Dabei hatte alles so gut angefangen.
Vor all den Jahren, als sie noch jung und motiviert gewesen war.
Sie hatte immer Zoowärterin werden wollen, schon als Kind. Sie liebte Tiere und sie liebte es, sich um sie zu kümmern.
Sie war als Kind selbst regelmäßig in den Zoo gegangen und hatte sich die Tiere angesehen. Damals hatte es sie irritiert, wie freud- und lustlos die Zoowärter dort wirkten. Wenn sie diesen Job nicht wollten, wieso hatten sie ihn dann gelernt, hatte sie sich gefragt. Sie hatte es nie verstanden.

Dann wurde sie älter, ergriff selbst diesen Beruf und war voller Elan und Tatendrang. Eine Weltverbesserin war sie gewesen, mit tausend Ideen und der Motivation, diese auch umzusetzen.
Und das war es schließlich gewesen, woran sie zerbrochen war.

Die Bürokratie, die verdammte Bürokratie hatte sie so viel gekostet. So vieles hätte sie tun, bewegen können, bewegen wollen! Doch man hatte ihr Steine in den Weg gelegt, viele Steine, große Steine. Was auch immer sie versucht hatte war auf taube Ohren gestoßen und mit der Zeit hatte sich etwas in ihr verändert.

Sie war verbittert geworden, gleichgültig gegenüber den Tieren um die sie sich kümmerte und ihre hohe Motivation von früher war mehr und mehr einer ist-mir-egal-Haltung gewichen.

Und schließlich hatte sie es getan.
Sie hatte es tatsächlich getan und in diesem Moment hatte sie gespürt, dass sie genau so geworden war wie jede unmotivierten Zoowärter von damals, die einfach nur taten was sie mussten und am Ende des Monats ihren Gehaltsscheck abholten.

Im Lemurengehege war ein Ghettoblaster aufgetaucht, einfach aus dem Nichts. Sie hatte sich gewundert, woher der kommen könnte.
Doch dann hatte sie nur mit den Schultern gezuckt.
"Whatever." hatte sie gesagt.

Damit war der letzte Teil der alten Alice gestorben.