzen Haare lagen wie ein Fächer um ihren Kopf, die Spitzen verschwanden im Laub. Sein Blick wanderte langsam ihren Körper hinab.
Sie trug ein schlichtes schwarzes Oberteil, eine einfache, aber perfekt passende dunkle Lederhose, halbhohe Stiefel und einen dunkelgrün schimmernden Umhang aus festem Stoff, der an der Taille mit einem kunstvollen Gürtel geschlossen war.
Dann erstarrte er. Der Beutel neben ihr war leer. Wo war das Ei? Sein Blick huschte über den Waldboden, doch es blieb verschwunden. Sie hatte es nicht wegschaffen können, das hätte er bemerkt! Warum hatte sie es nicht dabei gehabt?
Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Darum war sie alleine gewesen. Niemals hätte man sie und das Ei ohne Geleitschutz gelassen.
Hoffentlich ließ der König ihn am Leben.
Er wählt sechs Urgals als Begleitung aus, dem Rest befahl er sich alleine und ohne Umwege auf den Weg nach Gil'ead zu machen.
Nachdem er der Elfe Seren eingeflösst hatte, die ihre Magie hemmen und sie bewusstlos halten würden, fesselte er sie an den Sattel seines Pferdes, schwang sich auf ein weiteres und verließ Du Weldenvarden so schnell wie möglich in Richtung Süden.
Fortsetzung folgt bald. Freue mich natürlich über Reviews
