Also gut, mein allererster Versuch, etwas annähernd Lustiges zu schreiben. Ich hoffe, es gefällt euch, über ein Review würde ich mich freuen.

Disclaimer: Alles Rowling, mir nix. Naja, Andrew gehört mir, Rosalita auch... (hey, die spielt ja auch so eine große Rolle... xD)


Trusted Friends and Beloved Lovers

Vorsichtig vervollständigtesie ihre Zeichnung. Sie legte das Pergament mit der feingliedrigen Fee umsichtig auf die andere Seite des Schreibtisches, um es dort trocknen zu lassen.

Hermine Granger lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und streckte sich gähnend. Schon seit zwei Jahren verdiente sie ihr Geld ganz ohne Zauberei und Magie. Sie illustrierte viele Kinderbücher, aber auch große Werke der Weltliteratur, wie zum Beispiel eine Sonderauflage von „Krieg und Frieden". Auch hatte sie sich eine kleine Internetseite eingerichtet, auf der sie Portraits ihrer Lieblingsschauspieler verkaufte, die großen Anklang fanden.

Von dem Geld, was sie bisher verdient hatte, konnte sie sich diese kleine Villa auf Mallorca kaufen, die ganz im Landesinneren lag, weit weg von den sommerlichen Touristenschwärmen. Doch da ihr Haus an einem Berg lag und ein wenig erhöht war, konnte sie das Meer trotz allem von ihrem Arbeitszimmer beobachten. Die Fenster und Türen waren immer offen, und die warme Luft verschaffte eine angenehme Atmosphäre.

Hermine stand auf und ging summend in die Küche. Dort wartete auch schon ihr kleiner Tigerkater Munkustrap, der sie mit großen Augen um sein tägliches Katzenfutter bat.

Hermine streichelte seinen Kopf, kniete sich hin und öffnete den Schrank, in dem sie immer mehrere Päckchen Katzenfutter hatte.

„Oh, Munku, es sieht schlecht aus… keine einzige Tüte mehr da. Aber keine Sorge, ich geh runter und besorg dir welches!" Sie öffnete ihren Kühlschrank. „Und mir bring ich dann auch noch gleich was mit…"

Mit „runter" meinte Hermine nicht etwa das Erdgeschoss, in welchem sie sich sowieso schon befand, sondern ein kleines Dorf, was ganz in der Nähe von Palma, der Hauptstadt Mallorcas, gelegen war und in einem kleinen Supermarkt alles verkaufte was man und frau so brauchte.

Hermine schnappte sich ihr Portmonee vom Küchentisch und ihre beige Tasche, die gut zu ihrem erdfarbenen Kleid passte, von der Garderobe im Flur, griff sich den nächstbesten Haustürschlüssel vom Schlüsselbrett und verschwand aus der Tür.

Die Straßen in Marino waren wie immer voller aufgestauter heißer Luft und schwafelnder Gemüsehändler, doch Hermine ignorierte sie und schlängelte sich durch einen französischen Rentnerbus, der hier Station gemacht hatte, um eben diese zum Kauf von fauligen Äpfeln und mit Wasser vermengten Honig zu verführen, direkt zum Supermarkt, in dem sie von einer surrenden und wohltuenden Klimaanlage empfangen wurde.

„Hola, 'erminä! Wie geht's?" Die schwarzhaarige Kassiererin hinter der Kasse winkte ihr freundlich hinüber.

„Hola, Rosalita! Gut, und dir?"

Rosalita lächelte bloß, da gerade ein älterer Mann mit mehreren Bierflaschen zum kassieren kam. Sie nickte Hermine nur noch kurz zu und begann dann, die Strickcodes der Flaschen einzuscannen.

Hermine nahm sich unterdessen einen Einkaufskorb und begann durch den Laden zu schlendern. Sie hatte ja Zeit. Schließlich hatte sie gerade die letzte Zeichnung für die neue Auflage von „Das Elfenportal" gezeichnet und wartete nun nur noch auf ihren nächsten Auftrag. Es war ein perfektes Leben, das sie so führte.

Sie ging am Katzenfutter Regal vorbei und ließ den Zeigefinger über die verschiedenen Tüten und Dosen wandern. Dummerweise war Munkustrap nämlich nur auf eine Sache scharf: Das originale spanische Tütenfutter.

Gerade als Hermine irgendjemanden verfluchte, der das Regal neu sortiert hatte, stieß sie plötzlich mit jemandem zusammen.

„Oh, tut mir Leid!", rief sie, und schaute auf. Vor ihr stand ein großer, braunhaariger Mann, der sie verlegen anlächelte. (A/N: Wer meinen Mathelehrer kennt, kan sein Bild an dieser Stelle einsetzen zwinker)

„Nein, es war meine Schuld!"

Wie klischeehaft, dachte Hermine.

„Sicherlich nicht", sagte sie dann aber, sich ganz in ihre Klischeerolle einfügend. „Darf ich sie auf einen Kaffee einladen? Als Entschädigung?"

Der junge Mann lächelte nun wieder. „Gerne, wenn ich bezahlen darf…"

Andrew – das war der Name des jungen Mannes – war wirklich nett. Hermine hatte ihr Katzenfutter mit seiner Hilfe gefunden und bezahlt, und nun saßen sie im Café gegenüber und lachten wie Teenager über die französischen Rentner, die mit Stolz erfüllten Gesichtern und prall gefüllten Einkaufstaschen den Weg zum Busparkplatz einschlugen. Sie plauderten locker über Katzen, da Andrew ebenfalls eine hatte (hierbei handelte es sich jedoch um ein Weibchen mit dem Namen Demeter), und scherzten über ihren außergewöhnlichen Geschmack. Sie unterhielten sich so lange, bis die Bardame sie darauf hinwies, dass sie in fünf Minuten schließen würden.

Aber das Beste war: Sie unterhielten sich auf Englisch!

Andrew war Amerikaner, der vor wenigen Jahren – ebenso wie Hermine – nach Spanien gezogen war, und sich nun nach einem Haus auf Mallorca umsah.

Als die Straßenlaternen langsam angingen und die Läden schlossen, verabschiedete Hermine sich, und bekam noch eine Einladung zum Abendessen am nächsten Wochenende.

Piiiep.

Piiieeeeeep.

Piiiiiieeeeeep!

Hermine stöhnte und stieß ihren Wecker vom Nachttisch, sich fragend, welcher durchgeknallte Erfinder auf die Idee dieses Pieps-tons gekommen war. Die Augen hielt sie geschlossen, auch wenn sie durch ihre Augenlider sowieso den roten Schein der Morgensonne sah.

Drei Wochen waren nun nach ihrem ersten Abend mit Andrew vergangen, und in diesen zwei Wochen hatte sie sich so glücklich wie noch nie gefühlt.

Heute Abend würde Andrew zum Abendessen kommen, und vielleicht kamen sie ja diesmal übers Küssen hinaus?

Hermine warf sich auf den Bauch und lachte in ihr Kissen.

Den ganzen Tag über bereitete sie alles vor. Munkustrap hatte sie in den Garten gelassen, und während sie in der Küche Kartoffeln und Karotten schnitt, beobachtete sie ihn dabei, wie er Schmetterlingen und Fliegen nachjagte.

Schließlich war alles so weit, und Andrew klingelte um 18 Uhr an ihrer Tür. Hermine klapperte auf ihren Stöckelschuhen durch den Flur und prüfte bei der Gelegenheit noch mal ihre Frisur im großen Spiegel. Dann öffnete sie die Tür.

Andrew war da, lächelnd und mit einer Flasche Rotwein, und umarmte sie erstmal zur Begrüßung.

Er hatte sich in der letzten Woche ein Haus in der Nähe von Hermines Wohnsitz gekauft, und war nun dabei – natürlich mit Hilfe von Hermine – die Wände neu zu streichen und die Möbel aufzubauen.

Sie plauderten den ganzen Abend, und irgendwann stand Andrew auf, zog Hermine von ihrem Stuhl und begann sie leidenschaftlich zu küssen. Hermine ließ sich das natürlich gerne gefallen. Sie schmiegte sich dicht an ihren Freund, und konnte seinen Herzschlag spüren, der ein wenig zu rasch war.

Sie nahm in an der Hand und führte ihn zur Treppe, die ins Obergeschoss und damit ins Schlafzimmer führte. Sie Grillen zirpten draußen, und auch der Wein tat seine Wirkung, als –

Ding-Dong!

Hermine schloss die Augen. Das konnte doch nicht war sein! Warum musste ihr das immer passieren?

Sie gab Andrew einen kurzen Kuss und ging dann mit dem Gefühl zur Tür, die Person auf der anderen Seite am liebsten mit einem Schlag ins Gesicht durch ihren Vorgarten zu schicken.

Doch sie machte auf.

Das erste was sie sah, war ein tennisballgroßes, fedriges Etwas, das mit enormer Geschwindigkeit gegen ihren Kopf flog und sie Sterne sehen ließ. Als sie sich wieder gefasst hatte, bemerkte sie rote Haare. Sommersprossen. Ein orangenes Shirt mit einem schwarzen Chudley Cannons Aufdruck. Eine große Person, die ein wenig schlaksig wirkte und die mehrere Koffer dabeihatte.

Kurzum: Sie sah Ronald Weasley, mit einem erfreuten Grinsen und unwissend, dass er gerade den schönsten Abend ihres Lebens ruiniert hatte.