Book of Days
-by Jules Quaintrelle-
Disclaimer: Es gehört alles George Lucas und Disney.
Spoiler: Für alle Episoden, aber in einem eher losem Sinn. Beginnt stark abzuweichen nach AOTC.
Rated: Buch Eins: ab 13
Genre: Romance, Family, Drama
Hauptpairing: Obi-Wan/Padmé
Nebenpairing: Anakin/Padmé, Obi-Wan/Satine, Leia/Han, Bail/Breha, OMC/OFC, OFC/OFC
Summary: Padmé verläßt Anakin und geht einen anderen, wenn auch nicht einfacheren Weg. Denn Leben ist meist schwieriger als sterben.
Anmerkungen: 'Book of Days' wurde begonnen *bevor* Episode III ins Kino kam, was dies zu einem großen AU macht und sich einige Freiheiten nimmt. Ich habe damals innerhalb einiger Monate grob das geschrieben was jetzt den ersten beiden Teilen entspricht und es dann in meinem Archiv versauern lassen.
Vor fast einem Jahr habe ich es dann wieder herausgekramt und es - nach einem Jahr konstantem daran schreiben - beendet.
Das ganze ist in sechs Bücher aufgeteilt, die jeweils zehn Kapitel umfassen. Das ganze ist bereits geschrieben und wartet nur darauf gepostet zu werden, also gibt es keinerlei Verzögerungen.
Als Update Tag dachte ich erstmal an Mittwoch und Sonntag.
Großes Dank geht an Morcowen, fürs lesen, anfeuern und Händchen halten und meinem Mann, der mich das ganze Jahr über ermutigt hat weiter zu schreiben.
BUCH EINS: ERSTE SCHRITTE
"I love you not only for what you are,
but for what I am when I am with you."
- Elizabeth Barrett Browning -
"When you separate an entwined particle and you move both parts away from the other,even at opposite ends of the universe, if you alter or affect one, the other will be identically altered or affected."
from: Only Lovers Left Alive (2013), Dir. Jim Jarmusch
"No one else, Love, will
Sleep in my dreams. You
will go, we will go
Together, over the
Waters of time. No one
Else will travel through
The shadows with me, only
You evergreen, ever sun,
Ever moon."
- Pablo Neruda -
Du willst eine Geschichte hören, Liebelein?
Ja, dann setz dich hin. Mach es dir bequem. Ich werde dir meine Lieblingsgeschichte erzählen.
Sitzt du gut? Nun dann.
Es war einmal, in einer weit entfernten Galaxis...
PROLOG: Spuren im Sand
Sie hatte sich nicht einfach ergeben.
Das Schießen war etwas das man nie verlernte und Padmé war schon immer gut mit einem Phaser gewesen.
Sie hatte einen anständigen Kampf geliefert und erst als sich unsichtbare Hände um sie legten, fiel ihre Waffe mit einem dumpfen Geräusch zu Boden und blieb zu ihren Füßen liegen.
Sie wehrte sich gegen diese Hände, warf sich gegen sie, aber diese dunkle Macht war stärker als sie.
Padmé fühlte sich als bilde sich eine Eismauer um sie herum. Die Dunkelheit schien in jeden Winkel ihres Heims einzudringen. Ein unaufhaltsamer Sog des Schicksals hatte begonnen.
Die Arme schlossen sich fester um sie und sie hörte endlich auf sich zu wehren, stand still an die Wand gepresst da und sah dabei zu, wie die Sturmtruppen aus dem Innerem des Hauses zurückkehrten und berichteten, dass sie alleine war.
Die rationale Stimme in ihr dankte dafür, dass ihre Kinder in Sicherheit sein würden. Trotzdem konnte sie die Angst in sich aufflammen spüren und den beinahe unbändigen Wunsch zu schreien. Die Kämpferin in ihr trampelte dieses Verlangen nieder, schloss jeden noch so kleinen Riss in ihren Schilden, so wie sie es gelernt hatte.
Konzentriere dich, schalt sie sich innerlich. Du wirst ihm nicht zeigen, dass du Angst hast.
Es war für einen Moment still in dem großen Wohnraum; Die Soldaten schienen auf Anweisungen zu warten, während der Schwarze Lord selbst Padmé aufmerksam beobachtete. Alles was zu hören war, war das Geräusch seines künstlichen Atems.
„Wie mannigfaltig und großartig doch die Wege der Macht sind", sagte die schwarze Gestalt und kam langsam auf sie zu. Sein Mantel schwang mit jedem seiner Schritte um ihn herum. „Sie hat mir wiedergegeben was ich verloren glaubte."
Er streckte die lederbedeckte Hand bei diesen Worten aus und berührte ihr Gesicht. Sie wehrte sich gegen die instinktive Reaktion des Zusammenzucken und starrte dorthin, wo sie glaubte, dass seine Augen waren. Sie konnte sich selbst in dem spiegelndem Material erkennen, das Gesicht fahl und starr vor Furcht.
Das kühle, schwarze Leder auf ihrer Haut schien Padmé zu verbrennen.
„Du bist alt geworden", sagte er und seine Stimme klang als spräche er zu einem geliebten Tier. „Und doch auf seltsame Art wunderschön."
Beinahe konnte sie glauben, dass er hinter dieser Maske lächelte - der Gedanke machte sie krank.
„Ich habe sofort gespürt, dass du hier bist", sagte er und sein Daumen strich über ihre Wange. „Und ich werde dich niemals wieder gehen lassen, das verspreche ich dir, liebste Padmé."
„Ich gehöre Euch nicht, Lord Vader", sagte sie mit bebender Stimme. „Ich habe Euch nie gehört und ich werde Euch nie gehören."
Sie entwand sich aus dem Griff seiner liebkosenden Hand. Vader ergriff ihr Kinn schmerzhaft fest zwischen Daumen und Zeigefinger und kam noch einen Schritt näher.
Padmé stellte mit Schrecken fest, dass sie mit seiner Gewalt besser leben konnte, als mit seiner Zärtlichkeit.
„Du gehörst mir", sagte er endgültig und sie konnte die Luft auf ihrer Haut spüren, als die Maschine für ihn ausatmete. „Du bist noch immer meine Frau."
Wie schmerzhaft diese Worte waren, wie fürchterlich! Und doch waren sie die Wahrheit. Sie trafen Padmé bis in ihr Herz.
Vader ließ sie plötzlich los, wandte sich von ihr ab und sah sich desinteressiert in dem einfachen Wohnraum um.
„Das ist es, was du einem Leben in Prunk und Macht vorziehst?", fragte er und zeigte auf ihr bescheidenes Heim. Er ging hinüber zu dem großen schwarzen Esstisch und nahm die unförmige selbst getöpferte Vase, die mit anderem Krimskrams in der Mitte des Tisches stand, achtlos in die Hand.
Sie war hellblau, mit roten Streifen und die Farbe blätterte bereits an den Seiten ab. In Vaders großen Händen sah der Gegenstand klein und unbedeutend aus.
Padmé wehrte sich gegen die Erinnerungen, die in ihr aufkeimten, die überall in jedem Gegenstand und jedem Zimmer dieses Haus wie kleine Juwelen zu finden waren.
„Wie bemitleidenswert", sagte er, bevor er seine Hand schloss und der Ton unter dem Druck brach.
Die Reste von Padmés erstem Muttertagsgeschenk fielen lautlos zu Boden. Padmé weinte nicht.
Vader blickte auf und hielt sie mit seinem Blick gefangen. Er legte den Kopf zur Seite, als höre er von irgendwo her die zarten Klänge von Musik.
„Ich spüre die Präsenz meines alten Meisters." brachte er schließlich hervor. „Ich hätte es wissen müssen, dass er dich hier her gebracht hat. Wo ist er jetzt?"
Padmé leerte ihre Gedanken und konzentrierte sich auf alles, nur nicht auf die Vergangenheit. Sie war vollkommen im Hier und Jetzt verankert, als sie seine kalten Hände über ihrem mentalen Schild spüren konnte, eifrig suchend nach einer brüchigen Stelle.
„Wie viel du gelernt hast in den letzten zwanzig Jahren", meinte Vader anerkennend. Nach einigen Augenblicken ließen seine psychischen Hände von ihr ab. „Aber es wird dir nichts nutzen. Du kannst dich nicht ewig vor mir verbergen. Ich werde einen Weg finden, deine Schale zu durchbohren und aufzureißen. Mir wird jede deiner Erinnerungen gehören, ich werde dieses Leben in meinen Händen zerquetschen, bis du dir wünschst du wärst niemals gegangen."
Damit wandte er sich an einen der Soldaten und befahl mit erbarmungsloser Stimme: „Bringt sie auf mein Schiff. In meine Gemächer. Brennt das Haus nieder."
Vader sah wieder auf den Tisch, schien seine Spiegelung anzusehen. Wahrscheinlich sah er nichts als einen formlosen Schatten. Er drehte sich plötzlich mit wehendem Mantel um und ging mit großen Schritten in Richtung Tür, wo er noch einmal stehen blieb, als hätte er einen wunderbaren Einfall.
„Und zerstört diesen Tisch."
Padmé spürte wieder Tränen aufsteigen und diesmal ließ sie sie einfach fallen und schloss die Augen gegen die Zerstörung, die die Sturmtruppen um sie herum anrichteten.
In der Tiefe ihres Herzens, hatte sie gewusst, dass dieser Augenblick irgendwann einmal kommen würde, das Anakin sie zurück holen würde.
Doch es gab einen Unterschied etwas zu wissen und dann zu sehen wie es geschah.
Ihr einziger Trost war, dass ihre Familie in Sicherheit war. Dass sie sich vielleicht irgendwann wieder sehen würden.
Padmé schloss ihre Augen und wünschte.
