Nichts von Harry Potter gehört mir, sondern alles der Schöpferin des HP Universums JKR

Lupusluna

Kapitel 1

Mit leisem quietschen glitten die Scheibenwischer über das vom Regen nasse und kaum mehr etwas preisgeben wollende Fenster vor ihm, als sein Wagen mit einem plötzlichen Ruck und einem noch heftigeren Schlag zum stehen kam. Der Aufprall war so heftig gewesen, das es seine Stirn mit Wucht gegen das Lenkrad schlug.

Er musste wohl bewusstlos geworden sein, wenn auch nicht allzu lange und nur für wenige Minuten, denn als Vic wieder zu sich kam, waren laut der nur schwach erleuchteten Anzeige auf dem Armaturenbrett, deren Zeiger stehen geblieben war und dem was er seiner Armbanduhr entnehmen konnte, gerade einmal drei Minuten vergangen und noch während Vic noch darüber rätselte wieso die Uhr stehengeblieben war, flackerte die Lichtanlage noch einmal kurz auf, ehe sie am Ende gänzlich erlosch und ihn im Dunkeln zurückließ.

Sich an die Stirn greifend, entwich Vics Lippen ein leiser Schmerzlaut. Etwas klebriges, feuchtes klebte an seinen Fingerspitzen und Vic zuckte unwillkürlich zusammen. Mit zitternden Fingern tastete er sich an die Autoschlüssel heran und drehte ihn einmal - doch nichts geschah. Ebenso wenig beim zweiten, dritten oder auch vierten Mal. Leise fluchend und die Augen in seinem Kopf pochendem Schmerz zusammenkneifend, stieß Vic schließlich die Wagentüre auf und stieg aus, diesen Entschluss beinahe sogleich wieder bereuend, traf ihn der von heftigen Winden gepeitschte Regen doch mit seiner ganzen Kraft.

Doch es ging nicht anders, musste er doch wissen was es gewesen war, gegen was er so unverhofft gefahren war. Doch war der Regen so stark und die Nacht so dunkel und von Wolken verhangen, das er kaum seine eigene Hand vor Augen erkennen konnte und so tastete sich Vic langsam und leicht vor den heftigen Böen gegen sein Auto geduckt um selbiges herum nach vorne. Wo er schließlich mit seinen Füßen zu seinem nicht geringen Schrecken gegen etwas weiches, großes stieß.

Hatte er also doch etwas angefahren! Verflucht!

Viv beugte sich vor, um mehr erkennen, oder wenn möglich dann eben ertasten zu können und seine Hände griffen in vom Regen nassen, leicht muffig riechenden Pelz. Ein dickes Haarkleid und eine dichte Unterwolle ließen ihn plötzlich an die Hunde denken, die sein Onkel Arnold so schätzte und von denen er ein ganzes Rudel besaß. Oft war Vic bei ihm zu besuch gewesen. Um zu entspannen und sich zu unterhalten. Meist eben um die Hunde. Alaskan Malamute. Eine wilde, ursprüngliche Rasse. Den Wölfen noch am nächsten von allen Hunderassen, wurden doch auch heute noch immer mal wieder Wölfe in die verschiedenen Stammbäume rückgekreuzt. Dieses Hobby, diese Leidenschaft war auch genau der Grund, weshalb Vic sich mit seinem Onkel so gut verstand. Waren sie Beide doch Ausgestoßene. Entsprachen sie doch nicht dem, was ihre Familie von ihnen erwartete.

Ein leises Winseln riss Vic wieder in die Realität zurück und in einem plötzlichen Anfall von Übelkeit schwankte er. Griff haltsuchend nun auch mit seiner zweiten Hand fester in den Pelz und schrie im nächsten Moment erschrocken auf, hatte er doch an etwas scharfen, Spitzen seine Handinnenfläche aufgerissen. Dieser erneute Schmerz brachte Vic zumindest soweit wieder zu sich, das er erkennen konnte, das er statt in weiteres Fell, dem Tier in die weit geöffneten Fänge gelangt und sich an einem der großen Eckzähne den Handballen aufgerissen hatte. Wenn ihm nur nicht so verdammt schwindlig und schlecht wäre! Und waren die Augen des Tieres auch vorher schon offen gewesen? Fast als würde es ihn anblicken, mit seinen wie geschmolzenes, golddurchwirktes Bernstein schimmernden Pupillen.

Wie er es am Ende geschafft hatte, wusste Vic nicht mehr zu sagen. Doch am Ende war es ihm gelungen den noch warmen Körper auf seine Rückbank zu hieven und irgendwann war auch sein Wagen wieder angesprungen und er konnte weiterfahren.

Die nächsten Stunden zogen sich in einem Nebel aus hämmernden Kopfschmerzen und alles überwältigender Übelkeit dahin und irgendwann hatte er am Straßenrand geparkt und war eingeschlafen. Den Sonnenaufgang verpasste er ebenso wie das auf seiner Rückbank kein Wolf mehr lag, sondern ein splitternackter Mann.

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TBC?

Wie fandet ihr es? Ich würde gerne jemanden finden, der die Geschichte mit mir weiterschreibt. Eine Story die sich aus sich selbst heraus weiter entwickeln sollte, so das auch wir als Schreiber nicht wissen, wohin sie sich noch entwickeln wird und es auch für uns spannend bleibt. Wer er junge Mann sein soll? Remus Lupin natürlich.

Wie ich einen Werwolf sehe? Nicht als ein aufrecht verwandeltes Zwischending aus behaarten Mensch mit Wolfskopf und Klauen, sondern als einen vollständig verwandelten, großen Wolf, mit all dessen Instinkten und Fähigkeiten. Doch ist ein verwandelter Werwolf für mich nicht nur ein großer Wolf, sondern ein durch und durch magisches, seiner bösen Natur anheimgefallenes Wesen. Eine Natur, gegen die natürlich angekämpft werden kann, wenn man wie in Remus Lupins Fall denke ich, dies auch will.

Da kann ich nur die geniale und leider viel zu kurze Kurzgeschichte Wolfsblut von Pinguin3 empfehlen. Sie beschreibt das Wesen und die Art der Werwölfe und besonders auch Remus genau so, wie auch ich ihn sehe und mir vorstelle.

Wie ein leiser Trommelwirbel prasselten die Regentropfen gegen die Frontscheibe des kleinen VW Käfers, mit welchem Vic bereits seit Stunden unterwegs war, ohne wirklich zu wissen wohin, oder auch nur ein Ziel vor Augen zu haben. Einzig der Gedanke da er weg wollte – weit, weit fort von all den in ihn gesetzten Erwartungen seiner Familie und der Enttäuschung die er ganz besonders für seinen Vater und noch weit mehr, für seinen Großvater darstellte, trieb ihn immer weiter voran.