Vorwort:
Wie versprochen kommt hier das erste überarbeitete Kapitel meiner alten Storys. Was soll ich sagen. Verglichen mit der vorherigen Story ist, bis auf die groben Inhaltszüge, nicht viel übrig geblieben. Ich sah mich sogar gezwungen, die Kapitel zu teilen, da es sonst zu viele Seiten auf ein mal wurden *am Kopf kratz*
Na ja, ich hoffe, meine Neuauflage gefällt euch.
Ich werde jetzt erst mal Boten der Finsternis vollständig überarbeitet on stellen, ehe ich mich Change of life zuwende und dann, endlich, It's my life fertigstelle und hochlade.
Ich weiß, ehrlich gesagt, noch nicht, wann ich das nächste Kapitel on stelle. Kommt drauf an, wie meine Laune ist.
Kapitel 1: Teil 1
Es war der 1. September. Beginn eines neuen Jahres in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei. Die rote Dampflok, die die Schüler eben dieser Schule schon seit Jahrzehnten in die Schule brachte, war erst vor wenigen Minuten losgefahren. Viele Schüler suchten sich noch mit ihren Freunden redend, die sie am Bahnhof getroffen hatten, ein Abteil.
Andere hatten das schon vor der Abfahrt getan.
So kamen die Schüler auch immer wieder an besetzten Abteilen vorbei. An einigen verharrten sie länger, um mit den Insassen noch zu reden. Andere passierten sie schnell nach einem kurzen Blick in das Abteilfenster.
Eines der Abteile, bei welchem die meistern verharrten um mit den Insassen kurz zu reden oder aber unsicher und aufgeregt tuschelnd einfach durch das kleine Fenster starrten, wurde von drei Siebtklässlern besetzt.
Einer dieser Siebtklässler, es war der, welchem die meisten Blicke galten hatte schwarzes, strubbliges Haar. Seine Kleidung hatte sich, im Vergleich zu den letzten Jahren, qualitativ wie auch optisch sehr zum Positiven gebessert. Seine grünen Augen, die von einer Brille umrahmt wurden, blickten starr auf die vorbeiziehende Landschaft. Jegliche Versuche seiner beiden Mitinsassen die Aufmerksamkeit des Schwarzhaarigen auf sich zu ziehen wurde ignoriert. So wurde der Blick der einzigen Frau in der Runde, mit braunen gelockten Haar und kastanienfarbenden Augen, immer verzweifelter. Der Gesichtsausdruck des zweiten Jungen im Abteil wurde derweil immer wütender. Rote Zornesflecken hatten sich schon auf seinem eigentlich blassem Gesicht gebildet und standen in einem starken Kontrast zu seinen roten Haaren. Die dunkelbraunen Augen waren zu schlitzen verengt und es würde niemanden wundern, sollte der Junge plötzlich aufspringen und auf den anderen losgehen. Die geladene Stimmung im Abteil konnte man schon vom weitem spüren.
Einige der vorbeischlenderten Schüler ließen sich dadurch jedoch nicht stören. So ging ein rothaariges Mädchen, welches eine unleugbare Familienähnlichkeit mit dem Jungen im Abteil hatte, einfach auf die Tür zu, öffnete sie und trat ein.
„Hi Harry. Was dagegen, wenn ich mich setzte?", wollte sie strahlend wissen, ohne einen Blick auf die anderen Abteilinsassen zu werfen.
„Klar, Freya", lächelte der Schwarzhaarige sie an, dabei das erste Mal den Blick von der vorbeiziehenden Landschaft nehmen.
Das Rothaarige Mädchen, eigentlich auf den Namen Ginevra oder kurz Ginny getauft, ließ sich strahlend neben den Schwarzhaarigen auf den Sitz fallen, ehe sie mit einem Stirnrunzeln zu der braunhaarigen Hexe ihr gegenüber meinte: „Müsstet ihr nicht im Vertrauensschülerabteil sein?"
Die Braunhaarige wurde blass, während ihre braunen Augen groß wurden und es fast so wirkte, als würden sie ihr gleich ausfallen. „Oh nein", wisperte sie erschrocken, ehe sie aufsprang und, den rothaarigen Jungen einfach hinter sich her ziehend, aus dem Abteil stürmte.
Ein Schnauben des Schwarzhaarigen war die einzige Reaktion darauf. „Und ich hatte mich schon so sehr darauf gefreut, dass Malfoy kommt und sie fertig macht."
„Verdient hätten sie es. Aber so sind wir sie wenigstens los", entgegnete die Rothaarige schulterzuckend, ehe sie ihren Kopf an die Schulter des Schwarzhaarigen, lehnte und entspannt die Augen schloss. Dieser schmunzelte nur, als er das Verhalten seiner kleinen Schwester sah.
Sein Blick wanderte wieder aus dem Fenster, während seine Gedanken zurück in die Ferien wanderten, an den Tag an welchem sein Leben sich auf traurige Weise verändert hatte.
*Flashback*
Es war der 31. Juli gewesen. Der Tag an dem er 17 Jahre alt wurde und an dem sein Leben, zumindest seiner Meinung nach, eine äußerst positive Wendung nahm. Er würde ein für alle Mal von seinen verhassten Verwandten wegkommen.
Schon vor einigen Wochen hatte er mit Remus Lupin, einem der besten Freunde seiner verstorbenen Eltern, ausgemacht, dass der Ältere ihn an diesem Tag so früh wie möglich abholen sollte. Er wollte etwas tun, was eigentlich schon seit Jahren überfällig war.
So kam es, dass Harry schon vor Sonnenaufgang zusammen mit einem braunhaarigen Mann, Remus den Ligusterweg entlang schlenderte, den Koffer klein gezaubert in seiner Hosentasche.
Kaum, dass sie außer Sichtweite waren, apparierte der Ältere sie direkt vor das Tor eines Friedhofs.
„Weißt du, wo sie...", begann der Jüngere zu sprechen. Brach allerdings ab, wissend, dass sein Begleiter verstanden hatte, was er sagen wollte.
„Ja", war dessen schlichte Erwiderung, ehe er das Tor öffnete und sie gemeinsam hindurch schritten.
Es dauerte nicht lange, ehe sie in der erdrückenden Atmosphäre, die jeder ausgesetzt war, welcher einen Besuch bei den verstorbenen machte, vor zwei Gräbern standen.
Harry war leicht erschrocken wie verwildert das Grab seiner Eltern aussah. Hatte sich denn niemand darum gekümmert? Fragende Augen richteten sich auf Remus, der traurig zurückblickte. Harry verstand auch ohne, dass er etwas sagte. Remus hatte nicht die finanziellen Mittel, einen Gärtner anzustellen, der sich um das Grab kümmerte. Er selbst war in den letzten Jahren zu sehr vom Orden eingespannt worden, als dass er es hätte tun können.
Offensichtlich war es allen anderen Hexen und Zauberern egal. Egal wie das Grab derer aussah denen sie schlussendlich ein paar Jahre Frieden zu verdanken hatte. Schwer schluckend wandte der Schwarzhaarige sich wieder dem Grab zu.
Der Grabstein war, zumindest an den Seiten, leicht von Ranken überwuchert. Die Inschrift war noch nicht überwuchert, sodass es so aussah, als wären die Ranken zur Zierde da.
James Potter
geb. 27. März 1960
gest. 31. Oktober 1981
Lily Potter
geb. 30. Januar 1960
gest. 31. Oktober 1981
Der letzte Feind, der zerstört werden wird, ist der Tod
Wie paralysiert starrte Harry auf die Worte auf dem Grabstein. Dieser eine Satz, der auf dem Grabstein stand, sollte ihr Leben sein? Als Harry in der Grundschule war, hatten sie einmal einen Friedhof besucht. Im Fach Religion. Sie hatten von ihrem Lehrer den Auftrag bekommen, die verschiedensten Inschriften zu betrachten und jene, welche sie am Schönsten fanden aufzuschreiben. Ihr Lehrer hatte ihnen erklärt was die Inschrift darstellte. Eine Art Bekundung über das Leben der verstorbenen. Ihre Werte oder Hoffnungen. So war es eigentlich gedacht. Aber das, was dort stand...
Feind, zerstört, Tod.
Er hatte etwas anderes erwartet. Etwas wie, geliebte Freunde, liebevolle Eltern.
Etwas positives.
Aber selbst ihre Inschrift sprach von dem Krieg, der im Geheimen getobt hatte. Man sah es, wenn man es wusste.
„Wer hat...die Inschrift...", brachte Harry stockend heraus.
„Dumbledore. Er hat sich um alles gekümmert. Ich...konnte es ja nicht und Sirius..." Wieder blieb der Satz offen.
Harry nickte verstehend.
Es war so typisch für Dumbledore.
Kurz blickte Harry sich auf dem am frühen Morgen vollkommen leeren Friedhof um, ehe er seinen Zauberstab zog.
„Harry...was..." Doch weiter kam Remus nicht.
Ohne auf seinen Begleiter zu achten schwang Harry zweimal den Zauberstab, ehe er sich umdrehte und ging.
Das Grab, vorher ungepflegt und verwahrlost, strahlte nun wieder in neuem Glanz. Verschiedene Blumen blühten darauf. Das Gras, welches die steinerne Umrandung längst überwunden hatte, war verschwunden. Doch auch die Inschrift auf dem Grabstein hatte sich geändert.
Der Satz, den Dumbledore hatte eingravieren lassen, war verschwunden. Nun stand in leicht kursiver Schrift:
Geliebte Freunde
Aufopferungsvolle Eltern
Sie starben für das, was ihnen am kostbarsten war
Ein leichtes Lächeln legte sich auf Remus Lippen, ehe er wisperte: „Siehst du James, er ist ganz dein Sohn", sich umdrehte und dem davongehenden Jugendlichen folgte.
Danach hatte Remus Harry zum Fuchsbau appariert, wo er den Rest der Ferien verbringen sollte. In einigen Tagen sollte dort auch die Hochzeit von Bill und Fleur stattfinden. Etwas, worauf Harry sich freute. War es doch die erste Hochzeit, zu welcher er eingeladen war.
Bevor Remus wieder disappariert war, hatte er Harry aber noch einmal in den Arm genommen und ihm ein aufrichtiges „Danke" zugeflüstert. War doch auch er nicht sonderlich begeistert davon gewesen, wie die letzte Ruhestätte seiner verstorbenen Freunde ausgesehen hatte.
Lächelnd hatte Harry noch einige Zeit auf den Fleck gestarrt von dem Remus gerade verschwunden war, ehe er sich seufzend umdrehte und das Haus der Familie Weasley betrat.
Kapitel 1: Teil 2
„Harry mein Lieber, schön dich zu sehen.", wurde der Schwarzhaarige auch schon, kaum dass er das Haus betreten hatte, von Molly begrüßt und ein eine knochenbrechende Umarmung gezogen.
Nachdem die Weasley-Patriarchin sich von dem Jungen wieder gelöst hatte, wurde er von ihren braunen Augen von Kopf bis Zeh gemustert, ehe die Frau, mit einem tiefen Seufzer, meinte: „Du bist schon wieder so dünn. Aber keine Bange, das kriegen wir wieder hin. Geh doch schnell hoch und weck Ron und Ginny. Ich mach derweil das Frühstück fertig, ja mein Lieber?", lächelte sie ihn an, löste sich vollständig von ihm und verschwand wieder in der Küche.
Lächelnd wandte Harry sich der Treppe zu und erklomm die Stufen ins Oberste Stockwerk. Er würde erst Ron wecken und auf dem Rückweg dann Ginny.
Umso überraschter war er, als er sah, dass Ginny längst wach war. Sie stand vor der Tür ihres großen Bruders, angestrengt lauschend. Offensichtlich hatte sie ihn aber trotzdem aus den Augenwinkeln gesehen, denn sie wandte sich zu, deutete ihm an still zu sein und winkte ihn neben sich.
Stirnrunzelnd kam Harry dem nach. Neugierig, was Ginny so wütend machte. Denn ihre Wangen waren zornesgerötet und ihre Augen blitzen.
„...mich schon, wenn er endlich weg ist.", meinte Ron gerade.
„Oh ja, endlich nicht mehr dieses ewige gejammere. Ganz ehrlich, ich frag mich, wie Ginny das freiwillig aushält.", schnaubte einer der Zwillinge.
„Sie mag ihn eben.", erklang der andere mit deutlich angeekelter Stimme.
„Ganz ehrlich, ich frag mich, wie man Potter überhaupt leiden kann. Ich meine, die anderen Schüler scheinen ihn ja auch zu mögen.", schnaubte Hermine.
„Die kennen ihn ja gar nicht richtig. Sie sehen nur den Helden. Ganz ehrlich, wenn Dumbledore nicht jede Woche dafür zahlen würde, hätt ich ihn schon lang in den Wind geschossen.", entgegnete Ron.
„Nicht nur du.", grummelte Hermine. „Aber glaubt ihr, dass man Ginny noch einweihen kann. Ich meine, eigentlich ist sie ja ganz in Ordnung. Und es wäre Schade um sie. Immerhin ist sie eine mächtige Hexe."
„Keine Chance.", entgegenete einer der Zwillinge. „Mum hat Dumbledore schon gefragt. Ginny hängt schon zu sehr an Potter. Sie würde es nicht verstehen und wohlmöglich sogar auf seiner Seite stehen. Mum wird wahrscheinlich versuchen, dass die beiden zusammenkommen und noch vor der letzten Schlacht heiraten. Dumbledore ist auch dafür. Dann geht das Erbe von Potter ganz automatisch auf Ginny über. Wenn ich Dumbledore richtig verstanden habe, will er versuchen, Ginny zu opfern um Potter dazu zu bringen, Du-weißt-schon-wen zu töten und danach selbst aufzugeben. Das heißt, falls er die Schlacht überleben würde."
„Und somit würde das Potter-Erbe ganz automatisch an die Familie Weasley gehen, weil sie die Verwandtschaft der Braut darstellen und somit direkte Familie sind.", sinnierte Hermine.
„Was, wenn Potter die Schlacht wirklich überlebt. Ich meine, der Kerl ist bis jetzt immer irgendwie davongekommen.", schnaubte einer der Zwillinge.
„Oh, da er Du-weißt-schon-wen umbringen muss und das ohne eine Aurorenausbildung oder ähnliches wird er wegen Mordes angeklagt werden. Immerhin hat er keine Berechtigung ein Leben zu nehmen. Die Erlaubnis dafür müsste er sich vom Ministerium holen, wozu er allerdings zu dumm ist.", Hermines Grinsen war bei diesen Worten deutlich zu hören.
„Tja und dann...", mehr verstand Harry nicht, da Ginny den paralysierten Jungen vorsichtig die Treppe hinunter in ihr Zimmer zog.
„Harry?", die zaghafte Stimme Ginnys riss den Schwarzhaarigen aus seinen Gedanken.
Die grünen Augen trafen auf hellbraune, tränenschimmernde Seelenspiegel.
„Ich wusste das nicht.", wisperte die Jüngere verzweifelt.
„Ich...habs mitbekommen.", entgegnete dieser monoton.
„Wie...konnten sie nur.", absolute Verzweiflung war aus Ginnys Stimme zu hören. Sie konnte es nicht begreifen, wie ihre eigene Familie Harry so behandeln konnte. Und das, nach dem was sie gehört hatte, nur des Geldes wegen.
„Ich...weiß es nicht.", entgegnete Harry nicht minder verzweifelt. Immerhin hatte sich gerade herausgestellt, das alles, was ihn die letzten Jahre gestützt hatte, nur eine Lüge war. Die Freunschaft des 'Goldenen Trios'. Die absolute Gutherzigkeit Dumbeldores. Wer wusste, ob die Lehrer da nicht auch drinnen hängten. Oder das Ministerium. Wer wusste, ob nicht alles eine Lüge war?
Arme schlangen sich um seine Taille und ein roter Haarschopf vergrub sich an seiner Schulter, während nässe sein Hemd benetzte.
Harrys Augen ruhten einige Sekunden auf dem Kopf Ginnys. Ihr ging es nicht anders als ihm. Ihre eigene Familie hatte sie verraten. Harry konnte sich nicht mal ansatzweise vorstellen, wie sie sich fühlen musste. Aber...sie hielt dennoch zu ihm.
Seine eigenen Arme schlangen sich um das Mädchen, dass er wie eine Schwester liebte. Drückte sie tröstend näher an sich.
Vielleicht war doch nicht alles eine Lüge gewesen.
*Flashback ende*
Seufzend kehrte der Schwarzhaarige aus seinen Gedanken zurück.
So viel hatte sich seit dem Gespräch, welches er und Ginny belauscht hatten, verändert.
Harry hatte sich einfach nicht in der Lage gefühlt, sich weiter mit Hermine und Ron zu beschäftigen. Vielleicht konnten sie Freundschaft heucheln, er konnte es nicht.
So war es gekommen, dass er den Rest der Ferien fast ausschließlich mit Ginny verbracht hatte.
Auch Ginny hatte sich von der Familie Weasley distanziert. Sie hatte, einige Tage nach dem belauschten Gespräch, sogar darum gebeten, dass Harry ihr einen neuen Namen gab. Als Symbol für einen neuen Anfang, frei von den Lügen ihrer Familie.
Lange hatte Harry gebraucht, bis er einen Namen gefunden hatte, der zu seiner kleinen Schwester passte. Freya. Die germanische Göttin der Liebe und der Schönheit.
Es hatte zwar einige Tage gedauert, aber inzwischen hörte die Rothaarige nur noch auf diesen Namen. Was ihre Familie mitunter zu Verzweiflung trieb. Sie verstanden es nicht. Aber sie versuchten auch nicht, es zu ändern.
Dadurch das Harry und Ginny so viel Zeit miteinander verbrachten und oft dicht beieinander gekuschelt saßen, waren die Weasleys offensichtlich der Meinung, dass sie ein Paar waren. Etwas, dass Molly sowieso angestrebt hatte.
Das dem nicht so war, wussten sie nicht. Aber weder Harry noch Freya fühlten den Drang, es ihnen zu sagen. Wozu auch? Sollten die Rotschöpfe doch glauben, was sie wollten.
Durch den 'Deckmantel' dieser Beziehung war es Harry auch möglich gewesen, mit Freya alleine nach London zu gehen. Einzige Bedingung von Dumbledore war es gewesen, dass sie beide einen Portschlüssel zum Grimmauld Place bei sich trugen, der durch ein Passwort aktiviert wurde. Sollten sie in Schwierigkeiten kommen.
Diese Freiheit hatte Harry dazu genutzt, mit Freyas Hilfe, seine Garderobe aufzustocken und im Ministerium die, von Hermine erwähnte, Erlaubnis zu beantragen. Er hatte sie, erstaunlich schnell, bekommen. War Fudge doch darauf bedacht durch eine offensichtliche zusammenarbeit mit Harry seine Position zu festigen. Zwar würde die Übergabe der Erlaubnis nicht in der Zeitung stehen, aber sehrwohl Harrys Besuch im Ministerium, wie auch das Mittagessen, welches Harry, Freya und Fudge zusammen in der Winkelgasse eingenommen hatten, um über einige Dinge zu reden.
Wie zum Beispiel die offizielle Namensänderung von Freya, die Papiere Harrys, die ihn als erwachsenen Zauberer auswiesen und noch einigen Papierkram.
Danach waren sie nach Gringotts gegangen und Harry hatte sein Erbe angenommen. Erstaunt hatten beide festgestellt, dass das Verließ, welches Harry bis jetzt benutzt hatte, nicht das einzige war, welches er besaß. Auch das Erbe von Sirius war auf ihn übergegangen.
Etwas, was Harry dazu bewogen hatte, zu überlegen, ob er den Orden nicht aus dem Grimmauld Place rausschmeißen sollte. Allerdings hatte er es vorerst unterlassen. Noch war es zu gefährlich, sich ganz vom Orden zu lösen.
Zwar begann Harry langsam, sie mit dem Ministerium auseinander zu setzten, wenn auch vorsichtig, da einige Ordensmitglieder dort arbeiteten, allerdings hatte er auch vor, sich mit Voldemort in Verbindung zu setzten. Wenn alles, was Dumbledore ihm die letzten Jahre erzählt hatte, eine Lüge war, vielleicht ja dann auch das, mit Voldemort.
Dieses Mal würde Harry keinen so groben Fehler machen und jemanden von vorneherein trauen. Zuerst musste er alle Fakten sammeln um sie auswerten zu können.
Freya hatte sich dazu bereit erklärt, ihm zu helfen.
Und momentan war sie die Einzige, der er blind vertraute. Sirius war nicht mehr. Und Remus, nun, Harry wusste nicht sicher, wie er Remus gegenüber denken sollte. Er war im Orden, aber er war auch ein guter Freund seiner Eltern gewesen. Harry kannte ihn schlichtweg zu wenig, als dass er entscheiden könnte, in wie weit er dem Mann nun trauen konnte.
Es würde sich zeigen. Mit der Zeit.
Kapitel 1: Teil 3
„Wie gehen wir jetzt vor?", durchbrach Freya die Stille, die im Abteil eingebrochen war. Ron und Hermine waren noch nicht zurück. Entweder dauerte die Versammlung der Vertrauensschüler länger, oder die beiden hatten sich irgendwo hin abgesetzt, damit Harry und Freya 'Zeit für sich' hatten. Etwas, das sie in den letzten Tagen öfter getan hatten. Wohl auf geheiß von Molly, damit die 'Beziehung' der beiden gut gedeihen konnte.
„Na ja, keine Ahnung. Die Slytherins könnten uns da weiter helfen, oder Snape. Aber ich hab, ehrlich gesagt, keine Ahnung, wie wir mit ihnen in Kontakt treten können. Ich meine, einfach so werden sie mir sicherlich nicht Rede und Antwort stehen, wenn man die letzten Jahre so betrachtet.", seufzte Harry tief.
„Und Snape ist im Orden.", warf Freya seufzend ein.
„Bei Snape bin ich mir ehrlich gesagt gar nicht sicher, wo er steht. Ich meine, er hasst mich und macht auch keinen hehl daraus. Aber gleichzeitig versucht er verzweifelt, mich am Leben zu halten. Tut er das für den Orden? Für Voldemort? Für das Ministerium? Ich weiß nicht. Wir sollten auf jeden Fall ihm gegenüber vorsichtig sein. Vielleicht sollten wir uns erst mal an Malfoy halten. Aber da...", Harrys Satz wurde dadurch unterbrochen, dass die Tür zu ihrem Abteil schwungvoll aufgerissen wurde.
Schmunzelnd betrachtete Freya sich den blonden Slytherin, der in der Tür stand und sie höhnisch angrinste. „Wenn man vom Teufel spricht.", murmelte sie, was ihr ein Nicken Harrys einbrachte.
„Hey Potter, haben Weasley und Granger dich jetzt ganz im Stich gelassen? Oder ist der große Harry Potter mit seiner...Freundin...zu fein dazu, bei den anderen Gryffindors zu sitzen.", höhnte der Blonde.
„Sagen wir...ich hab etwas begriffen, was mir jemand vor langer Zeit ein mal gesagt hatte.", entgegente Harry abwägend.
„Und welche Erleuchtung war das?", schnaubte der Blonde.
„Das einige Familie besser sind, als andere.", entgegnete dieser ernst.
Diese Aussage brachte den Blonden dazu, die Stirn zu runzeln, das Abteil ganz zu betreten und die Tür hinter sich zu schließen. Er kam offensichtlich direkt vom Treffen der Vertrauensschüler. Zumindest dem fehlen seiner Bodyguards nach.
„Ach, wie kam den diese Erkenntnis.", leichte neugier schwang in der Stimme des Slytherins nach.
„Dadurch, dass einige Zauberer wohl offensichtlich nicht in der Lage waren, einen Anti-Lausch-Zauber auf ihr Zimmer zu sprechen, wenn sie über Dinge reden, die eigentlich niemand wissen sollte.", schnaubte Freya.
„Idioten.", kommentierte Malfoy.
Harry nickte nur leicht.
„Setz dich doch, Malfoy. Da redet es sich leichter.", bot Harry nach ein paar Stillen Sekunden an.
Kurz fiel der Blick des Blonden abschätzend und misstrauisch auf die beiden Gryffindors, ehe er sich ihnen Gegenüber setzte.
„Ich nehme an, du redest über die Weasleys, was macht sie dann hier.", brachte Malfoy heraus und nickte leicht in Richtung Freya.
„Freya wird nicht mehr lange eine Weasley sein. Wir haben in den Ferien einen Emanzipations- und einen Adoptionsantrag im Ministerium ausgefüllt. Sobald die Emanzipation Freyas bewilligt wurde, wird sie in die Familie Potter Adoptiert. Ihre Namensänderung ist schon rechtkräftig, da sie schon sechzehn ist und somit beschränkte Rechte in diesem Bereich hat.", erklärte Harry bereitwillig.
„Ah, also werden die Bewohner Hogwarts sich wohl bald damit abfinden müssen, dass eine Weitere Potter die Schule besucht.", grinste der Blonde leicht. „Aber weshalb so einen drastischen Schritt?"
Es war klar ersichtlich, dass der einzige Grund, weshalb der Blonde geblieben war, der war, die beiden auszuhorchen.
Natürlich konnten sie ihm noch nicht alles offenbaren, was der Malfoy sicherlich selber wusste, aber sie hatten hier die Chance darauf, einen Anfang zu machen. Wohin es sie führen würde, würde sich zeigen, weshalb sie noch äußerst vorsichtig sein mussten.
„Nun, nach dem, was ich in den Ferien über meine 'Familie' erfahren habe, kann ich es nicht mehr mit meinem Gewissen vereinbaren, mich dazu zu zählen.", entgegnete Freya leicht ausweichend. „Und Harry ist für mich schon seit einige Zeit wie ein Bruder. Und da er ebenso empfindet...", endete sie schlussendlich Schulterzuckend.
„Hm.", war von Malfoy zu vernehmen, ehe er sich leicht im Sitz zurücklehnte und die beiden nachdenklich betrachtete.
„Nun, besser spät, als nie. Der Tagesprophet schreibt, dass du das Ministerium unterstützt?", meinte der Blonde dann nach einiger Zeit.
„Das ist, etwas übertrieben. Momentan unterstützte ich niemanden. Sieh mal, alle Welt denkt, ich unterstütze Dumbledore, gefragt wurde ich nie. Nun war ich ein mal im Ministerium und habe, wegen dem ganzen Papierkram, einige Zeit mit dem Minister verbracht, aber auch hier wurde ich nicht gefragt. Voldemort hingegen hat mich nach Unterstützung gefragt, allerdings war ich damals 11 Jahre alt und hatte allerhand Schauermärchen über ihn gehört. War folglich also gar nicht in der Lage, objektiv zu beurteilen, was ich wollte. Und nun, tja, nun bin ich dabei, zu versuchen, so viele Informationen wie möglich über die drei 'Organisationen' zu sammeln, um endlich eine durchdachte Entscheidung treffen zu können.", antwortete Harry lächelnd.
„Und ich soll euch Informationen über den dunklen Orden bringen?", fragte Malfoy mit hochgezogener Augenbraue.
„Das hast du gesagt.", lächelte Freya dem Blonden entgegen.
„Nun, ich werde darüber nachdenken. Ach ja, wenn ihr wirklich erst mal in Ruhe überlegen wollt, ohne von einer Meinung überrannt zu werden, seit ihr im falschen Haus. Es ist wahr, dass die meisten Dunklen Magier aus dem Hause Slytherin kommen, allerdings nur, weil sie im Gegensatz zu den anderen Häusern, die Möglichkeit haben, für sich selbst eine Entscheidung zu treffen. Ohne Beeinflussung.", mit diesen Worten verschwand der Blonde wieder aus dem Abteil. Dabei unbewusst den Anti-Lausch-Zauber zu brechen, den Harry auf das Abteil gelegt hatte, als der Blonde eingetreten war.
„Ein Hauswechsel also....", murmelte Freya.
„Wir würden viel riskieren. Vor allem, da ich nicht weiß, ob der Hut dich nach Slytherin stecken würde. Und es wäre ein deutliches Zeichen dafür, dass wir Dumbledore den Rücken kehren.", entgegente Harry ebenfalls leise, so dass er auf einen weiteren Zauber verzichten konnte.
„Er wollte mich damals schon nach Slytherin stecken, aber...ich wollte zu dir.", wisperte Freya.
„Und ich wollte unter keinen Umständen nach Slytherin, hat mir dein Bruder doch so viele schlechte Dinge über dieses Haus erzählt.", seufzte Harry.
„Er wäre, als würden wir ein Schild hochhalten auf dem steht: Wir vertrauen Dumbledore nicht mehr.", schnaubte Freya.
„Nun, dann ist die Frage, ob du bereit bist, dieses Schild hochzuhalten.", lächelte Harry leicht, ein entschlossener Ausdruck in seinen grünen Augen.
„So hoch, wie du.", entgegnete Freya schmunzelnd.
Die restliche Zugfahrt verlief ruhig. Hermine und Ron kehrten erst nach ein paar Stunden zurück, jedoch früh genug, um die Dame mit dem Essenswagen nicht zu verpassen, die ihre Runden drehte. Da Freya jedoch, den Kopf auf Harrys Schulter liegend, eingenickt war und Harry sie nicht wecken wollte, ging der Essenswagen an ihnen vorbei, ohne groß beachtet zu werden. Etwas was dem rothaarigen Jungen offensichtlich missviel, den wütenden Blicken nach, die er Harry schickte. Dieser ignorierte es jedoch und starrt, wie zu Beginn der Zugfahrt, einfach stumm aus dem Fenster. Geistig ihren nächsten Schritt planend und alles, was er bis jetzt erfahren hatte, abwägend.
„Professor McGonagall?", sprach Harry die Hauslehrerin Gryffindors an. Sie waren eben erst in Hogwarts angekommen, wo die Verwandlunglehrerin bereits auf die Erstklässler wartete um sie zur Einwahl zu bringen.
Ron und Hermine hatten Harry und Freya zwar unverständliche Blicke zugeworfen, allerdings hatte Rons Hunger gesiegt, so dass er die Brünette in die große Halle gezogen hatte, um schon mal am Haustisch platz zu nehmen.
„Ja, Mister Potter?", entgegnete die strenge Frau verwundert.
„Nun ja, Freya und ich hatten, zu Beginn unserer Ausbildung, die Wahl zwischen zwei Häusern. Ich will damit keinesfalls sagen, dass ich nicht gerne in Gryffindor war, oder auch weiterhin bin, aber ich würde den sprechenden Hut dennoch gerne noch ein mal aufsetzten. Der sprechende Hut sagt ja immer, wie wichtig es ist, dass die Schule zusammenhält. Ein wechsel innerhalb der Ausbildung meinerseits würde den anderen vielleicht zeigen, dass wir alle gar nicht so unterschiedlich sind, nur, weil ein anderes Wappen unseren Umhang ziert.", lächelte der Schwarzhaarige leicht.
„Ich bin sicher, dass lässt sich einrichten. Ihre Einwahl findet dann vor der der Erstklässler statt. Das würde den Neuen auch etwas die Angst vor der Einwahl nehmen. Viele von ihnen malen sich die schrecklichsten Dinge aus, die während der Einwahlzeremonie passieren.", seufzte die Frau nach einigen Sekunden Bedenkzeit.
„Das kenn ich.", lächelte Harry leicht. „Also warten wir hier auf die Erstklässler oder sollen wir in der Halle warten?"
„Gehen sie ruhig schon vor und setzten sich zu den Gryffindors. Es ist ja nur ein Hauswechsel und keine neue Einwahl.", entgegnete die Frau.
So saßen die beiden wenig später gegenüber von Ron und Hermine am Gryffindortisch und warteten gespannt auf die Erstklässler. Zum Glück brauchte man für einen Hauswechsel nur die Zustimmung des Hauslehrers und die hatte McGonagall ihnen eben erteilt. So konnte nicht ein Mal Dumbledore etwas dagegen sagen, ohne seine eigenen Regeln zu brechen.
McGonagall hatte die Halle gerade mit den Erstklässlern betreten und setzte an, etwas zu sagen, als ihr die Worte, sprichwörlich, im Hals stecken blieben.
Die Erstklässler waren unsicher zurückgewichen, als sich, wenige Meter vor ihnen, wie aus dem Nichts, eine große, silbern schimmernde Energiekugel gebildet hatte. Goldene Fäden durchzogen das Silber, wirbelten immer schneller und schneller über die Oberfläche der Energiekugel. Dann, mit einer gewaltigen Druckwelle, verschwand die Kugel.
Die Welle warf die Schüler, die staunend aufgestanden waren, um. Nur wenige blieben auf den Beinen, darunter auch Harry, der Freya sicher in die Arme geschlossen hatte.
Ungläubig starrten alle, die freie Sicht hatten, auf den Flecken, an dem vor wenigen Sekunden noch die Energiekugel geschwebt hatte. Dort lagen zwei Kinder. Nicht älter als die Erstklässler, die gerade dabei waren, sie vom Boden aufzurappeln.
