Disclaimer: Mittelerde mit all seinen Orten, Personen und Geschichten gehört Tolkien. Ich tobe mich dort nur geistig aus, noch dazu leicht AU. Kharek ist meiner und bleibt es auch. Andere Personen wie Gloráre oder Alagosion sind frei erfunden. Von Tolkien her bekannte Personen wurden zur Stimmigkeit der Story verändert. Nichts geschah in böser Absicht, alles nur zum reinen Vergnügen.

Ein neuer Weg

by Nuepi

© Der Text des Intros wurde mir freundlicherweise überlassen von Esmerod. Danke ;-)

1.

Er ging unruhig auf und ab. Etwas Seltsames lag in der Luft. Er konnte es mit jeder einzelnen Faser seines Körpers spüren. Gefahr. Sie war nah.

Sein Blick schweift gen Himmel, er war grau verhangen genau wie sein Gemüt. Kein Sonnenstrahl drang durch die dicke Wolkendecke, um dem Land etwas Trost zu spenden.

'Die Ruhe vor dem Sturm' ging es ihm durch den Kopf. Obwohl das eigentlich unpassend war. Der Sturm war lang vorüber. Er lag jetzt schon ein gutes Jahr zurück und trotzdem waren die Wunden noch nicht geheilt, noch lange nicht.

Ja, eigentlich sollte er glücklich sein. Sie hatten es geschafft. Sie hatten den dunklen Herrscher besiegt und dennoch... Seit jenem Tag hatte er noch nie wirkliche Freude empfunden. Die Opfer waren einfach zu groß gewesen. Wie viele hatten für "die gute Sache" ihr Leben lassen müssen. In seinen Augen waren es ganz eindeutig zu viele gewesen. Auch sein Bruder war einer derjenigen Tapferen gewesen, die gefallen waren, um noch ein letztes Mal das Bündnis zwischen Elben und Menschen zu erneuern.

Stolz und unerschrocken waren sie in den Kampf gezogen die großen, edlen Elbenkrieger. Und stolz und unerschrocken waren so viele von ihnen gefallen.

Rûmils Brust entfuhr ein Seufzer. Auch er war einer von ihnen gewesen. Überzeugt vom Sieg. Ja, und sie hatten gewonnen und dennoch fühlte er sich so als hätte er verloren. Sein großer Bruder war tot, Haldir. Der Hauptmann der Galadhrim.

Er und so viele andere hatten schon so früh - zu früh- den Weg in Mandos Hallen angetreten. Natürlich war das kein Abschied für immer gewesen, irgendwann würde auch er seinen Weg in die unsterblichen Lande antreten, doch noch war seine Zeit nicht gekommen. Noch hielt ihn etwas hier in Mittelerde. Rûmil wusste nicht was es war, doch war ihm absolut klar, dass er noch etwas zu erledigen hatte bevor er dieser Welt den Rücken kehren konnte.

Er löste seinen Blick vom verhangen Himmel. Er sollte nicht immer der Vergangenheit nachtrauern. Immerhin hatte er Pflichten, die es zu erfüllen galt. Der Posten des Hauptmanns war ihm zugefallen nach Haldirs Tod, obwohl er eigentlich Orophin, dem mittleren der drei Brüder zugestanden hätte.

Doch dieser hatte es vorgezogen die Herrin des Goldenen Waldes auf ihrer Reise nach Valinor zu begleiten.

So war er als einziger der drei Brüder zurückgeblieben und wachte nun über das was noch übrig war. Obwohl das nicht wirklich viel war, denn der Wald hatte ohne seine Herrin viel von seinem früheren Glanz verloren. Genau so war es mit den Elben. Die wenigen, die es noch nicht zu den Anfurten gezogen hatte, waren traurige Gestalten, die an etwas festhielten das lang vergangen war. Die große Zeit der Elben war vorüber, das war mittlerweile ganz deutlich zu erkennen. Außerhalb von Lorien gab es kaum noch Elben. Die verbleibenden Kinder Elronds weilten noch in Bruchtal, weil sie sich wohl noch nicht von ihrer Schwester Arwen trennen wollten, die ein sterbliches Leben an der Seite des Königs der Menschen gewählt hatte. Doch auch sie würde der Ruf des Meeres bald erreichen. Dessen war sich Rûmil sicher. Sie alle würden gehen, früher oder später...

***Wie gesagt, das hier ist noch nicht auf meinem Mist gewachsen, dieses Intro habe ich adoptiert ;-) ***