Der Verzicht
AU: Was Boromir von seinen Zweifeln hätte abbringen können und von seiner Absicht, Frodo den Ring zu entwenden, was schlussendlich zu seinem Tod führte....
Ort: Lothlorien, Personen: Aragorn, Legolas, Boromir, Galadriel, Haldir
A/L, A/B
Natürlich liegen alle Rechte bei Tolkien seufz, aber das Recht auf Phantasie liegt einzig und allein bei mir... in dieser Geschichte.
Für alle Boromir-Fans, die wie ich bei seinem Tod weinten und nicht mehr aufhören wollten...
Boromir hatte sich still und in Gedanken versunken in eine Nische des Goldenen Waldes auf den Boden gesetzt. Die Abendruhe brachte seine aufgewühlten Gedanken nur noch mehr zum Kochen.
Was, wenn Frodo den Ring nicht nach Mordor brächte...
Was, wenn er, Boromir, den Ring in die Hände bekäme...
Was könnte er alles damit tun...
Gutes für Gondor...
Das Reich wieder aufrichten, es beschützen, es zu einer mächtigen Feste in Mittelerde machen, gerecht und milde beherrscht... von Aragorn, sei es drum, er würde ihm den Ring geben, seinem König... aber welch Macht hätte Gondor... MIT dem Ring... welch unglaubliche Macht... unzerstörbar von niemandem mehr...
Boromir schloss die Augen.
Noch immer hallten Galadriels Worte in seinem Kopf.
"Noch immer besteht Hoffnung!" hörte er sie sprechen.
Hoffnung...
Wo war schon Hoffnung...
Frodo würde den Ring vernichten, dann wäre es um Gondor geschehen...
Hoffnung...
Worauf...!
Er schüttelte den Kopf. Er fühlte sich einsam, allein, schwach. Was würden die anderen denken, wenn sie wüssten, mit was für einem Gedanken er spielte... sie würden ihn verachten! Dabei wollte er nur Gutes - nur Gutes! Nichts Böses würde der Herrschaft des Einen Ringes anhaften, nur Schutz und Hoffnung... aber wer würde es verstehen von den anderen.
Niemand.
Und er war eh allein hier.
Die Hobbits hatten einander.
Gandalf war tot.
Gimli schien keine Sekunde länger hier bleiben zu wollen.
Und Aragorn und Legolas -
Boromir verwarf den Gedanken. Zu absurd erschien er ihm.
+++
Aragorn zog seine Stirn in Falten. Auch er saß für sich, unter einem uralten Baum, dessen Blätter im silbernen Licht des Mondes wie kostbares Metall glitzerten. Ein Vogel sang ein Lied, was ihm seltsam und wunderbar vorkam, wie alles in Lothlorien. Dennoch fragte er sich, ob dieser Aufenthalt wirklich zu ihrem Besten sein würde...
oder ob Gimli mit seinen anfänglichen Bedenken Recht hatte... ob Galadriel zu ihrem Wohle oder zu ihrem Wehe in ihre Seelen geflüstert hätte.
Noch jetzt besteht Hoffnung...
Aragorn seufzte, als er an das Geschehnis dachte, das Gandalf ihrer Gefährtenschaft auf immer entrissen hatte... Hoffnung... sie waren nur noch acht...
"Ich habe es auch gehört, Aragorn..."
Fast unbemerkt hatte sich Legolas neben den nachdenklichen Mann gesetzt und sah ihn ernst an.
"Legolas, mein Freund... wir stehen auf Messers Schneide... "
"Ich weiß... und ich sollte dir Gesellschaft leisten, anstelle mich zu grämen... und anstelle dich alleine zu lassen... gerade heute Nacht sollte keiner alleine sein..."
"Da hast du sicher Recht, doch die anderen...?"
"Ich bin bei dir, Aragorn. Die anderen werden zueinander finden, so oder so."
Aragorn betrachtete den langhaarigen Elben. Das feine, ebenmäßige Gesicht, die doch uralte Augen trugen, die glatte Stirn, von keiner tausendjährigen Angst durchfurcht, die Lippen, deren Worte wie Balsam klangen... unwillkürlich streckte sich seine Hand aus und er berührte Legolas' seidige Haare, streichelte eine seiner seitlichen geflochtenen Strähnen. Der Elb sah ihn an. Es war keine Rückweisung in diesem Blick, eher ein Verstehen und Zuneigung.
"Was würdest du tun, Legolas, wenn ich dich jetzt... küssen würde?" flüsterte Aragorn und wunderte sich im gleichen Moment über seine Worte, doch sie waren seinem Munde entsprungen, bevor er darüber nachdenken konnte.
Legolas lächelte nicht. Er sah Aragorn nur an.
Ein inniger Kuss vereinte Mensch und Elben. Aragorn ließ seinen unbedachten Worten die unbedachte Tat folgen, unter dem Mond von Lothlorien. Legolas schlang seine Arme um Aragorn und hielt ihn fest.
Noch ein Kuss folgte, tiefer und fordernder. Aragorns Hand hatte sich in Legolas' Zopf verhakt, er hielt ihn so eng an sich gedrückt und trank des Elben willige Zärtlichkeit.
"Legolas, Galadriel wünscht dich zu sprechen!"
Aragorn ließ den Elben ruckartig los, Legolas starrte den Friedensstörer ungnädig an. "Haldir. Was ruft Galadriel so spät nächtens nach mir? Ist es ihr Ruf, oder ist es dein Ruf, der hier stört?"
Haldir lächelte leicht herablassend. "Es ist in der Tat der Ruf der Herrin des Lichtes, der euer wohl ungeplantes Zusammensein stört, Aragorn, du magst entschuldigen. Aber es ist von äußerster Wichtigkeit, dass Legolas nun mit mir kommt und nicht bei dir verweilt, wie gerne du ihn nun auch an deiner Seite haben mögest."
Legolas ließ Aragorn los, den er immer noch umfangen hielt, und stand auf.
"Es tut mir leid, Elessar..." flüsterte er und warf einen bedauernden Blick auf Aragorn, der den Blick von Haldir abwandte.
Dann folgte Legolas seinem fernen Verwandten.
+++++
"Sei mir gegrüßt, Legolas, Sohn Thranduils, zu dieser späten Stunde...", Galadriel stand vor ihrem Spiegel, eine Karaffe Wassers in ihren Händen. "Es war in der Tat nötig, dass du hier zu mir kommst, jetzt, sofort, keinen Moment später. Haldir, du magst bitte bleiben... ich möchte, dass du erfährst, weshalb ich Legolas zu mir bringen ließ, zumal dein Auftrag heute Nacht noch nicht zu Ende ist...", Galadriel lächelte geheimnisvoll.
"Was wünscht die Herrin des Goldwaldes von mir?" Legolas' Unwilligkeit hatte sich längst gelegt, was blieb, war Sorge und Spannung.
"Ich möchte, dass du in den Spiegel siehst, Gefährte... dass du mir sagst, was du siehst... bist du bereit dazu, Kind des Waldes?"
Legolas zögerte, dann trat er hinzu. "Ich bin bereit."
Galadriel goss frisches Wasser auf und Legolas beugte sich über den Spiegel.
Er sah....
Tbc?
AU: Was Boromir von seinen Zweifeln hätte abbringen können und von seiner Absicht, Frodo den Ring zu entwenden, was schlussendlich zu seinem Tod führte....
Ort: Lothlorien, Personen: Aragorn, Legolas, Boromir, Galadriel, Haldir
A/L, A/B
Natürlich liegen alle Rechte bei Tolkien seufz, aber das Recht auf Phantasie liegt einzig und allein bei mir... in dieser Geschichte.
Für alle Boromir-Fans, die wie ich bei seinem Tod weinten und nicht mehr aufhören wollten...
Boromir hatte sich still und in Gedanken versunken in eine Nische des Goldenen Waldes auf den Boden gesetzt. Die Abendruhe brachte seine aufgewühlten Gedanken nur noch mehr zum Kochen.
Was, wenn Frodo den Ring nicht nach Mordor brächte...
Was, wenn er, Boromir, den Ring in die Hände bekäme...
Was könnte er alles damit tun...
Gutes für Gondor...
Das Reich wieder aufrichten, es beschützen, es zu einer mächtigen Feste in Mittelerde machen, gerecht und milde beherrscht... von Aragorn, sei es drum, er würde ihm den Ring geben, seinem König... aber welch Macht hätte Gondor... MIT dem Ring... welch unglaubliche Macht... unzerstörbar von niemandem mehr...
Boromir schloss die Augen.
Noch immer hallten Galadriels Worte in seinem Kopf.
"Noch immer besteht Hoffnung!" hörte er sie sprechen.
Hoffnung...
Wo war schon Hoffnung...
Frodo würde den Ring vernichten, dann wäre es um Gondor geschehen...
Hoffnung...
Worauf...!
Er schüttelte den Kopf. Er fühlte sich einsam, allein, schwach. Was würden die anderen denken, wenn sie wüssten, mit was für einem Gedanken er spielte... sie würden ihn verachten! Dabei wollte er nur Gutes - nur Gutes! Nichts Böses würde der Herrschaft des Einen Ringes anhaften, nur Schutz und Hoffnung... aber wer würde es verstehen von den anderen.
Niemand.
Und er war eh allein hier.
Die Hobbits hatten einander.
Gandalf war tot.
Gimli schien keine Sekunde länger hier bleiben zu wollen.
Und Aragorn und Legolas -
Boromir verwarf den Gedanken. Zu absurd erschien er ihm.
+++
Aragorn zog seine Stirn in Falten. Auch er saß für sich, unter einem uralten Baum, dessen Blätter im silbernen Licht des Mondes wie kostbares Metall glitzerten. Ein Vogel sang ein Lied, was ihm seltsam und wunderbar vorkam, wie alles in Lothlorien. Dennoch fragte er sich, ob dieser Aufenthalt wirklich zu ihrem Besten sein würde...
oder ob Gimli mit seinen anfänglichen Bedenken Recht hatte... ob Galadriel zu ihrem Wohle oder zu ihrem Wehe in ihre Seelen geflüstert hätte.
Noch jetzt besteht Hoffnung...
Aragorn seufzte, als er an das Geschehnis dachte, das Gandalf ihrer Gefährtenschaft auf immer entrissen hatte... Hoffnung... sie waren nur noch acht...
"Ich habe es auch gehört, Aragorn..."
Fast unbemerkt hatte sich Legolas neben den nachdenklichen Mann gesetzt und sah ihn ernst an.
"Legolas, mein Freund... wir stehen auf Messers Schneide... "
"Ich weiß... und ich sollte dir Gesellschaft leisten, anstelle mich zu grämen... und anstelle dich alleine zu lassen... gerade heute Nacht sollte keiner alleine sein..."
"Da hast du sicher Recht, doch die anderen...?"
"Ich bin bei dir, Aragorn. Die anderen werden zueinander finden, so oder so."
Aragorn betrachtete den langhaarigen Elben. Das feine, ebenmäßige Gesicht, die doch uralte Augen trugen, die glatte Stirn, von keiner tausendjährigen Angst durchfurcht, die Lippen, deren Worte wie Balsam klangen... unwillkürlich streckte sich seine Hand aus und er berührte Legolas' seidige Haare, streichelte eine seiner seitlichen geflochtenen Strähnen. Der Elb sah ihn an. Es war keine Rückweisung in diesem Blick, eher ein Verstehen und Zuneigung.
"Was würdest du tun, Legolas, wenn ich dich jetzt... küssen würde?" flüsterte Aragorn und wunderte sich im gleichen Moment über seine Worte, doch sie waren seinem Munde entsprungen, bevor er darüber nachdenken konnte.
Legolas lächelte nicht. Er sah Aragorn nur an.
Ein inniger Kuss vereinte Mensch und Elben. Aragorn ließ seinen unbedachten Worten die unbedachte Tat folgen, unter dem Mond von Lothlorien. Legolas schlang seine Arme um Aragorn und hielt ihn fest.
Noch ein Kuss folgte, tiefer und fordernder. Aragorns Hand hatte sich in Legolas' Zopf verhakt, er hielt ihn so eng an sich gedrückt und trank des Elben willige Zärtlichkeit.
"Legolas, Galadriel wünscht dich zu sprechen!"
Aragorn ließ den Elben ruckartig los, Legolas starrte den Friedensstörer ungnädig an. "Haldir. Was ruft Galadriel so spät nächtens nach mir? Ist es ihr Ruf, oder ist es dein Ruf, der hier stört?"
Haldir lächelte leicht herablassend. "Es ist in der Tat der Ruf der Herrin des Lichtes, der euer wohl ungeplantes Zusammensein stört, Aragorn, du magst entschuldigen. Aber es ist von äußerster Wichtigkeit, dass Legolas nun mit mir kommt und nicht bei dir verweilt, wie gerne du ihn nun auch an deiner Seite haben mögest."
Legolas ließ Aragorn los, den er immer noch umfangen hielt, und stand auf.
"Es tut mir leid, Elessar..." flüsterte er und warf einen bedauernden Blick auf Aragorn, der den Blick von Haldir abwandte.
Dann folgte Legolas seinem fernen Verwandten.
+++++
"Sei mir gegrüßt, Legolas, Sohn Thranduils, zu dieser späten Stunde...", Galadriel stand vor ihrem Spiegel, eine Karaffe Wassers in ihren Händen. "Es war in der Tat nötig, dass du hier zu mir kommst, jetzt, sofort, keinen Moment später. Haldir, du magst bitte bleiben... ich möchte, dass du erfährst, weshalb ich Legolas zu mir bringen ließ, zumal dein Auftrag heute Nacht noch nicht zu Ende ist...", Galadriel lächelte geheimnisvoll.
"Was wünscht die Herrin des Goldwaldes von mir?" Legolas' Unwilligkeit hatte sich längst gelegt, was blieb, war Sorge und Spannung.
"Ich möchte, dass du in den Spiegel siehst, Gefährte... dass du mir sagst, was du siehst... bist du bereit dazu, Kind des Waldes?"
Legolas zögerte, dann trat er hinzu. "Ich bin bereit."
Galadriel goss frisches Wasser auf und Legolas beugte sich über den Spiegel.
Er sah....
Tbc?
